Reform oder Revolution?
Was ist eure Meinung zum Thema Kapitalismus?
Kann man ihn reformieren oder ist eine Revolution unumgänglich?
Das Ergebnis basiert auf 35 Abstimmungen
15 Antworten
Eine Reform kann nicht gelingen. Dafür sind die Kräfte des Profitstrebens viel zu mächtig.
Daher brauchen wir eine Revolution, und eine Revolution kann auch mit friedlichen Mitteln geschehen: Bestes Beispiel dafür ist die Deutsche Revolution von 1989.
Man kann nun dagegenhalten, die Übernahme des Ostens sei unfair gewesen, die DDR wäre besser reformiert worden. Aber wer wollte das? Vielleicht eine kleine Gruppe von Funktionären.
Und wer will eine Reform des Kapitalismus? Analog dazu doch nur eine kleine Gruppe von Reichen und Superreichen, die den Kapitalismus in Gang halten. Heutzutage wehren die sich natürlich mit Klauen und Zähnen dagegen, aber plötzlich kommt die Maueröffnung und wäre das ihre letzte Chance.
Doch da werden sie sich getäuscht haben! Dann kommt es plötzlich zur Revolution!
Als ersten Akt der Maueröffnung schlage ich die Einführung eines bedingungslosen Grundgehaltes vor. Dann nämlich brechen die Menschen aus aus ihrem täglichen Arbeitsgefängnis, und die Kapitalisten schauen recht ratlos. Was ihnen bleibt ist nur die friedliche Übernahme ihrer Läden durch eine Truppe von freiwilligen Arbeitsliebhabern, und die wollen sich einfach nicht mehr herumkommandieren lassen.
Ja, Ja, der Mensch ist von Natur aus faul, genügsam und bescheiden. Am liebsten flackt er in der sozialen Hängematte und lässt den lieben Gott einen guten Mann sein.
Vielen Dank für das Sternchen.
Mein Text ist leider stellenweise schlampig; Korrektur, 4. Abschnitt: . . . , "aber auf einmal kommt die Maueröffnung, und dann wären Reformen ihre letzte Chance".
Grüße von Ubald
Warum müsste man denn gross was an der Wirtschaftsform ändern. In Deutschland geht es den Leuten immer besser, der Lebensstandard steigt.
Auch sinkt die absolute Armut weltweit. Diese Entwicklung ist positiv, wenn auch selbstverständlich noch viel zu tun ist.
Wie alt bist du denn, dass du den steigenden Lebensstandard nicht aus eigener Erfahrung belegen kannst? 14?
Ja klar, hier hast du mehrere Quellen:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2016-07/laenderranking-lebensqualitaet-deutschland-studie-vergleich
https://www.zeit.de/news/2019-09/20/mehr-kaufkraft-in-deutschland
Die Armen werden nicht immer ärmer das ist faktisch falsch... Die reichen werden immer reicher, ja! Und jeder kann sich selbst von "arm" zu "reich" kämpfen.
Reformieren... naja, man kann ihn mit Gesetzen ein Stück weit beschränken, aber an den Grundprinzipien ändert sich vermutlich nichts.
Revolution... tolle Idee. Die Vergangenheit hat ja nicht gezeigt, dass der Kapitalismus im Endeffekt genau das Verkörpert was der Mensch ist und dadurch zwar rücksichtslos ist, jede andere Wirtschaftsform allerdings im Chaos enden würde, da die gegen die grundlegenden Eigenschaften des Menschen arbeiten würde und dementsprechend früher oder später zwangsweise wieder in einen Kapitalismus abdriften würde.
Ich finde den Kapitalismus nicht perfekt oder okay... bei weitem nicht. Aber er ist eben das System das funktioniert, einfach weil er sich am Wesen des Menschen orientiert. Und der ist nunmal egoistisch, daran lässt sich nichts machen.
Ich bezweifele, dass der Mensch egoistisch ist. Der Kapitalismus arbeitet gegen das Leben von 99% aller Menschen.
Sorry aber dann bezweifelst du falsch. Der Mensch ist, vom Grunde nach, auf Egoismus und Habgier programmiert, das gibt allein die Evolution mit ihrer Survival of the fittest Geschichte vor.
Natürlich ist der Mensch auch gesellschaftsfähig,,, doch man schränkt sich in dieser Gesellschaft in der Regel nur ein, weil man sich selbst einen Gewinn erhofft (also z.B. Schutz der eigenen Person, Solidarität im Krankheitsfall etc.)
Kaum jemand handelt wirklich vollkommen selbstlos... im Endeffekt ist jede Handlung nur dadurch motiviert einen Vorteil für sich selbst zu erlangen, auch wenn sie objektiv altruistisch wirken kann. Und wenn dieser Vorteil nur in persönlicher Bestätigung, Seelenfrieden, dem erfüllen der eigenen Ideale oder dem Handeln nach den Normen irgendeines Gottes dient, in dessen Sinne zu handeln einem wiederum zufriedenheit beschert.
Der Kapitalismus arbeitet gegen das Leben von Menschen... aber eben nicht von 99% ALLER Menschen. Der Kap. ist in der Regel Segen und Fluch zugleich, schafft aber auch den Druck sich weiterzuentwickeln, sich zu übertrumpfen und damit die Option und die Motivation für Innovationen.
Wenn der Mensch nicht darauf programmiert wäre immer mehr sein zu wollen und immer besser würden wir heute noch in Höhlen leben... denn die sind ja zum Wohnen auch vollkommen okay.
Selbst ein bildungsferner und flüchtiger Blick in die Geschichte sollte auch dem größten Ignoranten deutlich machen, dass der Kapitalismus weiterhin sehr gut reformierbar ist.
Für irgendeine Revolution fehlt schlicht die überlegene Alternative zum Kapitalismus. Daher waren ja bisher auch alle vermeintlich "sozialistischen" "Revolutionen" allenfalls reaktionäre Konterrevolutionen, die einen Rückfall hinter die zivilisatorischen Standards der Menschenrechte mit sich brachten.
Ich empfehle das Buch "Die Russische Revolution und das unvollendete zwanzigste Jahrhundert" von David North.
Im Grunde spricht nichts für eine qualitative Form des Kapitalismus. So wie er aber von statten geht, ist eine Reform nötig, aber nicht möglich...
Der Lebensstandard steigt in Deutschland? Dafür möchte ich eine Quelle. Ich behaupte dieser sinkt durch die steigenden Lohnkürzungen und den Sozialabbau. Und durch Imperialismus wird die Ausbeutung in Entwicklungsländern nie sinken.