Sollten wir unser Schulsystem reformieren?

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

Ja, reformieren 90%
Nein, unser System ist gut 10%

16 Antworten

Ja, reformieren

Die kreativsten und intelligentesten Schüler werden in diesem Schulsystem zu ahnungslosen, nichtshinterfragenden Robotern erzogen, die völlig veraltetes, irrelevantes lückenhaftes Wissen auf Abruf haben und davon nichts logisch nachvollziehen können... Ich dachte immer, wir haben Bücher, Google, Wikipedia und Co. um Wissen aufzubewahren und die Menschen sollten lernen, wie man dieses Wissen sinnvoll für sich nutzt und erweitert. Das gesamte System und die Art der Wissensvermittlung ist das Problem, und da helfen auch Tablets und Smartboards mit Internetzugang nicht, wenn wir das Internet nicht endlich als eine sinnvolle Möglichkeit sehen, die Schülern zumindest das Auswendiglernen und die Reproduktion von Fakten erspart. Bildung kann man durch das Internet nicht erwerben, reines Wissen, also das, das in den meisten Schulen vermittelt wird, hingegen schon. Wir müssen uns endlich von der absurden Vorstellung verabschieden, dass diese Unterrichtvollzugsanstalten, die wir vollkommen irreführend Schulen nennen, Wissen vermitteln müssten. Alles Wissen der Menschheit kann man heute in sekundenschnelle einsehen. Die Schule sollte Kindern a) Dinge beibringen, die man nicht im Internet nachlesen kann (kritisches Denken schulen, Kreativität fördern, Schüler dazu motivieren, ihre Individualitäten und Stärken in sich zu entdecken, beibringen, woran man seriöse Quellen erkennt etc.) und b) beibringen, wie man Informationen sinnvoll für sich nutzen kann. Zu wissen, wie ein Querschnitt des Auges aussieht oder was vor 5000 Jahren irgendwo in Ägypten passiert ist, bringt, besonders in Zeiten der schnellen Informationsbeschaffung durch das Internet, niemandem irgendwas, und dürfte aufgrund fehlender Verwendungsmöglichkeiten bei den meisten Schülern einfach nur in Bulimielernen ausarten. Es tut mir einfach weh, sehen zu müssen, wie es die Schule schafft, die spannendsten Themen auf das Auswendiglernen von ein paar unnützen Trivialfakten, mit denen man höchstens noch in Quizshows punkten kann, zu reduzieren. Und dann wird sich noch darüber beschwert, die Schüler wären "faul" und "wollten nichts lernen". Kein Wunder, wenn sie im Unterricht nur Probleme lösen, die es ohne ihn gar nicht gäbe und ihnen jede Stunde eingeredet wird, sie wären "zu langsam", wenn sie eine Aufgabe nicht in der vorgegebenen Zeit abgeschlossen haben. Jedes Kind wird mit der Lust am Lernen und Entdecken geboren. Diese für das 21. Jahrhundert unglaublich wichtige Eigenschaft wird ihm jedoch wenn es in die Schule kommt nach und nach ausgetrieben, indem es als Objekt behandelt wird, und das ist pervers. Wann verstehen die Lehrplanersteller, Lehrer und Kultusminister endlich, dass das Gehirn kein Muskel ist, der trainiert werden muss, sondern ein neuronales Netzwerk, bei dem Dinge, die es als nicht wichtig genug empfindet, zum GLÜCK nicht im Langzeitgedächtnis landen? Und dass man in Deutschland auch noch entmündigt und dazu genötigt wird, dieses Schulsystem zu durchlaufen und am Ende dann noch so getan wird, als hätte der Staat den Menschen etwas Gutes getan, ist wirklich das allerletzte und verletzt mich in meiner Würde. Deutschland ist der Bezeichnung freier bzw. demokratischer Staat m. M. n. nicht würdig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja, reformieren

