Was ist dein seltsamstes Erlebnis mit den Zeugen Jehovas?
5 Antworten
Nach außen wurde heile Welt gezeigt, weiße Weste sozusagen, doch das innere Gesicht war hässlich und grau.
Es gab eine Familie. Vater, Mutter, 2 Söhne eine Tochter. Der ältere Sohn und die Tochter waren bereits nicht mehr dabei, aber weil sie sich nie taufen ließen durften die Eltern weiterhin mit ihnen reden und Umgang haben. Das war einer Schwester, welche zudem noch die Frau eines Ältesten war, ein Dorn im Auge.
Die Familie hatte alles Geld zusammen gesucht und sich einen verfallenen Bauernhof im Nachbarort gekauft. Den wollten sie aus eigener Hand sanieren. Der Vater war zudem noch Vertreter und Alleinverdiener. Die Mutter machte alles selber. Gemüse und Obstanbau, Brot backen, selber Nudeln herstellen, einwecken..... Sie ist sowas was wir heute Öko-Tante nennen würden. Von Hand richteten sie den Bauernhof wieder auf. Zumindest versuchten sie das. Die Jahre gingen ins Land. Das was der Vater im Haus zu Haus dienst nicht leisten konnte machte die Mutter wett. Sie wurde Pionierin. Sie ackerte für drei. Haus zu Haus Dienst, Rückbesuche, Heimbibelstudien. Sie hatte in der Woche über 40 Stunden für die Zeugen Jehovas verpulvert. So wichtig war ihr das. Der anderen Schwester war aber auch das ein Dorn im Auge.
Nun war es so, das sie sich 2-3 mal verspäteten was den Versammlungsbesuch betraf. Und weil die Mutter zwar saubere Kleidung aber altbackene an hatte und der Junge zwar im Anzug aber mit Hochwasserhosen herum lief hatte die Schwester was auszusetzen. Anstelle das sie den Weg einhielt den alle Zeugen gehen sollten, und zwar zu einem Ältesten, damit er diese Familie liebevoll ermahnt und wieder auf den rechten Weg bringt, so schickte sich die Schwester an, die Dinge selber in die Hand zu nehmen. Ohne Rücksicht auf Verluste ging sie nach der Versammlung auf die Mutter zu, nachdem die wieder mal 10 Minuten zu spät gekommen sind, und putzte sie vor versammelter Mannschaft herunter in einem Ton der weder liebevoll noch angemessen war, sondern eher anmaßend. Ich stellte mich auf die Seite der Mutter weil ich das Verhalten der Schwester unpassend fand und sie daran erinnern wollte das sie sich doch einem Ältesten anvertrauen solle weil das nun mal der richtige weg war. Da blaffte sie auch mich an und der Satz lautete im O-Ton:
Es ist mir schei* egal was mit denen ist, die gehen mir rechts und links sonst wo vorbei und das kann sie ruhig mal wissen. Und ihr ach so werter Mann ist nicht in der Lage eine Familie zu führen und es ist ja kein Wunder das er keine Vorrechte in der Versammlung bekommt wenn man sich so wenig anstrengt. Und was du sagst ist mir auch schei* egal, du kannst bleiben wo der Pfeffer wächst du bist nicht besser!
Daraufhin bin ich zum Versammlungsführer gegangen und habe meinen Unmut kund getan und habe auch gesagt das ich von diesem Verhalten geschockt bin und das ich sowas in einer Versammlung, welche eigentlich von Gott bevorzugt gesehen werden kann, weil, als Zeuge hat man ja die Wahrheit und wir sind sein bevorzugtes Volk, nicht erwartet hätte. Er stimmt mir da zu, sagte mir noch was zur Beruhigung. Ich ging dann und hoffte, das die Schwester einen Rüffel bekam, weil sie sich Sachen herausgenommen hatte die ihr nicht zustanden.
