Welche Möglichkeiten gibt es ohne Studium als Lehrer zu arbeiten?
Ich habe nach meinem Abitur ein Lehramtstudium begonnen, aber nicht abgeschlossen. Danach habe ich eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann abgeschlossen. Ich würde aber sehr gerne in irgendeiner Form als Lehrer arbeiten (in Niedersachsen).
Das Problem: Selbst als Quereinsteiger braucht man ein abgeschlossenes Studium und als Nachhilfelehrer bekommt man nicht genug Stunden zusammen, um Vollzeit arbeiten zu können und seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Gibt es da einen Zwischenweg zwischen Lehrern und Nachhilfelehrern, bei denen man Vollzeit arbeiten und gut verdienen kann?
6 Antworten
Vielleicht könntest Du in einer Berufsschule Kaufmännische Berufskunde unterrichten? Erkundige Dich doch mal, was man in Niedersachen braucht, um an einer B-Schule zu unterrichten.
Ich weiß, dass z.B. Schreiner auch ohne Studium Berufskunde unterrichten können. Aber ob das auch im Kaufmännischen geht, weiß ich nicht (das könnte auch in jedem Bundesland anders sein).
Eine Bekannte von mir hatte einen Lehrauftrag an einer Dualen Hochschule, obwohl sie damals keinen Studienabschluss hatte. Also hierbei geht es auch wieder um das Vermitteln von Inhalten aus der Berufspraxis.
Zum Schluss: Es gibt seit wenigen Jahren die Weiterbildungsberufe 'Aus- und Weiterbildungspädagoge' und 'Berufspädagoge'. Voraussetzung ist jeweils eine abgeschlossene Ausbildung, manchmal auch eine Meisterprüfung oder ähnliches, also die Erlaubnis, Lehrlinge auszubilden.
Als Berufspädagoge kann man auch bei großen Firmen die Weiterbildungsangebote koordinieren etc. Das ist ein Bildungsweg, der extra für Praktiker geschaffen wurde, weil sich diese oft mit den Anforderungen des Arbeitsmarkts in ihrer Branche besonders gut auseknnen.
Informiere dich doch mal über die Unterrichtung von Flüchtlingen. Da gibt es oft großen Bedarf und die Möglichkeit eines Quereinstiegs ist einfacher.
Ein Zwischenweg ist mir nicht bekannt.
Es hat ja schon einen Grund warum man ein abgeschlossenes Studium benötigt. Es wird ja nicht nur der Stoff für Mathe, Deutsch etc. vermittelt sondern auch der Umgang mit Kindern.
Ich nenne da mal ein Beispiel aus einem ganz anderen Bereich.
Damals habe ich eine Lehre zum Steuerfachangestellten gemacht, mein Chef hatte das Know How eines Steuerberaters ALLERDINGS hatte mein Chef die Prüfung nie bestanden und er war als Geschäftsführer des Büros eingestellt. Der wirkliche Chef war eine guter Freund des Chefs, der sein Steuerbüro in einer anderen Ortschaft hatte. Das Büro in dem ich ausgebildet wurde war eine "Zweigstelle", das war eine Grauzone im Steuerberatergesetz. Die Steuerberaterkammer hat das akzeptiert hat das aber nicht gern gesehen.
Meine Ausbildung erfolgte durch einen angestellten Steuerfachwirt, der einen Ausbildungsschein hatte.
Selbst wenn man das fachliche Wissen hat aber OHNE Abschluss wird das einfach nichts. Selbst wenn Du also Dein Studium bis zum Schluss durchgezogen hättest aber den Abschluss nicht geschafft hättest, hast Du keine Möglichkeit Lehrer zu werden.
Warum sollte man dann noch auf Lehramt studieren, wenn man das gar nicht bräuchte um lehren zu dürfen???
Vermutlich möglich an einer Volkshochschule oder als Nachhilfelehrer.
Im Bundesland Sachsen-Anhalt ist es nun so, dass aufgrund eines immensen Lehrermangels und häufiger Krankheit infolge der Überalterung der Lehrerschaft Unterrichtsausfälle im Grundschulbereich im Rahmen einer sogenannten "Pädagogischen Betreuung" (also kein Unterricht!) kompensiert werden.
Welche Voraussetzungen diese "Betreuer" nun mitbringen müssen, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht einfach mal nachfragen.