Welche Partei sagt euch zurzeit am meisten zu und wieso?
Hallo,
ich hatte heute ein Gespräch für ein Stipendium und in dem Gespräch wurden mir zum Teil stark politische Fragen gestellt, was ich auch erwartet habe. In manchen Momenten wurde ich jedoch unsicher, hab ab und an meine Wahl sogar widerfragt und sehr offen diskutiert.
Es hat mich neugierig gemacht und deswegen würde ich auch hier sehr gerne eurer Meinung hören, welche Partei euch zurzeit noch am meisten zusagt, welche Veränderungen du dir wünscht oder von der Partei angestrebt werden und ob sich über die Monate eurer Wahlentscheidung verändert hat. Bitte bleibt höflich und informativ. Danke schonmal!
7 Antworten
Das wären dann die Grünen.
Erstmal ist es so, dass es für mich genau zwei relevante Parteien gibt, in deren nicht klimaschutzbezogenen Programm es nichts gibt, das mich dramatisch stört, nämlich die Grünen und die SPD. Was die anderen angeht: Die CDU/CSU ist in gesellschaftspolitischen Fragestellungen illiberal und oft für Diskriminierung, die AfD ist rechtsextrem, die FDP hat völlig utopische steuerpolitische Vorstellungen, und die Linke ist putinfreundlich.
Und zwischen Grünen und SPD gefällt mir das Programm der Grünen einfach besser, weil es bspw. bürgerrechtsfreundlicher ist.
Vor allem aber sind die Grünen die einzige relevante Partei, die mich beim Thema Klimaschutz halbwegs überzeugt, bei der ich es insbesondere für überwiegend wahrscheinlich halte, dass sie es mit dem Klimaschutz ernst meint und dem Thema die vernünftigerweise angemessene Relevanz einräumt.
Die Union hat in der ganzen Ära Merkel gezeigt, dass das bei ihr nicht der Fall ist, und sie scheint ihre Versäumnisse immer noch nicht zu sehen.
Die SPD hat das alles damals weitgehend mitgetragen. Die hat zwar versucht, ein bisschen gegenzusteuern, und ohne sie wäre es wohl noch schlimmer gewesen. Aber insgesamt sehe ich nicht das Verhalten, das bei einer Partei, die es mit dem Klimaschutz ernst meint und die ihm die angemessene Priorität einräumt, erwarten würde. Das sehe ich auch nicht in der jetzigen Regierung.
Die FDP scheint eine Politik nach dem Motto "Lieber kein Klimaschutz als falscher Klimaschutz" zu verfolgen. Sprich: Sie versteift sich darauf, den Klimaschutz nur in der von ihr für optimal gehaltenen Weise verfolgen zu wollen, und lehnt abweichende Vorschläge mit oft irrationaler Heftigkeit ab. Beispiel: Die FDP ist für den Emissionsrechtehandel, lehnt aber eine CO²-Steuer sehr deutlich ab, obwohl es sich bei beiden Instrumenten um Formen der CO²-Bepreisung, d.h. um marktwirtschaftliche Instrumente, deren Auswirkungen extrem ähnlich sind, handelt. Zusammen mit der Präsenz von Klimaleugnern in prominenten Positionen in der FDP und dem Agieren der FDP und der Bundesregierung (bspw. trotz entsprechender Vereinbarung im Koalitionsvertrag und ausdrücklicher Aufforderung dazu durch Robert Habeck bis dato keine Bemühungen, klimaschädliche Subventionen abzubauen, obwohl das musterhaft marktwirtschaftliche Klimapolitik wäre) ergibt das für mich das Bild einer Partei, die es mit dem Klimaschutz wohl nicht ernst meint, aber jedenfalls nicht erkannt hat, wie wichtig dieser ist.
Die AfD leugnet den menschengemachten Klimawandel. Und bei der Linken gibt es ziemlich viele, die das Thema offenbar für unwichtig halten. Und ansonsten habe ich den Eindruck, dass man dort halt irgendwie will, dass nur "die Reichen" oder "die Konzerne" die Lasten der ökologischen Transformation tragen sollen, aber kein funktionierendes Konzept hat, wie das klappen soll.
Also bleiben da nur die Grünen.
Grüß Dich Mochi88
Bündnis90/Die Grünen ist die einzige Partei, die ein Programm hat, dessen Inhalt weit über die jetzige Zeit hinaus und in die Zukunft weist. Sie will vorausschauend gestalten und im Jetzt das Nötige veranlassen, um wenigsten dazu beizutragen, das Überleben zu sichern. Die Welt kann nicht von Deutschland allein gerettet werden, ob es das Klima ist oder sonst was, aber unser Land kann als ein nachweisliches Ergebnis einer weltweiten repräsentativen Umfrage zum drittbeliebtesten Land erkoren, ein Vorbild sein. Anhand unserer guten aber auch sehr leidvollen wie ebenso schuldbeladenen Geschichte, sollte uns eine ethische Verpflichtung für das Gute und Hoffnungsvolle erwachsen.
