Wenn Gott keinen Schöpfer bräuchte, warum sollten dann Materie oder Naturgesetze einen Schöpfer brauchen?

6 Antworten

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Das ist ungefähr diese Logik:

"Wenn das Brot vom Bäcker gebacken ist, wieso ist dann der Bäcker nicht gebacken?"

Zu deiner Frage:

1. Materie und Naturgesetze sind erschaffen. Alles was erschaffen ist, hat einen Anfang, So eben auch die Materie und Naturgesetze.

Materie ist, sehr grob zusammengefasst, ein Körper.

Jegliche Art von Körper hat Ähnlichkeit mit anderen Geschöpfen, somit gilt für sie auch das, was für andere Geschöpfe gilt: Dazu gehört ua. Auch der Anfang.

2. Naturgesetze: Die Geschöpfe lassen sich in zwei Gruppen einteilen: In Körper (Fest und leichstofflich) und ihre Eigenschaften. Die Eigenschaften sind eben die Naturgesetze.

Da wir geklärt haben, wieso Körper und Materie nicht anfangslos können wir sagen: Erst mit dem Anfang der Materie gibt es auch ihre Eigenschaften.

Gott ist anfangslos, wurde nicht erschaffen und verändert Sich auch nicht, somit wurde Er auch nicht erschaffen.

EVYTNG 
Fragesteller
 20.01.2024, 20:31

Findest du echt, dass du hier gerade den ultimativen Beweis für Gott hervorgebracht hast? Warum offenbart er sich aber nicht gleich, ständig und überall? Du bist sicher auch ein guter Gottesversteher.

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Dumby435  20.01.2024, 22:13
@EVYTNG

Du sagst:

Findest du echt, dass du hier gerade den ultimativen Beweis für Gott hervorgebracht hast?

Habe ich nie behauptet

Du sagst:

Warum offenbart er sich aber nicht gleich, ständig und überall?

Ich verstehe diese Frage nicht so recht.

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EVYTNG 
Fragesteller
 20.01.2024, 22:28
@Dumby435

Wenn es Beweise über Gott gibt, oder er sonst wie logisch hergeleitet werden kann, dass seine Existenz gesichert ist - dann hätte er sich gleich ganz offenbaren können. Warum tut er es dann nicht?

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EVYTNG 
Fragesteller
 20.01.2024, 22:31
@Dumby435

Ich meine auch dauerhaft offenbaren. Man ruft nach Gott, und er führt einen Dialog.

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Kuhlmann26  20.01.2024, 22:37
@EVYTNG

Weil dann Deine freier Wille hinfällig wäre, Dich zu GOTT zu bekennen. Viele verstehen das mit dem freien Willen falsch. Sie beziehen das auf Lebenssituationen. Es geht darum, dass Du Dich ohne Beeinflussung für oder gegen GOTT entscheiden kannst. Wenn Dir GOTT und seine Herrlichkeit bewiesen würde, bliebe Dir gar nichts anderes übrig, als Dich dazu zu bekennen. Darum gibt es im naturwissenschaftlichen Sinne weder ein Beweis für die Existenz GOTTES noch für die Nichtexistenz. Und darum sprechen wir dbzgl. von Glauben und nicht von Wissen.

Was auch nur Wenige verstehen ist, dass nicht der verstandesmäßige Glaube gemeint ist. Zum Beispiel,

  • der Glaube, dass es morgen regnen wird
  • dass die Bayern gegen Schalke gewinnen wird
  • dass die Regierung zurücktreten wird

Wer an GOTT nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Herzen glaubt, bekommt die Bestätigung, dass GOTT existiert. Das Phänomen macht sich auf die eine oder andere Weise bemerkbar. Und je stärker die Anbindung der Seele an GOTT ist, desto fester ist der Glaube.

Erst muss die freiwillige Hinwendung zu GOTT erfolgen, dann kommt der Beweis seiner Existenz.

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EVYTNG 
Fragesteller
 20.01.2024, 22:38
@Kuhlmann26

Also die negativen Folgen, wie z.B. Folter, Tod oder allg. Strafen sind keine Beeinflussung, sich nicht lieber doch für Gott zu entscheiden?