ja

die kreativsten und interligentesten schüler werden zu arnungslosen, nichtshinterfragenden robotern erzogen und da helfen auch handys mit internet nicht wenn wir es nicht als hilfsmittel nutzen können! wieso muss ich wissen, wie man das volumen der sonne ausrechnet, währent ich mich frage, wie ich mich gegenüber anderen durschsetze? es tut weh, zu zu sehen wie die schule es schafft die spannensten themen auf das auswendiglernen von trivialfakten zu reduzieren! was vor 5000 jahren in ägypten passierte, nützt, besonders heute in der zeit der schnellen imformationsbeschaffung, niemandem mehr was! Jedes Kind wird mit der Lust am Lernen und Entdecken geboren. Diese für das 21. Jahrhundert unglaublich wichtige Eigenschaft wird ihm jedoch wenn es in die Schule kommt nach und nach ausgetrieben, indem es als Objekt behandelt wird, und das ist absurd! Und dann wird sich noch darüber beschwert, die Schüler wären "faul" und "wollten nichts lernen". Kein Wunder, wenn sie im Unterricht nur Probleme lösen, die es ohne ihn gar nicht gäbe und ihnen jede Stunde eingeredet wird, sie wären "zu langsam", wenn sie eine Aufgabe nicht in der vorgegebenen Zeit abgeschlossen haben. was man in der schule tut ist pauken und büffeln, nicht lernen! du musst dich für den lehrer verstellen. was ich mit verstellen meinte ist z.b dashier: aufgabe: was ist deine meinung zu dem bild. Die ehrlichste Antwort zu dieser Aufgabe wäre vermutlich, »Ich habe keine Meinung zu diesem Bild.« Wenn alle Kinder und Jugendlichen in der Schule immer das sagen würden, was sie denken, dann hätten die Lehrer längst mit ihrem anmaßenden Verhalten aufgehört, von den Schülern etwas zu verlangen, was die nicht tun wollen. in der schule gibt der lehrende dem lernendem aufgaben aber es sollte genau andersrum sein: der lehrnende gibt den lehrendem eine aufgabe, z.b in form einer frage die mit dem interessen des lernendem besteht. so funktioniert das lernen! auch muss man sich mit themen ausseinander setzen die einem garnicht interessieren und so hat man nur wegen einem fach später keine chancen mehr. dass man in Deutschland auch noch entmündigt und dazu genötigt wird, dieses Schulsystem zu durchlaufen und am Ende dann noch so getan wird, als hätte der Staat den Menschen etwas Gutes getan, ist wirklich das allerletzte! deutschland ist der bezeichnung "freier staat" meiner meinung nach nicht würdig!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – schule besteht hauptsächlich nur noch aus zwang und druck!
Ja, reformieren

Die Gründe, warum das Schulsystem geändert werden müßte, waren schon zur Zeit unserer Urgroßeltern gut bekannt und genau beschrieben. Ich nenne nur einige Schriften, falls jemand Auskunft hierüber sucht. Stefan Zweig erzählt in einem Kapitel seiner Autobiographie Die Welt von gestern, von der Langeweile und Geistlosigkeit des Unterrichts am Gymnasium. Unter verschiedenen Blickwinkeln erörtert wird das Thema z.B. in: Die Schule - Ein Frevel an der Jugend von Walther Borgius, Die Bildungs-Hochstapler von Thomas Städtler, Was wir unseren Kindern in der Schule antun ... und wie wir das ändern können von Sabine Czerny, in den Büchern von Erin Gruwell über ihre Arbeit mit den Freedom Writers, in Overcoming Math Anxiety von Sheila Tobias, Schulen helfen nicht und Die Entschulung der Gesellschaft von Ivan Illich, in den Büchern von Alexander S. Neill über die freie Schule Summerhill, in Unterm Rad von Hermann Hesse, und in Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten von Robert M. Pirsig.

Man hätte das Bildungssystem niemals anfangen dürfen zu reformieren. Aber da die Bürger hysterisch werden, wenn man Vorletzter in einem fragwürdigen PISA-Ranking ist, zerstört man mehr, als man hilft.