Nicht, am deutschen Wesen soll die Welt genesen, das hatten wir schon mal und ist böse schiefgegangen, sondern das Nötige und Unumgehbare zu tun, um die Welt hier in Deutschland anzufangen nachhaltig zu verbessern und andere machen es vielleicht nach, wenn sie es wollen. Bündnis90/Die Grünen treten auch für die Charta der Vereinten Nationen mit ihrem Völkerrecht, den Menschenrechten und dem Kinderrecht ein.
Durch ganzheitliches Denken alle Bereiche unseres Dasein ausnamslos zusammenzuführen und so die großen, reichen, kulturellen und wissenschaftlichen Ressourcen zu nutzen, Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen und mit einer sozialökologischen Marktwirtschaft Wachstum im Einklang mit der Natur zu schaffen, ist das innigste Anliegen der Partei Bündnis90/Die Grünen.
Hieran mitzuarbeiten, soll trotz oder gerade wegen aller Unzulänglichkeiten des Menschen und der großen Härten des Lebens, Aufgabe für alle werden, die unsere Gesellschaft zum Besseren wendet. Unser Leben mit frischen Ideen neu zu gestalten, Probleme ohne wegzuschauen anzugehen und Zukunft zu vervollkommnen und dabei die Gewissheit nicht aus dem Auge zu verlieren, mit diesem Anliegen Fehler zu verantworten und daraus zu lernen. Fehler zu machen ist menschlich, aber man muss sie korrigieren.
Die Motivation für die Idee ergibt sich aus dem Parteiprogramm. Nicht alles daraus ist auch in das Koalitionsprogramm eingeflossen. Da wird ja schließlich verhandelt und jeder bekommt etwas, aber eben nicht alles. Man muss sich ja einigen und, das ist sehr wichtig, nicht ideologisch verbohrt zu sein, sondern pragmatische Politik zu betreiben und ohne sich selbst zu verraten. Auch wenn das andere so behaupten, so stimmt das nicht, denn die Politik von Bündnis90/Die Grünen ist eine ganzheitlichdenkende Partei. Und was die grundsätzliche Haltung der Grünen ist, das ergibt sich aus dem Parteigrundsatzprogramm.
Das ist der Maßstab!
Grundsatzprogramm von Bündnis90/Die Grünen
https://www.gruene.de/artikel/das-neue-grundsatzprogramm
Darauf zugeschneidert ist dieses Motivationsvideo für die grüne Idee.
Zukunft wird aus Mut gemacht
Herzlichen Gruß
Rüdiger
Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen
"Wir unterstützen euch, solange ihr uns braucht" (Annalehna Bärbock)
Was anderes bitte soll das sein?
Ja und? Wir sind nicht die einzigen. Und deswegen ist das kein Blankoscheck.Dann müssten andere auch einen ausgestellt haben.
Es ist ein Stellvertreterkrieg der Ukraine zwischen dem Westen und Putin und keineswegs allein zwischen der Ukraine und Russland.
Es geht ja um das Völkerrecht und das Menschenrecht bzw. um die Charta der Vereinten Nationen, die verteidigt werden muss. Es geht auch grundsätzlich um die Wahl zwischen Freiheit und Unfreiheit.
Allein schon die Präambel der Charta der Vereinten Nationen beschreibt worum es geht. Die Charta ist das bedeutendste Dokument der Menschheit. Die UN ist ein Zusammenschluss der Länder der Menschheit, die sich eine gemeinsame❗️ Verfassung gegeben haben. Das war und ist ein unglaublich positiver und einmaliger Vorgang, auch dann, wenn sich Länder nicht daran halten. Dieses Dokument muss verteidigt werden, unbedingt, auch damit man sich international darauf berufen kann❗️ Die Länder haben das alle miteinander vereinbart und unterschrieben. Und das tut die Ukraine, auch natürlich um sich selbst zu retten und um kein Sklave Putins zu werden. Und wir müssen uns um der Charta willen solidarisch zeigen, sondern sind viel andere Völker in Gefahr, von Diktatoren geschluckt zu werden. Es ist zwar eine Menschheitsaufgabe, aber nicht alle können dabei mithelfen oder wollen es nicht, obwohl sie es könnten, leider.
Es ist also eine Frage des Überlebens das die Ukraine nicht allein sichern kann.
Und da Putin Atomwaffen hat und damit droht, darf man ihm völkerrechtlich kein Argument geben, sie einzusetzen und alles versuchen, nach dem Völkerrecht keine Kriegspartie zu werden. Waffen zu liefern und sich solidarisch zu zeigen bedeutet das jedenfalls nach dem Völkerrecht nicht. Wir müssen das nicht, aber aber ethisch gesehen ist es eine Pflicht, so sehe ich das!
