Wie bekommt man 60.000 zusätzliche Soldaten für die Bundeswehr, ohne Wehrpflicht?
Boris Pistorius fordert mindestens 60.000 zusätzliche Soldaten. Bundeswehrverband hält sogar 80.000 für nötig.
Ist ein solches Wachstum ohne Wiedereinführung der Wehrpflicht überhaupt realistisch? Und wenn ja, wie?
12 Antworten
Wie bekommt man 60.000 zusätzliche Soldaten für die Bundeswehr,
Tja, gute Frage, darüber haben sich schon ganz andere Gedanken gemacht und sind zu keiner wirklich guten Lösung gekommen.
Die Bundeswehr müsste dafür wahrscheinlich so einiges "Ausspucken", um eine Personalaufstockung in diesem Umfang zu bewerkstelligen. Nicht nur finanziell, sondern auch in Form von diversen Zuwendungen oder Vergünstigungen. Selbst dann ist es fraglich, ob das zum gewünschten Ergebnis führen würde.
Ein solches Wachstum halte ich mit normalen Mitteln für völlig unrealistisch. Wir hatten ja jetzt schon 20 000 unbesetzte Stellen.
Andererseits hat ein Jahrgang in Deutschland etwa 300,000 junge Männer. Nur 20 % würden in einem Jahr gezogen werden. Da einige von denen beim Bund bleiben würden, bräuchte man im nächsten Jahr deutlich weniger.
Außerdem halte ich es nicht für möglich, diese Anzahl einzuziehen. Dafür braucht man Ausbilder und Kasernen.
Besseres Geld – das blöde anschreien lassen und die Soldaten mit Würde behandeln und gut ausbilden (auch für das zivile Leben)
Zwangsverpflichtung bringt Personal, aber voraussichtlich nicht das gute und qualifizierte Personal, das man möchte.
Die Bundeswehr müsste mehr "Benefits" bieten, dann wären auch mehr Interessenten da. Beispiele:
- Möglichkeit für jeden freiwilligen Soldaten, nicht vorhandene Schulabschlüsse nachzuholen.
- Möglichkeit für freiwillige Soldaten, Berufe über die Bw zu erlernen.
- Möglichkeit für jeden Soldaten, die Fahrerlaubnis Klasse B auf Staatskosten zu erwerben. Eventuell eine Teilzahlung durch den Soldaten.
- Bessere Bezahlung.
- Steuerliche Vorteile für Soldaten.
- Anderweitige Vergünstigungen im öffentlichen Leben (nicht nur bei der Deutschen Bahn) durch "Corporate Benefits" nach Vorlage des Truppenausweises.
Wenn man Leute dazu zwingt, dann besteht die Mehrheit aus denen, die keinen Bock darauf haben. Dass die nur das Allernötigste tun und unmotiviert sind, liegt auf der Hand.
Ja, aber das ist wie eine Pflichtfeuerwehr. Wer es nicht aus Überzeugung tut, der hat keine Motivation. Der wird jede Gelegenheit nutzen, sich krank schreiben zu lassen.
Beim Bund krank schreiben war aber kein krank schreiben wie auf der Arbeit und heute (daheim hocken und aus dem Bett Konsole daddeln oder ähnliches). Es hieß in unglaublicher Lethargie auf der Krankenstation in der Kaserne rumgammeln und der Wanduhr beim ticken zuzuschauen.
Mensch Leute... nun tut doch nicht so als könne heute nicht mehr funktionieren was über 60 Jahre lief und nun lediglich gut 10 Jahre ruhte...
Das kann gar nicht funktionieren, da sämtliche Strukturen dafür nicht mehr vorhanden sind. Etliche Kasernen wurden geschlossen, umfunktioniert und die Gelände verkauft. Alleine das wiederherzustellen würde viele Jahre dauern. Vieles Andere fehlt auch.
Das ist exakt das was Pistorius Vorgestenr auch nochmal bekräftigte.
Man versucht es erst mal mit dem Zuckerbrot von dir genannter sowie weiterer Benefits, muss aber -und da war er erstaunlich klar- so die Ernte daraus nicht ausreicht, ggf. auch die Peitsche der Pflicht zücken.