Aber nichts passierte. Warum auch. Sie war die Frau eines Ältesten. In der folgenden Woche kam die Familie nicht mehr und auch nicht in der Woche darauf. Ich habe sie dann angerufen und die Mutter sagte mir dann, das sie die Versammlung gewechselt haben. Sie fühlten sich in unserer Versammlung eh nicht besonders gut, weil diese Schwester schon immer irgendwie ein Auge auf sie geworfen hätte. Und immer wieder gab es Anfeindungen sagte sie.
Mir tat das sehr leid. Und ich habe es der Schwester übel genommen, denn diese Familie ist mir ans Herz gewachsen und ich habe diese Frau als meine Freundin gesehen. Und die Schwester saß in den Versammlungen, meldete sich bei diversen Aufgaben und antwortete in ihrer zuckersüßen Stimme, so als sei sie über jeden Verdacht erhaben. Mir kam jedes mal wenn ich sie hörte in Gedanken das Kotzen. Ich konnte sie nicht mehr ab. Da war bei mir dann der Ofen aus. Aber ich lies mir das nicht anmerken.
Das war wenige Wochen nach meiner Taufe und das erste mal, wo mir die Augen aufgingen. Wie konnte sich diese Schwester gegenüber Ältesten so benehmen und sich Sachen rausnehmen die ihr nicht zustanden? Ich begriff das damals noch nicht. Mir war zwar klar, das die Mutter + Familie durch ihr Aussehen und Verhalten vom Ältesten hätten angesprochen werden müssen, weil das eben schlechte Vorbilder für die Versammlung waren. Aber das, was die Frau des Ältesten sich heraus nahm, war in meinen Augen schlimmer.
Erst hinterher begriff ich, dass Frauen und Kinder von Ältesten, in einem gewissen Rahmen, einen Freifahrtschein hatten, wenn es um Verfehlungen im Verhalten und Bevorzugungen geht. Dieses Vorkommnis, was schon so kurz nach der Taufe passierte, war die erste Leiche, die ich im Keller der Zeugen gefunden hatte. Innerhalb von 5 Jahren folgten noch mehr Dinge die mir die Augen öffneten. Man sagt ja immer, die Leute werden abtrünnig, wenn sie sich daran machen, die Lehren zu hinterfragen. Aber das war bei mir nicht der Fall. Es war das Verhalten der Zeugen miteinander und untereinander, die bei mir immer wieder Stein des Anstoßes waren. Irgendwann kam der Stein, der das Fass zum Überlaufen brachte und da war dann bei mir Schluss und ich bin da weg.
Wenn man eine Interessierte oder ein Interessierter ist, und sich daran macht, eine Zeugin oder ein Zeuge Jehovas zu werden, sieht man diese Leichen im Keller nicht. Solange eine Person die Versammlung besucht, die weder hineingeboren ist und die ungetauft ist, die bekommt nicht mit was los ist. Die wird von den Problemen der Versammlung abgeschirmt. Die wird fern gehalten von Leuten die schlechte Beispiele sind und gleichzeitig wird die Person mit Liebe und Zuwendung überhäuft. Man mutiert zu everybodys Darling und jeder reißt sich am Riemen. Nach der Taufe wird das abrupt anders und das Wahre ich diverser Personen kommt zum Vorschein.
Das oben genannte war für mich das seltsamste was passiert ist. Mir wurde vorher, auch von besagter Meckerschwester vorher oft gesagt, bei den Zeugen ist so viel Liebe untereinander, diese Liebe deckt alles zu. Und heute? Immer wenn ich Harry Potter schaue und die Dolores Umbridge auf den Plan kommt, dann sehe ich diese Schwester. Die hatte auch immer so pastell Kleidung an, auch immer mit so einem liebenswürdigen Piepsstimmchen geredet, wo man denkt, so ein liebes Mütterchen, der nehme ich gleich noch 2 bis 3 Wachttürme mehr ab, so nett und liebenswürdig, aber innerlich war es eine alte verbitterte Hexe.
