Wie bringe ich meiner Familie bei, dass ich lesbisch bin?
Ich habe das Problem mit meiner Familie und meinen Eltern, sie wissen nicht dass ich lesbisch bin. Außer meiner Mutter hab ich das mal vor 2, 3 Jahren versucht an zu vertrauen und zu erklären. Und zu diesem Zeitpunkt war ich mir auch unsicher, ob ich nicht auch bisexuell bin. Unter anderem bekam sie sogar mit, dass ich mal eine kurze Beziehung hatte mit einer Frau, wovon sie nicht gerade begeistert war. Diese ging aber schnell zu Brüche, weil es irgendwie einfach nicht passte. Ja und letzte Woche kam dann der Dämpfer, mein Vater hatte Geburtstag und ich fragte, was er sich wünscht und er sagte dann, er wünsche sich, dass ich mir "Einen" endlich finde. Ich war entsetzt, versuchte aber mir nichts an merken zu lassen. Er weiß ja nicht, dass ich eigentlich lesbisch bin und eigentlich mehr oder weniger auf Frauen stehe. Das merke ich halt immer wieder und ich hätte auch Nichts dagegen, wenn ich eine hübsche Frau finden würde und mit der später zusammen leben würde. Aber wie gehe ich damit in Zukunft um? Solche Erwähnungen oder Anmerkungen kommen in letzter Zeit immer häufiger. An Weihnachten hat er das auch gesagt, wo er getrunken hatte und an meinem Geburtstag auch: "Jetzt wirds Zeit, dass du den richtigen findest". Aber ich bin doch lesbisch, was mach ich nur? Wie bringe ich dem das nur bei? Andere Familienmitglieder wie meine Oma, sprechen mich auch öfters daraufhin an: "Bist du immer noch Single?" Ja ich bin halt schon 29 und wohne noch bei meinen Eltern, aber habe halt nicht die passende Frau bis Jetzt gefunden. Ja und meine Mutter will das irgendwie verdrängen, sie will es nicht wahrhaben und sagt "Besser wäre für dich ein Freund". Es belastet mich auch ein wenig emotional, weil ich darauf immer wieder angesprochen werde. Meine Cousine hat letztens auch im November gesagt "Hast du immer noch kein Freund" ? Und wie soll ich damit umgehen, bis jetzt habe ich immer gelogen und auf Hetero gespielt. Aber ich kann mich ja auch nicht von Heute auf Morgen outen. So wie ich meinen Vater kenne, ist er nicht tolerant und meine Verwandten auch nicht. Im Sommer haben wir mal zusammen gegrillt, da hat mein Onkel gesagt "Schwule und Lesben wären für Ihn Abschaum" und alle stimmten zu. Ich weiß selbst nicht, wie es zu diesem Thema kam. Aber sowas sagt man doch nicht. Ich blieb ganz ruhig und sagte Nichts dazu. Auch Jahre davor fragten Verwandte und Bekannte immer wieder mal, ob ich einen Freund hätte oder ob ich immer noch Single bin. Früher war es weniger. Aber in letzter Zeit spitzt es sich zu, vor allem bei meinem Vater. Er hat das auch schon öffentlich zu seiner Schwester gesagt "Ihm sein Wunsch wäre, dass ich einen Mann finde "
10 Antworten
Du bist 29 - Zeit selbständig zu werden und für dich alleine zu leben. Suche dir eine eigene Wohnung und dann kannst du machen was du möchtest, ohne irgendwem Erklärungen abgeben zu müssen. Zudem kann es dir als erwachsene Frau egal sein ob deine Familie damit klar kommt oder nicht. Du kannst schließlich machen was du möchtest. Irgendwann werden sie es schon akzeptieren und wenn nicht, dann gehe eben auf Abstand.
Aber grade dann ists schon wichtig, die Leute zumindest darauf hinzuweisen dass es eben auch ohne die Familie geht, wenn diese einen einfach nicht akzeptiert, wie man ist. Ich mein, die FS leidet ja offenbar schon recht stark unter der Situation, so kann es ja auf Dauer nicht weiter gehen. Vielleicht ist es ihr nie in den Sinn gekommen, dass man auch ohne die Familie sein kann.
