Wenn jeder ein Elekroauto hätte, würde der Strom ausreichen, wenn jeder Abends sein Auto auflädt?

13 Antworten

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Erstens muss nicht jeden tag aufgeladen werden denn der Großteil der Bevökerung fährt unter 30km pro Tag.

Zweitens bricht das Stromnetz auch nicht zusammen wenn am Weihnachtsfeiertag alle gleichzeitig den Ofen anwerfen.

Drittens fällt der Riesenstromverbrauch zur Herstellung von Sprit weg.

Viertens lässt sich durch intelegente Walboxen die Stromverteilung regeln


Pialesb29  30.06.2023, 11:58

Ein Backofen mit 2000 Watt (sofern es kein Gasherd ist) ist glaube ich doch ne ganze ecke weniger als ein E Auto was mit den 10 fachen davon láden kann

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Mmits  30.06.2023, 12:05

Der Teer der Straßen schmilzt, wenn viele in einer Straße gleichzeitig laden.

Raffinerien stehen in Industriegebieten, die für hohe Stromnutzung ausgelegt sind.

Ein Backofen ist was ganz anderes.

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Crack  30.06.2023, 12:08
@Mmits
Der Teer der Straßen schmilzt, wenn viele in einer Straße gleichzeitig laden.

Unsinn.

Raffinerien stehen in Industriegebieten, die für hohe Stromnutzung ausgelegt sind.

Es geht um die Kapazitäten.
Fallen die an einem Ort weg, stehen sie anderswo zur Verfügung.

Ein Backofen ist was ganz anderes.

Nicht alle können zu Hause mit 22kW laden.

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Mmits  30.06.2023, 12:11
@Crack

dir ist bewusst wie heiß die Leitungen werden, wenn die so stark beansprucht werden?

dir ist bewusst auf welchem Stand die Leitungen an den meisten Orten sind?

die Straßen haben stärkere Leitungen in Industriegebieten, die dir in Wohngebieten fehlen.

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Crack  30.06.2023, 12:31
@Mmits
dir ist bewusst wie heiß die Leitungen werden, wenn die so stark beansprucht werden?

Wie heiß werden sie denn?
Wenn Du mit Stromleitungen Asphalt zum Schmelzen bringst, dann läuft da grundlegend etwas falsch.

Nirgendwo werden Wallboxen o.ä. installiert, wenn die Zuleitungen das nicht hergeben.

die Straßen haben stärkere Leitungen in Industriegebieten, die dir in Wohngebieten fehlen.

Du hast immer noch einen Denkfehler.

Wenn die Kapazität eines industriellen Großbetriebes frei wird, dann wird diese Kapazität ja nicht in einer einzigen Straße, sondern in vielen genutzt.

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Mmits  30.06.2023, 12:36
@Crack

Du brauchst mir nicht erzählen, dass die Leitungen in den Städten für so viele E-Fahrer ausgelegt sind.

zudem sind die Atomkraftwerke dicht und wir sollen mehr E-Autos fahren?

wo soll denn der ganze Strom herkommen?

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Crack  30.06.2023, 13:55
@Mmits

Wo habe ich denn behauptet, die Leitungen wären überall darauf ausgelegt?

Ich habe Deine Aussage, "der Teer würde schmelzen" kritisiert.

Es sagt auch niemand, "wir müssen" E-Autos fahren.

Woher hast Du nur alles?

Und wenn sich das E-Auto in einigen Jahren durchgesetzt hat, wird es auch die entsprechende Strom-Infrastruktur geben.

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Mmits  30.06.2023, 14:13
@Crack

Das kannst du vergessen, wer soll denn das alles zahlen?

Das E-Auto wird sich nicht durchsetzen, der Hybrid allerdings schon.

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Crack  30.06.2023, 15:43
@Mmits

.

Dir ist das Verbrennerverbot bekannt?
Und auch das Gesetz zur Klimaneutralität?

Allein deshalb kann es zukünftig keine Hybride geben.
E-Fuels werden sich nicht durchsetzen.

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Mmits  30.06.2023, 15:45
@Crack

Ist mir bekannt ja.

nur wird sich das bis dahin noch gewaltig ändern.

Klimaneutral ist ein E-Auto nicht zum millionsten mal.

“Emissionsfrei“ ja aber die geringe Lebensdauer, Produktion (extrem umweltschädlich) und Stromproduktion wird von e-Auto Fetischisten absolut ignoriert.

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nobodyathome  30.06.2023, 16:40
@Mmits

Ja ja die lange Lebensdauer von den Benzinern und die Umweltfreundlichkeit und die Recyclingfähigkeit von Benzin ist ja Legendär

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Mmits  30.06.2023, 16:42
@nobodyathome

Ja schon?

Benziner laufen teilweise auch 300.000km+ und bei einem Motorschaden z.B. ist es „nur“ Motor raus und Motor rein

bei einem E-Auto muss der halbe Eimer zerlegt werden um überhaupt mal an den Akku ranzukommen.

von technischem Verständnis hast du nicht wirklich einen Plan oder?

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H2Onrw  03.07.2023, 19:58

Bei den geringen Reichweiten der meisten Elektroautos müssen diese schon mehrmals in der Woche geladen werden.

Der Stromverbrauch eines Herdes ist minimal gegenüber dem laden eines 80 KW/h Akkus

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Das könnte alles tatsächlich zum Problem werden.

was viele nicht bedenken ist, dass so ein E Auto eben nicht nur viel Strom zieht, sondern dies auch über eine vergleichsweise lange zeit konstant tut.

Wir reden hier vom Unterschied zwischen Aussetz- und Dauerbetrieb. Nicht umsonst müssen elektrische Anlagen für den Dauerbetrieb noch ganz anders dimensioniert werden wie für den Ausetzebetrieb.

