Was sind Vorlesungen, Seminare, Proseminare usw.?

4 Antworten

Vorlesungen sind Lehrveranstaltungen an Hochschulen die vor allem der Vermittlung von Basiswissen dienen. Es gibt ein großes Thema und jede Woche werden dann andere Unterthemen davon behandelt. Sie finden also meistens wöchentlich statt, meistens dauern sie 90 Minuten. Verschiedene Aspekte sind typisch für Vorlesungen und unterscheiden sie in der Summe von Seminaren und anderen Formen der Lehre:

  • Frontalunterricht: normalerweise referiert der Dozent allein vorne über ein Thema, es gibt normalerweise keine studentischen Beiträge wie in den Seminaren. Je nach Fach und Laune des Dozenten kommen Powerpointpräsentationen, Tafelaufschriebe oder auch reiner Vortrag (selten) vor.
  • Je nach Fach und Dozent können die Vorlesungsfolien vorab runtergeladen werden, so dass man eine Basis hat. Mitunter gibt es auch Skripte (das ist so ähnlich wie ein zusammengestelltes Lehrbuch für die jeweilige Vorlesung).
  • Vorlesungen werden von vielen Studenten des Fachs (wenn nicht fast allen) besucht.
  • Meistens (aber nicht immer und für alle) gibt es weder Anwesenheitspflicht noch wird Anwesenheit kontrolliert.
  • Für Vorlesungen muss man sich meistens nicht anmelden, man kann einfach hingehen. Man kann in der Regel auch fachfremde Vorlesungen besuchen.
  • Je nach dem wie viele Studenten erwartet werden finden Vorlesungen oft in großen Hörsälen statt (man kennt diese Amphitheater-ähnlichen Räume). Gerade Grundvorlesungen können schon mal 300+ Zuhörer haben.
  • Meistens werden keine oder nur wenige Fragen gestellt, Diskussionen finden typischerweise eher in Seminaren statt. Unklarheiten klärt man eher nach der Vorlesung mit dem Dozenten, nicht im großen Plenum.
  • Manchmal (aber bei weitem nicht immer) gibt es Tutorien (meist von Studenten gehaltene Kurse zur praktischen Nachbereitung der Vorlesungsinhalte).
  • Nicht alle Vorlesungen haben Prüfung am Ende, die Inhalte werden aber im weiteren Verlauf des Studiums vorausgesetzt und können ggf in Zwischenprüfungen und Ähnlichem abgefragt werden. Das ist aber nicht immer der Fall, manche Vorlesungen sind berüchtigt und viele bestehen die Prüfungen dafür nicht.

Je nachdem was Deine Studienordnung Dir vorgibt kann es also sein, dass Du die Vorlesung einfach aus Interesse besuchen kannst wenn Du Zeit hast oder eben auch nicht. Es kann sein, dass die Vorlesungen zwar nicht verpflichtend ist, die Inhalte aber später vorausgesetzt werden. Wenn Du also nicht hingehst, dann musst Du Dir das Wissen auf andere Art aneignen (das ist meistens mühseliger als einfach da zu sein, aber das ist Deine eigene Entscheidung je nachdem was Dir mehr liegt). Meistes achten Institute darauf solche wesentlichen Vorlesungszeiten nicht zeitlich mit Seminaren zu überschneiden, aber da Studenten aus unterschiedlichen Studiengängen kommen können, klappt das natürlich nicht immer. Da muss man sich dann eben entscheiden. Je nach Studienordnung gibt es auch Vorlesungen, da musst Du Anwesenheit belegen (in der Regel darf man zweimal fehlen) um das als bestanden angerechnet zu bekommen. Oder es gibt eine Prüfung am Ende zu der Du Dich selber anmelden (und ggf auch selbst abmelden) musst. Wenn Du die Kriterien für das Bestehen erfüllst (also zB die Prüfung bestehst), dann bekommst Du automatisch die Credits dafür angerechnet und hast das dann schonmal erledigt.

