Werksleiter Studium
Hi, ein Neffe von mir hat letztes Jahr im Sommer in der Chemie/Reifenindustrie gejobbt und jetzt hat er abi gemacht und will weil ihm die arbeit dort so gut gefallen hat, vor allem das berufsbild eines werksleiters, verfahrenstechnik oder chemieingeneurwesen studieren. (ihm gehts auch daraum in der produktion vor ort zu sein und direkt mal anzupacken). ich habe ihm aber gesagt, dass er doch lieber bwl oder dergleichen studieren sollte weil dass seinem traumberuf naeher käme, weil im von ihm beschriebenen berufsbild geht es eher um schichtpläne und menschenführung. oder liege ich da falsch? ich will ihn vor einer Fehlentscheidung bewahren! (und auch recht haben ;D )
5 Antworten
Was heißt denn Fehlentscheidung? BWL ist wenn dann eine.. ;-P
Wenn er kann dann soll er ruhig vorher was technisches studieren, das kommt immer gut. Nach dem Bachelor in Verfahrenstechnik kann er zB. seinen Master in Wirtschaftswissenschaften oder Wirtschaftsingenieurwesen machen.
ja eben BWL kann jeder aber für Chemie und Technik muss man ein helles Köpfchen sein er hat ein abischnitt von 3,3 und ja abischnitt sagt nicht alles...
Ich hatte nen FOS Schnitt von 2.5 und studiere Elektrotechnik an der Uni. Die Schulnoten sagen rein gar nichts aus weil man im Studium sowieso alles von vorne (und richtig) lernt. Die ersten Wochen wiederholt man Klasse 1 bis 13 in Mathe.
Ich meinte auch nicht dass BWL schlecht ist. Es ist meiner Meinung nach nicht das richtige bei den Zielen die er hat. Ein typischer BWLer sitzt in meinen Augen in Frankfurt bei einem großen Finanzunternehmen und prüft ob andere Unternehmen profitabel arbeiten. Das hat ziemlich wenig mit dem zu tun was du beschrieben hast.
Ein Werkleiter ist kein genau definierter Begriff. Der Vorstand eines großen Konzern nennt man heute CEO und ist des öfteren vom Studium her ein Jurist. In der Chemieindustrie wie BASF ein Chemiker oder bei Mercedes-Benz ein Ingenieur. BWL'er findet man kaum auf diesen Posten, allenfalls bei Großbanken einen Volkswirtschaftler.
Auch als Werkleiter einer Niederlassung oder ein Teilbereich eines Konzern würde ich keinen BWL'er einsetzen, hier wäre eine naturwissenchaftliche Ausbildung besser.
Einen BWL'er findet man auf der 2. oder 3. Leitungsebene, wie z.B. Chef des Rechnungswesen
Wenn er anpacken will, dann ist sein Studium nicht verkehrt, aber eher die Position als "Werksleiter". Dort ist man in der Regel sehr weit von den Arbeitsvorgängen des Werks entfernt und hat eher Planungsfunktion oder andere organisatorische Aufgaben.
Man kann sicherlich auch mit einem Verfahrenstechnik-Studium in die Werksleiterposition rutschen, immerhin kennt man sich dann gut mit den Vorgängen und Abläufen der Produktion aus, das kann von Vorteil sein.
Musst du ja nicht. Du kannst auch was anderes studiert haben, es ist immer ein Frage der persönlichen Eignung und Fähigkeiten.
ihm gehts auch daraum in der produktion vor ort zu sein und direkt mal anzupacken
Das kann er mit Studium eh vergessen.
oder liege ich da falsch?
Ja und nein. Kann man so pauschal nicht sagen.
Werksleiter ist ziemlich weit oben in der Hierarchie. Da muss man studiert haben, beim größeren Konzern steigt auch die Dr.-Quote ab Abteilungsleiter an, nur das Fachgebiet spielt dann nicht mehr so die entscheidende Rolle -- weil Werkleiter lernt man nicht an der Uni.
naja du meinst vll werksleiter bei autokonzernen oderso aber im mittelstand haben die wenigsten studiert
Zu BWL: Es gibt einfach eine Million BWL Studenten. BWL Fächer muss man im Ingenieurstudium sowieso nebenbei machen. Er könnte deshalb sogar Verfahrenstechnik und BWL gleichzeitig studieren. Ich würde mir bei seinen Zielen auch unbedingt ein Auslandspraktikum suchen. Da muss man sich schon ziemlich früh drum kümmern!