Was macht Christian Lindner so besonders?
Christian Lindner ist seit 2013 der Bunddsvorsitzende der FDP. Warum ist er so wichtig für die Partei und warum hat gerade er es geschafft, so "weit hoch" zu kommen?
Hat er die Partei reformiert? Wenn ja, wie?
10 Antworten
Für mich ein typischer Repräsentant seiner Partei. In seiner Jugend als Unternehmer gescheitert flüchtet er in die Politik und verherrlicht die Marktwirtschaft.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/christian-lindner-avatar-11741206-p2.html
Naja, er war (ist noch im Vergleich relativ) jung und dynamisch, wie es zB Westerwelle mal war (und wie es zB Kurz bei den Ösis und Macron in Paris ist). Und davon lassen sich anscheinend viele mitreißen (die 'endlich' mal Veränderungen in der Politik sehen wollen?). Dann hat er in seinem StammBLand einen großen Erfolg reingeholt UND den Wiedereinzug in den Bundestag, der für die FDP keine 100% Garantie hat!
Mit Inhalten hat das aber nyx zu tun, seine Fotos, Interviews, Kommentare auch nicht! Total unverständlich war für mich der Abruch der KoalitionsVerhandlungen in Berlin UND das KolationsVerbot für andere Bundesländer.
Manchmal heißt es, Politik sei die Kunst Kompromisse durchzusetzen. Unter dem Aspekt ist die FDP von Lindner seit den 80ern kein bisschen besser geworden, aber klar, warum Merkel so erfolgreich ist!
Für mich ist das halt ne komische Taktik, wenn es doch darum geht Macht und Verantwortung zu übernehmen und eigene Projekte umzusetzen.
Der FDP in Niedersachsen hat er in der gleichen Phase eine Ampel verboten (sogar die Verhandlungen dazu) und jetzt haben wir eine GroKo...
Auf kommunaler Ebene ist seit Jahrzehnten das erste mal die FDP im Stadtrat beteiligt, weil es für RotGrün nicht mehr ganz gereicht hat! OTon: Selbst mit den paar Stimmen haben sie in ein paar Monaten mehr liberalen Einfluss gehabt, als in den letzten 4 Jahrzehnten!
wenn es doch darum geht Macht und Verantwortung zu übernehmen und eigene Projekte umzusetzen.
Das ist es ja gerade. Darum geht nicht mehr bei der FDP.
Die wirtschaftlichen Ziele werden so eh schon von der Union durchgeprügelt. Und da die nicht sonderlich populär sind, stecken auch die die Prügel dafür ein (zu Recht).
Die FDP Abgeordneten bekommen Ihr Geld, dafür, dass Sie ab und an mal anwesend sind. Lindner kann sich als politische "Größe" inszenieren, was Ihm nach der politischen Karriere in der Privatwirtschaft jede Tür öffnet.
Mehr ist da nicht mehr dran. Wahrscheinlich hat sich die Partei selbst erschrocken, dass Sie mit den leeren Phrasen überhaupt irgendwo Stimmen bekommt, die Sie dann doch zum mitregieren zwingen.
Bei einigen mag es ja um die persönliche Bereicherung gehen, aber ich bezweifele, dass das bei allen so ist (auch nicht in der FDP)! Nicht dass es da Missverständnisse gibt: Ich kann die FDP nicht leiden und ihre Ansichten sind mir extrem zuwider! Trotzdem glaube ich, dass liberale Politik, auch WirtschaftsPolitik, eine gewisse Berechtigung hat! Niemand hat ein PatentRezept auf alles, der Mix macht es, je nach ProblemStellung! Und so 7-9 % FDP, von Anwälten, Ärzten, Steuerberatern, MietshausBesitzern, AktienTradern usw. gewählt...sind für mich schon iwie nachvollziehbar! Nur jedem Angestellten und Normalo könnte ich eine Scheuern, wenn sie den leeren Sprüche der FDP auf den Leim gehen!
Jedenfalls ist doch auch gerade DIE FDP-Klientel schlechthin von der FDP-Linie enttäuscht, dass sie die Gelegenheiten nicht genutzt haben! Und als sie das letzte mal die Gelegenheit dazu hatten auch iwie nur Mist verzapft haben (2009-2013).
Wenn ich raten müsste, würde ich schätzen, dass es für die FDP beim nächsten mal wieder knapp wird (EU Wahl FDP 5,4 %!), weil sie ihre HauptKlientel entäuscht haben und sich stattdessen auf inhaltsleere StylingWerbung setzen!
sind für mich schon iwie nachvollziehbar!
Ich spreche ja auch nicht von den Wählern der FDP. Die würden sicher wollen, dass die Partei mehr Entscheidungsgewalt bekommt. Ich spreche von der Führungsebene, die momentan alles dafür zu tun scheint, eben nicht mit ans Ruder zu "müssen".
