Was sind Jüdisch-Christliche Werte?

15 Antworten

Das bezieht sich darauf, dass Juden und Christen beide ans Alte Testament glauben bzw das beide Religionen daraus hervorgehen.

Wird hier recht gut erklärt:

https://www.ekd.de/christen-und-juden-19349.htm

Phoenix818 
Fragesteller
 17.12.2019, 18:06

Allerdings hat das alte Testament nichts mit den sogenannten Jüdisch Christlichen Werten zu tun. Meinungsfreiheit zum Beispiel ist absolut nicht Christlich, oder Jüdisch.

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1Wintertraum  17.12.2019, 18:08
@Phoenix818

Wer behauptet denn, das "Meinungsfreiheit" zu diesen Werten gehört?
Das bezieht sich auf die 10 Gebote, und da ist von Meinungsfreiheit nun wirklich gar keine Rede!

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Phoenix818 
Fragesteller
 17.12.2019, 18:09
@1Wintertraum

Basiert unsere Werte auf die 10 Gebote? Wenn ja müssten wir Atheisten und Andersgläubige bestrafen.

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1Wintertraum  17.12.2019, 18:10
@Phoenix818
Basiert unsere Werte auf die 10 Gebote? Wenn ja müssten wir Atheisten und Andersgläubige bestrafen.

Ja, zu einem großen Teil tun sie das. Du sollst nicht töten: "Mord sieht unser Gesetz gar nicht gern!" Du sollst nicht stehlen" mag es ebenfalls nicht. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinem Nächsten" Meineid mag es auch nicht! ...

Unsere Gesetze haben sich tatsächlich zum Teil aus den "Werten", die in den Geboten stehen, entwickelt ;-)

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Phoenix818 
Fragesteller
 17.12.2019, 18:14
@1Wintertraum

Aber nicht alle 10 Gebote, ansonsten gäbe es keine Religionsfreiheit.

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1Wintertraum  17.12.2019, 18:16
@Phoenix818

Es liegen mehrere tausend Jahre zwischen der ersten Benennung der 10 Gebote und unserer modernen Gesetzgebung! Natürlich hat sich da vieles entwickelt, was man damals überhaupt nicht vorhersehen konnte oder wollte.

Aber das ändert überhaupt nichts daran, dass unsere Gesetzgebung letztendlich aus diesen 10 Geboten hervorgegangen ist. Das ist geschichtlich belegt und ändert sich nicht, nur weil es dir nicht gefällt, dass es so ist ;-)

Und die sind halt christlichen und jüdischen Ursprungs - und damit stimmt die Aussage christlich-jüdischer Werte nuneinmal.

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1Wintertraum  17.12.2019, 18:20
@Phoenix818
Bist du Christ?

Nö, kein bisschen. Ich bin nicht mal getauft. Und bevor du fragst: ich bin auch nicht jüdisch ;-)

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1Wintertraum  17.12.2019, 18:26
@Phoenix818
Nur Protestanten sagen Jüdisch Christliche Werte.

Wo kann ich eine Statistik dazu finden, dass das stimmt? ;-)

Im Ernst: solche Pauschalfloskeln wie "alle xxx sagen dies und jenes" und "nur die xxx machen" etc sind ziemlich platt und entbehren in der Regel jeder Grundlage.

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bine12  17.12.2019, 19:10
@Phoenix818

???????Wenn im alten Testament steht (Bei Mose): der Fremdling soll unter Euch leben wie ein Einheimischer, den Ihrr seid selber Sklaven gewesen in Ägypten (sinngemäß?) dann hat das für mich sehr viel mit christlich und jüdisch und Meinungsfreiheit(nämlich den Mund aufmachen, gegen Typen von der AfD und andere Rechte zu tun...)Vielleicht solltest Du mal in das 4 und f5 Buch mose schauen...Und letztlich egal, an was man glaubt, fußt ein vernünftige, soziales Zusammenleben auf den 10. Geboten...

