Was sagt ihr dazu, dass es die Pflicht Deutschlands ist, die Flüchtlinge aus Afrika aufzunehmen?

Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen

Grenzen hoch und keinen aufnehmen 79%
Flüchtlinge aufnehmen und Hilfe leisten 21%

9 Antworten

Grenzen hoch und keinen aufnehmen

Die Frage ist wohl so formuliert, dass es so aussehen soll, man würde die AfD Position beziehen, wenn man nicht alle aufzunehmen fordern würde.

Dabei ist das längst Konsens über alle Parteien hinweg. Niemand will Wirtschaftsflüchtlinge aufnehmen und niemand kann das mit dem Asylrecht (politisch verfolgte) begründen.

Nun liegt Lampedusa in einem Land mit einer rechtspopulistischen Regierung. Wenn es so einfach wäre, hätte die es ja längst geschafft, die Grenze dicht zu machen. Statt dessen jammert Meloni, dass Deutschland doch bitte mehr aufnehmen sollte.

So einfach ist das leider nicht zu lösen. Aber klar ist, dass jedes Land das Recht hat zu entscheiden, wer einreisen darf und wer bleiben, arbeiten darf oder Anspruch auf Bürgergeld hat.

Niemand hat was gegen Facharbeiter, die hier eine Job annehmen wollen.

Niemand will einem verfolgten Journalisten oder Oppositionellen aus Russland, Iran, oder einem afrikanischen Staat das Asylrecht verweigern. Nur gefühllose AfDler wollen Kriegsopfern aus der Ukraine den Aufenthalt verweigern.

Aber darum geht es nicht. Wir haben da ein paar Fehler gemacht, die man korrigieren könnte und ich sehe da durchaus Ansätze.

Warum dürfen Menschen ohne triftigen Asylgrund, oder ohne Ausweis hier jahrelang bleiben, bis ihr aussichtsloses Verfahren abgeschlossen ist ? Warum dürfen nicht alle sofort arbeiten ? Ich würde das Arbeiten sogar attraktiver machen, ohne Arbeit nur Sachleistungen (Bezahlkarte) !

Und dann würde ich ein Boot in Seenot wie es das Seerecht vorsieht retten und zum Ausgangshafen zurückbeförden.

Und illegale Grenzübertritte aus sicheren Drittländern nicht hinnehmen und diese Personen ohne das Recht auf eine Asylverfahren zurückschicken. Warum sollen Pushbacks nicht legal sein ?

Woher ich das weiß:Recherche

Auch hier ist das Problem ja ein kleines bisschen komplexer, natürlich haben wir die Pflicht Menschen Asyl zu gewähren, das Asylrecht steht sogar im Artikel 16a des Grundgesetzes, alles andere wäre also verfassungswidrig.

Aber der jeweilige Flüchtling müssten natürlich das Anrecht auf Asyl haben, sie müssten aus einem Kriegsgebiet kommen, politisch verfolgt werden, auf Grund ihrer Religion oder sexueller Gesinnung verfolgt werden usw. Sollte das nicht der Fall sein, und sie kommen z.B. aus wirtschaftlichen Gründen sieht die Sache wieder anders aus, dann haben wir nicht die Pflicht sie aufzunehmen.

Also sind hier erstmal Asylsuchende und Wirtschaftsflüchtlinge zwei ganz andere Themen, die hier aber in einen Topf geworfen werden.

Die moralische Pflicht lasse ich hier mal außenvor.

Grenzhoch alles dicht ist natürlich auch völliger Schwachsinn, wie sollte das gehen, eine Mauer um das Land wie früher in Berlin? Wer sollte das Bezahlen und wer sollte die Bezahlen die diese Grenzen überwachen? Und nur bedinget vereinzelte Grenzübergänge wie vor der Europäischen Union, wurden die Flüchtlinge natürlich nicht aufhalten, denn da kommen sie einfach nicht über den Grenzübergang, sondern durch den Wald zu uns. Also wie sollte man eine Land was keine Insel ist „dicht machen“ ?

Also sind hier völlig irrational, pseudo Problemlösungen als Antworten zur Auswahl.

Die Ursachen, aus denen die meisten Menschen flüchten sind vielfältig. Was aber nicht zu leugnen ist, ist dass nicht wenige davon ihre Ursache in Europa oder in europäischem Handeln haben.

Man kann nicht ganze Kontinente als Kolonialherren lange Zeit ausplündern und glauben es bleibt ohne Folgen. Dann karrt man lange kostenloses Essen hin und zerstört damit die einheimische Nahrungsproduktion und Wirtschaft, um sich dann darüber zu beschweren, dass es die nicht mehr gibt.

Selbst diese Umweltschäden hat ja nicht der kleine Hirsebauer in Tunesien verursacht, sondern der europäische Umgang mit fossilen Brennstoffen, der uns gleichzeitig reich gemacht hat.

Oder man beutet Nationen aus oder rettet sie angeblich, dann entlässt sie von heute auf morgen in Freiheit und wundert sich, dass in das entstandene Machtvakuum morodierende Truppen springen (Beispiel: Afghanistan).

Jahrhunderte lang hat man den Menschen erzählt (teilweise mit Gewalt), sie wären doof und nur der westliche Lebensstil wäre der richtige. Dabei gab es in diesen Ländern Hochkulturen, als wir noch im Wald hausten. Und jetzt sind wir überrascht, dass sie unseren Lebensstile haben wollen?

Es kann auch nicht richtig sein, dass einzelne Personen mehr besitzen, als manche dieser Länder als kompletten Staatshaushalt haben. Dort verhungern und verrecken sie, während in den USA Milliardäre aus Langeweile zum Mond fliegen oder zur Titanic tauchen.

Flüchtlinge aufnehmen und Hilfe leisten

Ich finde, man sollte, wenn man kann, immer Menschen helfen, die wirklich Hilfe brauchen. Vor 25 Jahren kamen wir auch als Kriegsflüchtlinge in die Schweiz und nun leben wir hier, haben uns integriert, arbeiten usw.. ich bin immer noch sehr dankbar dafür.

Es ist nicht die "Pflicht" Deutschlands - es ist die Verantwortung Europas, einzelne Länder wie Italien und Griechenland nicht allein zu lassen.

Auf Dauer kann man dem Problem nur Herr werden, wenn man in die Herkunftsländer investiert. Wenn man das nicht in den Griff bekommt, wird es iwann böse enden, fürchte ich. Denn irgendwann werden es die Menschen dieser armen Länder nicht mehr einsehen, dass wir hier wie die Made im Speck leben, während man anderenorts verhungert oder verdurstet.