Was ist für Kinder Schlimmer: wenn der Vater Verantwortungslos lebt und sich für die Familie nicht interessiert oder ohne Vater aufzuwachsen?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Da spielt so viel hinein, dass man das gar nicht einfach so beantworten kann.

Was ist z.B. mit "verantwortungslos" gemeint? Verantwortungslos in Hinblick auf Geld, Zuwendung oder ist damit gemeint, dass der Vater sich eine Jüngere gesucht hat und die Ehefrau verlassen hat...

Ohne Vater aufwachsen: müssen Halbwaisen auch... Und manchmal hat es auch Vorteile (zumindest für die Mutter), wenn der Kindsvater nicht in der Erziehung mitmischt. Kommt halt auf den Vater an.

Schlimm kann es für die Kinder werden, wenn sie zwischen die Fronten geraten. Nichts ist schlimmer als ein ewig andauernder Krieg zwischen den Eltern. Ein Gezerre um Zuneigung, Umgangszeiten, persönliche Frustrationen, Gerichtsverhandlungen etc.

Auch das Alter des Kindes spielt ja eine nicht ganz unwichtige Rolle. Ein Säugling, der nie den Vater kennen lernte, sondern als männliche Bezugsperson den neuen Partner der Mutter hatte, den Opa, den Bruder der Mutter etc. wird kaum etwas vermissen, wenn es ihm gut geht, weil es nie etwas anderes gekannt hat.

Auch ein 15 jähriges "Kind" kommt vielleicht besser mit der Situation klar als ein 5 jähriges Kind. Manche Kinder sind froh, wenn der andere Elternteil endlich weg ist, weil er vielleicht Alkoholiker war, drogenabhängig oder den Partner und /oder Kind geprügelt hat. Manche Kinder leiden selbst dann unter dem Verlust.

Jedes Kind ist anders, jede Situation ist anders... Es gibt kein "entweder - oder" und kein "Schwarz oder Weiß".

Gottistgut 
Fragesteller
 21.01.2020, 20:17

Ja mein Mann hat massiv getrunken, er trinkt immer noch, ist ausgezogen. Meine Kinder vermissen ihn unheimlich

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Kessie1  21.01.2020, 20:19
@Gottistgut

Das ist, trotz allem, auch keine schöne Situation für die Kinder. Aber vielleicht bekommt er ja noch die Kurve?! Und je älter die Kinder werden, desto eher werden sie auch das Problem verstehen. Er bleibt ja, trotz seiner Krankheit, der Vater.

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Kessie1  21.01.2020, 20:28
@Gottistgut

Nun, Alkoholismus ist eine Krankheit. Wenn er für sich entschieden hat lieber weiter zu trinken und das Problem nicht anzugehen, dann ist es seine persönliche Entscheidung. Das ist schmerzlich, weil man zusehen muss, wie der Andere offenbar die Familie zerstört, aber man kann eben nicht helfen und umstimmen wäre dann auch Quatsch. Und manchmal ist eben leider auch so, dass selbst nach einer erfolgreichen Therapie die Anderen mit dem Suchtkranken gar nicht mehr klar kommen.

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AdamZ  21.01.2020, 21:02
@Gottistgut

Weil Kinder ihre Eltern lieben. Da können sie erst mal gar nichts dafür. Das richtet die Natur so ein. Und DAS ist der Konflikt der ihnen später, wenn sie für sich selbst verantwortlich sind, oft das Leben schwer macht. Weil dieser Konflikt nicht abgeschlossen ist. Dabei ist es verhältnismäßig einfach zu lösen. Man muss nur erst drauf kommen.

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Kessie1  21.01.2020, 21:35
@AdamZ

Ein Konflikt für die Kinder wird es nur dann, wenn die Erwachsenen einen Konflikt daraus machen... Und Kinder lieben nicht "automatisch" die Eltern, nur weil es die Eltern sind. Wenn Eltern sich von klein auf schlecht gegenüber den Kindern benehmen, dann mag daraus Gehorsam, Angst oder Ablehnung entstehen, aber keine Liebe.

Wenn Eltern dabei helfen, dass sich die Kinder einem Konflikt stellen, dann erwächst auch kein Konflikt.

