Was ist ein Ohmscher Widerstand?

7 Antworten

Von Experten Transistor3055 und newcomer bestätigt
Hat das was mit einer Glühbirne zu tun oder einer Kochplatte

NEIN!

es hat etwas mit glühlampe UND kochplatte zu tun :-)

Ohmsche Widerstände sind all jene, die eben NICHT auf kapaztiver oder induktiver ebene arbeiten, sich also bei Gleichstrom genauso verhalten wie bei wechselstrom.

die glühlampe ist im gegensatz zur kochplatte kein liniearer widerstand. d.h. ihr widerstandswert ändert sich sehr stark mit der temperatur.

wie die meisten widerstände ist die glühlampe ein kaltleiter. d.h. der leuchtfaden leitet im kalten zustand deutlich besser als im warmen zustand.

so eine glühlampe kann im kalten zustand durchaus schon mal 13 mal besser leiten wie im warmen.

lg, anna

heilaw  30.12.2021, 10:46

Gibt es überhaupt einen linearen Widerstand? Selbs bei einer kochplatte wird der nicht linear sein.

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newcomer  30.12.2021, 10:49
@heilaw

größtenteils

https://de.wikipedia.org/wiki/Konstantan

Konstantan ist ein Markenname der VDM Metals (vormals ThyssenKrupp VDM GmbH[1]) für eine Legierung, die im Allgemeinen aus 55 % Kupfer, 44 % Nickel und 1 % Mangan besteht. Sie zeichnet sich durch einen über weite Temperaturbereiche annähernd konstanten spezifischen elektrischen Widerstand aus. Es sind andere Legierungen mit ähnlich geringem (z. B. Manganin, CuMn12Ni) oder noch geringerem Temperaturkoeffizienten wie Isaohm bekannt.

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Peppie85  30.12.2021, 10:52
@heilaw

im verhältnis zur glühlampe aber schon relaitv weitgehend.

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heilaw  30.12.2021, 12:42
@Peppie85

Selbst eine Abweichung vo 0,1% für mich nicht linear. Deswegen bin ich der Meinung, ein linearen Widerstand gibt es nur theoretisch.

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guenterhalt  30.12.2021, 14:28
die glühlampe ist im gegensatz zur kochplatte kein liniearer widerstand. d.h. ihr widerstandswert ändert sich sehr stark mit der temperatur.

warum sollte es da einen Gegensatz geben.
Streng genommen gibt es überhaupt keinen linearen Widerstand. Wenn man trotzdem von linearen Widerständen spricht, dann gilt das nur in bestimmten Temparaturbereichen. Da macht ein Wolframdraht einer Glühlampe keinen Unterschied zu einer Kochplatte. Du selbst hast oben daraufhin gewiesen, dass Einschaltströme kurzzeitig ein Vielfaches des späteren Stromes ausmachen.
Bei Kochplatte fällt das nicht so stark auf, weil der Leitungsunterschied Glühlampe (60W) zu Kochplatte (600W) das 10-fache beträgt.

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Ja, so ungefähr.

  • Ein ohmscher Widerstand ist ein (idealer) Widerstand, der das ohmsche Gesetz einhält. Also über den ganzen Nutzbereich einen konstanten Widerstand hat, also den Stromfluss durch ihn proportional zur anliegenden Spannung hält. Und auch bei DC oder AC identisch.
  • Wie erwähnt ist das ein Idealfall, der fast nie existiert:
  • Die meisten realen Widerstände sind temperaturabhängig. Somit verändern sie ihren Widerstand bereits durch den Stromfluss selbst, weil dieser sie erwärmt. Und somit sind sie bereits keine ohmschen Widerstände mehr - jedenfalls nicht über den ganzen Bereich, vielleicht in einem kleinen Bereich. Ein exakter ohmscher Widerstand müsste temperaturstabil sein.
  • Zu diesen realen, nicht ohmschen Widerständen gehören die Glühlampe (sie ist ein Kaltleiter, hat also kalt einen beachtlich kleineren Widerstand als heiss); und auch der Heizfaden einer Kochplatte verhält sich im Prinzip so, ist allerdings aus temperaturstabilerem Material und wird auch nicht so heiss wie ein Glühfaden einer Glühlampe.
  • Oft darf man diese Effekte vernachlässigen, und z.B. eine Kochplatte in einem kleineren Bereich als ohmschen Widerstand betrachten (aber nicht von ganz kalt bis ganz heiss).
  • Und def. keine ohmschen Widerstände sind dann z.B. Verbraucher mit kapazitiven oder induktiven Eigenschaften (Kondensatoren bzw. Spulen).

Ein Ohmscher Widerstand an sich ist zunächst ein theoretischer Widerstand mit konstantem Widerstandswert. Spannung und Strom sind bei einem ohmschen Widerstand stehts in Phase.

Es gibt in der Realität keinen linearen ohmschen Widerstand, denn alle Materialien die einen Widerstand aufweisen ändern ihren Wert z.b. in Abhängigkeit der Temperatur. Bei einer Glühbirne z.b. wird der Widerstand des Drahtes im Betrieb rund 10 mal größer.

