Die Widersprüche und katastrophalen Folgen des Kapitalismus sind heute so aktuell wie vor hundert Jahren. Kapitalismus bedeutet Armut, Ausbeutung, Diskriminierung, Krieg und Umweltzerstörung, er führt durch seine eigenen Dynamiken zwangsläufig zu Wirtschaftskrisen und er dringt in jeden Bereich unseres Lebens ein, um ihn zur Ware zu machen. Der Kommunismus verspricht eine alternative klassen- und staatenlose Gesellschaft, die auf bedürfnisorientierter Produktion und Mitbestimmung beruht statt auf der Erzeugung von Profiten für eine kleine Minderheit.

Die allermeisten Leute würden diese Ideale gutheißen, reagieren aber ablehnend auf Begriffe wie Sozialismus, Kommunismus oder Marxismus. Der Hauptgrund dafür ist, dass sie fälschlicherweise die angestrebte sozialistische Gesellschaft mit ihrem stalinistischen Zerrbild gleichsetzen.

Prokapitalistische Parteien und Medien fördern natürlich die Vorstellung, dass der Stalinismus eine unvermeidbare Folge des kommunistischen Programms war und haben kein Interesse daran, die tatsächlichen Ursachen für seine Entstehung zu untersuchen, wie die technische Rückständigkeit und Verwüstung des Landes infolge von Welt- und Bürgerkrieg, die eigennützigen Interessen der Parteibürokratie und die Entmachtung der basisdemokratischen Räte.

Auch der beliebte Verweis auf die angebliche menschliche Natur läuft ins Leere, wenn man bedenkt, dass die kapitalistische Wirtschaftsform erst seit wenigen Jahrhunderten vorherrschend ist und selbst die letzten 10.000 Jahre Sesshaftigkeit nur einen winzigen Bruchteil der 300.000 Jahre umfassenden Menschheitsgeschichte darstellen.

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A, C, T und G stehen für die vier Basen der DNA, die durch Substitutionen ineinander umgewandelt werden. Wenn Mutationen mit einer konstanten Rate auftreten, nehmen die Unterschiede zwischen zwei Sequenzen umso mehr zu, je mehr evolutionäre Distanz zwischen ihnen leigt, d.h. je mehr Zeit seit der Trennung von zwei Abstammungslinien vergangen ist.

Jede Position einer Sequenz kann aber nicht nur einmal mutieren, sondern auch zweimal oder mehrmals, wenn sie genügend Zeit hat. Die Zahl der sichtbaren Unterschiede zwischen zwei Sequenzen und die Zahl der tatsächlich stattgefundenen Mutationen ist darum nicht gleich.

Im linken Beispiel findet in einer Linie eine Mutation (A zu C) statt und in der anderen finden zwei statt (A zu G und G zu C). Das Ergebnis ist in beiden Fällen ein C, weshalb wir intuitiv annehmen, dass die beiden Linien erst seit sehr kurzer Zeit getrennt evolvieren und deshalb noch keine Substitution an dieser Stelle stattgefunden hat - tatsächlich haben aber schon mehrere Substitutionen stattgefunden, wir unterschätzen also die evolutionäre Distanz zwischen ihnen und überschätzen ihren Verwandtschaftsgrad.

Die anderen beiden Beispiele funktionieren ähnlich. Substitutionen können von unterschiedlichen Ausgangsbasen zum gleichen Ergebnis führen (Mitte) oder eine Substitution kann die vorherige rückgängig machen (rechts).

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Duma und Räte sind zwei unterschiedliche Demokratiemodelle.

Die Duma ist ein Parlament, also eine Form der repräsentativen Demokratie. Abgeordnete werden über Parteilisten auf mehrere Jahre gewählt und unterliegen dann keiner Kontrolle durch ihre Wählerbasis mehr. Ein Parlament kann zwar Gesetze beschließen, ihre Ausführung liegt aber bei der hierarchisch und undemokratisch organisierten staatlichen Bürokratie

Räte (oder russisch Sowjets) sind hingegen eine Form direkter Demokratie und werden nicht nur in Wahlkreisen organisiert, sondern z.B. auch in einzelnen Betrieben oder Wohnblöcken. Die Deligierten sind an den Willen ihrer Basis gebunden und können abgewählt werden, wenn sie diesen missachten, und sie genießen auch keine Privilegien wie eine bessere Bezahlung, sind aber auch für die Ausführung der Beschlüsse verantwortlich. Die Rätedemokratie ist eng mit der sozialistischen Bewegung verbunden.

