Was ist der Unterschied zwischen einem Pfarrer, einem Priester und einem Pastor?

5 Antworten

Die Begriffe sind tatsächlich manchmal schwer auseinanderzuhalten, weil sie in der Alltagssprache auch im kirchlichen Bereich teilweise synonym, teilweise regional unterschiedlich benutzt werden. Auch wenn die Begriffe von ihrer faktischen Bedeutung nicht einfach synonym sind, hängen sie doch eng zusammen.

In der rechtlichen und hierarchischen Systematik der katholischen Kirche kann gut zwischen Stand, Amt und Titel unterschieden werden. Vielleicht hilft diese Unterscheidung weiter. In meiner Pfarrei ist z. B. neben dem Pfarrer auch ein Pastor eingesetzt. Dieser Priester (Stand) hat kirchenrechtlich das Amt des Pfarrvikars inne und trägt den Titel Pastor. Ich versuche das im Folgenden noch ein wenig zu erläutern:

Stand: Das Recht der katholischen Kirche kennt zwei Stände - Kleriker und sog. Laien. Kleriker sind diejenigen, die das Weihesakrament empfangen haben. Das Weihesakrament ist dreistufig gegliedert in Diakonat (Diakonenweihe), Presbyterat (Priesterweihe) und Episkopat (Bischofsweihe). Kleriker sind also die Diakone, Priester und Bischöfe. Im Kirchenrecht werden die Kleriker auch geistliche Amtsträger genannt. Das ist ein theologischer Begriff: Durch die Weihe haben die Kleriker eine besondere Teilhabe am Hirtenamt Christi. Alle anderen Gläubigen, die nicht das Weihesakrament empfangen haben, nennt das Kirchenrecht Laien.

Ein Priester ist also erstmal jemand, der die Priesterweihe empfangen hat und bereits durch die vorausgegangene Diakonenweihe zum Kleriker bzw. geistlichen Amtsträger geworden ist. Der Stand des Klerikers kann aber auch wieder verloren gehen, z. B. strafweise durch Entlassung oder aufgrund der eigenen Entscheidung des Betroffenen. Die Priesterweihe dagegen ist nicht verlierbar. Ein Priester, der z. B. entlassen wurde und aus der Kirche ausgetreten ist, ist zwar kein geistlicher Amtsträger oder Kleriker mehr, bleibt aber Priester.

Nur, weil jemand zum Priester geweiht wurde, heißt das noch nicht, dass derjenige auch automatisch ein Amt innerhalb der Kirche ausübt. Kirchenämter bedürfen einer Amtsübertragung, häufig in Form der freien Ernennung durch den Diözsanbischof. Es gibt viele verschiedene Kirchenämter. Es gibt Kirchenämter, für die die Priesterweihe notwendig ist, z. B. das Amt des Pfarrers, des Pfarrvikars, des Kaplans, des Generalvikars, des Kirchenrektors usw. Es gibt Ämter, die können auch sog. Laien besetzen, z. B. Pastoralreferent/-in, Gemeindereferent/-in, Ökonom/-in, Kanzler/-in, usw.

In den Gemeinden vor Ort kennen wir Begriffe wie Pfarrer, Pastor, Pfarrvikar, Vikar, Kaplan und Subsidiar. Das sind alles Bezeichnungen für Priester, die in der Gemeindeseelsorge eingesetzt werden. Alle haben auch ein Kirchenamt inne. Häufig stimmen aber die Bezeichnungen vor Ort nicht mit den rechtlich richtigen Bezeichnungen überein. Dann kann leicht Verwirrung entstehen: Was ist denn jetzt der Unterschied zwischen Pfarrer und Pastor? Folgende Erläuterungen:

Ein Pfarrer ist ein Priester, der das Amt des Pfarrers inne hat. Der Pfarrer ist der "eigene Hirte" (Pastor proprius) der ihm anvertrauten Pfarrei, die er seelsorglich, personell und administrativ unter der Autorität des Bischofs eigenständig leitet.