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Kuhlmann26  20.01.2024, 22:45
@EVYTNG

Wenn Du da ein Zusammenhang siehst, kannst Du das gerne als Beeinflussung bezeichnen. Es gibt aber keinen verstandesmäßigen Beweis für GOTT als Ursache von Folter und Strafen und es bleibt Deinem freien Willen überlassen, oder sollte ich sagen, Deiner Angst überlassen, deshalb an GOTT zu glauben.

Den Tod gibt es nicht, jedenfalls nicht für die Seele. Sie existiert als geistiges Wesen ewig.

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EVYTNG 
Fragesteller
 20.01.2024, 22:54
@Kuhlmann26

Das brauchst du nicht relativieren oder infrage stellen. Frei bin ich, wenn ich mich zwischen Äpfel oder Birnen entscheiden kann, beides hat keine negativen Folgen. Wenn das bei Gott anders ist, dann liegt ganz klar eine Beeinflussung vor, das musst du dir eingestehen, und zwar eine, die gehörig unter Druck oder Zwang setzen kann, gibt es üble Konsequenzen bei der somit falschen Entscheidung sich gegen Gott zu entscheiden. Für mich ist das ein auch im Islam verbreitetes Dogma, das dazu bringen soll, dass die Menschen dann doch lieber auf die Vernunft hören, und sich für Gott entscheiden, um das Gute und nicht das Schlechte abzubekommen. Ich selbst sehe aber aus rationaler Sicht keinen vernünftigen Grund, verstandes- oder vernunftgemäß Gott für wahr zu halten, das wäre viel zu kurz gedacht, und die Wissenschaft ist komplex.

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Kuhlmann26  20.01.2024, 23:04
@EVYTNG

Ich streite eine Beeinflussung ja gar nicht ab. GOTT ist daran interessiert, dass so viele Seelen wie möglich in ihrem letzten Abschnitt der irdischen Existenz - gemeint ist das Erdenleben als Mensch - den Weg «zum Vater» zurückfinden. Aber wer nicht an GOTT glaubt, wird auch nicht davon beeinflusst. Ich war mehr als sechs Jahrzehnte das, was man im wahrsten Sinne des Wortes einen Ungläubigen nennt. GOTT spielte in meinem Leben nicht die geringste Rolle.

Ich bin nicht gezwungen worden zu glauben und habe auch keinen Zusammenhang zwischen möglichen Strafen und GOTT gesehen. Ich kann Dir nicht einmal sagen, was mich genau dazu bewogen hat zu glauben und mich GOTT zuzuwenden. Es ist mir passiert. Erst habe ich geglaubt und dann habe ich mich näher mit dem Thema beschäftigt.

Ich mache auch einen Unterschied zwischen dogmatischem Religionen, die Menschen unter Druck setzen und dem Glauben an einen Schöpfer.

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EVYTNG 
Fragesteller
 20.01.2024, 23:08
@Kuhlmann26
Ich streite eine Beeinflussung ja gar nicht ab.

Das schreibst du jetzt. Denn eingangs schriebst du Gegenteiliges:

Es geht darum, dass Du Dich ohne Beeinflussung für oder gegen GOTT entscheiden kannst.

Ich selbst war bis zu meinem 30 Lebensjahr christlich gläubig. Bei mir war es andersherum, die Philosophie, wie z.B. der Skeptizismus, das genaue Hinterfragen aber auch Forschen hat mich dann dazu gebracht den religiösen Glauben in Zweifel zu ziehen. Ich bin heute agnostischer schwacher Atheist, das heißt, ich halte die Gottesexistenzfrage für nicht klärbar, aber mangels wissenschaftlich validen Hinweisen/Beweisen habe ich einen nicht vorhandenen Glauben an Gott (was nicht gleichbedeutend ist, das man aktiv glaubt, das da kein Gott ist, daher der Zusatz "schwacher" Atheist).