In Russland haben sowohl Duma als auch Sowjets ihre Ursprünge in der niedergeschlagenen Revolution von 1905, die sich gegen die Herrschaft des Zaren und die wirtschaftliche Not der Bevölkerung richtete. Die Duma wurde vom Zaren als Zugeständnis errichtet, hatte aber nur sehr eingeschränkte Befugnisse und das Wahlrecht banachteiligte die ärmeren Bevölkerungsgruppen.

Durch den ersten Weltkrieg und die dadurch ausgelösten Krisen kochte in Russland die Revolutionsstimmung wieder hoch, und in der Februarrevolution 1917 wurde der Zar gestürzt und erneut Sowjets gebildet. Die Duma stellte daraufhin eine neue Regierung aus Vertretern von liberalen Parteien zusammen. Später beteiligten sich auch zwei gemäßigt-sozialistische Parteien an der Regierung, die Menschewiki und die Sozialrevolutionäre.

Die Menschewiki vertraten die Auffassung, dass Russland als technologisch rückständiges Land noch nicht zum Sozialismus übergehen könnte, sondern erst eine Phase des Kapitalismus unter liberal-bürgerlicher Herrschaft durchlaufen müsste. Ihre Widersacher, die Bolschewiki, zu denen auch Lenin gehörte, traten dagegen konsequent für das schnelle Erreichen des sozialistischen Endziels ein.

Die provisorische Regierung enttäuschte die Forderungen der Bevölkerung nach einem Ende des Krieges und der Umverteilung des Ackerlandes von den Großgrundbesitzern zu den Kleinbauern, schlug Proteste blutig nieder und schränkte die Macht der Sowjets ein. Das machte die Menschewiki sehr unbeliebt und nützte den Bolschewiki, deren Basis extrem schnell wuchs. Die Sozialrevolutionäre spalteten sich in einen linken und einen rechten Flügel, die die Bolschewiki bzw. die Menschewiki unterstützten.

In der Oktoberrevolution wurde die provisorische Regierung dann durch Bolschewiki und linke Sozialrevolutionäre gestürzt und das Land zu einer Räterepublik umgeformt. Es wurde ein Friedensvertrag geschlossen, das Land an die Kleinbauern verteilt und die Industrie verstaatlicht.

Durch den Versuch einer Konterrevolution durch Liberale, Konservative, Menschewiki, rechte Sozialrevolutionäre, Monarchisten und Nationalisten kam es dann zum Bürgerkrieg, der bis 1923 andauerte, und von den Bolschewiki gewonnen wurde, die daraufhin die Sowjetunion ausriefen.

Die Zerstörungen des ersten Weltkriegs und des Bürgerkriegs, die mangelnde Industrialisierung sowie die internationale Isolation der Sowjetunion (u.a. durch das Scheitern der sozialistischen Revolutionen in Deutschland, Finnland und Ungarn) verhinderten den Übergang zu einer sozialistischen Gesellschaft. Die Räte wurden entmachtet und die Macht konzentrierte sich stattdessen bei einer kleinen Gruppe bolschewistischer Bürokraten um Stalin, die das Land in eine Karrikatur der sozialistischen Utopie verwandelteten, die es werden sollte.

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Bilateria umfassen beinahe alle Tierstämme mit Ausnahme der Nesseltiere, der Schwämme und weiteren eher unbekannten Gruppen. Damit gehört der ganze Rest, also z.B. Insekten, Weichtiere und auch die Wirbeltiere inklusive uns Menschen zu den Bilteria.

Die Keimblätter sind Zellschichten in der frühen Embryonalentwicklung, und hier gibt es eben die grundsätzliche Unterscheidung, ob zwei oder drei Keimblätter vorliegen. Aus den Keimblättern gehen die unterschiedlichen Organsysteme hervor, aus dem Ectoderm im Wesentlichen Haut und Nervensystem, aus den Entoderm die Verdauungsorgane und ihre Anhänge, und aus dem Mesoderm Muskeln, Knochen, Herz und Blutgefäße sowie Milz und Nieren.

Das Mesoderm als mittleres Keimblatt schließt einen Hohlraum, das Coelom, ein, der den Hohlraum zwischen Ento- und Ectoderm (das Blastocoel) im Laufe der Entwicklung verdrängt. Bei uns Menschen stellt das Coelom die endgültige Leibeshöhle dar, die in Brust- und Bauchhöhle zerfällt. Somatisches und splanchnisches Blatt sind zwei Abkömmlinge des Mesoderms.

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Nein

Kreationismus genügt in keinster Weise den Ansprüchen an eine Wissenschaft. Im Kreationismus geht es nicht um ergebnissoffenes Forschen, sondern um die Fabrikation von vermeintlichen Belegen für eine vorgefasste Meinung.

