Welches Auto als erstwagen?

5 Antworten

Also 1990 gab es noch keine C-Klasse.

Allerdings ist ein Mercedes eher teuer im Unterhalt, daher würde ich dir so ein Auto nicht als erstwagen empfehlen. Ein Corsa oder Polo reicht am Anfang doch auch

Die C-Klasse kam erst im Juni 1993, ist aber ein gutes Auto und dank der einfachen Technik auch im Alter bzw. durchaus auch als Baujahr '93 empfehlenswert. Ich fahre selbst seit vielen Jahren einen C180 von 1997 - den habe ich nicht primär deswegen so lang behalten, weil ich ein riesiger Autofreak wäre, sondern weil er so unfassbar robust ist und einfach nicht kaputt geht: Aktuell hat er 274.500 Kilometer auf dem Zähler, die größten Reparaturen waren mal der Kühler und der Luftmassenmesser (beides ca. 300 Euro), beim Vorbesitzer noch das Zündschloss mit Schlüssel und die Lichtmaschine - das ist aber schon beides ewig her, war so um 2004. Ich habe den gebraucht gekauft.

Rost betrifft zwar viele Exemplare, aber nicht jeden W202. Meiner fängt jetzt allmählich ganz langsam an der Unterkante der Fahrertür außen und am Kotflügel vorn links an zwei Stellen an zu pilzen, aber das darf er bei dem Alter und der Laufleistung und ich mache da jetzt auch nix mehr, weil ich das Auto nicht als Oldtimer im Superzustand fahren will, sondern als Gebrauchsfahrzeug mit robuster Technik. In Bremen produzierte Exemplare (ehemaliges Borgward-Werk) sind tendenziell besser verarbeitet und weniger rostfreudig denn die C-Klassen aus Sindelfingen. Weil das damals schon bekannt war, legte ich Wert auf ein norddeutsches Fahrzeug. Man erkennt Bremer C-Klassen an der Fahrgestellnummer "WDB202...1F......" statt "WDB202...1A......" für Sindelfingen.

Typische Schwachstellen des W202 sind schnell erzählt: Schlüssel und Zündschlösser, ab 1997 das ELCODE-Schloss; Rost natürlich, dazu die Traggelenke vorn und alle 90.-100.000 Kilometer die vorderen Spurstangenköpfe, dazu kann beim M111 Benzinmotor (C180 bis C230) bei höherer Laufleistung die Zylinderkopfdichtung zwischen dem 3. und 4. Zylinder undicht werden (Merkmal dafür ist Kühlwasserverlust ohne Undichtigkeit am Auto; man sieht das Leck an der Kopfdichtung von unten, wenn man die Karre auf die Bühne nimmt ganz gut). Die Bremsleitungen sind als mal verrostet, aber da hilft meist entrosten und gut einfetten, ein typisches Benz-Leiden aller Modellreihen bis heute. Die Lenkung hat als zu viel Spiel, auch das ist typisch Mercedes. Das Differenzial wird oft ölfeucht, aber andererseits: Wenn's trocken ist, ist es auch nix, dann rostet's nämlich.

Arg viel mehr ist nicht zu beachten. Der W202 ist auffallend robust und langlebig, sehr zäh und haltbar. Was man noch sagen müsste: Öl- und Filterwechsel sind alle 15.000 Kilometer fällig, mineralisches 10W-40 Öl reicht; 5W-30 usw. verträgt er gar nicht - da kann es sein, dass er das Tickern und Schlagen anfängt (Hydrostößel). Bremsflüssigkeit bitte alle zwei Jahre und am besten im Frühling wechseln (ist hygroskopisch, d.h. sie zieht Wasser an), Automatikölwechsel sollte man so alle vier Jahre mal machen, Spureinstellung mache ich persönlich jedes Jahr bzw. Achsvermessung, aber das ist nur mein Eigenwert. Ab Werk war kein Automatikölwechsel vorgesehen, er macht aber Sinn. Die Automatik selbst hatte bis 1996 vier Gänge, dann fünf; speziell der ansonsten recht gemütliche, viel Anlauf benötigende Mercedes C180 mit 122 PS zischt mit fünf Gängen etwas dynamischer ab und bewältigt Steigungen flotter, ein Sportwagen wird er aber dadurch nicht.

