Was ist Kapitalismus ganz ganz einfach erklärt für Kinder?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Der Kapitalismus ist eine Wirtschaftsform, also eine bestimmte Art und Weise, wie Reichtum in einer Gesellschaft verteilt ist und wie produziert und gearbeitet wird. Im Kapitalismus gibt es eine kleine Gruppe von Menschen, die große Mengen Geld und Produktionsmittel ( z.B. Land, Rohstoffe, Fabriken, Maschinen usw.) besitzen und Kapitalisten (oder Arbeitgeber) genannt werden, und eine große Gruppe von Menschen, die keinen nennenswerten Reichtum besitzen (Arbeitnehmer).

Diese zweite Gruppe muss für ihren Lebensunterhalt arbeiten, und zwar im Dienst der Kapitalisten. Für ihre Arbeit erhalten sie einen Lohn, um ihren Lebensunterhalt (mehr oder weniger gut) zu bestreiten. Die von ihnen hergestellten Produkte oder angebotenen Dienstleistungen werden vom Kapitalisten verkauft, um seinen Reichtum zu vermehren, den er dann erneut in mehr Fabriken oder mehr Angestellte investieren kann, um weiteren wachsenden Gewinn in der Zukunft zu garantieren.

Der Kapitalismus ist aus mehreren Gründen sehr problembehaftet.

1. Der Kapitalismus ist ineffektiv darin, menschliche Bedürfnisse zu befriedigen. Gegenstände werden nicht produziert, weil sie gebraucht werden, sondern weil sie sich verkaufen lassen. Wenn Grundbedürfnisse dabei gedeckt werden, ist das mehr Zufall als Absicht, denn das höchste Ziel eines Kapitalisten ist Profit. Das führt zu absurden Situationen wie der, dass an einem Ort Leute hungern, während an einem anderen Lebensmittel weggeworfen werden, weil sie sich nicht mehr verkaufen lassen, oder dass manche Leute obdachlos sind, während gleichzeitig absichtlich Häuser leerstehen, um Mietpreise in die Höhe zu treiben.

2. Kapitalismus ist undemokratisch. Was wann wie wo produziert wird, entscheiden Kapitalisten, die von niemandem gewählt wurden und wer kein Eigentum hat, darf nicht mitreden.

3. Kapitalismus bedeutet geringe Lebensqualität für die meisten Menschen, z.B. durch ständigen Leistungsdruck, Abstiegsängste und Überarbeitung. Regelungen wie das Verbot von Kinderarbeit, die 40-Stunden-Woche (statt wesentlich mehr), Arbeitsschutz, bezahlter Urlaub oder der Mindestlohn mussten gegen den Widerstand der Kapitalisten erkämpft werden, weil sie sich negativ auf den Gewinn auswirken. Deshalb produzieren große Unternehmen so gerne in Entwicklungsländern mit geringeren Standards, weil das billiger für sie ist.

4. Kapitalismus zerstört die Umwelt, denn die wird nur als eine Ressource gesehen, die man nach Belieben ausbeuten kann, wenn das gewinnbringend ist.

5. Kapitalismus führt zwangsläufig zu Krisen, denn er basiert auf kurzfristigem Gewinn, blinder Produktion und ständigem Wachstum. Früher oder später tritt dadurch ein Überangebot einer Ware ein, wodurch die Preise fallen, weiteres Wachstum verhindert wird und die Gewinne ausbleiben. Leiden müssen darunter vor allem die Angestellten, die dann massenhaft entlassen werden, um Kosten zu sparen.

Grundsätzlich eine Wirtschaftsform (und je nach dem auch eine Gesellschaftsform), in der der Staat (so zumindest das Ziel und die Extremform) praktisch nicht in die Wirtschaft eingreift, heisst, die Macht liegt bei den Unternehmer*innen. Rein theoretisch können alle durch Arbeit reich werden (wobei man eher durch Erbe oder viel Glück reich wird und harte Arbeit meist wenig Geld bringt) und Arme keine gesicherte Unterstützung bekommen. Die Menschen sind grundsätzlich für sich selber verantwortlich.

einer ist geschickter, kann schneller und besser arbeiten. Er bekommt mehr Geld, benutzt das Geld um Werkzeuge und Maschinen zu kaufen.
Damit könnte er noch mehr Arbeiten. Macht er aber nicht, er beschäftigt Arbeiter und lässt die arbeiten. Er selbst muss kaum noch etwas tun, nur noch Geld zählen, eine Yacht oder Flugzeug kaufen und die Arbeiter antreiben.

Alles etwas übertrieben, aber es ging ja nur um's Prinzip.