Der tatsächliche Stand der Wissenschaft wird dabei selektiv ignoriert und verfälscht wiedergegeben. Kreationisten testen und verbessern auch keine Hypothesen, sondern beharren auf ihren Behauptungen, auch wenn sie seit Jahrzehnten ausführlich widerlegt wurden.

Auch gibt es keinen kreationistischen Artikel, der einer unabhängigen Prüfung im Rahmen eines Peer-Review-Verfahrens standgehalten hätte und ein einer seriösen Fachzeitschrift veröffentlicht wurde. Kreationisten veröffentlichen ausschließlich abseits der wissenschaftlichen Gemeinschaft, z.B. in ihren eigenen Zeitschriften, deren Redaktion ausschließlich aus Kreationisten besteht und keine kritische Begutachtung zulässt.

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Rollende Fortbewegung gibt es in der Natur, z.B. bei Steppenhexen oder der "Flick-Flack-Spinne".

Ein Rad oder ein Propeller setzt hingegen freie Rotation voraus, der rotierende Teil kann also nicht fest mit dem unbeweglichen Teil verbunden sein. Dieses rotierende Körperteil kann also nicht durch Blutgefäße mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden, es kann nicht von Muskeln bewegt werden und nicht mit Nerven verbunden sein. Das alles sind Einschränkungen, die die Evolution des Rads unmöglich machen.

Der einzige echte Propeller in der Natur existiert darum nur auf molekularer Ebene, dabei handelt es sich um die Bakteriengeißel, die relativ zur Zellmembran frei rotieren kann.

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Der Fossilbericht ist immer lückenhaft, und auf Insekten trifft das besonders zu, weil sie an Land leben und kaum harte Körperteile besitzen.

Auch die heutige Artenzahl der Insekten lässt sich nur schätzen. Du nennst hier nur die Zahl für beschriebene Insektenarten, aber es ist unklar, wie viele hunderttausend oder Millionen heute verbreitete Insektenarten uns noch unbekannt sind.

Fossile Insektenarten sind über die gesamte Erdgeschichte hinweg (also nicht nur für die Zeit der Dinosaurier, das Mesozoikum) lediglich etwa 10.000 beschrieben, hier können wir also noch schlechter die tatsächliche Artenzahl abschätzen.

Was wir sagen können ist, dass zum Ende des Mesozoikums die allermeisten großen Insektengruppen bereits existierten, und nur vergleichsweise wenige Insektengruppen mit den Dinosauriern ausgestorben sind. Die Gruppen waren aber natürlich durch ganz andere Arten repräsentiert, die heute nicht mehr existieren. Nach dem Aussterben der Dinosaurier veränderten sich auch die Zahlenverhältnisse zwischen einzelnen Insektengruppen, so wurden z.B. soziale Insekten wie Bienen oder Termiten sehr erfolgreich.

Kühe oder Tiger gab es nicht im Mesozoikum. Säugetiere waren meist (nicht immer) nicht größer als Ratten, nachaktiv und artenarm. Erst nach dem Verschwinden der Dinosaurier entfalteten sich die Säugetiere in ihre heutige Formenvielfalt.

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Verschiedene kommunistische und sonstige antikapitalistische Strömungen verfolgen unterschiedliche Strategien, aber wesentlich sind immer Bildung und Organisierung.

Bildung, weil man den Kapitalismus, seine Geschichte und seine Auswirkungen auf die Umwelt und alle Lebensbereiche verstehen muss, um ihn richtig kritisieren zu können.

Und Organisierung, weil du als Einzelperson daran nicht viel ändern kannst, eine Massenbewegung hingegen schon.

Der erste Schritt ist daher, dich einer Gruppe in deiner Nähe anzuschließen (oder selbst eine aufzubauen) und deine Ideen unter deinen Freunden, Kollegen, Nachbarn und Familienmitgliedern zu verbreiten. Lest zusammen und helft euch gegenseitig, eure politische Positionen weiter zu entwickeln und schließt euch zusammen, um eure gemeinsamen Interessen in Schule, Uni, Betrieb oder Nachbarschaft zu vertreten.

Die Vorstellung, den Kapitalismus auf parlamentarischem Weg abschaffen zu können, wurde schon 1899 von Rosa Luxemburg in ihrem Text "Sozialreform oder Revolution?" auseinandergenommen, als sich die SPD auf dem Weg von einer revolutionären zu einer reformistischen Partei befand. Sie behielt Recht mit ihren Vorhersagen, dass auf diesen Strategiewechsel auch bald die Aufgabe des Endziels einer sozialistischen Zukunft folgen müsste.