  1. Einheitliches Schulsystem in ganz Deutschland
  2. Abschaffung Zentralabitur!
  3. Keine Quereinsteiger mehr als Lehrer!
  4. Erweiterte Fächerauswahl wie es in Bremen gemacht wird: Dort darf man sich alle Abiturfächer frei nach Schnauze aussuchen (2 Leistungskurse und 2 Grundkurse)
  5. Erweitertes Fächerangebot. Auch Wirtschaft und Jura!
  6. G9 für alle
  7. Keine Inklusion und Erhalt des gegliederten Schulsystems
  8. Mehr Pädagogen für die Schüler und Psychologen für die Lehrer
  9. Alle Lehrer verbeamten. Berufssicherheit entspannt die Lehrer erfahrungsgemäß
  10. Sinnvolle Digitalisierung der Schulen: Ein Smartbord pro Schule und flächendeckendes WLAN reicht. Laptops oder Tablets für jeden oder die Tatsache, dass man am Ende weder Stift noch Papier in die Hand nimmt, ist eine absolute Fehlentwicklung.
  11. Kernsanierung der Schulbauten
  12. Einheitliche Unterrichtszeiten für alle Schulen landesweit: Beginn 8 Uhr und der 45 Minutentakt sollte man deutlich verlängern auf ganze Stunden oder wie in der Universität auf 90 Minuten/Schulstunde

Hier unten wurden ebenfalls Vorschläge gemacht: Vor der Abschaffung des Religionsunterrichts kann ich nur warnen. Verpflichtend sollte es bis einschließlich zur 10. - der Einführungsphase in die gymnasiale Oberstufe - sein. Wenn die Schule den Religionsnunterricht nicht übernimmt, werden es Hassprediger machen. Frankreich mahnt.

Sport ist ebenfalls ein Pflichtfach, obwohl viele Schüler nach der Schule lieber ihr eigenes Freizeitprogramm machen würden. Hier könnte man ansetzen, wenn man mehr Platz für andere Fächer sucht. Ich schlage deswegen vor den Sportunterricht nur bis einschließlich der 9. Jahrgangsstufe verpflichtend zu machen, sodass jeder die absoluten Grundlagen, wie z.B. das Schwimmen, beherrscht. Ab der Oberstufe nicht mehr.

Weniger Gedichtsanalysen kann ich mich anschließen: Diktate und Aufsätze sollte es auch in der Oberstufe geben, damit man eine vernünftige Rechtschreibung inne hat. Die Rechtschreibung von vielen Schülern ist teilweise katastrophal.

1n9d9c4  24.05.2018, 10:54
Alle Lehrer verbeamten. Berufssicherheit entspannt die Lehrer erfahrungsgemäß

Vielleicht sind die Lehrer dann aber etwas zu entspannt und ruhen sich auf ihrem Geld aus. Beamte bekommen ja etwas mehr davon.

Sinnvolle Digitalisierung der Schulen: Ein Smartbord pro Schule und flächendeckendes WLAN reicht. Laptops oder Tablets für jeden oder die Tatsache, dass man am Ende weder Stift noch Papier in die Hand nimmt, ist eine absolute Fehlentwicklung.

Mit einem iPad (2018), einem Apple Pencil und entsprechenden Apps hat man die Möglichkeit auf Papier zu verzichten und trotzdem handschriftliche Texte zu verfassen.

der 45 Minutentakt sollte man deutlich verlängern auf ganze Stunden oder wie in der Universität auf 90 Minuten/Schulstunde

Das wird nicht funktionieren. 45 Minuten am Stück sind schon zu viel.

https://bildung-rp.de/pl/newsletter/einzelmeldung.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=4384&cHash=27943520743971364ebd372016d766db

Hier unten wurden ebenfalls Vorschläge gemacht: Vor der Abschaffung des Religionsunterrichts kann ich nur warnen. Verpflichtend sollte es bis einschließlich zur 10. - der Einführungsphase in die gymnasiale Oberstufe - sein. Wenn die Schule den Religionsnunterricht nicht übernimmt, werden es Hassprediger machen. Frankreich mahnt.

Der Religionsunterricht sollte nicht abgeschaft, sondern geändert werden.

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verreisterNutzer  24.05.2018, 14:01
@1n9d9c4
  • Vielleicht sind die Lehrer dann aber etwas zu entspannt und ruhen sich auf ihrem Geld aus. Beamte bekommen ja etwas mehr davon.