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Kuhlmann26  21.01.2024, 10:05
@EVYTNG
Das schreibst du jetzt. Denn eingangs schriebst du Gegenteiliges:

Das kommt, wenn man nicht genau auf seine Worte achtet. Gemeint war es im Sinne eines freien Willens. Beispiel: Wenn wir in den Supermarkt gehen, sind wir selbstverständlich der Beeinflussung der Nahrungsmittelindustrie ausgesetzt, aber jeder kann frei entscheiden, was er kauft und ob er den Markt überhaupt betritt. Ich esse wahnsinnig gerne Nougat, bekomme aber Kopfschmerzen davon. Nun kann ich an der Kasse entscheiden, ob ich den Nougatriegel im Regal liegen lasse oder ihn doch auf das Band lege. In dem Sinne war das gemeint.

ich halte die Gottesexistenzfrage für nicht klärbar, aber mangels wissenschaftlich validen Hinweisen/Beweisen habe ich einen nicht vorhandenen Glauben an Gott

Im Sinne eines wissenschaftlichen Beweises hast Du recht. Man kann GOTT nicht wissenschaftlich beweisen. Und genau das ist der Sinn der Sache. Wir haben uns als geistige Wesen (Seelen) von GOTT entfernt. Davon wissen wir nichts und sind deshalb darauf angewiesen, es zu glauben. Wenn wir das wollen.

GOTT kann sich nur auf eine Art und Weise zeigen, die die Menschen verstehen. Wenn Wunder geschehen, werden sie als Humbug abgelehnt. Siehe als Beispiel Bruno Grüning. Offenbarungen stammen aus einer Zeit, die wir nicht miterlebt haben. Gläubige kennen sie aus der Bibel. Dass GOTT sich auch später noch offenbart hat, ist vielen unbekannt.

Hier eine Kundgabe über den Sinn der Schöpfung, von der sogar das Datum bekannt ist, an dem sie dem Menschen gegeben wurde. Allein, dass ich sie hier verlinke, ist natürlich eine Beeinflussung jedes Lesers dieses Kommentars. Aber wieder kann jeder für sich entscheiden, ob er das glaubt oder nicht. Aber wer es gelesen hat, kann nicht mehr behaupten, er hätte davon nichts gewusst. Es gibt mehr als 9.000 solcher Kundgaben, die zusammen eine Offenbarung sind.

https://youtu.be/qWxuHraYZx0?si=u7RN2vLqwft-5oSy

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Nein, eben nicht!

Es gibt einen Unterschied.

Der Schöpfer ist immer kluger und größer als ein Geschöpf.

Du kannst ein Bild malen, aber es wird trotzdem nicht smart sein, wie Du.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre eine Christin
Dumby435  20.01.2024, 22:23

Es ist eine Beleidigung dem Allwissenden gegenüber, ihn klug zu nennen, da klug die Bedeutung von "viel Wissen" assoziiert und nicht die Allwissendheit.

Klug würde einige Wissensdefizite mit sich ziehen.

Für Geschöpfe wie uns ist es definitiv ein Lob, aber nicht für Gott.

Somit Allwissend und nich klug, schlau, oder intelligent in Bezug auf den Schöpfer benutzen.

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Zeit, Raum & Materie haben einen Anfang im Big Bang. Etwas muss diese Also in die Existenz gebracht haben. Atheisten glauben nun, dass "Nichts aus dem Nichts" - alles erschaffen hat. Soviel Glauben habe ich nicht 🤭

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wir müssen werden, wie die Kinder!

Weil der Schöpfer unerschaffen ist und es auch sein muss. Das ist eine der Haupteigenschaften Gottes, dass er unerschaffen ist. Oh, mein lieber Freund, die Frage nach dem unerschaffenen Schöpfer ist in der islamischen Theologie von großer Bedeutung. Im Islam wird Allah als der ewige und unerschaffene Schöpfer des Universums angesehen.

Wenn der Schöpfer selbst geschaffen wäre, dann würde dies bedeuten, dass er von etwas anderem abhängig ist und somit nicht vollkommen und allmächtig sein könnte. Gott aber ist völlig unabhängig von allem.

Gott wird als die notwendige Existenz betrachtet, die keinem anderen Wesen oder einer anderen Ursache unterliegt. Er ist unabhängig von allem und alles ist von ihm abhängig.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Nun, ein Haus baut sich eben nicht von selber...

Materie besteht aber nicht ewig. Das ist ja gerade eine Eigenschaft von Materie.
Dasselbe gilt für Naturgesetze. Sie bestehen und sie gelten in einem bestimmten Kontext. Naturgesetze, die auf der Erde gelten, gelten nicht zwingend im Universum.