Was kann ich tun damit ich nicht so ausgenutzt werde?
Hallo,
ich habe folgendes Problem:
In meinem Reitstall gibt es eine sehr gute Stallgemeinschaft. Man kann sich auf die Stallkollegen immer verlassen, wenn man mal Hilfe braucht. Ich habe aber momentan das Gefühl, dass meine Hilfsbereitschaft manchmal einfach nur ausgenutzt wird. Eine Stallkollegin hat mir letztens „aufgetragen”, dass ich ihren Anhänger bitte ausmisten soll, oder ihren Pferde Wasser bringen soll. Ich verstehe es ja wenn man wenig Zeit hat, aber die ist dann die ganze Zeit das gestanden und hat mir zu geschaut wie ich die Arbeiten erledige. Klar hätte ich auch nein sagen können aber ich wollte in dem Moment nicht unhöflich sein, deshalb hab ich es auch gemacht. Außerdem bin ich ja auch froh wenn sich jemand um mein Pferd kümmert, wenn ich nicht da bin. Aber bei solchen Sachen hab ich einfach das Gefühl ich werde ausgenutzt. Was meint ihr? Was kann ich am Besten dagegen tun?
10 Antworten
Hey:) Ich bin auch an einem Stall mit einer guten Stallgemeinschaft. Wenn ich in deiner Lage wäre,würde ich Mal mit jemandem dort sprechen. Vielleicht bist du ja nicht die einzige bei der die das macht. Aber sowas geht garnicht! Versuche nächstes Mal eine gute selbstbewusste Ausstrahlung zu haben und wenn sie dich nochmal um so etwas fragt nein zu Sagen oder zu sagen du hast keine Zeit. An meinem Stall bin ich mit meinen Freundinnen auch immer die die die Drecksarbeit machen muss, da wir die jüngeren sind. Haben dann einfach gsgt das es ungerecht ist und die anderen haben es eingesehen. L.G. Amelie
Was Du am besten tun kannst? Ganz klar: "Nein" sagen. Man muss sich nicht zum Sklaven anderer Leute machen. Gegenseitige Hilfe ist ok, dies geht aber weit darüber hinaus.
Es definiert ja jeder "gute Stallgemeinschaft" anders. Bei mir gehört auch ganz wichtig dazu, dass man den anderen respektiert, ihn seinen Weg gehen lässt, ohne ihn zu irgendwas zu verpflichten. Wenn ich bespielsweise keine Lust habe, mit den anderen nachmittags stundenlang zu Kaffee und Kuchen da zu sitzen, weil mein Interesse grade meinem Pferd gilt und danach vielleicht einem guten Roman in meinem Lesesessel, dass dann eben auch keiner unangenehm denkt.
Und so ist es auch mit den Arbeiten. Ich brauche niemanden, der "nach meinem Pferd schaut", im Gegenteil. Ich habe einen Einstellvertrag, mit dem ich mein Pferd für rund um die Uhr in die Obhut der Stallbesitzer gebe. Die können natürlich nicht verhindern, dass mein Pferd bei Freudenbucklern auf der Koppel irgendwelche Stunts macht, aber sie sind mehrmals täglich im Stall und sehen, ob da alles in Ordnung ist. Das reicht mir. Da muss kein anderer einen Rundgang um mein Pferd machen, es aus der Herde holen oder sonstwas. Entsprechend nehme ich an keinen Gegenseitigkeiten teil und bin somit auch frei von allen "Pflichten". Ich bekomme oft mit, dass die, die eindecken, gegenseitige ein-, aus- und umdecken organisieren und sich da ein paar immer ausgenutzt vorkommen. Oder die, die im Urlaub anderer gegenseitig nach den Pferden sehen, haben auch immer unterschwellig sowas. Das muss ich nicht haben. Dafür muss man aber auch konsequent Abstand halten und gezielt sein Ding machen.