Ob ein gesellschaftlicher Umbruch oder eine Revolution erfolgreich ist, hängt von objektiven und subjektiven Faktoren ab. Die objektiven, also z.B. eine Krise des Systems, kannst du nicht beeinflussen, die subjektiven, also z.B. die Schlagkraft einer organisierten Bewegung, hingegen schon.

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Das ist der Schädel von einem Reh, wie man ihn nicht selten im Wald oder Feld findet.

Weder Hund noch Fuchs haben eine geschlossene Augenhöhle oder ein Wiederkäuergebiss.

Zum Vergleich hier ein Rehschädel:

https://www.digitalefolien.de/biologie/gs/tiere/078reh7.jpg

Und hier ein Fuchsschädel:

https://www.beachexplorer.org/uploads/species/BEQ8E_MS_Schaedel_Fuchs.jpg

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Nein, das ist schon richtig so.

Dass der neu synthetisierte Strang auch nicht länger als die Vorlage sein kann, stimmt ebenfalls.

Im ersten Zyklus ist die einzige verfügbare Vorlage aber die ursprüngliche DNA, die zwangsläufig länger als das gewünschte Produkt ist. Die Primer bilden die Ansatzpunkte für die Polymerase an den Einzelsträngen, diese arbeitet aber so lange wie die Temperatur es zulässt und schießt deshalb über das Ziel, also die zweite Primerbindestelle, hinaus.

Im ersten Zyklus entstehen damit zwei unterschiedliche Einzelstränge, die jeweils an einem Ende durch einen Primer begrenzt sind, nicht aber am zweiten Ende.

Im zweiten Zyklus binden diese neuen Einzelstränge den zweiten Primer und dienen wiederum als Vorlage für die Polymerase. Im zweiten Zyklus entstehen dadurch Einzelstränge der richtigen Länge, erst im dritten Zyklus dann aber doppelsträngige DNA der richtigen Länge.

Schau dir nochmal dieses Schema an, um das nachzuvollziehen:

https://ib.bioninja.com.au/_Media/pcr-sequence_med.jpeg

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Nicht die Nieren, sondern Rezeptoren im Hypothalamus erkennen die osmotische Konzentration des Blutes. Abhängig von der Reaktion der Rezeptoren wird im Hypothalamus dann die Produktion des antidiuretischen Hormons (ADH) angeregt oder gehemmt.

In den Sammelrohren der Niere bewirkt ADH die verstärkte Produktion von Aquaporinen, also Wasserkanalproteinen, die für die Rückresorption von Wasser aus dem Harn notwendig sind.

Mehr ADH bedeutet also mehr Aquaporine und damit stärkere Resorption und einen konzentrierten Urin. Weniger ADH bedeutet weniger Aquaporine und damit weniger Resorption und einen wässrigen Urin.

Daneben gibt es weitere Hormone, die die genaue Zusammensetzung des Harns regulieren.

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Die Einteilung von Lebewesen (nicht nur Tieren) in Taxa muss nach bestimmten Regeln erfolgen, und wenn diese Regeln nicht beachtet wurden, kommt ein ungültiges Taxon heraus.

Die moderne Taxonomie folgt den Regeln der Kladistik, d.h. gültige Taxa müssen auf Verwandtschaft basieren und alle Nachfahren eines gemeinsamen Vorfahren umfassen. Solche Gruppen nennt man Kladen oder monopyhletische Gruppen.

Daneben gibt es zwei Arten von ungültigen Taxa: erstens paraphyletische Gruppen, die nicht alle Nachfahren eines Vorfahren einschließen (z.B. "Fische", was die Landwirbeltiere ausschließt, oder "Reptilien", was die Vögel ausschließt) und zweitens polyphyletische Gruppen, die nicht näher verwandte Arten zusammenwerfen (z.B. "Würmer", die eigentlich völlig unterschiedliche Tierstämme darstellen).

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Frage an Atheisten, wie erklärt ihr dieses Phänomen?

Kontext: Ich würde mich selbst als Atheisten bezeichnen, beschäftige mich aber trotzdem immer wieder mit dem Thema Religion und überprüfe meine eigene Logik. Ich bin auf eine Geschichte gestoßen, die mich, als Vertreter der Evolutionstheorie, hat staunen lassen, da ich sie beim besten Willen nicht erklären kann. Ich zitiere im folgenden denjenigen, der die Geschichte verfasst hat. Die folgenden Sätze wurden also nicht von mir verfasst.

