Was hat eure Mutter euch gelehrt?
Da gibt es die Frage zum Vater, aber mich würde die andere Seite auch noch interessieren.
was hat sie euch gelehrt, was habt ihr von der Mama mitgenommen fürs Leben?
Lg
17 Antworten
Meine Mutter (und auch meine Oma mütterlicherseits) hat mir und meiner Schwester die soziale Ader weitergegeben. Meine Mutter war Krankenschwester (sie ist nun in Pension/Rente) und meine Schwester und ich haben vom Spital von ihrer Arbeit viel mitbekommen. Meine Schwester sagt immer: "Ich bin ja im Spital aufgewachsen." - und wurde deshalb auch Rettungssanitäterin aus Leidenschaft.
Mich hat es beruflich dann ebenso in den Sozialbereich verschlagen - aber eine andere Richtung, außerhalb der Medizin. Ansonsten hat meine Mutter auch meine Art zu Sprechen und das Lachen/die Lacher geprägt. Wir können beide gut "tirilieren" (mir fällt kein besseres Wort dafür ein), also mit der Stimme in die Höhe gehen und auch verschiedene Stimmungen durch das Sprechen zum Ausdruck bringen -> je nachdem in welcher Stimmung wir uns befinden, hört man das gleich anhand unserer Stimmlage raus.
Auch was meine favorisierte Wahl der selbstgekochten Gerichte angeht, hat sie mich geprägt. Ich hab immer wieder auf das Lust, was ich selber gerne als Kind von ihr gekocht bekommen hab - obwohl mein Essen stets nie so gut schmeckt wie das von ihr.
Sie hat uns Kinder nie zu etwas gezwungen.
Ich musste z.B. nichts essen, was mir nicht schmeckte, sie hat Erbsen für mich gemacht, wenn es Rosenkohl gab, oder auch etwas Sauce für mich beiseite gestellt, bevor die Kapern hineinkamen. Dass ich das heute noch weiß, zeigt, wie hoch ich ihr das angerechnet habe.
Sie war sehr lieb und vielleicht auch deshalb konfliktscheu - Letzteres hat nicht abgefärbt.
Von Mama und Oma. Die Oma hat immer gesagt, erzähle nicht alles und vertraue nur dir selbst. Meine Mama sagt immer, erwarte von niemanden etwas, je mehr Erwartungen, desto mehr Enttäuschungen und das stimmt.
Der Einsatz für Menschen, die benachteiligt werden.
Sie konnte zur Löwin werden, wenn sie das Gefühl hatte, ihre Kinder würden zu unrecht behandelt.
Wenn ein Kind krank wurde, dann hat sie alles getan, es wieder gesund zu kriegen. Damit meine ich jetzt nicht die "normalen" Krankheiten wie eine Grippe. Zum Teil über Jahre hat sie nach Ursachen und neuen Heilmethoden gesucht.
Meine Tochter hat oft gesundheitliche Probleme. Da habe ich auch sehr viel Zeit aufgewendet, ihr zu helfen. Das habe ich vor allem von meiner Mutter.
Sie war, obwohl Frau eines Firmeninhabers, der gleichen Meinung wie mein Vater. Menschen sind alle gleich wertvoll. Egal welche Hautfarbe sie haben, woher sie stammen, welche Religion sie glauben....
Auch das habe ich in meinem Arbeitsalltag umgesetzt.
Meine Mutter hat mir begebracht, dass das Leben nicht immer leicht ist und das Jammern und Selbstmitleid nicht hilft. Sie ist voller Disziplin, Großzügigkeit und man kann sich 100 Prozent auf sie verlassen. Als ich jünger war, hatte sie es nicht immer leicht mit mir (und ich nicht mit ihr;), aber mittlerweile bin ich sehr glücklich, dass sie meine Mutter ist. Sie gibt immer ihr Bestes und dafür bin ich ihr so dankbar. Mittlerweile bin ich ja auch schon eine Weile Mutter und weiß, dass es auch eine Herausforderung ist, aber meist eine schöne.