Wegen Abilücke bessere Chancen für zb. ein Medizinstudium?

5 Antworten

Meines Wissens wird es wegen der Umstellung auf G8 nur in Niedersachsen 2020 einen fehlenden Abiturjahrgang geben.

Ich denke aber nicht, dass es deswegen zu einer besonderen Entspannung kommt. Die Medizinstudienplätze verzeichnen jedes Jahr ein Vielfaches der Kapazität an Bewerbern, so dass da ein paar Tausend fehlender Niedersachsen kaum einen großen Ausschlag geben werden dürften.

Beste Grüße!

Yohio 
Fragesteller
 07.02.2019, 20:18

Diese Umstellung gab es auch in Hessen

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Ansegisel  07.02.2019, 21:34
@Yohio

In Hessen herrscht seit 2013 Wahlfreiheit, ob man G8 oder G9 machen möchte. Inzwischen machen zwar die allermeisten wieder G9, aber durch die Wahlfreiheit fällt nicht ein gesamter Jahrgang auf einmal aus, wie jetzt in Niedersachsen.

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Noch einmal eine Erklärung was der NC eigentlich ist: Der NC bildet einfach nur ab welchen Schnitt der schlechteste hatte, der es noch ins Studium geschafft hat. Insofern kann man da wenig von 'runtersetzen' sprechen, denn das ist in meinen Augen keine Aktive Tat, sondern etwas was sich entsprechend ergibt.

Ob es gleichsam weniger Studenten geben wird... vermutlich eher nicht, denn hier kommt es ja in erster Linie darauf an wann bzw. mit wie vielen Abitur gemacht wird. Da die Umstellung soweit ich weiß nur in einem Bundesland (Niedersachsen) wirklich Auswirkungen haben wird ist auch der Faktor 'weniger Konkurrenz' in meinen Augen nicht unbedingt realistisch

Yohio 
Fragesteller
 07.02.2019, 20:17

Diese Umstellung gab es auch in Hessen

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BeviBaby  07.02.2019, 20:25
@Yohio

Dann nimm meinetwegen noch Hessen dazu, meine Aussage und Meinung bleiben bestehen. Die Wartesemester Studenten sind ja auch noch gar nicht berücksichtigt

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Erst einmal betrifft das nicht gerade viele BL und zweitens, wie kommst du denn nur darauf, dass es dann im Bereich Humanmedizin

"Sie ein Jahr lang keine Bewerber kriegen werden."????

Was denkst du denn, was diejenigen, die bereits zahlreiche Wartesemester gesammelt haben und seit dem Abi Medizin studieren wollen seitdem machen???? Die sitzen nicht in der Ecke und warten, sie bewerben sich natürlich jedes Semester neu und parallel zur (med.) Ausbildung, FSJ oder zur Berufstätigkeit. In meinem Bekanntenkreis sind es allein schon drei Töchter/ Söhne, die das seit 2, 4 und 5 Jahren und teils bundesweit machen....und alle haben eine 1 vor dem Komma im Abischnitt....

In NRW gibt es dieses Gegenstück zum Doppeljahrgang aber beispielsweise vorerst gar nicht, sondern erst ~2027/28. Da die Bewerbung zudem bundesweit stattfindet, wird sich der NC bei der konstanten Schwemme an Bewerbern wohl nicht nennenswert verändern.

Der NC im Medizinstudium wird ab 2020 sowieso geändert. Es zählt dann nicht mehr nur die Abi Note sondern die es fließen auch andere Kriterien ein die nichts mit Noten zu tun haben.

Johannax32  08.02.2019, 17:27

So stimmt das nicht. Es wurde nie kritisiert, dass die Abiturnote kein geeignetes Kriterium für die Auswahl sei, sondern sogar befürwortet. Die Abiturbestenquote wird somit sogar erweitert. "Neu" ist nur, dass die Universitäten im AdH nicht mehr nur die Abiturnote als einziges Auswahlkriterium verwenden dürfen, dennoch muss sie das Hauptauswahlkriterium bleiben. Und nur extrem wenige (spontan würde mir nur eine einzige einfallen) wählt aktuell ausschließlich nach dem Abischnitt aus. Die Wartezeitquote (bisher 20%) und somit die Chance für jeden Einzelnen, irgendwann seine CHance zu erhalten, fällt ersatzlos weg. Stattdessen wird eine "Talentquote" (auf 10% herabgesetzt) eingeführt, bei der die Abiturnote keine Rolle mehr spielt. Daraus ergibt sich, dass manche nie die Chance auf einen Studienplatz haben werden, da ihr Abiturschnitt nicht reichte. Soll ich dir das genauer erklären?