Die Entscheidung ist dann eh ihre, aber wenn sie das Gefühl hat von ihrer Familie als Abschaum betrachtet zu werden, soll sie halt wissen dass es eine Alternative dazu gibt, sich mit Menschen zu umgeben die einem nicht gut tun. Und hier kann es halt sehr gut sein, dass die Entscheidung wirklich ist dass sie sich weiter verstellt, um den Frieden zu wahren, oder sich eben von ihrer Familie entfernt, und dafür ein freies Leben führen kann. Manchmal ist das halt leider die Wahl, die man hat (es gibt halt Familien, die queere Leute nie akzeptieren).
Egal wie wichtig Familie für einen ist, man kann auch ohne sie existieren. Diese Wahl besteht, und dass sollte die FS halt zumindest wissen.
Das unterschreibe ich so. Aber man sollte es dennoch vorher im Gespräch mit der Familie besprechen, machmal sind die Eindrücke von Ablehnung der Familie auch nur Eindrücke und manchmal ändern sich Einstellungen, wenn es das eigene Kind betrifft.
Welche "scheiß-drauf" Einstellung?? Ich habe ihr einfach nur einen Rat gegeben. Mir ist meine Familie auch das wichtigste! Nur mit 29 ist es Zeit selbständig zu werden und ein eigenes Leben zu leben. Unabhängig davon ob ihre Familie damit klar kommt oder nicht. Und gerade wenn die Familie so eng miteinander ist, sollten sie ihre Tochter unterstützen!
Du wirst nicht drum herum kommen, ihnen es zu sagen. Das wird sicherlich nicht leicht aber ich denke nicht, dass sie dich deswegen verstoßen. Die Frage ist auch, hast du noch andere Geschwister? Oder bist du ein Einzelkind, denn das ist entscheiden im Gedankengang der Eltern.
Wenn du lesbisch bist, geht den Eltern sofort durch den Kopf, dass es keine Enkel geben wird. Was aber theoretisch möglich wäre.
Das kommt davon, wenn man seinen Eltern Dinge auf die Nase bindet, bevor die Zeit dazu reif ist.
Und die ist frühestens dann reif, wenn Du in Deiner eigenen Wohnung mit jemandem in einer festen Beziehung lebst.
Deine Frage, "Was soll ich nur machen?" macht deutlich, dass Du in keiner Weise gefestigt bist, um Deinen Eltern irgendwelche "Geständnisse" zu machen.
Weshalb lässt Du Doch überhaupt von Deinem Vater drängen? Wann es für Dich "Zeit" ist, eine feste Bindung einzugehen; ganz gleich, welcher Art, ist immerhin Deine Sache. Nicht die Deines Vaters. Und wenn Du Dich entscheiden solltest, unverheiratet zu bleiben, ist es ebenfalls Deine Sache. Ebenso, wie Deine Sexualität. Die geht niemanden etwas an.
Hey,
es tut mir leid, dass Dein Umfeld so drauf ist. Ich habe ähnliche Probleme mit einigen Leuten, habe inzwischen auch beschlossen, dass ich das Thema erst ansprechen werde, wenn ich eine Freundin habe. Vorher macht es in meinem Fall keinen Sinn und wenn meine Familie von meinem zukünftigen Partner redet, denke ich mir inzwischen einfach meinen Teil.
Ich habe auch versucht, es zu erklären, aber es war nicht wirklich erfolgreich.
Ehrlich gesagt, denke ich dass duprimär mal ausziehen solltest. Wenn deine Eltern dich dann nicht akzeptieren wie du bist, hast du eine schützende Distanz, die ist bei sowas wichtig.
Du könntest dann den Kontakt abbrechen, aber das wäre extrem, und wirst du nicht wollen (für den Fall kannst du ihn aber mal für ne Zeit pausieren, damit deine Eltern verstehen, dass sie dich entweder nehmen wie du bist, oder gar nicht).
Du wirst dich aber überwinden müssen. Und doch, du kannst dich einfach mal direkt outen. Grad bei so Leuten, die offen sehr homophob sind, ist das natürlich schwer. Vielleicht kannst du eine (platonische) Freundin mitnehmen, mit solcher Unterstützung, jemand der dich emotional auffängt wenn es schlecht läuft, hilft da sehr.
Abgesehen davon ist diese Frage, wann du denn endlich einen Partner hast, enorm unhöflich. Das ist deine Sache, und du kannst auch verlangen dass man dir damut nicht auf die Nerven geht. Du musst dich da nicht rechtfertigen, und kannst die Frage auch einfach ignorieren, nachdem du gesagt hast dass das alles deine Sache ist.
Für manche Leute ist die Familie sehr wichtig (vielleicht sogar das wichtigste), diese „scheiß-drauf“-Einstellung ist einfach nicht für jeden umsetzbar.