Welche Vor- und Nachteile gibt es, wenn man Genosse einer Raiffeisenbank ist?

9 Antworten

Hallo!

Gehöre selbst einer genossenschaftlichen Bank an & habe 2012 Geschäftsanteile gekauft.. einer kostet 50 Euro und ich habe glaube ich drei gekauft, mindestens einen muss man haben ------> also kannst du auch für 50 Euro dabei sein.

Vorteil ist, dass man Mitbestimmungsrechte hat & auch an die Versammlungen eingeladen wird, außerdem gibt es Ende des Jahres eine (kleine) Gewinnausschüttung. Außerdem kann man gewisse Produkte, etwa bei der Versicherungsgruppe, welche zur Bank gehört, als Mitglied günstiger bekommen.

sophie1235 
Fragesteller
 15.04.2017, 14:05

Aus welchem Grund macht man nicht einfach eine Aktiengesellschaft?

Da hat man auch eine Gewinnbeteiligung, Mitspracherecht und als Aktionär den Vorteil, dass es keine Nachschusspflicht gibt.

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Die Vorteile wurden schon genannt. Zu dem größten Nachteil zählt natürlich das man nicht nur am Gewinn beteiligt wird, sondern auch im Falle eines Konkurs belangt werden kann. Es wird gerne verdrängt das man sogar mit mehr als dem eingezahlten Anteil verpflichtet ist, wenn es zu einer Nachschusspflicht kommt.

napoloni  15.04.2017, 14:42

...wenn das so in der Satzung steht.

Man muss aber auch feststellen, dass die Mitgliedereinlagen nur einen Bruchteil des Eigenkapitals ausmachen, weil jedes Mitglied nur begrenzte Einlagen tätigen kann, aber die Gewinne aus Jahrzehnten in der Bilanz stecken. So braucht die Bank nicht einmal besonders profitabel arbeiten und kann trotzdem recht üppige Dividenden auszahlen.

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Hi! Der Genossenschaftsgedanke ist wie schon gesagt wurde historisch begründet Der eigentliche Sinn ist zwar heutzutage ein wenig in den Hintergrund getreten, trotzdem ist die Förderung der Miglieder eine Hauptverpflichtung einer Genossenschaftsbank.

Was die Anteile angeht: Vorteile ist insbesondere die Dividende, die auch heute deutlich über dem Sparzins liegt und Du hast im Rahmen der Mitgliederversammlung ein Stimmrecht. Ausserdem gibt es verschiedentlich besondere Produkte oder Programme nur für Mitglieder der Bank. Und: es gibt im Vergleich zu Aktien keinen Kurs, d.h Dein Anteil behält seinen Wert.

Nachteil ist die starre Kündigung, d.h. Du kannst relativ schlecht an das Geld. Das liegt aber daran, dass das Geld zum Eigenkapital zählt. Auf der anderen Seite wirst Du da keine Riesensummen anlegen können, da das in aller Regel begrenzt ist.

Was die angesprochene Nachschusspflicht angeht: ja, die gibt es, aber es gibt seit den letzten 30 Jahren keine Bank, wo das mal ausgeübt wurde. Die Genossenschaftsbanken haben ein eigenes Institutssicherungssystem, das dann einspringt. Gruss Don

Unter dem Strich: das ist eine brauchbare Anlageform für kleinere Beträge - wirkliche Nachteile ausser "Unbequemlichkeiten" sehe ich nicht.

Das ist nicht suspekt sondern völlig normal: Eine Genossenschaft (und damit natürlich auch eine Genossenschaftsbank) ist ein Unternehmen, das sich im Besitz seiner Mitglieder - den Genossen - befindet.

Die Anteile der Genossen bilden das Eigenkapital der Bank, dafür haben sie Mitspracherecht bei wesentlichen Entscheidungen der Bank und werden am Gewinn beteiligt. Auf der anderen Seite kann auch eine Nachschusspflicht bestehen (maximal in Höhe der bereits gezahlten Anteile), und bei Insolvenz werden die Anteile im ungünstigsten Fall komplett wertlos.

sophie1235 
Fragesteller
 15.04.2017, 14:05

Aus welchem Grund macht man nicht einfach eine Aktiengesellschaft?

Da hat man auch eine Gewinnbeteiligung, Mitspracherecht und als Aktionär den Vorteil, dass es keine Nachschusspflicht gibt.

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Guekeller  15.04.2017, 14:22
@sophie1235

Der Genossenschaftsgedanke hat vor allem historische Hintergründe. Vor 150 Jahren, als sich Volksbanken u.ä. gründeten, gab es keine Banken im heutigen Sinne. Deshalb leihten sich die Leute gegenseitig Geld aus und es wurden Vorschusskassen und Raiffeisenbanken gebildet, um diese Darlehen zu verwalten. Das ähnelt zwar dem Aufbau einer Aktiengesellschaft, aber eine AG hat viel mehr Berichtspflichten als eine Genossenschaften. Die heutigen Volksbanken sind in der Regel immer noch regional verankert und sind keine Großbanken.

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privatfoerster  15.04.2017, 14:56
@sophie1235

Als Kunde hat man bei der Genossenschaftsbank den Vorteil, dass es evtl. eine Nachschusspflicht gibt und man so um sein Geld weniger fürchten muss.
Wenn also eine AG bereits Pleite wäre, kann die Genossenschaft durch die Nachschusspflicht demgegenüber überleben.
Daher kommen evtl. erst die Kunden in die Bank.

Bei der Genossenschaft hat man unabhändig von der Höhe der Genossenschaftsanteile immer 1 Stimme.
Bei der AG gibt es auch sogenannte Vorzugsaktien etc. ohne Mitspracherecht. Oder wenn man bei einer grossen AG 100EUR investiert hat, dann hat man vielleicht 0,000001% Stimme.

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Eine Genossenschaft besteht aus Mitgliedern, die dort Anteile halten.

Mit 1000 € ist er dann zwar im Promille-Bereich aber er ist de facto Miteigentümer dieser Bank

Das ist ähnlich wie bei einer Aktiengesellschaft.