"Der Bombardierkäfer:

Dieser Käfer hat einen einzigartigen Verteidigungsmechanismus:

Er produziert 2 verschiedene Chemikalien in von einander getrennten Kammern: Hydrochinon und Wasserstoffperoxid-diese sind von einander getrennt harmlos, kommen sie aber zusammen sind sie hochexplosiv.

Wird der Käfer angegriffen entlässt er die beiden Chemikalien durch eine bewegliche Röhre am Ende seines Hinterleibes. Katalytische Enzyme aus einer winzigen Kammer gleich hinter dem Ausstoßventil setzen die chemische Reaktion in Gang.

Genau in dem Moment richtet der Käfer seine "Kanone" aus und schießt auf das Gesicht des Angreifers.

Durch die chemische Reaktion wird das Gemisch so heiß wie kochendes Wasser und verursacht dadurch Überraschung und Verwirrung die stark genug sind, um den Angreifer zu entmutigen.

Der Bombardierkäfer ist in der Lage bis zu fünf Schüsse in schneller Folge abzugeben.

Außerdem weiß er instiktiv wann die Explosion einsetzt, denn diese darf erst eintreten, wenn die Chemikalien ausgestoßen sind. Würden sie schon in der Reaktionskammer explodieren, würde der Käfer das nicht überleben.

Evolution ist bei bestem Willen keine Erklärung dafür:

  • Es müssen die beiden richtigen Chemikalien produziert werden.
  • Sie müssen in von einander getrennten Kammern produziert werden.
  • Sie müssen zur richtigen Zeit zusammen gebracht werden.
  • Es braucht die richtigen katalytischen Enzyme.
  • Und der Käfer muss genau zielen und schießen können, bevor die Chemikalien explodieren.

Alle diese unabhängigen Teile des Systems müssen zu 100% ausgereift und zeitgleich in der richtigen Anordnung und Reihenfolge vorhanden sein. Es kann sich nicht schrittweise entwickelt haben. "

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Ich denke jetzt schon länger über diese Geschichte nach und bin mir fast sicher, dass irgendwo ein Denkfehler sein muss. Und da ich weiß, dass das Internet, sollte es einen Fehler geben, diesen finden wird, Frage ich einmal hier nach :)...

EDIT: Da mir viele Antworten unterstellen, ich sei ein religiöser Fanatiker, der hier nur missionieren will, nochmal für euch: Ich habe mit dieser Frage die Absicht gehabt, eine Antwort für mich selbst zu finden und will keinen von euch von irgendeiner Märchenfigur überzeugen, danke!

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Das ganze Argument ist ohnehin unsachlich, denn die mangelnde Vorstellungskraft oder das mangelnde Wissen eines Kreationisten über einen evolutionären Vorgang ist kein Beweis dafür, dass dieser Vorgang nie stattgefunden haben könnte.

Kreationisten haben die Bombardierkäfer vor über 40 Jahren für sich entdeckt, und fast ebenso lange ist das Argument widerlegt; das hält sie aber nicht davon ab, es weiter zu verwenden, weil es ihnen eben nicht um eine sachliche und unvoreingenommene Auseinandersetzung geht.

Wenn man die Evolution einer bestimmten Struktur oder eines bestimmten Mechanismus verstehen will, ist es zuallererst hilfreich, näher und weiter verwandte Arten anzuschauen und dort nach homologen Strukturen zu suchen. Wenn man das tut, sieht man dass Hydrochinone in der Epidermis von Insekten ein weitverbreitetes Mittel zur Abwehr von Fressfeinden sind, weil sie allein schon übelschmeckend sind.

Bei der Familie der Laufkäfer, zu denen die Bombardierkäfer gehören, haben sich zunächst Einbuchtungen und dann Reservoirkammern gebildet, in denen Hydrochinone gespeichert und durch Muskelkontraktionen ausgestoßen werden können.

Bei den Bombardierkäfern ist Wasserstoffperoxid dazugekommen. Die Mischung aus Hydrochinonen und Wasserstoffperoxid ist allein nicht explosiv, das Wasserstoffperoxid kann aber schon zur Abwehrwirkung des Sekrets beitragen. In einem weiteren Schritt werden die Enzyme Katalase und Peroxidase entlang des Austrittwegs abgesondert und erhöhen damit weiter die Wirkung des Sekrets. Die Verhärtung der Wände der Reaktionskammer erhöht den Druck, mit dem das Gemisch ausgestoßen wird und damit seine Wirkung.

Die Konzentrationen der Stoffe und Enzyme sind sicherlich auch nicht gleich zu Anfang so hoch wie bei den modernen Bombardierkäfern gewesen, sondern entwickelten sich im Gleichschirtt mit z.B. den Wänden der Reaktionskammer.