Dennoch unterscheidet man auch in der Realität zwischen verschiedene Arten von Verbrauchern wie z.b. die "ohmsche Last" diese zeichnen sich dadurch aus, das Spannung und Strom hier stehts in Phase sind, es handelt sich um einen "realen Widerstand" anders ist es z.b. bei Spulen und Kondensatoren auch "Induktive und Kapazitive Lasten" genannt. Hier ist Strom und Spannung um 90° Phasenverschoben.

Der Gesamtwiderstand aus allen Bauteilen wird "Impedanz" bezeichnet. Die Impedanz setzt sich aus einem Realanteil und einem Imaginär Anteil zusammen. Man erhält die Impedanz durch die Geometrische Addition seiner Anteile Z^2=R^2+(XL-XC)^2

Als mathematisches Werkzeug für die Berechnung dient hier die "komplexe Zahlenebene" oder "Gaußsche Zahlenebene" man spricht von der komplexen Wechselstromrechnung.

guenterhalt  30.12.2021, 14:43
Es gibt in der Realität keinen ohmschen Widerstand, denn alle Materialien die einen Widerstand aufweisen ändern ihren Wert z.b. in Abhängigkeit der Temperatur.

der 1. Satz "Es gibt in der Realität keinen ohmschen Widerstand" ist ganz richtig, die Begründung "ändern ihren Wert z.b. in Abhängigkeit der Temperatur" aber nicht.

Ich formuliere den Satz mal anders: (mit der Einfügung)

Es gibt in der Realität keinen linearen ohmschen Widerstand, denn alle Materialien die einen Widerstand aufweisen ändern ihren Wert z.b. in Abhängigkeit der Temperatur.

Hier ging es aber mehr um die Unterscheidung zwischen ohmschen Widerständen und kapazitiven bzw. induktiven Widerständen.

Eine Glühlampe hat eine Wendel, also so was wie eine Spule und damit eine Induktivität. Zwei parallel verlaufende Drähte haben eine Kapazität, sind also auch keine ohmschen Widerstände.

Es ist natürlich albern, den vielleicht 1 µOhm großen induktiven Widerstand einer Glühlampe bei 50Hz und 900 Ohm ohmschen Widerstand addieren zu wollen.

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DoctorBibber  30.12.2021, 23:36
@guenterhalt

Die Formulierung ist wesentlich besser. Danke für den Einwand, habe ich gleich geändert :)

Ja also im Prinzip stecken ja überall induktive und kapazitive Anteile die Frage ist nur wie groß die Anteile sind. in Fällen wie diese sind die Anteile halt vernachlässigbar klein also behandeln wir die Anteile doch einfach so wie es in der Physik üblich ist, wir lassen sie in diesem Fall einfach unter dem Tisch fallen ;)

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Moin,

dazu wurde erst eine Frage beantwortet!

Ein Ohmscher Widerstand ist eine Materialeigenschaft. Glühlampen, Kochplatten und Heizgeräte sind typischen Vertreter im Haushalt die einen nahezu reinen Ohmschen Widerstand aufweisen. Den Ohmschen Widerstand bestimmt man bei Gleichspannung. Man könnte ihn auch Gleichspannungswiderstand nennen.

Muss so ein Widerstand temperaturstabil

Kein Widerstand ist zu 100% temperaturstabil. Das muss man wissen. So kann man bei den genannten zwar den Widerstand messen, aber kann nicht direkt die Elekt. Leistung daraus berechnen. ...

Vom Ohmschen Widerstand unterschieden wird der Blindwiderstand. Dieser tritt nur bei Wechselspannung und Kondensatoren und Spulen auf. Bei langen Kabeln und Freileitungen gibt es aber auch Faktoren die berücksichtigt werden müssen.

Kondensator=> Leuchtstofflampen

Spulen => Motoren z.B. Waschmaschine

(Zu große Blindleistung muss kompensiert werden!) ...

Blind- und Wirkwiderstand bilden zusammen den sogenannten Scheinwiderstand.

Dieser ist für elektr. Netze interessant. Auch die Blindleistung beansprucht die Netze ...

Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Von Experte guenterhalt bestätigt

Man sagt ohmscher Widerstand um ihn von kapazitivem und induktivem Widerstand abzugrenzen. Beim ohmschen Widerstand verlaufen Strom und Spannung momentan immer proportional zueinander. Ob der Widerstand von der Temperatur oder sonst etwas abhängig ist, spielt dabei keine Rolle.

Der kapazitive Widerstand ist bei Gleichspannung unendlich und sinkt mit der Frequenz bei Wechselstrom. Die Spannung läuft dem Strom hinterher mit 90 Grad Phasenverschiebung.

Der induktive Widerstand ist bei Gleichstrom null und steigt mit der Frequenz bei Wechselstrom. Der Strom läuft der Spannung hinterher mit 90 Grad Phasenverschiebung.