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bine12  17.12.2019, 19:16
@1Wintertraum

Ich gebe dir in allemRecht, ich klink mich jetzt aus, Phoenix ist beratungsresistent, aknn oder will nichts "kapieren", Dir einen schönen Abend, Shalom!!(Shalom finde ich einfach schön, weils viel mehr beinhaltet, als nur Friede! ist im jüdischen so einen Art Guter Wunsch der Frieden und persönliches Wohlergeben beiinhaltet!!1)

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Jüdisch-christliche Werte sind z.B. das Gesetz der zehn Gebote. Außerdem ist das Christentum ohne das Judentum gar nicht zu erklären und wäre eine tote Religion. So aber - mit jüdischen Wurzeln im Alten Testament und mit dem jüdischen Messias Jesus ist das Christentum von Gottes Gnaden die stärkste und wirksamste Kraft unter den Heilsversprechen:

„Denn wenn du (Christ) aus dem von Natur wilden Ölbaum (das Heidentum aller übrigen Völker) herausgeschnitten und gegen die Natur in den edlen Ölbaum (Israel) eingepfropft worden bist, wie viel eher können diese, die natürlichen [Zweige], wieder in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden! Denn ich will nicht, meine Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt bleibt, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Israel ist zum Teil Verstockung widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist; ... und das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde«. Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich der Auserwählung aber Geliebte um der Väter willen. Denn Gottes Gnadengaben und Berufung können ihn nicht reuen.“

‭‭Römer‬ ‭11:24-25, 27-29‬ ‭ https://www.bible.com/157/rom.11.24-25,27-29.sch2000o

Alle Religionen dieser Welt widersprechen sich mehr oder weniger - und, widersprechen sich auch wiederum in vielem nicht.

Es ging gar nicht um die Religion - es ist ne Floskel, die inflationär dann die Runde machte, besonders in Deutschland. Der Islam gehöre nicht zu Deutschland, aber eben das Judentum, da Europa (ja, Europa wurde propagiert) auf jüdisch-christlichen Wurzeln beruhe, gar eine jüdisch-christliche Kultur hätte.

Das scheint eher ein Wunsch manch eines deutschen Politikers zu sein und ich bin mir nicht so sicher, ob diese Floskel nicht eher eine Beleidigung gegen die Juden ist.

Wen meinten denn diese Politiker genau? Die Juden, die als Brunnenvergifter diskreditiert wurden, oder als Gottesmörder, als Zinswucherer oder reiche Banker?

Oder meinten sie die verfolgten, ausgepünderten, gequälten, geschlagenen Juden - die jedesmal die Schuldigen waren, bei Pestausbruch oder Ausbruch schlimmer Krankheiten - oder Dürre oder Regenzeiten?

In Bayern war die Hetze gegen Juden Jahrhunderte besonders schlimm:

Aus der Chronik deswegen kleinen Städtchen Weilheim, wo Alexander Dobrindt seinen Wahlkreis hat, gab es im frühen Mittelalter eine jüdische Gemeinde. Nach dem Pestjahr 1349 lebte dort kein einziger Jude mehr. Und es dauerte fünfhundert Jahre, bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dass Juden sich wieder in diese Ecke von Oberbayern trauten. https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/juedisch-christliche-tradition-in-deutschland-15521226.html

Das einhzige was stimmt ist der Umstand, dass die Juden bei Beginn ihrer Diaspora in die Welt zogen und frühzeitig in Europa sich auch ansiedelten, sich sofort assimilierten, bzw. integrierten und doch stets als Fremdkörper angesehen wurden, jedoch immer treue Staatsbürger der jeweiligen Länder waren, brav ihre Steuern zahlten, den Kriegsdienst mit verrichteten und viel zu Wissenschaft und Forschung beitrugen.

Eine wirklich jüdische Prägung erkenne ich in Europa nicht - kein offizieller Feiertag landesweit in irgendeinem Land, dass auf einen jüdischen Feiertag beruht oder ähnliches,.

In der Schule lernt man fast nichts bis gar nichts, über die jüdische Religion - denn, ansonsten wären unsinnige Fragen oder Behauptungen nicht möglich, und man lernt nichts über jüdische Kultur, jedenfalls nicht viel, weshalb ich mich echt frage - welche "jüdisch-christliche Wurzeln" meinen diese Politiker eigentlich?