Die FDP dürfte von Ihrer Hardcore-Gefolgschaft vorallem Stimmen an die AfD verlieren, denn die sind in der Klientelpolitik der FDP deutlich drastischer unterwegs. Aber auch die CSU, und damit die Union, wirft sozialer Gerechtigkeit immer häufiger und vorallem unverblümter, Steine und Knüppel in den Weg.
Tatsächlich ist es so, dass die FDP kaum noch Daseinsberechtigung hat. Sie haben sich zu sehr auf eine ausschließlich einer Gesellschaftsschicht dienlichen Politik verschrieben, das brach Ihr irgendwann das Genick, denn auch Menschen aus dieser Schicht können rechnen und wissen, dass eine so ungerechte Verteilung irgendwann auch an der Spitze Probleme bereiten muss.
Die Lobby bedienen aber Union und ja, auch die SPD (bisher) ziemlich eifrig. Die AfD wagt anzusprechen, was die FDP nie so drastisch geäußert hätte (Rentenprivatisierung, Kirchhoffsteuer usw.). So teilen sich die moderaten Wähler auf Rot und Schwarz auf, der harte Kern geht zur AfD.
Und die FDP versucht die leicht Einzuwickelnden mit leeren Sprüchen zu binden. Und das sind meistens selbst irgendwelche Yuppies, die sich von der Figur Lindner natürlich angesprochen fühlen.
Was macht Christian Lindner so besonders?
Nichts.
Hat er die Partei reformiert?
Nein.
Lindner hat vor einigen Jahren den Parteivorsitz zurückgewiesen und den unglücklichen Phippsi Rösler vorgeschickt, um ihm dann in den Rücken zu fallen. Nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag hat er sich als "Deus ex machina" angeboten und so getan, als ob er eine Rezeptur für bessere Politik hätte. Gewiss, schwatzen kann er ganz gut, aber wenn es drauf ankommt, sein Geschwätz in Politik umzusetzen, dann kneift er, wie die sog. Jamaikaverhandlungen 2017 bewiesen haben. Er ist einer derjenigen Politiker, die alles besser wissen, aber nichts besser können!
Dass er die FDP "reformiert" hätte, kann ich nicht erkennen. Die FDP ist nach wie vor eine Partei der Besitzenden, Sozialstaatsabbau kaschiert sie mit dem Euphemismus "Eigenverantwortung", sie tritt vorallem für eine freie statt für eine soziale Marktwirtschaft ein. Lindner ist nur der Exponent dieser politischen Ausrichtung.
MfG
Arnold
Linder ist nichts Besonderes, er sieht nur besser aus als seine Vorgänger.
Dafür produziert er aber auch nur noch heiße Luft. Die Partei, ob man Sie früher mochte oder nicht, hat sich von jedem Inhalt verabschiedet. Es geht, zumindest auf Bundesebene, nur noch ums Quatschen und gut "klingen"/"aussehen".
Wann immer es einen Grund gibt, sich aufzuregen, Lindner regt sich medienwirksam auf.
Wann immer es Grund für den erhobenen Zeigefinger gibt, Lindner hat Ihn schon aus der Tasche gezogen.
Dann kommen so hilfreiche Tipps wie "das muss man anders machen".
Die Partei sonnt sich in Ihrer grenzenlosen Oberflächlichkeit, und da passt ein Abziehbild wie C.Lindner doch perfekt als Ikone.
Ich erinnere mal an diese wunderbare Geschichte um das Katja Suding-Plakat bei der letzten Bürgerschaftswahl ... dieses mit ihr dynamisch mit Ostfriesennerz .. als Scherzkekse mit Witz per Schablone "Regenjacke 29,90€" aufsprühten ... als dann 1 Woche später H&M optisch sehr ähnliche Plakate kleben lies, war das Gelächter natürlich riesig
Eine Partei der Poser und Blender. Ich konnte deren Weltanschauung nie teilen, aber früher waren die wenigstens mal ernstzunehmen.
Hatte das mit dem Wahlplakat gar nicht mitbekommen, musste grad selbst erstmal die Suchmaschine bemühen ^^
Da werden einem die ungelenken Politiker, die auf den Wahlplakaten eher deplaziert aussehen, doch gleich sympathischer.
Warum er Vorsitzender geworden ist? Zum einem ist unter den Blinden der Einäugige König, zum anderen hat bei seiner Wahl die FDP auf den Guttenberg-Effekt ... egal, was für einen Unsinn ein Politiker labert, Hauptsache, er hat die Haare schön.
Wirklich? Das ist für dich unverständlich?
Die Partei hat doch für nichts Lösungen anzubieten. Einen Anspruch, politische Verantwortung anzunehmen erst recht nicht. Dafür konnte Sie durch diese "heldenhafte Verweigerung" den harten "Mann" markieren.
Das große Kunststück, dass der FDP gelungen ist: Durch Unterlassung Stimmen zu gewinnen.