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Der Kommunismus oder Sozialismus ist eine politische Bewegung, die auf die Abschaffung des Kapitalismus abzielt und eine befreite Gesellschaft ohne Herrschaft und Klassen errichten will. Entscheidungen sollen im Kommunismus von der Bevölkerung getroffen und von gewählten Räten umgesetzt werden, ein Parlament wird hingegen als unzureichende Vertretung und Scheindemokratie gesehen.

Die SPD war ursprünglich Teil der sozialistischen Bewegung und lange Zeit die einzige linke Partei im Deutschen Reich. Mit Ausbruch des ersten Weltkriegs warf die SPD-Führung, wie andere sozialdemokratische Parteien in Europa auch, ihre Prinzipien von internationaler Solidarität und Antimilitarismus über Bord und unterstützte die eigene Regierung im Krieg. Die Kriegsgegner traten daraufhin aus der SPD aus und gründeten die USPD und gegen Kriegsende die KPD.

Die Novemberrevolution 1918, die den Krieg und die Monarchie in Deutschland beendete, wurde zum Großteil von sozialistischen Kräften wie der USPD und der KPD getragen. Ihre Ziele in der Revolution waren auch die Entmachtung des Militärs, die Vergesellschaftung der Industrie und die Etablierung von Arbeiter- und Bauernräten. Die SPD verhinderte dies , indem sie sich selbst an die Spitze der Revolution stellte und ihre Forderungen abschwächte. Gleichzeitig verbündete sie sich mit rechten Freikorps, um sozialistische Aufstände niederzuschlagen und zwei führende Köpfe der KPD, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, zu ermorden.

Im Ergebnis blieb das Deutsche Reich auch nach Kriegsende kapitalistisch und wurde lediglich zu einer parlamentarischen Demokratie statt zu einer Rätedemokratie umgestaltet. Die kommunistischen und sozialistischen Teile der Arbeiterbewegung fühlten sich deshalb von der Sozialdemokratie verraten und lehnten Zusammenarbeit mit ihr ab, auch gegen den aufkommenden Faschismus.

Die Freikorps gingen später in die faschistische Bewegung ein und machten die SPD genauso zum Ziel wie die KPD.

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Wie schaffen Gene, schafft die DNA es, komplexe (Hirn-)Strukturen zu übertragen?

Die Spinne z. B.: Sie kann mit erstaunlich wenig "Hirn" komplexe, oft schöne Netze im dreidimensionalen Raum bauen. Dazu sind - mal genau genommen - immense Fähigkeiten vonnöten, das Zurechtfinden im Raum, die richtigen Ansatzpunkte für das Netz finden usw. und trotz aller "Variablen" ein oft geometrisch schönes Netz hin zu bekommen.

Das respektlos als "Instinkt" abzutun, ist m. E. schlicht zu einfach. Es muss doch eine Art "Abbild" im Spinnenhirn vorhanden sein, und die Fähigkeit, dies in variablen Umgebungen realisieren zu können.

Das kann unmöglich jedes Mal Zufall sein, sondern da muss eine Art Übertragung dieser Strukturen auf die Nachkommenschaft erfolgen, da steckt doch weit mehr dahinter als reine Eiweiß-"Bauanleitungen" - oder?

Und: Muss es nicht auch so sein, dass - vereinfacht dargestellt - eine Spinne mit ihrem bisherigen Wissen (ok, ungerne auch Instinkt genannt) dazu lernen kann, indem sie - wie auch immer erworben (auch zufällig) - etwas besser macht als ihre Vorfahren?

Und wird dieses neue Wissen sich nicht irgendwie auf die Gene für die Nachkommenschaft übertragen? Dass das jedes Mal nur Zufall sein soll - kann doch nicht sein angesichts der unzähligen "falschen" Möglichkeiten relativ zu den wenigen "richtigen".

Viele Tiere wie auch wir Menschen haben allerlei "angeborene" Fähigkeiten, wie haben sie diese erhalten, wenn nicht via Gene, die auch von Generation zu Generation wodurch auch immer modifiziert sein müss(t)en.

Nichts gegen Darwin und Ausleseprinzip, das zu bezweifeln maße ich mir nicht an, wer wäre ich... Aber eine Erklärung auf meine Fragen scheint 's mir damit nicht zu geben, es muss mehr, viel mehr geben... oder bin ich da irgendwie nicht auf dem letzten Stand der Dinge?

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Man muss klar sagen, dass wir das Zusammenspiel von Genen, Nervenzellen und Verhalten noch nicht vollständig erklären können, wir kennen aber die grundlegenden Prinzipien.