UN-Gebäude in New York
Präambel der UN-Charta
https://www.menschenrechtsabkommen.de/praeambel-der-charta-der-vereinten-nationen-1213/
Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen
Herzlichen Gruß
Rüdiger
Völliger Scheiß. Wir haben aktuell 200.000 tote Soldaten und 8.000 tote Zivilisten. Deine Vereinbarungen sind wertlos. Mit der Charta kannst du gerne das Blut aufwischen, das dort täglich vergossen wird. Wie viele Kriege gab es seit der Verabschiedung? Nun haben wir mit Putin einen prominenten Kriegsherren und auf der anderen Seite einen gelernten Drehbuchautor, der es geschickt versteht, die Medien für sich einzubinden. Das ist der einzige Unterschied.
Was geht uns die Ukraine an? Die ist weder in der NATO, noch in der EU.
Es ist kein Blankoscheck, weil die anderen auch einen ausgestellt haben? Eine Argumentation, die nicht nachvollziehbar ist.
Völliger Scheiß.
Ich verbitte mir diesen Ton.
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Ich sage Dir nur eines zum Schluss: Die Charta der Vereinten Nation sind das bedeutendste Dokument der Menschheit. Wer sie nicht verteidigt weil er meint, Probleme lösen sich von alleine, hat die Welt nicht verstanden und beteiligt sich durch unterlassen an der größten humanistischen Menschheitskatastrophe mit katastrophalen Folgen.
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ENDE
Es gibt eigentlich keine wirkliche Partei die ich bevorzuge. Es gibt einige Parteien die ich ablehnen, ja. Aber unter den "wählbaren" Parteien gibt es keine die ich jetzt gesondert hervorheben würde. Das entscheidet sich bei mir immer relativ spontan wen ich wähle. Kommt auch immer aufs Wahlprogramm an. Und ja, ich lese die tatsächlich, wenn auch nicht jedes vollständig.
Ich bin CDU-Mitglied und bevorzuge in den meisten Positionen auch die CDU, weil sie für den Ländlichen Raum, in dem ich mich aufhalte und in dem ich mich tätig bin, die bessere Politik macht als die SPD oder die Grünen, die sich eher auf Verdichtungsräume fokussieren -----> in Baden-Württemberg machen die Grünen zwar an sich keine schlechte Arbeit, aber sie verkommen immer mehr zur reinen "Stuttgart-Partei". Außerdem habe ich in der CDU viele nette Leute kennen gelernt - da waren zwar auch debile Wichtigtuer und sogar eklige Altnazis dabei, über die man besser den Mantel des Schweigens hülle, aber die meisten waren und sind gut. Ich habe über den Gemeinderat auch Kontakte in die SPD sowie zu Freien Wählern und Republikanern gehabt sowie zu diversen Wählergruppen und Bündnissen, aber die SPD-Genossen waren mir oft unsympathisch und die Ortsverbände waren meist in sich total zerstritten und konzeptlos. Das habe ich in der CDU so nie erlebt.
Allerdings hat auch die CDU nicht immer Recht und auf Bundesebene viele schwere Fehler gemacht, vor allem die Aera Merkel bzw. die letzte Merkel-GroKo ab 2017 waren problematisch und schädigten der Partei - ohne den "Merkelkurs" und dessen relative Bürgerferne gäbe es wohl auch die AfD nicht in ihrer aktuellen Stärke. Wenn Merkel 2021 erneut kandidiert hätte, wäre ich vom Glauben abgefallen und hätte die Partei verlassen, mich aber auch keiner anderen Partei mehr angeschlossen.
Die einzigen Parteien, die LAUT Wahlprogramm am meisten meine Interessen abdecken, sind die Linkspartei und die Tierschutzpartei.
Ebenso sagt mir die Partei Die PARTEI zu, aber weniger aufgrund des humorvollen Wahlprogramms (auch), sondern vor allem aufgrund ihres unfassbar guten Journalismus. Setzt man sich mit der PARTEI genauer auseinander und schaut man sich auch umfangreiche Interviews und Vorträge von Mitgliedern und der Parteispitze an, erkennt man sehr eindeutig auch seriöse und ernste Punkte und Ausrichtungen. Ein Contra Punkt wäre aber aus meiner Sicht das Verhältnis zu Russland und China und die Satire, die unverzichtbar ist, jedoch die Partei regierungsunfähig macht.
Die Linkspartei gefällt mir von der Ideologie und der Lebenseinstellung, allerdings kann ich keine Partei mit einer solch extremen Spaltung wählen. Erst recht nicht, wenn es in der Partei viele Linke gibt, die entweder Aluhüte tragen oder so links sind, dass sie den Mittelstand völlig aus den Augen verlieren.
Die Tierschutzpartei gefällt mir inhaltlich ebenfalls sehr, jedoch ist die Partei meilenweit entfernt von einem Einzug in den Bundestag.
Die Grünen haben dem Mann im grünen Unterhemd einen Blankoscheck ausgestellt. Auch das ist in unserer Geschichte schon einmal richtig schief gegangen.