Was ist eine PV- Anlage auf einem Gradierwerk?

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Eine PV Anlage, Abkürzung für Photovoltaikanlage, ist eine elektrische EInrichtung zur Erzeugung von elektrischer Energie aus Sonnenlicht.

ein Gradierwerk ist eine Anlage, die durch Wassernzug von Saltzsohle die Gewinnung von Salz ermöglicht.

Da für diesen prozess neben viel Platz, was dann eine große Dachfläche bedingt, auch jede Menge Energie benötigt wird, bietet es sich förmlich an, die Dachfläche zur Energiegewinnung einzusetzen.

Eine PV-Anlage auf einem Gradierwerk bezieht sich auf die Installation von Sonnenkollektoren auf einem Gradierwerk, einem Bauwerk, das traditionell zur Salzgewinnung verwendet wird. Auf dessen Dach befindet sich eine PV Anlage.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Arbeite seit 25 Jahren bei einem Netzbetreiber.

Eine Photovoltaikanlage bzw. ugs. "Solarzellen" entlastet solch ein Kaltsinterprojekt insbesondere von den Umwälzkosten durch Pumpanlagen in mehrfachen Durchgängen bis zur gewünschten Endqualität der Sole.

Solche "Gradierwerke" 7n Berieselung über Reisig zur Verdunstung, Mineralabscheidung und Salzanreicherungsind leider inzwischen sehr selten geworden, da sie insbesondere wegen des relativ hohen Wartungsaufwandes am Reisig und der Unterkonstruktion recht kostenintensiv waren und sind.

Eine PV-Anlage auf solchen Gradierwerken schützt modern daher praktisch abdeckend nach wie vor gegen Rückverwässerung der dort gewünschten Soleanreicherung durch Niederschläge, aber in ihrer elektrischen Energieerzeugung entlastet ein PV-Dach auf einem Gradierwerk recht dezent auch die Stromkosten für die dort enthaltenen Umwälzpumpen.

Mit einem einzigem Soleumlauf ist und war es historisch nämlich bei solch einem Gradierwerk zweckdienlich nicht getan. Ursprünglich pumpte man bei dieser Technik eine gewisse Menge Natursole von sehr tief unter der Erde liegenden Salssolevorkommen mit noch recht geringem Salzgehalt und teils bereits hohen Nebenmineraliengehalten in ein Reservoir hoch, um es danach mehrmals in Umwälzung durch diese Gradierwerke in Verdunstung und Nebenmineralablagerung von oben nach unten über die Reisigeinlagen rieseln zu lassen.

Diese gezielte Anreicherung des Einen mit Abscheidung des Anderen funktionierte seit je her nur mit mehrfacher Laugenumwälzung über die Reisigeinlage durch Umwälzpumpen. Insbesondere Kalksinter setzten sich dabei nach und nach dauerhaft am Reisig in der Beroeselung ab, während die Salzsole durch Verdunstung immer weiter Richtung Sättigung zur nachfolgenden Salzaussiedung gebracht werden konnte.

Ein PV-Dach macht die letzten Schauanlagen dieser Art elektrisch im Unterhalt nun etwas wirtschaftlicher. Technisch an sich haben solche Gradierwerke ihren unbedingten Nutzen indes weitestgehend an modernere Spülungs- / und Auflaugungsverfahren mit moderner Microfiltration verloren.

LG


ThaliaNaMi 
Beitragsersteller
 08.05.2025, 16:58

Auflaugungsverfahren, Kaltsinterprojekt?

Gnurfy  08.05.2025, 17:14
@ThaliaNaMi

Kaltsintern bestimmter Begleitmineralien wie Kalk ist so ähnlich wie in einer Tropfsteinhöhle. Je salziger das Wasser wird, umso weniger solcher Nebenmineralien können sich im Wasser gelöst halten. Die sintern sich dann sichtbar am Reisig ab.

Und "Auflaugung" bedeutet die gezielte Salzanreicherung einer Sole durch Wasserverdunstung in vielfachen Lakenumläufen durch das Gradierwerk. Das Salz in Natriumverbindungen setzt sich dort am Reisig nicht mit ab.

In anderen Staaten mit wärmerem Klima macht man das z.B. in Frankreich oder Europa in einer Schar aus sehr flachen Verdunstungsbecken.

Photovoltaik, Sonnenlichtkollektoren .

Das würde in sofern Sinn machen ,da ein Gradierwerk ein höheres Bauwerk ist,

und im Prinzip wie ein festes Gebäude geeignet sein kann ,zur Elektrizitätsgewinnung

beizutragen.