Klar ist , dass Gene nicht direkt das Verhalten steuern und auch nicht im Detail die Verschaltung von einzelnen Nervenzellen festlegen. Gene sind lediglich die Bauanleitungen für die Proteine, die in diesen Prozessen eine Rolle spielen. Bei ihrem Wachstum während der Embryonalentwicklung orientieren sich Nervenzellen an attraktiven bzw. repulsiven Signalstoffen, die von anderen Zellen abgegeben werden, dadurch wird letztendlich bestimmt, zwischen welchen Nervenzellen sich Synapsen bilden.

Neuronale Schaltkreise bestehen aus afferenten Neuronen, die Informationen von Sinnesrezeptoren ins Nervensystem tragen, und efferenten Neuronen, die die Aktivität von Drüsen oder Muskeln steuern. Ein einfacher Reflex kann bereits durch einen Schaltkreis aus zwei Neuronen ausgelöst werden, komplexere Verhaltensweisen benötigen noch Netzwerke aus zwischengeschalteten Neuronen, um viele Informationen integrieren zu können und z.B. verschiedene Muskeln koordiniert zu bewegen.

Spinnen orientieren sich beim Bau ihrer Netze nicht optisch und haben auch kein geistiges Abbild des fertigen Netzes, sondern führen in mehreren Phasen bestimmte stereotype Bewegungen immer wieder aus, wobei sie ihren eigenen Körper als Abstandsmesser verwenden.

Das Verhalten beeinflusst nicht die Gene, sondern andersherum. Gene verändern sich zufällig, was letztendlich Auswirkungen auf das Verhalten hat. Je nachdem, ob das veränderte Verhalten vorteilhaft oder nachteilig ist, können Individuen ihr Erbgut besser oder schlechter verbreiten. Um die Evolution von Spinnennetzen nachzuvollziehen, braucht man einen vergleichenden Ansatz, denn die ursprünglichen Vertreter bauen keine Radnetze, sondern viel einfachere und weniger regelmäßige Strukturen aus ihren Spinnfäden.

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Spezialisierte Sinnesorgane und Nerven gibt es nur bei vielzelligen Tieren, aber auch alle anderen Lebewesen sind in der Lage, Reize aus ihrer Umwelt wahrzunehmen und darauf z.B. mit Bewegungen oder Änderungen der Genaktivität und des Wachstums zu reagieren.

Pflanzen nehmen Licht über mehrere verschiedene Gruppen von Photorezeptoren wahr, also Proteine, die ihre Struktur leicht ändern, wenn sie von Licht der richtigen Wellenlänge getroffen werden. Das Wachstum hin zum Licht (Phototropismus) wird bei Pflanzen über das Protein Phototropin gesteuert. Die Aktivierung des Phototropins durch Licht wirkt sich auf die Menge von Auxin aus, einem Pflanzenhormon, das unter anderem die Zellteilung steuert.

Wenn ein Pflanzenspross einseitig beleuchtet wird, häuft sich Auxin auf der lichtabgewandten Seite an und verstärkt dort die Zelltstreckung und damit das Wachstum an dieser Stelle. Da die beschattete Seite schneller wächst als die beleuchtete Seite, krümmt sich der Spross der Pflanze zum Licht hin.

Außerdem können Pflanzen auf Schwerkraft, Wärme, Feuchte und chemische Signale reagieren. Der Unterschied zu Tieren ist, dass die Reaktionen sehr viel langsamer ablaufen und nicht zentral (z.B. vom Gehirn und Rückenmark) gesteuert werden, sondern Wahrnehmung und Reaktion vom selben Organ (Blatt, Wurzel, Spross usw.) ausgehen.

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Der Kapitalismus ist eine Wirtschaftsform, also eine bestimmte Art und Weise, wie Reichtum in einer Gesellschaft verteilt ist und wie produziert und gearbeitet wird. Im Kapitalismus gibt es eine kleine Gruppe von Menschen, die große Mengen Geld und Produktionsmittel ( z.B. Land, Rohstoffe, Fabriken, Maschinen usw.) besitzen und Kapitalisten (oder Arbeitgeber) genannt werden, und eine große Gruppe von Menschen, die keinen nennenswerten Reichtum besitzen (Arbeitnehmer).

Diese zweite Gruppe muss für ihren Lebensunterhalt arbeiten, und zwar im Dienst der Kapitalisten. Für ihre Arbeit erhalten sie einen Lohn, um ihren Lebensunterhalt (mehr oder weniger gut) zu bestreiten. Die von ihnen hergestellten Produkte oder angebotenen Dienstleistungen werden vom Kapitalisten verkauft, um seinen Reichtum zu vermehren, den er dann erneut in mehr Fabriken oder mehr Angestellte investieren kann, um weiteren wachsenden Gewinn in der Zukunft zu garantieren.

