Was ist euer Hauptproblem mit Prostitution?

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

Risiko von Zwangsprostitution 46%
Habe keine Probleme damit 21%
Anderes 13%
Die teuren Preise 8%
Weil es gegen Gottes Gesetze ist 4%
(Risiko) Schlechte Behandlung der Damen durch Freier 4%
(Sexuell-übertragbare-)Krankheiten 4%

5 Antworten

Habe keine Probleme damit

Einerseits fordert man ständig die Freiheit und Selbstbestimmung der Frau über ihren eigenen Körper - aber wenn sie mit diesem Körper Geld verdienen möchte, dann will man es ihr wiederum verbieten. Angeblich zu ihrem "Schutz", was aber letztendlich nur ein Deckmantel für eigene moralische Empfindlichkeiten ist.

Um es mit Nietzsche zu sagen: "Moralische Entrüstung besteht in der Regel aus 2% Moral, 48% Hemmung und 50% Neid!" Frauen, die anderen Frauen verbieten wollen mit Sex Geld zu verdienen, fürchten oft, dass ihnen ein wertvolles Belohnungs- und Erziehungsinstrument aus der Hand genommen wird, wenn sich ihre Partner jederzeit schnell und einfach Sex kaufen können. Männliche Prostitutionsgegner beneiden womöglich andere Männer um deren Möglichkeit Sexdienstleistungen zu nutzen. Gemeinsam ist beiden das Gefühl der moralischen Überlegenheit, mit dem sie Zwangsmaßnahmen gegen Menschen rechtfertigen, die eine andere Einstellung zu Sex und Moral haben.

Der Handel "Sex gegen irgendetwas" gehört zu den ältesten Geschäftsmodellen der Welt - egal ob die Gegenleistung aus Geld, Vorteilen, Adelstitel, Ansehen, Essen, Schutz, Unterkunft, Sicherheit, Karriere oder sonstwas besteht. Wenn ein junges Mädel einen Mann "aus gutem Hause" oder mit ein paar Millionen auf der Bank oder einer erfolgreichen Filmkarriere usw. in ihr Bett zerrt - müsste man das dann auch verbieten? Wo soll man die Grenze ziehen? Ist eine Essenseinladung und ein paar Drinks schon "Bezahlung"? Was ist mit Pornofilmen? Strip-Shows? Poledance? Ballett?

Gerne wird ja von Menschen, die sich nicht vorstellen können, mit einem Unbekannten Sex zu haben (egal ob beim Paysex, beim Pornodreh oder in einem Swingerclub), behauptet, dass "die meisten Frauen zu dieser Tätigkeit gezwungen werden", was allerdings stark übertrieben ist.

Undine de Riviere - eine studierte Physikerin, Mitbegründerin des bundesweiten Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) und schon über 20 Jahre in der Branche tätig, hat in ihrem lesenswerten Buch "Mein Hurenmanifest" einmal nachgerechnet, was an der Aussage "Die meisten Frauen werden gezwungen" dran ist:

In den letzten Jahren kam es im Schnitt zu ca. 100 Verurteilungen pro Jahr wegen Menschenhandel und Co. - Tendenz rückläufig. Bei einer angenommenen Dunkelziffer von 95% (ähnlich wie bei Vergewaltigung und ähnlichen schambehafteten Delikten) entspräche dies rund 2000 Fällen. Da die Schätzungen für die Anzahl der Sexworker zwischen 80.000 und 400.000 schwankt, nehmen wir mal 200.000 an. Dann entsprächen die 2000 Fälle genau EINEM PROZENT!

Zwar ist jeder Fall ein Fall zuviel - aber wer behauptet, dass die meisten Prostituierten gezwungen/verprügelt/eingesperrt werden, VERLEUGNET DIE REALITÄT, um die eigenen moralischen Maßstäbe der Gesellschaft aufzuzwingen.