Viel ist sonst eigentlich nicht zu befürchten. Die Verschleißteile sind allesamt günstig, selbst wenn man sie bei Mercedes kauft. Man wird sie auch nur selten gebrauchen, ich habe z.B. noch den ersten Auspuff drunter - und wie gesagt alle Aufzeichnungen seit der Auslieferung/dem Kaufvertrag von 1997.

Ich traue meinem 25 Jahre alten Benz noch gut über den Weg, würde auch mit einem 1993er C180 klar kommen und hätte zu dem mehr Vertrauen als zu jedem neueren Fahrzeug. Deswegen kaufe ich nach Möglichkeit wieder so einen, wenn meiner mal am Ende angekommen sein sollte.

Ich sage mal so: Bis 2000 Euro solltest du was Ordentliches finden. Der W202 ist kein cooler Klassiker, kein Youngtimer, kein Hipster-Autos; er hat zwar Fans, aber er ist für die Mehrheit einfach nur ein kantiger, langweiliger, alter Benz, den irgendwelche Opas fahren. Er ist nicht so cool wie der 190er, er ist kein 124er, er rostet ggf. sichtbar, er ist noch gefühlt zu "modern" mit bis zu vier Airbags und ESP, man sieht ihn zu oft (weil er so ungemein zuverlässig ist) ... das drückt die Preise.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen, aber einen gepflegten C180 W202 empfehle ich dir uneingeschränkt weiter, sofern er nicht schon Rostlöcher hat und nicht sechs Vorbesitzer schon damit unterwegs gewesen sind.

Den alten 190er (W201) empfehle ich hingegen ausdrücklich nicht. Das ist ein enges Auto, hier fehlen Sicherheitsmerkmale fast komplett außer ABS ab 1988 und ab ca. 1992 gelegentlich der Fahrerairbag. Außerdem sind die 190er meist viel zu teuer, oft stark verrostet (sieht man dank der Sacco-Bretter aber erst zu spät, weil es untendrunter gammelt) ... und technisch ist das ein Auto der späten 1970er-Jahre, das man heute im Alltag nicht mehr empfehlen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Fange mal klein und billig an. Später kannst du dir den Benz holen. Ein 30 Jahre alter Benz, also den 190er, musst du verstehen. Der Opa kann gut oder schlecht sein. Pflege und Geld kosten die schon.

Wenn du einen schönen alten Mercedes haben willst, dann kann ich dir die w201 Baureihe sehr empfehlen. Sehr robust, geht nix kaputt und läuft einfach nur. Außerdem ist er bei jedem beliebt!

Achte darauf, dass er TÜV hat, eine 5 Gang und möglichst wenig Rost hat. Am besten jmd der Ahnung hat zur Besichtigung mitnehmen. Auf den Kilometerstand bitte nicht achten. Die halten sehr viel aus. Wichtig ist, das er regelmäßig gewartet wurde. Der 1.8l oder 2.0l Benziner sind sehr zu empfehlen

Los geht es bei soliden Modellen ab 2000€ aufwärts

Die C-Klasse gibts erst seit 1993.

Bei einem Fahrzeug das schon fast 30 Jahre alt ist ist das Risiko halt sehr hoch dass jederzeit grössere Reparaturen auf einen zukommen können.

Die C-Klasse hatte damals auch mit massivsten Rostproblemen zu kämpfen, aus dieser Zeit werden nicht viele überlebt haben. Und die die es noch gibt, kosten im guten Zustand viel Geld weil sie ja schon Oldtimer Status haben.