Ein Pfarrvikar ist ein Priester, der in der Pfarrseelsorge eingesetzt, aber kein Pfarrer ist. Er tut seinen Dienst immer als Mitarbeiter des Pfarrers, der dessen Dienstvorgesetzter ist. Pfarrvikar ist die korrekte Amtsbezeichnung im Kirchenrecht. Regional unterschiedlich werden aber verschiedene Titel benutzt: Kaplan, Vikar, Pastor oder Subsidiar. Meistens erhalten Neupriester auf ihren ersten beiden Stellen als Pfarrvikar den Titel Kaplan oder Vikar. Priester, die schon erfahrener sind, bekommen als Pfarrvikare häufig den Titel Pastor. Und wenn sie nur aushilfsweise unterstützen, bekommen sie den Titel Subsidiar. Das steht dann bei der Ernennung auch so im Amtsblatt, z. B. "XX ernannt zum XZ als Pfarrvikar mit dem Titel Pastor für die Pfarrei XY" oder "XX, Neupriester, ernannt zum XY als Pfarrvikar mit dem Titel Kaplan für die Pfarrei XY mit Schwerpunkt in den Gemeinden XM und XB"

Pastor ist also kein Kirchenamt, sondern ein Titel, der regional den Pfarrvikaren verliehen wird. Pastor ist aber auch ein Überbegriff: Pastor heißt übersetzt Hirte. Das spielt auf das Hirtenamt Christi an. So ist der Bischof der "Oberhirte" in seiner Diözese, der Pfarrer der "eigene Hirte" (pastor proprius) in seiner Pfarrei. Deshalb sagen viele aus Gewohnheit einfach "Pastor" zum Pfarrer - und das dementsprechend nicht zu Unrecht. Der Begriff "pastoral" heißt nichts anderes als "in der Seelsorge". Pastoralreferent/-innen beispielsweise sind also auch Amtsträger in der Seelsorge - nur eben nicht klerikal.

Kaplan ist über den Titel für junge Pfarrvikare hinaus noch ein eigenes Amt der katholischen Kirche. Ein Kaplan ist ein Priester, dem die Hirtensorge über eine bestimmte Gruppe von Menschen anvertraut ist, z. B. im Krankenhaus oder Gefängnis. Deshalb bekommen sie häufig Titel wie "Krankenhauspfarrer" verliehen, ohne jedoch im kirchenrechtlichen Sinn Pfarrer zu sein.

Pastor und Pfarrer ist das selbe, regionale Begriffe. Und es gibt leichte Unterschiede bei den evangelischen und Katholiken. Pastor ist so gesehen kein Titel. sondern die Berufsbezeichnung für Geistliche.

Priester gibt es nur in der katholischen Kirche katholische Kirche. Die Priesterweihe wird von einem Bischof durchgeführt und gilt als heiliges Sakrament. Nur wenn ein Priester die Weihe erhalten hat, darf er in der katholischen Kirche das Abendmahl feiern. Wenn sie ein eigene Gemeinde leiten, sind sie der Pfarrer.

Ein Priester hat eine Weihe, die Priesterweihe erhalten. Ein Priester kann in verschiedenen Bereichen tätig sein: in verschiednene Seelsorgebereichen, an Universitäten als Dozenten, in Bistümern in der Verwaltung....

Wenn ein Priester ein der Gemeindeseelsorge tätig ist, dann könnte er die Position des Pfarrers oder Pastors übernehmen. Damit leitet er eine Pfarrei.

Die Begriffe Pfarrer und Pastor bedeuten das selbe. Es sind beides Leiter einer Pfarrei, aber der Begriff Pfarrer wird eher im Süden verwendet und der Begriff Pastor eher im Norden Deutschlands.

Ein Pfarrer/Pastor kann eine evangelische oder eine katholische Pfarrei leiten.

Priester ist der Beruf den alle haben. Sie studieren und leben im Priesterseminar und erhalten für diesen Beruf die Priesterweihe.

Wenn der Priester eine Pfarrei verantwortlich übernimmt erhält er das Amt des Pfarrers (eher im süddeutschen Raum) oder Pastors (eher Richtung Norden). Pfarrer, früher auch Pfarrherr erklärt sich von allein und der Pastor stammt vom "Hirten" ab - also Vorsteher einer Pfarrei mit seinen "Schäfchen".

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
NaIchHalt09  23.11.2023, 22:59

Das gilt nur für die katholische Kirche. Die evangelische Kirche kennt keine Priesterweihe.

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NaIchHalt09  23.11.2023, 23:10
@Chris428

Nope. In der evangelischen Kirche gibt es keine Priester und keine Priesterseminare.

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Chris428  23.11.2023, 23:10
@NaIchHalt09

Richtig. Dennoch sind die Bezeichnungen Pfarrer (eher im Süden) und Pastor (eher im Norden) dieselben.

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Priester ist ein Oberbegriff, er ist der geweihte Leiter einer Pfarrei. Das kann auch ein Kaplan sein. Pfarrer in der katholischen Kirche ist ein vom Diözesanbischof geweihter Priester, in der evangelischen Kirche ein examinierter Theologe.

swisstime  23.11.2023, 22:25

Pastor ist ein norddeutsches Wort für einen Pfarrer.

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