Wenn man die Mähne eines Pferdes nie schneidet, werden die dann so lang das es sich selbst auf die Haare tritt, oder hören vorher auf zu wachsen...?

11 Antworten

Es gibt rassebedingte Unterschiede, ich habe sowohl Schweife gesehen, die hinterherschleifen als auch fast kahle Schweifrüben und Mähnen vom Fransenrand bis zur Sichtbehinderung. Hier entscheidet der Mensch durch Selektion, Wildpferde haben eine Stehmähne und eher dünne Schweife.

Haarfollikelwachstum ist durch komplexe Faktoren bestimmt, da spielen Ernährung, Hormonsteuerung und Genetik zusammen, sowohl im Bezug auf Dauer als auch auf Form und Fülle.

AnonymTiger  19.01.2018, 18:30

Gelten Isländer bei dir noch als Wildpferde? Die einzigen Wildpferde mit Stehmähne die mir so spontan einfallen sind Przkewalsky Pferde.

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Quaeror  19.01.2018, 23:36
@AnonymTiger

Nur die Przewalskipferde, ich habe noch die Wildesel vor Augen, auch wenn das eigentlich nicht korrekt ist. In einem regenreichen Land wie Island wäre eine Stehmähne schon unangemessen.

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AnonymTiger  20.01.2018, 11:34
@Quaeror

Ja, aber Esel sind ja keine Pferde ;D Naja, ich weiß was du meinst

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Quaeror  20.01.2018, 13:30
@AnonymTiger

Przewalskipferde sind die einzigen Wildpferde, alle anderen sind verwildert. Der europäische Tarpan wird sicher eine kurze Kippmähne gehabt haben, da er ja an das Klima und den Wald besser angepasst war.

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Es kommt ein wenig auf die Rasse an. Ich schneide die Mähnen von meinen zwei Ponys (Welsh a und Shetty-welsh Mix) nicht und beiden wächst die Mähne nur bis kurz unterhalb der Drosselrinne. Sven hat dabei eine feine Mähne wie ein Araber, mit langem Schopf, während Felix eher die typische, dicke Mähne eines Shetties hat mit kurzem, dicken Schopf. Es gibt Rassen, wo man eine sehr lange Mähne erreichen kann, z.B. Friesen und Irish Cobs.

Von Natur aus haben Pferde eigentlich eine eher kurze Mähne. Bei Rassen, deren ursprünglicher Lebensraum in etwas unfreundlicherem Klima liegt, ist sie deutlich dicker als bei Rassen aus warmen Regionen, bei gekreuzten eben das, was sich durchgesetzt hat.

Nur findet der Mensch seit einigen Jahrhunderten langes Haar schön, idealisiert es und züchtet deshalb bei seinen Tieren munter einen Gendefekt (die sogenannte Hypertrichie) weiter, nämlich die Schwäche, nicht so richtig gut Haar wechseln zu können. Sprich, das einzelne Haar bleibt länger, bis es ausfällt und hat somit mehr Zeit zu wachsen und wird länger. Ob es sinnvoll ist, einen Gendefekt weiter zu züchten, lassen wir dahingestellt. Der Mensch macht das ja öfter, um das Tier nach seinem Schönheitsideal zu formen. Sonst hätte der deutsche Schäferhund auch nicht zu so hohem Prozentsatz einen Hüftschaden, wenn er alt wird - und das ist jetzt bei weitem nicht die krasseste Veränderung, die ich kenne.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
AnonymTiger  19.01.2018, 18:32

Ich kenn mich damit nicht so aus, aber wie ist das bei Isländern? Das ist ja eine sehr ursrpüngliche Rasse aber auch mit sehr viel Mähne.

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Baroque  19.01.2018, 18:35
@AnonymTiger

Ja, aber eigentlich hätten die eine dicke Mähne, die so kurz ist, dass sie fast steht. Als die paar Exemplare mit den Siedlern auf die Insel gekommen sind, sagt man, war das auch fast noch so. Und bei denen geht's ja noch, die haben zwar viel Mähne, aber keine sehr lange. Wenn ich mir dagegen ansehe, was man den Friesen und Tinkern hingezüchtet hat ...