Das Problem ist, das man bei den Zeugen als normale Frau, die keine Frau oder Tochter eines Ältesten ist, fast nur eine Handhabe hat. Zum Ältesten gehen und seinen Unmut kund tun. Ich bin ja beim Ältesten gewesen und habe ihm Rechenschaft abgelegt über den Vorfall. Das Problem war nur, dass die Lästerschwester einen Freifahrtschein hatte, weil sie die Frau eines Ältesten war. Älteste, das sind die Leiter einer Zeugengemeinde. Die sind über jeden Zweifel erhaben. Die können sich immer etwas mehr erlauben, ohne das da Konsequenzen kommen.
Was meinst du was passiert wäre, wenn ich die Lästerschwester gewesen wäre? Man hätte mich vor eine Komitee von drei Ältesten geladen, dann hätte ich erklären müssen, warum ich das gemacht hätte. Dann hätte ich mich bei dem Entschuldigen müssen, bei dem ich mich daneben benommen hätte. Ich hätte geloben müssen, das ich nicht mehr ausfallen werde. Man hätte mich öffentlich ermahnt und ich hätte als Strafe hinten im Saal sitzen müssen, letzte Reihe und man hätte für die Dauer der Zeit nicht mit mir geredet. Ich hätte keine Aufgaben auf der Bühne vorführen dürfen und wenn ich mich beim Wachtturmstudium oder Buchstudium gemeldet hätte, so hätte man mich nicht dran genommen. Nach einem Monat wäre die Strafe zu Ende. Aber der Makel das man einmal Bezeichnet wurde, der würde an mir haften bleiben und in der Versammlung wäre ich dann für immer hinter vorgehaltener Hand schlechter Umgang gewesen.
Aber sie war die Frau eines Ältesten. Und sie ist über jeden Fehler und jeden Zweifel erhaben. Es spielt also keine Rolle wie ich mich verhalten habe. Die Familie, wäre sie geblieben, hätte man auch über kurz oder lang als schlechtes Beispiel gezeichnet. Dadurch das sie weggegangen sind in eine andere Versammlung ist ihr das erspart geblieben. Trotz all der Widrigkeiten sind die heute noch mittenmang dabei. Ich hoffe nur, das der Junge, wie seine Geschwister, die Kurve gekriegt hat, und sich nicht hat taufen lassen. Ich wünsche es ihm so. Er hätte heute ein freies Leben, fernab von Zwängen dieser Religion.
Das Problem ist, du verbreitest hier nicht die Wahrheit. Und das ist nicht seltsam, es ist dein Charakter.
Ich verstehe dich, mit dogmatischen, fanatischen und extremen Leuten sollte man sich nicht unbedingt anlegen. Aber gut, dass du offen und ehrlich diese Problematik hier ansprichst.
leider gibt es genug die über uns unwahrheiten verbreiten !
Wer bist du das du mir meine Erlebnisse abstreitig machst? Warst du dabei? Hast du die Gespräche mit den Ältesten geführt? Nein. Also lass es. Ich mache dir deine Erfahrungen auch nicht abstreitig. Wenn du in deiner Versammlung gute Erfahrungen gemacht hast so ist das doch toll. Aber auch bei den Zeugen gibt es Menschen die anders handeln und sich anders verhalten. Auch Zeugen Jehovas sind nur Menschen. Sie sind keine Heiligen und auch nicht von jedem Verdacht erhaben.
Zeugen Jehovas sind wirklich nicht vollkommen, auch Älteste nicht, auch nicht die leitende Körperschaft. da hast du recht. Und Fehlentscheidungen gibt es auch dann und wann, aber es ist nicht die Regel.
Auch bei den ersten Christen waren unvollkommen. Und unter ihnen gab es auch Differenzen. Dennoch wurden sie von Gott nicht verworfen, sondern anerkannt. Ob deine Geschichte wirklich genau so abgelaufen ist, kann ich nicht nachvollziehen. Dennoch, auch eine Frau von einem Ältesten wird nicht verschont, wenn sie biblische Grundsätze verletzt und keine Reue zeigt. Und wenn es tatsächlich so war wie du das schilderst, gibt es immer noch den wahren Gott, dem wir vertrauen können. Und er reinigt seine Versammlung, das hab ich auch schon beobachten können.
