Welchen evolutionären Sinn hat es, die Bart- und Kopfhaare auf unbegrenzte Länge wachsen zu lassen?
Bei Menschen wachsen die Haare und der Bart auf unbegrenzte Länge wenn man sie nicht schneidet. Vor 200.000 Jahren hatten die Menschen ja noch keine Rasierer oder Scheren und die Haare sind unbegrenzt gewachsen.
Welchen evolutionären Sinn hat das denn? Wenn der Bart 2 Meter lang ist und die Haare am Boden schleifen wäre es ja eine Behinderung und hätte keinerlei Vorteil. Die Achselhaare wachen auch nur auf eine bestimmte Länge, fallen dann aus und wachsen nach. Wieso ist das bei den Kopfhaaren nicht auch so?
11 Antworten
Auch Kopf- und Barthaare wachsen nicht unbegrenzt, die Wachstumsdauer ist genetisch festgelegt. Beim Kopfhaar wächst das Haar im Schnitt 6 bis 7 Jahre bis es ausfällt, um für neue Haare Platz zu machen. In der Altsteinzeit hatten lange Kopf und Barthaare auch gewisse Vorteile, z.B. Schutz vor Kälte, vor übermäßiger UV Strahlung, bedrohlicheres Aussehen usw., aber es gab auch große Nachteile wie z.B. starker Parasitenbefall. Daher schnitt man sich auch damals schon die Haare, benutzt wurde meistens Feuerstein, die Abbruchkanten sind so scharf wie ein Rasiermesser. Man vermutet auch, dass es damals schon sowas wie steinzeitliche "Friseure" gab, man hat sich also gegenseitig unterstützt was das Schneiden der Haare anging. Auch heute ist das Kopfhaar sehr wichtig, wegen seiner Schutzfunktionen (Schutz des Kopfes - und damit auch des Gehirns- vor Kälte / Hitze, UV Strahlung, Stößen, Schlägen usw.), daher wächst es auch sehr lange, bevor es ausfällt. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert, während die übrige Körperbehaarung beim Menschen stark zurückgegangen ist, was u.a. mit den klimatischen Veränderungen zu tun hatte.
Bart und Kopfhaare wachsen auch nur auf bestimmte Länge und fallen dann aus. Nur ist diese Länge deutlich größer als die der Achsel- und Beinhaare. Grundsätzlich scheint das auch bei Tieren möglich zu sein, so gibt es etwa bestimmte Pferdezüchtugen mit sehr langen Mähnen fast bis zum Beinansatz des Pferdes.
Ich nehme mal an, dass die Länge der Kopf- und Barthaare eher soziale Funktionen hatte als isolierende und daher vielleicht Männer mit längeren Bärten und Frauen (oder auch Männer) mit längeren Haaren als Partner bevorzugt wurden, so dass diese Terminallänge immer weiter nach unten wandern konnte. Aber: In der Steinzeit, als Steinwerkzeuge benutzt wurden, konnte man sich mit diesen auch die Haare und den Bart schneiden, wenn beides gestört hätte.
Hier wird über die sogenannte Terminallänge menschlicher Haare diskutiert und man sieht, dass es bei unterschiedlichen Menschen offenbar ganz unterschiedliche maximale Haarlängen gibt:
http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?f=22&t=24954&start=15
Oder die haben sich die Haare einfach mit Feuer gekürzt.
Zwar wachen die Kopfhaare auch nur auf bestimmte Länge, jedoch gibt/gab es schon Menschen mit einer Haarlänge von über 16 Metern und Bartlänge von über 5 Metern.
Es gibt bisher keine Haare, die unbegrenzt wachsen, sie fallen irgendwann aus.
Evolutionärer Sinn ist Unsinn, denn Evolution findet durch zufällige Genmutationen statt, die aus sich selbst heraus keinen Sinn ergeben.
Die „Nordmenschen“ mussten in deutlich kälteren Klimazonen überleben, wo eine starke Körperbehaarung, ein dichtes Fell, von Vorteil ist.
Weil die Menschen sich mehr und mehr kleideten, verschwand nach und nach das dichte Haarkleid bis auf die wenigen Körperstellen, wo Haare noch eine größere Funktion erfüllen.