Nur weil es hin und wieder Zwangsehen gibt verbietet man ja auch nicht die Ehe - oder? Warum soll man dann selbstbestimmt arbeitenden Prostituierten ihren Beruf verbieten - nur weil es auch Zwangsprostituierte gibt?

Wie man in Ländern, die Prostitution verboten haben, ja sieht, verschwindet damit diese Dienstleistung nicht aus der Gesellschaft - sie wandert lediglich in den Untergrund ab, wo die Frauen kriminellen Machenschaften, Zuhälterei, Gewalt und Erpressung schutzlos ausgeliefert sind. Da es dann auch keine Bordelle mehr geben dürfte, wo die Anonymität und Sicherheit der Frauen gewährleistet ist, müssten sie sich praktisch schutzlos ihren Kunden ausliefern. Übergriffige Gäste könnten sie nicht einfach zur Anzeige bringen, da sie sich damit selbst belasten würden und so weiter.

Zuhälterei - also die Nötigung und Ausbeutung von Prostituierten IST ja längst - und völlig zurecht - verboten. Was die Frauen brauchen, ist MEHR Anerkennung und MEHR Rechte, statt Verachtung und Verfolgung!

Wenn Du wissen möchtest warum Frauen diese Dienstleistungen anbieten, welche Geschäftsmodelle es gibt und warum Männer diese nutzen, so findest Du bei Amazon & Co. zum Stichwort "Paysex" interessante Titel.

Wir sehen uns im Puff!

R. Fahren

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bekennender Paysex-Nutzer und Autor von Fachliteratur

Habe damit mehrere Probleme:

  1. Zwangsprostitution
  2. Kinderprostitution
  3. Verhalten (teilweise) der Freier gegenüber der Frauen

Im allgemeinen bin ich aber nicht dagegen und nutze die "Dienste" auch 1-2 mal im Jahr (bin Single) für mich. Allerdings besuche ich immer das gleiche Bordell wobei ich mir sicher bin dass die Frauen es freiwillig tun. Da dürfen sie auch Freier ablehnen! Kostet vielleicht ein paar € mehr, aber das ist es mir wert! Soviel zu den Preisen meiner Meinung nach. Die Frauen müssen ja schließlich auch das Zimmer bezahlen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Risiko von Zwangsprostitution

Deutschland ist das Bordell Europas. 90 Prozent der Prostituierten arbeiten nicht freiwillig. Nur knapp 30.000 Sexarbeiterinnen sind in Deutschland ordnungsgemäß angemeldet, obwohl geschätzt ca. 400.000 Prostituierte in Deutschland tätig sind. Alles schwarz, am Fiskus vorbei, ohne soziale Absicherung und abhängig von den Zuhältern. Eine riesige Tragödie und hemmungslose Ausbeutung junger Frauen, zu einem großen Anteil aus Osteuropa.

FreeReiskocher7 
Fragesteller
 28.02.2024, 22:39

90%? - hast du da einen Beleg?

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Rennegent  28.02.2024, 23:00
@FreeReiskocher7

Zeit Online "Nur 10 Prozent der Prostituierten sind es freiwillig" oder Stuttgarter Zeitung "90 Prozent der Frauen machen das nicht freiwillig" Artikel vom 20.09.2019. Naturgemäß sind das Schätzungen. Aber die Tatsache, dass deutlich unter 10 Prozent der Sexarbeiterinnen überhaupt angemeldet sind, stützt diese Schätzungen. Wer würde schon auf Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung verzichten wenn er nicht gegen seinen Willen ausgebeutet wird.

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Risiko von Zwangsprostitution

Ganz klar wenn die Betreffenden dazu gezwungen werden und nicht selbst entscheiden können und dürfen ob und mit wem sie auf etwaige Handlungen eingehen.

Gegen den Zwang bei der Prostitution müsste rigoros vorgegangen werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Helfe gerne und gebe gute ehrliche Tipps und Ratschläge
Anderes

Die Vorurteile darüber. Wie man auch hier wieder umfänglich beobachten kann.