Wieso betrachtet Russland den Westen noch immer als Feind?

6 Antworten

Russland ist ein riesiges Land. Dieses lässt sich eher diktatorisch als demokratisch führen. Nur braucht das Regime hierzu einen gemeinsamen Feind, damit das Volk "in Schach gehalten wird". Und das lässt sich am besten mit dem kapitalistischen Westen machen.

Das ist eine alte Tradition des Russischen Imperiums. Da Russland aus der Goldenen Horde entstanden ist ( alle Staatsstrukturen und Gepflogenheiten wurden übernommen von der Goldenen Horde), aber eine europäische Religion ausgesucht hat ( Christentum), hat es eine in zwei geteilte Mentalität und kommt aus diesem Wiederspruch nicht raus. Sie gehören nirgendwohin so richtig. Es wird gleichzeitig alles Asiatische verachtet ( Rassismus hoch zwei) und alles Europäische gehasst.


WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 25.07.2025, 12:56
und alles Europäische gehasst.

Und deshalb hat man sich europäische Baumeister aus aller Herren Länder zum Aufbau von St. Petersburg geholt?

Die Goldene Horde war eher mongolischen Ursprungs und später islamisiert. Russland entstammt dem Namen nach der Kiewer Rus und die wurde von Wikingern gegründet, die sich mit der örtlichen Bevölkerung an den großen Flüssen vermischt haben, die Richtung Schwarzmeer strömen.

Claphamroad  25.07.2025, 13:50
@WilliamDeWorde

Russland entstammt der Goldenen Horde. Nicht dem Kiewer Russ. Genau wie Australien nicht aus dem Austria entstanden hat. Oder Rumänien nicht von Alten Rom kommt. Du erzählst hier den russischen imperialen Narrativ nach. Das ist keine Geschichte.

Es kam nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion schlichtweg nicht zu vernünftigen Diplomatischen Annäherungen der Nato. Die Nato hat seit der Auflösung der UdSSR immer wieder Moskau nahe Staaten destabilisiert, die Annäherung an die Nato wäre aus russischer Sicht also eher eine Unterordnung gewesen, etwas das Putin sich Innenpolitisch nicht hätte leisten können. Und bevor es mir jemand unterstellen möchte, auch wenn es immer wieder Provokationen Seitens der Nato gab ist das nichts das den Imperealistischen Angriffskrieg in der Ukraine rechtfertigt.

Zudem dürfte das Misstrauen des kalten Krieges eben noch allgegenwärtig sein, insbesondere die USA wurden und werden aus gutem Grund in Russland nicht gemocht.

Mittlerweile besteht der Konflikt ja auch eher zwischen China und Washington, die EU und Russland sind eben nur deren verbündete.

Woher ich das weiß:Hobby – Sommer, Sonne, Sozialismus

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 25.07.2025, 13:04
Die Nato hat seit der Auflösung der UdSSR immer wieder Moskau nahe Staaten destabilisiert,

Hast du denn auch einen Beweis oder ein Beispiel dafür?

MrsThalia  25.07.2025, 13:22
@WilliamDeWorde

Nato Intervention on Libyen, Einmischung in Kosovo ohne UN-Mandat, US Intervention im Irak. Und das sind nur die wichtigsten Kriegerischen Einmischungen, da haben wir noch nicht die ganzen Staatsstreiche und Destabilisierungsversuche drin.

Es geht mir dabei auch nicht die Politik der Machthaber jener Länder zu verteidigen, die war in vielen Fällen schrecklich und unrechtmäßig aber man muss sich dessen bewusst sein das es den USA dabei nicht um eine Verbesserung für die Menschen in diesem Land ging, sondern rein um eigene Einflussnahme.

Die USA haben sich während des gesamten kalten Krieges weitaus imprerealistischer Verhalten als die UdSSR, Imperealismus der sich fast ausschließlich gegen die UdSSR oder seine Verbündeten gerichtet hat, natürlich vertraut man diesem Land dann nicht nur weil sich die Machtstruktur im eigenen Land geändert hat.

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 25.07.2025, 13:33
@MrsThalia

Du musst aber unterscheiden zwischen USA und NATO. Und in einer desaströsen Lage aus zumeist humanitären Gründen einzugreifen, kann ein zerrüttetes Land kaum weiter destabilisieren - eher paar Menschenleben retten. Es ist also ebenso inhuman, NICHTS zu tun.

Wie geschrieben, sah es im Kalten Krieg anders aus. Der war vorbei und wurde nun durch die Russen wieder angeheizt. Dahin geht die Frage. Vietnam hatte auch mal einen schrecklichen Krieg und nun sind sie noch immer sozialistisch, aber jammern nicht so herum, sondern machen gute Geschäfte mit den Kapitalisten. Ihr Feind ist ist das Bruderland China, mit dem sie einen Krieg hatten und ständige Grenzkonflikte.

Im Übrigen haben die Russen immer gemacht, was sie wollten: Einmarsch in Afghanistan, obwohl das die Parole vom friedliebenden Sozialismus zerstört hat. Tschetschenienkrieg, Georgien, Aktionen in Artkis und Antarktis.

MrsThalia  25.07.2025, 13:55
@WilliamDeWorde

Diesen Unterschied habe ich ja auch gemacht, den dritten Golfkrieg habe ich als US-Aktion bezeichnet.