Stromzähler für Wallboxen (vergünstigter Ladetarif mit optionaler Spitzenlastabschaltung) aber auch für PV ANlagen oder BHKW müssen je nach Leistung der Anlage statt mit 10 mm² mit 16 mm² verkabelt werden, ob wohl der Nennstrom mit 35 oder 50 Ampere eigendlich für 10 mm² niedrig genug wäre.

Was hier aber dann effektiv zum Tragen kommt, ist der sogenannte Gleichzeitigkeitsfaktor. denn selbst wenn alle zu weihnachten den Ofen anwerfen, geschieht dies nie genau zur gleichen Zeit und der Backofen hat einen thermostaten, der nach dem Vorheizen des Bratrohrs immer mal wieder kurz abschaltet.

Ich habe das mal bei einem foodtruckfestival gesehen. Da waren morgens, nach dem so die Hälfte der Foodtrucker da und angeschlossen waren, zeigten die Amperemeternadeln am Anschlusschrank schon recht weit nach oben. ich dachte schon - weiha, wenn die erst mal alle da sind... Aber intressanterweise auch als dann gegen mittag der Laden brummte, war es deutlich weniger.

Warum? weil eben immer mal irgendwo irgend ein Thermostat abschaltet.

lg, Anna

Nein, definitiv nicht.

Zumindest nicht beim aktuellen Stand des Stromnetzes.

ich erinnere mich an ein Autohaus, bei dem die Elektrik von ca. 1990 das kokeln angefangen hat als dieses 4 Wallboxen installiert hat.

die haben die 4 Autos angesteckt und es begann zu schmoren.

jetzt stell dir das mal in einer Großstadt vor mit 10 Mehrfamilienhäusern, bei denen vielleicht nur 40 Leute ihr Auto laden wollen.


H2Onrw  03.07.2023, 19:49

Eine Elektrik von 1990 ist doch schon sehr modern, wir haben hier in der Straße Leitungen mit Kapazitäten von 1965 und der Versorger plant die Erneuerung aus finanzielen Gründne nicht innerhalb der nächsten 5 Jahre.

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Mmits  03.07.2023, 19:57
@H2Onrw

Das mit 1990 war nur ein Beispiel und das für ein Gebäude, welches für hohe Stromkapazität ausgelegt ist.

Wohngebiete und dann noch Gebäude von vor 1980, das wird richtig spaßig 😂

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Sprechen die sich ab, um 18:00 Uhr beginnen wir mit dem Laden

Um die Frage sinnvoll beantworten zu können müssen wir uns um die einzelnen Formulierungen die Du gebraucht hast zunächst einige Gedanken machen:

  • jeder ein Elektroauto hätte - Gehen wir mal davon aus, Du meinst damit Deutschland und Du meinst damit alle Menschen die in Deutschland zur Zeit ein Auto haben. Dann würden wir über rund 48 Millionen Autos reden. Einig sind wir uns vermutlich auch, dass es nicht morgen einen großen Knall und eine weiße Dampfwolke gibt und alle Autos sind plötzlich elektrisch. Selbst wenn alle, die ab morgen noch einen Neuwagen kaufen zu 100% ein BEV kaufen würden (was wohl auch nicht passiert) würde es noch 10 Jahre Dauern bis 90% der Autos elektrisch wären. Aber OK irgendwann in >> 10 Jahren sind also 48 Millionen Elektroautos statt 48 Millionen Verbrenner in Deutschland zugelassen.
  • der Strom - Mit dem Strom ist das ja so eine Sache, er muss produziert werden und er muss, wenn die Stromproduktion so zentral ist wie heute irgendwie dorthin kommen wo er gerade gebraucht wird. Dazu kommt die Herausforderung, dass der Strom bis in 10 Jahren zu einem großen Teil aus erneuerbaren Energien sein muss. Die Stromversorgung muss also schon aus diesem Grunde dezentraler werden.
  • Jeder Abends sein Auto auflädt - Gehen wir weiterhin davon aus, dass die 48 Millionen sich nicht so verhalten, wie sich Elektroautofahrer bisher verhalten, sondern sich alle um 18:00 Uhr verabreden und GLEICHZEITIG den Stecker in die Wallbox stecken.

Selbst wenn der Ladestrom aller Wallboxen auf 2,3 kW gedrosselt würde, dann würde bei diesem Szenario sofort das Netz zusammenbrechen. Allerdings würde der gleiche Netz Zusammenbruch ebenfalls stattfinden, wenn alle Kaffeemaschinen Besitzer Morgens gleichzeitig ihre Kaffeemaschine anschalten oder wie auf Melmac alle gleichzeitig ihren Fön.

Wir brauchen uns also überhaupt keine Sorge machen dass dieses Szenario jemals eintreten wird. Was passieren wird ist folgendes:

  • Die Zahl der Elektroautos wird zwar schneller als bisher aber weiterhin stetig steigen.
  • Die Autos werden nicht alle gleichzeitig geladen, sondern hängen zu einem großen Teil immer dann an der Wallbox, wenn sie gerade nicht gefahren werden.
  • Wir werden ein viel dezentraleres Stromnetz mit sehr vielen kleinen Solaranlagen haben, deren Besitzer werden zu einem großen Teil ein Interesse haben den Strom auch für ihr Auto zu nutzen. Aber auch durch die V2G Technologie wird ein Austausch in den Verteilnetzen stattfinden.
  • Die Strommenge die in Autos gespeichert werden kann und die Strommenge die Durch Wind und Sonne erzeugt werden kann, wird, sofern die richtigen Maßnahmen zur stabilisierung der Stromnetze, die technisch alle schon möglich sind, eingeleitet werden, mehr als ausreichend sein um alle Fahrzeuge und noch viel mehr zu versorgen.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.