Der allerchristlichste "Wert" ist der, anderen auf unredliche Weise zu erzählen, dass die Werte unserer Gesellschaft christlich seien.

Zunächst müsste man definieren, was diese "Werte" sind und woher sie stammen, nämlich um zu ermitteln, ob sie Grundlage unserer Gesellschaft sein können.

Und man muss die Historie berücksichtigen: Ein Wert, der älter als das Christentum ist, kann kein »rein christlicher Wert« sein. Zum Beispiel Menschenrechte gewannen immer mehr dann an Bedeutung, je mehr der Einfluss der christlichen Kirchen schwand.

Wenn das wirklich christliche Werte gewesen wären, wie sollte man dann den Widerstand der Geistlichkeit dagegen erklären? Wenn einem eine Glühlampe gezeigt wird, die einen dazu inspiriert, die Glühlampe zu »erfinden« – dann ist es unredlich, so zu tun, als sei man der Erfinder der Glühlampe. :-)

Aber so ist das fast durchgehend mit den "christlichen Werten".

Eine Idee, die ein Christ hat, ist nicht aus dem Grund eine christliche Idee. Wir bezeichnen eine Glühbirne nicht als »eine atheistische Idee«, weil ihr Erfinder, Thomas Edison, ein Atheist war. Ebenso nennen wir Demokratie nicht heidnisch, weil es Heiden wie Solon waren, die sie entwickelten und durchsetzten.

Wenn man nur die vermeintlichen Verdienste aufzählt, dann ist das unausgewogen und verzerrt. Ist nicht das Verbrennen von Ketzern und Hexen, die Verfolgung Andersdenkender, die massenhafte Ermordung von Juden, der Antisemitismus, die Kreuzzüge, die Sklaverei, die Frauenunterdrückung, Kinderarbeit, Bücherzensur, Vergewaltigung von Kindern, Völkermord, Ausbeutung, Erpressung, Raub, Piraterie etc. pp. ein bedeutssmer Teil der "christlichen Werte"? Denn alles dies wurde von Christen verübt, teilweise im Namen des Christentums, mit ausdrücklichem Bezug auf die eigene Religion.

Sobald sich Werte in der menschlichen Gesellschaft als lebens- und überlebenswichtig durchgesetzt hatten, wurde von Christen so getan, als ob »nur sie« diese legitimieren könnten. Irgendeine an den Haaren herbeigezogene Bibelinterpretation ließ sich dafür immer finden.

Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass man das Christentum als Voraussetzung braucht, um solche Werte wie Menschenrechte zu haben.

Zur Durchsetzung braucht man es ganz sicher nicht, weil die meisten der modernen Werte gegen den Widerstand des Christentums verbreitet werden mussten.

Als es Sklaverei gab, wurde diese als ein »christlicher Wert« betrachtet. Als Frauen dem Mann untergeordnet waren, wurde dies als »christlicher Wert« angesehen. Im Krieg wurde Gehorsam als »christlicher Wert« angesehen. Im Frieden sah man Friedensbereitschaft als »christlichen Wert« an. Als der Adel herrschte, sah man Adelsherrschaft als »christlichen Wert« an.

Merkt da jemand was??

Das alte Testament mögen Christen, weil sie wissen, dass die 5 Mosebücher auch in der Torah stehen. Man sollte nicht unterschätzen, dass Gemeinsamkeiten prägend sind und Unterschiede verschwinden. Newiim und Khetuvim sind jüdische religiöse Schriften, die kaum ein Christ meint zu kennen, bis er feststellt, dass es Texte des alten Testamentes sind.

Eine christliche Kirche gebaut 1912-1913 in Dortmund hat einen Vorplatz, wo der Davidstern, was zeigt, dass sich das Christentum nicht vom Judentum entfernt hat.

https://www.lwl.org/302-download/nach1945/2G_07_03_stanna_03_td.jpg

Die gemeinsammen Werte zeigen sich in den Feiern, wo sich Menschen mit unterschiedlicher Religionszugehörikeit treffen.

Man muß die Feste feiern wie sie fallen.