Dann gibt es Seminare. Diese sind in der Regel teilnehmerbeschränkt, je nach Seminar und Fach auf meistens so zwischen 12-20 Teilnehmer. Das heißt, man muss sich dafür anmelden und hoffen überhaupt einen Platz zu bekommen. Wie die Platzvergabe ist, das ist unterschiedlich. Von First Come- First Serve bis zu Motivationsschreiben gibt's da alles. Normalerweise gibt es einen Termin zu Vorbesprechung und dann kann man sich überlegen, ob man das belegen will oder nicht. In Seminaren sind dann mehr die Studenten gefragt. Typisch sind Referate, Gruppenarbeiten, Projektarbeit und Diskussionen. Hier werden Fragen gestellt und die Studenten sollen selbst mitdenken und Input geben. Es kann Klausuren am Ende geben, oder die Referate/ Hausarbeiten/... werden benotet. Es gibt auch zB Projektseminare in denen meistens in Kleingruppen eigene kleine Projekte durchgeführt werden. In anderen Studiengängen gibt es Labore (mit Laborberichten) oder vieles andere.

Nimm Dir im Semester nicht zu viel vor. Vorlesungen müssen vor- und nachbereitet werden speziell falls Du am Ende eine Klausur zu Bestehen hast. Eine Klausur kann gut mal so viel Lernaufwand sein wie Dien gesamtes Abitur, da muss man von Anfang an dranbleiben. Das Schreiben von Hausarbeiten braucht auch sehr viel Zeit.

Falls es bei Dir im ersten Semester Tutorien zB zum Richtigen Zitieren gibt, dann kann sich das Lohnen, solche Dinge werden später einfach vorausgesetzt und es kann zu Notenabzügen führen, wenn Du es falsch machst.

https://arbeiterkind.de/

Vorlesungen - einer steht vorn und erklärt die Welt (keine Anwesenheitspflicht), aber wichtig

Seminare - (meist Anwesenheitspflicht), kleinere Gruppe, vergleichbar wie Schulunterricht - je nach Anforderungen können die anders heißen Proseminar, Hauptseminar, etc. unterscheiden sich nur was man abgeben muss.

Übungen - wöchentliche Aufgaben, gemachte Aufgaben müssen votiert werden und am Ende eine bestimmte Prozentzahl erreicht werden, bestimmte Anzahl muss an der Tafel vorgerechnet werden.

Vorlesungsverzeichnis - da ist alles aufgelistet - wöchentliche Veranstaltungen heißt jede Woche - wenn man wählen kann unter Veranstaltungen, dann sind die Wahlmöglichkeiten auch dort für das aktuelle Semester aufgeführt - nicht jede Veranstaltung wird jedes Semester angeboten. Hierbei hat man die Möglichkeit sich etwas zu spezialisieren.

Lass dich noch beraten - bspw. bei der allgemeinen oder der Studienberatung deines Studiengangs, die Asta steht dir bei fragen offen und les mehrmals die Prüfungs- und Studienordnung durch mit den Fristen, bis wann du was abgelegt haben musst. Großer Unterschied zur Schule - du musst alles selbst machen/planen/organisieren niemand wird dir sagen was du machen musst.

Was sich lohnt, wenn du in Workshops gehst, meist werden die von dem Studierendenwerk abgehalten, die sich mit Motivation, Lernen, Planung, Aufschieberitis etc. beschäftigen. In der Bibliothek lohnt sich auch ein Blick in die Pädagogische Psychologie Ecke, wo du Standard-Lehrwerke zum Lernen, Motivation findest.

Auf YouTube gibt es sicher auch Kanäle, die sich nur mit dem Studium beschäftigen.

Ein wichtiger Tipp für den Anfang, mach soviele Bekanntschaften wie möglich!

Viel Spaß

Vorlesungen sind mit dem normalen Unterricht wie in der Schule vergleichbar, allerdings besteht an der Uni nicht unbedingt Anwesenheitspflicht, ist aber ratsam.

Proseminare sind Vorstufe/abgespeckte Form von Seminaren. Hier ist die Teilnehmerzahl begrenzt und die Studierenden erarbeiten sich den Stoff selber und halten dann quasi für die anderen eine Vorlesung, ähnlich dem Referat das man aus der Schulzeit kennt.