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Ich wäre liebe ohne Vater aufgewachsen. Und auch die Kinder von Alleinerziehenden kommen einem immer glücklicher vor als die eines Vaters der präsent ist aber Desinteresse ausstrahlt. Die Desinteresse ist für Kinder wie stete Bestrafung mit Liebesentzug. Wenn der Vater weg ist können die Kinder mit ihm abschließen.

Gottistgut 
Fragesteller
 21.01.2020, 20:07

So super formuliert! Ich danke dir von Herzen !

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AdamZ  21.01.2020, 20:57

Schön wärs. Aber Kinder können das nicht.

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Aron127  21.01.2020, 21:13
@AdamZ

Nicht richtig abschließen. Aber aus den Augen aus dem sinn, so denken Sie zwar öfters an ihn aber weniger als wenn er stets da ist. Und getrennt von ihm zu sein ist eben schöner als stets diese Desinteresse zu spüren. Da ists schöner den Vater selten zu sehen und jeden Abend davon zu träumen wie schön es wäre wenn er da wäre.

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AdamZ  21.01.2020, 21:20
@Gottistgut

Kinder haben doch gar nicht die Kompetenzen dazu. Das fehlt ja selbst vielen Erwachsenen.

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champion2013  21.01.2020, 22:00
@AdamZ
Kinder haben doch gar nicht die Kompetenzen dazu.

Eben.
Und wenn sie von einem Vater träumen, ist das auch nicht unbedingt positiv, sondern kann schnell sehr schmerzhaft werden, wenn sie sich stets nach einer Vaterfigur sehnen, aber sich ihr Wunsch nicht erfüllt.

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Aron127  21.01.2020, 22:46
@champion2013

Denke das ist von mensch zu mensch anders. Ich für meinen teil wäre lieber im heim aufgewachsen um von einer netten familie zu träumen, als bei meinen eltern bei denen ich eben aufwuchs. ... leibliche eltern. Auch wenn ich mit meiner mutter recht gut auskam.

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champion2013  21.01.2020, 22:49
@Aron127

Ich denke, dafür muss man sowohl im Heim gelebt haben als auch bei schlechten Eltern, um das wirklich beurteilen zu können.
Aber ja, du hast Recht, natürlich variieren Empfindungen von Mensch zu Mensch.

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Wenn du dich scheiden willst dann mach.

Einen schlechten Vater zu verlieren, welcher sich nicht um die Familie sorgt ist nicht schlimm. Denn selbst Kinder lernen es irgendwann den Ballast loszuwerden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Gottistgut 
Fragesteller
 21.01.2020, 20:08

Ich danke dir

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tippe auf ersteres, also mit Vater, aber "im Suff. " das wäre also schlimmer als ganz ohne.. Dreh- und Angelpunkt ist dann die Mutter bei "Mitwirkung", das Verhalten der Mutter, wenn der Vater schon versagt (hat), und wieviel Kinder, also Geschwister, weil vielleicht und hoffentlich die oder der Ältere den oder die Jüngere " auffängt"..

aber es ist schlicht dieser Konstrukt, der wahrscheinlich sogar nicht selten ist, eine einzige Katastrophe, und mir tut es absolut leid, wenn Kinder durch dies "Versagen" den Vater verlieren... Der Vater macht sich beim beschriebenen Fall nicht nur schuldig "am Kind", sondern auch vor Gottes Gericht muß er dereinst Rechenschaft ablegen . sollte der Vater aus einem anderen Grund fehlen oder nicht präsent sein, gilt dies auch zu überprüfen..

Hallo!

Das schlimme ist, dass auch der Ehepartner des Alkoholikers sich nicht gesund gegenüber den Kindern verhält. Einerseits fällt viel Chaos weg, wenn der Alkoholiker aus dem Haus ist, andererseits braucht aber auch der nichttrinkende Elternteil Hilfe, um gesund für die Kinder da sein zu können.

Bist du denn inzwischen zu Al-Anon gegangen? Ich denke, noch nicht. Sonst brauchtest du hier nicht immer wieder Fragen zu dem Thema zu stellen.