Das es keine Selbstreflexion als Gruppe gibt. Ich bin ja nicht allein, dass ich "das Angebot" - komm lass uns lieber schreiben als zu diskutieren, nicht annimmt. Es wird also jede Diskussion sofort abgebrochen um bloß sich nicht mit einem Gegenargument auseinander setzen zu müssen und dann gibt es Mitglieder, die sagen: Frag mich irgend was aus der Bibel, ICH WEIß ALLES. Und dazu den passenden Vibe (Wiedersprich mir bloß nicht!)
Man sollte sich als Gruppe die Frage stellen, ob man es nicht auch anders machen könnte. Ein Beispiel wäre z.B. das hier: https://www.youtube.com/results?search_query=askcliffe
da haben beide Seiten eine Chance sich aus zu tauschen
Das ist jetzt ein seltsames Erlebnis für mich als Zeuge Jehovas, was du hier schreibst. Denn so kenne ich uns gar nicht?!?? Das You Tube Beispiel ist eine Farce und absolut nicht die Wahrheit. Das ist auch so ein seltsames Erlebnis. Widersprich bloß nicht! Hahahaha!!
das seltsamste erlebnis war als ich das da
https://www.youtube.com/watch?v=cJwPyDtxv50
einem zeugen gezeigt habe und er gemeint hat dass das alles fake videos sind und mit fotoshop, schauspielern und doppelgängern gearbeitet wurde
sollte dem so sein dann hat die australische regierung echt viel geld in diese über 8 stündigen videos gesteckt mit dem ziel die ZJ zu millionen zahlungen an schadenersatz zu verurteilen - was die zeugen bis heute aber nicht bestreiten
wer youtube für einen fake kanal hält hier bitte die seite der australischen regierung
https://www.royalcommission.gov.au/child-abuse
die deutsche übersetzung hier https://www.aufarbeitungskommission.de/kommission/aufarbeitung/aufarbeitung-international/
für alle denen das zuviel info ist : 20 tausend fälle von kindesmissbrauch konnten weltweit den ZJ nachgewiesen werden, die dunkelziffer dürfte höher liegen,
weil man seitens der ZJ einen 3 tausend jahre alten bibeltext verdreht hat der besagt dass jeder 2 zeugen (nicht ZJ sondern augenzeugen) braucht damit ihm geglaubt wird, pech nur wenn man von 2 tätern missbraucht wird und die dann gemeinsam das selbe gegen das opfer aussagen oder nur ein täter ohne zeuge vor ort war, der gang zur polizei wurde stets vermieden da man das intern regeln wollte
auch dazu gibt es ein video indem der pressesprecher der zeugen diese praxis bestätigt inkl. der vernichtung aller beweismitteln -> https://www.youtube.com/watch?v=AUAfgKdTeuQ
ich habe keine seltsamen Erlebnisse mit den Zeugen Jehovas.
Es sind ganz normal religiöse Menschen - damit kann ich zwar nicht viel anfangen, aber ich respektiere den Glauben anderer, weshalb sie den Glauben auslegen können, wie es für sie stimmt.
Danke für deine ehrliche Antwort. Leider gibt es hier so manchen, der nicht freundlich ist und Märchen über uns erzählt. Deshalb hab ich dir ein Hilfreich gegeben und gebe dir noch ein Danke.
Keinerlei.
Jedes Mal, wenn ich die Bitte um ein Gespräch freundlich verneint habe, wurde dem selbstverständlich sofort nachgekommen.
Stimmt, genau so wollen wir das handhaben, da wir die Privatsphäre anderer respektieren.
Du hättest mehr einschreiten müssen und der Mutter mehr beistehen sollen, bei so was, habe ich mir das vorgenommen.