Der Kapitalismus ist aus mehreren Gründen sehr problembehaftet.

1. Der Kapitalismus ist ineffektiv darin, menschliche Bedürfnisse zu befriedigen. Gegenstände werden nicht produziert, weil sie gebraucht werden, sondern weil sie sich verkaufen lassen. Wenn Grundbedürfnisse dabei gedeckt werden, ist das mehr Zufall als Absicht, denn das höchste Ziel eines Kapitalisten ist Profit. Das führt zu absurden Situationen wie der, dass an einem Ort Leute hungern, während an einem anderen Lebensmittel weggeworfen werden, weil sie sich nicht mehr verkaufen lassen, oder dass manche Leute obdachlos sind, während gleichzeitig absichtlich Häuser leerstehen, um Mietpreise in die Höhe zu treiben.

2. Kapitalismus ist undemokratisch. Was wann wie wo produziert wird, entscheiden Kapitalisten, die von niemandem gewählt wurden und wer kein Eigentum hat, darf nicht mitreden.

3. Kapitalismus bedeutet geringe Lebensqualität für die meisten Menschen, z.B. durch ständigen Leistungsdruck, Abstiegsängste und Überarbeitung. Regelungen wie das Verbot von Kinderarbeit, die 40-Stunden-Woche (statt wesentlich mehr), Arbeitsschutz, bezahlter Urlaub oder der Mindestlohn mussten gegen den Widerstand der Kapitalisten erkämpft werden, weil sie sich negativ auf den Gewinn auswirken. Deshalb produzieren große Unternehmen so gerne in Entwicklungsländern mit geringeren Standards, weil das billiger für sie ist.

4. Kapitalismus zerstört die Umwelt, denn die wird nur als eine Ressource gesehen, die man nach Belieben ausbeuten kann, wenn das gewinnbringend ist.

5. Kapitalismus führt zwangsläufig zu Krisen, denn er basiert auf kurzfristigem Gewinn, blinder Produktion und ständigem Wachstum. Früher oder später tritt dadurch ein Überangebot einer Ware ein, wodurch die Preise fallen, weiteres Wachstum verhindert wird und die Gewinne ausbleiben. Leiden müssen darunter vor allem die Angestellten, die dann massenhaft entlassen werden, um Kosten zu sparen.

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Für mich klingt das nach Präadaptation oder zu deutsch Voranpassung.

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Sind dann wirklich alle drei Allele auf den Chromosomen zu finden (theoretisch) oder sind trotzdem nur 2 allele zu finden in einem Organismus, wobei es aber halt noch ein Allel in der Population irgendwo gibt.

Zweiteres, allerdings mit der Ergänzung, dass ein diploider Organismus höchstens zwei Allele eines Gens besitzt. Selbst wenn es nur zwei Allele in der Population geben sollte, kann ein einzelnes Individuum auch nur ein Allel in doppelter Ausführung haben (es ist dann homozygot).

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Säugetiere sind allgemein wenig farbenfroh im Vergleich zu anderen Wirbeltieren. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Säugetiere eine ursprünglich nachtaktive Tiergruppe sind, die in ihrer frühen Evolution die Fähigkeit zum Farbwahrnehmung stark zurückgebildet und zwei der ursprünglich vier Farbrezeptoren eingebüßt hat. Ohne ausgeprägtes Farbensehen bieten bunte Farben auch keinen Nutzen für die Erkennung von und Kommunikation mit Artgenossen, stattdessen orientieren die meisten Säugetiere sich vor allem über den Geruchs- und den Hörsinn.

Die Primaten, zu denen auch wir Menschen gehören, sind eine Ausnahme unter den Säugetieren, weil sich in dieser Gruppe das Farbensehen mit einem dritten Farbrezeptor ganz neu entwickelt hat. Die buntesten Säugetiere gehören daher meist zu den Primaten, wie z.B. der Mandrill, der sogar blaue Zeichnungen im Gesicht trägt.

Weder beim Mandrill, noch bei blauen Vögeln, Reptilien, Fröschen oder Fischen ist aber ein blaues Pigment beteiligt. Die blaue Farbe entsteht stattdessen durch die Struktur der Haut oder Hautanhangsgebilde, die das Licht auf eine bestimmte Weise brechen, wodurch für unser Auge der Eindruck von blauer Farbe entsteht.

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