Niemand hat etwas von hektischen Lehrern, die nur auf Effizients ausgelegt sind.

  • Mit einem iPad (2018), einem Apple Pencil und entsprechenden Apps hat man die Möglichkeit auf Papier zu verzichten und trotzdem handschriftliche Texte zu verfassen.

Und wer bezahlt das I Pad? Die Schulen brauchen eine Kernsanierung, keine I Pads. Zumal Schüler irgendwann den Trick raushaben vergessen aufzuladen, Ladekabel mitzunehmen, technischer Defekt etc. Stift und Papier haben noch keinem geschadet.

  • Das wird nicht funktionieren. 45 Minuten am Stück sind schon zu viel.

Wie kurz sollen die sein? 30 Minuten? Wenn der Lehrer wie üblich 10 Minuten Verspätung hat, sind es 20 Minuten. Bis die Kinder sich in den unteren jahrgängen beruhigt haben, ist die Stunde schon vorbei. An meiner Schule hatte ich seinerzeit Stundenlängen von 67,5 Minuten. Die Leistungskurse morgens 90 Minuten, wie an der Universität. Dieses System hat wirklich sehr gut funktioniert. Schüler wie Lehrer sind bis heute davon begeistert. Die Erfahrung geht eben über solchen pseudowissenschaftlichen Berichten.

  • Der Religionsunterricht sollte nicht abgeschaft, sondern geändert werden.

Und wie?

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Ja, reformieren

Es müsste erstmal ein einheitliches deutsches Schulsystem auf Bundesebene geben. Der nächste Schritt wäre dann mehr Flexibilität ins Schulsystem zu bringen.

Gleitzeit statt einem festen Schulbeginn morgens um 8 Uhr hilft sowohl den Eltern als auch den Schülern. Schüler von arbeitenden Eltern könnten früher kommen und auf den sich verändernden Schlafrhythmus von Jugendlichen (http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/alsdorf-gymnasium-testet-gleitzeit-fuer-schueler-a-1082875.html) kann auch Rücksicht genommen werden.

Jedem Schüler wird derzeit im gleichen Tempo der gleiche Stoff beigebracht. Wie so individuelle Persönlichkeiten entstehen sollen, ist mir ein Rätsel. Man sollte sich seine Fächer selber auswählen oder zumindest Schwerpunkte setzen dürfen. Nicht jeder braucht alles für das spätere Leben. Da die Lehrpläne viel zu tief in die Materie eindringen, kann man meiner Meinung nach auch nicht mehr von Allgemeinwissen reden.

Die Bewertung der Schüler sollte auch individueller sein. Es gibt Schüler, die schriftlich besser sind und es gibt welche, die mündlich besser sind. Man sollte auch nicht wegen einem Fach sitzenbleiben, das für das spätere Leben sowieso komplett unwichtig ist.

Die Klassen müssen kleiner werden. Bei uns waren die Klassen immer 30+ Schüler groß. Eine maximale Klassengröße von 24 Schülern fände ich ganz gut. Noch kleiner wäre auch ok.

Man könnte sich überlegen die Fächer durch Lernfelder oder Mischfächer zu ersetzen.

Da es so weniger Fächer geben würde, würde sich der Stundenplan ändern. Statt 45 Minuten könnte man dann längere Stunden mit Pause zwischendrin machen.

Bei z.B. 2x30 Minuten könnte man das so gestalten, dass der Lehrer in der ersten halben Stunde etwas erklärt und die Schüler in der zweiten halben Stunde dann eigenständig arbeiten. Ein Lehrer wäre also nicht mehr durchgehend eine Person, die vorne an der Tafel steht und etwas erklärt.

Statt nach Konfession getrenntem Religionsunterricht sollte es neutralen Ethikunterricht für alle geben.

Als letzten Punkt kann man sich dann überlegen weitestgehend digital zu lernen. Man kann ja jetzt schon statt Hefte und Stifte einfach ein iPad (2018) und einen Apple Pencil benutzen.