Wir haben beispielsweise am Stall noch ein paar wenige Boxenpferde. Deren Besitzer sind gefragt worden, ob ihre Pferde im Zweifel alleine auf der Koppel sein sollen oder rein geholt werden sollen, wenn einer das vorletzte Pferd holt. Es wurde von denen entschieden, das letzte Pferd soll mit rein gebracht werden. Da sich nicht jeder zutraut, zwei Pferde alleine zu führen - was ja besser ist als wenn er es macht und dann passiert was, neigen die dazu, jeden zu fragen, der ihnen grade begegnet. Wenn man da einmal ja sagt, hat man das für die Ewigkeit am Bein, weil die wissen ganz genau, wer jemand ist, der es macht und wer es nicht macht und fragen dann schon die, die machen. Es ist einfach so: wer das mit dem Koppelführen denkt zu brauchen, der soll das bitte organisieren. Wir Aktivstaller haben unsere Pferde draußen, wo sie selber entscheiden können, wir haben uns einen Stallplatz gesucht, wo wir das nicht tun müssen - und wären dann doch die Lakaien derer, die aus irgendeinem Grund meinen, ihre Pferde müssten anders leben. Da sag ich schonmal, nein, ich möcht jetzt mit meinem Pferd etwas machen oder diese oder jene Arbeit (meine eigene verrichten) und sie sollen bitte jemand anderen fragen. Wenn sie so schlecht organisiert sind, dass sie nicht warten können, bis ihr Pferd von den Pflegern rein gebracht wird, sondern ihm von der wertvollen Koppelzeit was nehmen müssen, dann sollen sie sich selbst um alles kümmern, was damit zusammenhängt.
Oder diejenigen, die einen unhandlichen Müslisack in den Stall geschleppt haben wollen, obwohl es Vollversorgung gibt und ich weder größer noch kräftiger oder sonstwas bin als sie selbst, sie einfach nur fauler sind. Ich hab da ganz einfach keine Zeit, wende mich meinem Pferd zu oder dem, was ich grade tun wollte. Ich kann doch nichts dafür, dass sie beschlossen haben, dieses Junkfood in dieser 25 kg Einheit wird angeschafft.
Es gehört auch zu einer guten Stallgemeinschaft, dass man auch Rücksicht auf die Bedürfnisse dessen nimmt, der sowas gar nicht machen möchte. Diejenigen, die das nicht können, sind eben keine Mitglieder einer Stallgemeinschaft, die deren Funktionieren vorantreiben.
Natürlich ist es so, dass wenn ich selbst die Dienste der anderen in Anspruch nehmen würde, dass ich dann auch etwas zurückgeben müsste. Völlig klar. Aber ich nehme nichts in Anspruch und gebe das, was ich geben möchte. Jemandem, der immer seins selbst macht, rücksichtsvoll ist, kehre ich auch einfach mal ohne zu fragen den Putzplatz mit oder wenn wir gemeinsam Hängertraining machen und jemand anders stellt sein Auto zur Verfügung, muss er den Hänger nicht sauber machen. Derjenigen, deren Müslisäcke ich immer tragen sollte, würde ich nur helfen, wenn es eine echte Notlage wäre, aber nicht einfach so, weil ich grade eh schon das Werkzeug in der Hand habe.
Also wenn sie dir zuschaut wie du ihre Arbeit erledigst finde ich dass merkwürdig. Du könntest sie in dieser Situation fragen warum sie nicht mit macht. Natürlich darfst du auch nein sagen ein gesunder Egoismus hat nichts mit Unhöflichkeit zu tun.
Meine Tipps: Aufgaben von anderen nur übernehmen wenn:
du wirklich Zeit dafür hast und deine eigenen nicht vernachlässigst
es nicht ständig vorkommt
Sie dir auch den Grund nennen warum sie die Aufgabe nicht selbst erledigen
die anderen dir auch Aufgaben abnehmen
Ich würde am nächsten Tag deine Kollegin darum Bitten eine Aufgabe für dich zu übernehmen schließlich hast du ihr auch geholfen. Außerdem würde ich es nicht zulassen das jemand mir bei der Arbeit zuschaut die er eigentlich machen soll.
du darfst und MUSST manchmals einfach sagen:, heute leider nein, ich bin schon völlig kaputt, oder: habe noch selbst sooo viel zu tun, oder: bin total groggy und brauche jetzt dringend ne reelle kaffeepause oder oder oder
vielleicht habe ich nacher noch fürs wasser-holen zeit...aber jetzt nicht
oder nötigenfalls auch mal knallhart: warum machst DU das nicht zusammen mit deiner bekannten, ihr könnt euch doch auch dabei weiter unterhalten!?!
leider muß man manchmal richtig ruppig werden, damit die "Sklavenwirtschft" aufhört
ICH mußte eine einzige Mal unseren Abwäscher reel anbrüllen und die Türe hernach zuknallen, danach wußte das GANZE Haus, daß ich eben nicht mehr die doofe Kleine bin, die alle ausnützen können, damit ich IHRE Arbeit mache
alles Gut !!!!! keine weiteren Probleme !!!
SEI MUTIG ! auch DU kannst das!