Wir wurden nicht nackt, weil wir die Kleidung erfanden. Wir wurden zu nackten Affen, weil wir dann effektiv schwitzen konnten. So konnten wir auch in der sengenden Hitze Afrikas ausdauernd laufen und das Wild zu Tode hetzen.
Wir sind immer noch die ausdauerndsten Dauerläufer der Welt.
O.k., wir sind nicht nackt, wir haben nur 99,9 % unserer Körperbehaarung verloren.
Und die haben wir in Afrika verloren, wo es Sinn machte. In die gemäßigten Klimazonen sind wir erst vor ca. 40.000 Jahren gekommen. So ein Hin Und Her macht die Evolution nicht mit. Aber mal abwarten, vielleicht haben wir in 100.000 Jahren ja wieder Fell. Ich wette, dann rasieren wir es ab.
Abrasieren? Man weiß nie was in 100.000 Jahren ist. Vielleicht trifft den Menschen eine Kriese und es bleiben nur wenige übrig, sodass man in Zukunft wieder wie Neandertaler leben muss.
... darf.
Im übrigen bezweifle ich, dass es in 100.000 Jahren noch Menschen oder Nachfahren von ihnen geben wird.
Wenn die Erde nicht durch irgendeine Katastrophe zerstört wird, wird es in 100.000 Jahren sicherlich noch Menschen geben.
Man muss nur mal zurückdenken. Seit 3,2 Millionen Jahren gibt es nachweislich Menschen. Die ersten geschickten Menschen lebten vor 2,3 Millionen Jahren.
Den Homo sapiens gibt es nachweislich schon etwa 300.000 Jahre und er würde sich bestimmt auch noch mal so lange halten, bis dann irgendwann evtl. eine neue Menschenart entsteht.
Wenn man allerdings alles mit einbezieht, wie der Mensch sich in den letzten 200 Jahren veränderte, kann man nicht abwägen was in ferner Zukunft sein wird. Es wird das Klima immer wärmer und irgendwann kommt eine neue Kältezeit.
Es wird auch in 100.000 Jahren noch Menschen geben.
Keine Katastrophe konnte uns bisher restlos auslöschen. Warum sollte das in Zukunft so sein?
Sie wachsen nicht auf "unbegrenzte Länge"!
Haare haben einen Wachstumszyklus - Wachstumsphase, Ruhephase und Ausfallphase. Je nachdem, wie lang die Wachstumsphase ist, werden Haare zwischen 40 und 90 cm lang, bevor sie ausfallen.
Bei den Kopfhaaren ist die Wachstumsphase im Durchschnitt 5-6 Jahre, macht etwa 60-70 cm erreichbare Länge. Nur in Ausnahmefällen, bei extrem langen Wachstumsphasen von bis zu 10 Jahren, können Haare auch mal über einen Meter lang werden.
Und sehr selten halt nicht nur 1 Meter sondern über 16 Meter: https://www.langhaarwelt.de/wer-hat-die-laengsten-haare/
Ja, eben - sehr selten. So selten, dass es in irgendeiner Rekordliste landet. Genauso gut könntest du fragen "Warum werden Menschen weniger als 70 Zentimeter groß?" nur weil es einige wenige Menschen gibt, bei denen das der Fall ist. https://www.derwesten.de/panorama/die-groessten-und-die-kleinsten-im-57-guinessbuch-der-rekorde-id7091898.html
Selbst wenn es so wäre wie du sagst: Wir sind in der Lage uns die Haare zu schneiden. Es ist also kein maßgeblich evolutionärer Nachteil. Und das reicht völlig aus, um einen möglichen unendlichen Haarwuchs zu erklären, wobei ich nicht denke, dass Haare unendlich lang wachsen können. Wenn es nicht genetische Einschränkungen gibt, gibt es physikalische.
Wir sind nicht nackt, die Körperbehaarung ist nach wie vor vorhanden, nur deutlich weniger dicht.
Warum sollten die Menschen in den gemäßigten Klimazonen effektiver schwitzen?