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Serena2000  08.02.2019, 21:34
@Johannax32

Bei mir die Unis in BW wählen nur nach Abi Note aus bei Medizin und die machen kein anderes Kriterium, weil sie sich nicht Die Zeit nicht nehmen. Ich verzichte, da ich selbst gut informiert bin in dem Thema durch ein Berufsberater und der muss es wohl wissen

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Johannax32  09.02.2019, 09:51
@Serena2000

Die Seite, die offizielle Informationen dazu bietet ist hochschulstart.de. Nur weil du von einem Berufsberater beraten wurdest, bist weder du noch er allwissend. Ein Berufsberater muss in jede Richtung beraten können, aber nicht alle Auswahlverfahren auswendig wissen.

Du hast jedenfalls rein gar nichts verstanden.

Fangen wir also ganz bei Null an:

Insgesamt kann man an 36 Universitäten Medizin studieren. Von diesen wählen nur Bonn, Bonn-Siegen, Düsseldorf, also 3 Universitäten ausschließlich nach der Abiturnote aus. Keine davon ist in BW! Du kannst dich von der Richtigkeit dieser Information gerne hier selbst überzeugen:

https://zv.hochschulstart.de/index.php?id=2338

Wenn du den Namen der Hochschule anklickst, siehst du, was ins Auswahlverfahren einfließt.

Ergo: Es wird sich am AdH nicht viel ändern. Auch hier werden nach wie vor sehr gute Abiturienten bevorzugt und schlechtere (ab ca. 1,5) haben wenige bis keine Chancen.

Dass das neue Auswahlverfahren keineswegs besser ist, hast du leider auch nicht begriffen: Bisher hatte jeder die Chance irgendwann einen Studienplatz zu erhalten, wenn er nur lange genug wartet. Ab 2020 hingegen werden viele gar keine Chance mehr haben, da das Abitur nicht ausreichte, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Die Abiturbestenquote wurde von 20% auf 30% erweitert, am AdH ändert sich fast nichts und auch hier haben nur sehr gute Abiturienten eine Chance. Die Chance für "schlechtere" Abiturienten im Rahmen einer 20%igen Zulassungsquote nach Wartezeit einen Platz zu erhalten fällt weg und wird durch eine 10%ige Talentquote ersetzt (10% der Studenplätze sind weniger als 20%!). Hier spielt die Abiturnote (ebenso wie zuvor in der Wartezeitquote!) keine Rolle. Daraus ergibt sich, dass für schlechtere Abiturienten weniger Plätze in Zukunft vorhanden sind. DIe Konkurrenz ist somit noch um einiges höher.

Wonach genau in dieser Talentquote vorrangig ausgewählt wird, kann man noch nicht sagen. Der TMS, sowie Berufsausbildung, FSJ/BFD, Teilnahme an Jugend forscht, usw. werden Auswahlkriterien sein. Aber auch hier muss eine Auswahlgetroffen werden. Auch sollte man beachten, dass man den TMS nur ein einziges Mal schreiben darf und das Ergebnis kein absolutes Ergebnis ist, sondern nur den Rangwert angibt, den die Person bei ihrer Testdurchführung erreichte. Was ist also vermutlich die Konsequenz? Hier werden nur diejenigen eine Chance haben, die ihre Ausbildung mit 1,0 abgeschlossen haben und zudem einen sehr guten TMS vorweisen können. Für alle anderen bleibt ein Medizinstudium ein Traum, was bisher dank der Wartezeitquote, nicht so war, da jeder früher oder später einen Platz erhalten konnte.

Sollte etwas nicht verständlich sein, kannst du gerne fragen ;)

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