Das macht aber für Russlands Betrachtung der Nato kaum einen Unterschied da die USA nunmal das größte Nato Mitglied sind und mir ihrer Mitgliedschaft eben auch viel Kontrolle über andere Nato Staaten einhergeht. Dazu braucht man ja nur beobachten wie nahezu alle Europäischen Nato Staaten brav ihre Militärausgaben erhöhen wenn Trump das fordert.

Die USA haben über Jahrzehnte den gesamten Nahen Osten destabilisiert, das hat Militäreinsätze aus Humanitärer Sicht oft erst nötig gemacht.

Man rettet keine Menschenleben indem man Waffen an Milizen in einem instabilen Land verteilt und wenn es dann zu Gewalt Ausschreitungen kommt Bomben abwirft.

Das Motiv dieser Kriege war nie Menschenleben retten sondern rein geopolitischer Natur, das Menschenleben der USA egal sind sieht man in Vietnam, Irak, gesamt Südamerika, nahezu im gesamten Nahen Osten und aktuell besonders in Palästina.

Das beste Beispiel dafür ist die Region Nord Syriens, im Kampf gegen den IS hat man die Kurden unterstützt. Diese haben in Nordostsyrien ein Autonomiegebiet.

Im Kampf gegen den IS war das ganz nützlich, außerdem hat das natürlich das Assad Regime, einen verbündeten Russlands destabilisiert. Nur leider ist die Revolution in Rojava eine Sozialistische, deswegen hat man sie nachdem man mit ihnen, Seite an Seite den IS besiegt hat sie als Terroristen bezeichnet und liefert Waffen an die Türkei, die jetzt mit eben jenen Islamistischen Milizen die man ursprünglich bekämpft hat die Kurden bekämpft.

Die Nachfolge Regierung ist im übrigen kein deut besser, begeht Massaker und Menschenrechtsverletzungen, aber sie ist eben nicht so Russlandfreundlich wie Assad.

Daran sieht man am besten, es ging den USA bei den Unterstützungen von Aufständen nie um Demokratie und Menschenrechte, im Hinblick auf die Nachfolgeregierungen des Arabischen Frühlings auch ein Witz, sondern um Geopolitische Interessen.

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 25.07.2025, 16:29
@MrsThalia
brav ihre Militärausgaben erhöhen wenn Trump das fordert.

Da folgst du aber brav dem russischen Narrativ. Das hat nichts mit Trump zu tun, außer dass er lauter als sein Vorgänger an die Selbstverplichtung der Mitglieds-Staaten erinnert hat (--> 2 %) und dass er seinen Rückzug angedroht hat, was die Europäer erschreckt hat (--> 3,5 %). Der Rest geht auf Putins Kappe und auf Nachholebedarf. Da sind die Fehlbeträge an den 2 % aufsummiert.

Trump will sich auf den asiatischen Raum konzentrieren und meint, dass die Europäer eigentlich erwachsen genug sind - was man als Kompliment sehen kann. Seinen Vorgängern war das Thema egal bis angenehm so. Sie hatten ihre festen Ausgaben und ein geändertes Verhalten der Europäer hätte nichts eingespart. Waren diese aber schwach und abhängig, konnte man viel mehr fordern ...

MrsThalia  25.07.2025, 16:36
@WilliamDeWorde

Trump's Forderung war am Ende des Tages ganz klar 5%, daraus sind 3,5% deine Militär und 1,5 für militärische Infrastruktur geworden. Putins Krieg gegen die Ukraine lief zu dem Zeitpunkt schon seit gut 3 Jahren.

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 25.07.2025, 16:46
@MrsThalia

Putins Krieg lief zwar, aber da hatte Trump noch nicht "adieu Europa" gesagt!

Der Westen ist der Feind! Bei den Amis liegen detaillierte Eroberungspläne längst auf dem Tisch. Die werden immer wieder aktualisiert. In den frühen 50ern wollten sie alle sowjetischen Großstädte atomar auslöschen mit 100 Millionen Toten. Heute sind mittels Hyperschall Dark Eagle "gezielte Enthauptungsschläge" zum Regimewechsel geplant. Für die zielnahe Stationierung ist die Nato weit genug nach Osten vorgedrungen.


WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 25.07.2025, 16:23

Und weshalb ist diese "Enthauptung" noch nicht geschehen? Muss man noch 75 Jahre an den Plänen aus den 50ern feilen?

Ubald  25.07.2025, 16:29
@WilliamDeWorde

Es kam immer was dazwischen.

In den 50ern Stalins Tod. Bei der Kuba-Krise hat Kennedy sich mit Chruschtschow verständigt. Dann Gorbatschows Perestroika.

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 25.07.2025, 16:30
@Ubald

Tja, jetzt kommt nichts dazwischen. Russland ist grade geschwächt. Wozu länger warten?

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 26.07.2025, 14:14
@Ubald

Ach, wir sind ja sooo aggressiv und gar nicht kriegstüchtig dabei?

Ist in dieselbe Falle getippt wie alle anderen.

Den Versprechungen auf alles wird besser und der Werbung geglaubt.
Jetzt wo das Erwachen da ist, wird für die Schuld immer ein anderer Sündenbock gesucht/genutzt.