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Baroque  20.01.2018, 14:41
@AnonymTiger

Ja und wieviele Jahrhunderte lang züchten Menschen schon dran rum? Deshalb haben sie das so ;-)

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Selbst bei meinen Friesen wo wallendes Langhaar ja gewünscht und bei vielen Pferden auch vorhanden ist ist es äußerst selten, das das so lange wächst.

Bei den normalen Warmblütern, Arabern usw. wächst das Langhaar nicht übermäßig. Teilweise haben die auch ganz nette Mähnenlängen, kommen aber an die Langhaarigen Rassen (Andalusier, Friese, Tinker u.Co) nicht dran.

Normale Pferde werden niemals so lange Haare bekommen das sie drauf herumlaufen können - nur bei den Pferden wo das Haar mit absicht geschütz wird wächst es länger als es sein sollte z.B. Tennessee Walker - da wird aber auch bei den Showpferden die Schweifrübe manipuliert (die darf man da gar nicht bei nennen).

Das längste was ich bei einem unserer Verbandshengste gesehen habe war Bodenlänge (um die Mähne zu schützen wird sie ständig eingeflochten) das wäre in der Natur nicht so, weil sie da doch schon mal eher schubbeln und dadurch viel Haare verlieren.

mulano 
Fragesteller
 19.01.2018, 20:01

Was sind "normale Pferde"?

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friesennarr  19.01.2018, 20:05
@mulano

Nicht besonders auf "Haar" gezüchtete Pferde. Eher Urtypen

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Es gibt bei allen haarigen Lebewesen eine genetische Endlänge, auch bei Pferden. Und diese Endlänge variiert. Rassebedingt gibt es einige, die enorm lange Mähnen und Schweife bekommen können und innerhalb jeder Rasse dennoch genügend Exemplare, die deutlich weniger oder auch deutlich mehr Haarwuchs haben.

Generell sagt man Hengsten nach, dass sie zu üppigerem Haarwuchs tendieren. Ich kenne aber auch einen, der nicht mal einen richtigen Schopf wachstumstechnisch zustande bringt.

Unser altes Ponys ist ein Welsh-Cob. Da gibt es einige, die Mähne ohne Ende haben. Doch unsere alte Dame gehörte nie zu diesem Club. Wir haben die Mähne mal wachsen lassen wollen, doch länger wie 3 Handbreit wurde sie nicht. Auch heute, wo sie nur noch auf der Weide chillt und die Mähe machen darf, was sie möchte, wird sie einfach nicht länger. Einzig ihr Schweif wächst unermüdlich in die Länge und wird regelmäßig von uns gekürzt, weil sie sich sonst drauflatschen würde. Aber wirklich üppig dick ist er auch nicht - nur lang.

Und es gibt Rassen, wie zum Beispiel die Tenngssy Walking Horses, da hat man züchterisch so eingewirkt, dass die Haare abnormal lang wachsen und Schweife sogar hinterschleppen, was sicherlich kein Vergnügen für diese arme geschundene Rasse ist.

AnonymTiger  19.01.2018, 18:27

Einer unserer Isi Hengste hat sogar Schopf bis zu den Nüstern XD Die Tennessee Walking Horses haben übrigens kein so krasses Langhaar, das könnte auch bei anderen Rassen so wachsen, wenn man es lassen würde. Ich kenne auch ein paar Isländern bei denen der Schweif auf dem Boden schleift. Was allerdings bei den TWHs und auch bei Saddlebreds gemacht wird, ist, dass man Gewichte in den Schweif macht. Es werden aber übrigens auch nicht alle mit Stacks und Chains geritten. Der Running Walk ist genau wie der Tölt für Isländer für TWHs natürlich, aber diese kranken Showgeschichten sind natürlich sehr bescheuert... Hier mal ein "normal" gerittener https://www.youtube.com/watch?v=bz-q-BPIWlI

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