Was haltet ihr von der Idee einer Einführung eines verpflichtenden Fahrradführerscheins?

Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen

Nein das ist keine gute Idee 73%
Ja das ist eine gute Idee 27%

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja das ist eine gute Idee

Da Fahrräder ebenfalls am Straßenverkehr teilnehmen wie Autos, finde ich es sinnvoll, wenn ebenfalls eine Prüfung der Verkehrsregeln stattfinden würde.

Das könnte zu weniger Unfällen führen und auch zu mehr Disziplin


WeiSte  12.04.2022, 12:48

Schätzungsweise ca. 80 Prozent der Radfahrer besitzen bereits ohnehin einen Führerschein, nämlich für das Auto. (Siehe zum Beispiel hier.)

Und auch Autofahrer, die ja in 100 Prozent aller Fälle eine Fahrerlaubnis haben sollten, verhalten sich gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern - auch gegenüber Radfahrern - oft alles andere als rücksichtsvoll.

Abgesehen davon ist Fehlverhalten von Autofahrern aber nicht mal immer nur Absicht, sondern viele haben - trotz Führerschein - offensichtlich von der Straßenverkehrsordnung überhaupt keine Ahnung.

Stichworte, die mir spontan einfallen, sind da Rechtsfahrgebot auf mehrspurigen Straßen außerorts, Verhalten bei Engstellen ("Reißverschlussverfahren"), das den Sichtverhlätnissen angepasste Geschwindigkeit auch auf der Autobahn ohne Tempolimit gilt, z.B. auf kurviger Strecke oder nachts, wenn kein anderes Auto vor einem fährt, das Nicht-Wissen vieler Autofahrer, dass "Radfahrer frei" an einem Fußweg-Zeichen keine Benutzungspflicht für Radfahrer bedeutet und vieles mehr.

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DianaValesko  13.04.2022, 20:44

Danke für den ⭐und alles Gute für Dich

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Nein das ist keine gute Idee

Die Fahrer von Autos, LKWs, Motorrädern und Traktoren haben auch alle mal ihre Regelkenntnis in Prüfungen unter Beweis gestellt und sind per Nummernschild identifizierbar, wenn sie gegen die Regeln verstoßen. Trotzdem fahren viele so, als wäre die StVO für sie ungültig bzw. als wären sie inkognito unterwegs.

Ich sehe keinen Grund zu der Annahme, dass es bei Radfahrern anders wäre. Die meisten Radfahrer haben ohnehin schon einen Führerschein, für den sie mal eine Prüfung abgelegt haben, d.h. die Verkehrsregeln sind eigentlich bekannt. Trotzdem halten sie sich nicht daran. Was ändert es, wenn man nochmal nachfragt ob die Verkehrsregeln bekannt sind?

Außerdem ist es zumindest auf dem Land oft so (2/3 aller Deutschen leben nicht in Großstädten!), dass Grundschulkinder mit dem Fahrrad zur Schule fahren. So 2-4 km einmal quer durch den Ort. Verrate mir mal bitte, wie du einem Erstklässler, der noch nicht lesen und schreiben kann, eine schriftliche Führerscheinprüfung abnehmen willst. Und ob es wirklich besser ist, wenn dann doch wieder aufs Elterntaxi umgestiegen wird.

Außerdem finde ich, dass das Radfahren etwas sein sollte, das man Sonntags Nachmittags spontan machen kann. Sprich, jemand der noch nie ein Fahrrad gefahren hat, sollte die Möglichkeit haben am Sonntag Nachmittag spontan ein Fahrrad auszuleihen und damit loszufahren. Sagst du mir bitte, woher man am Sonntag Nachmittag spontan eine Fahrerlaubnis machen und ein Fahrrad zulassen kann?

Was meint ihr?

Ich sage, dass die vorhandenen Regeln ausreichen. Ob man mal eine Prüfung abgelegt hat oder nicht, jeder hat sich an die Regeln zu halten. Wenn Leute meinen, die Regeln ungestraft missachten zu können, fehlt es schlichtweg an Kontrollen und Konsequenzen.

Und mehr bzw. strengere Regeln nützen überhaupt nichts, wenn man sie problemlos 50 Jahre lang missachten kann, ohne dass sich jemals jemand dafür interessiert oder es gar eine Konsequenz hat.

Also: Mehr (Zivil-)Streifen im öffentlichen Verkehrsraum und konsequente Ahndung aller Regelverstöße. Vielleicht muss bei den kleineren Vergehen auch der bürokratische Aufwand reduziert werden, sodass der einzelne Polizist pro Tag mehr Verstöße ahnden kann.

So, dass schlichtweg jedem klar ist: Wenn ich jetzt mit dem Fahrrad auf den Gehweg fahre, besteht eine reelle Chance dass mich eine Zivilstreife dabei sieht und ich 55 € zahlen muss. Und wenn ich es in 1 h nochmal mache, kann es sein dass mich dann eine andere Zivilstreife sieht und ich erneut 55 € zahlen muss. Und morgen das gleiche. Und wenn ich im Abendnebel ohne Licht nach Hause fahre, kostet das jeden Tag 20 €.

Nein das ist keine gute Idee

Wozu?

Das würde nichts bringen. Es gibt ja auch einen Führerschein für Autos (den abgesehen davon auch viele Radfahrer haben) und trotzdem rücksichtslose Autofahrer. Szenen, die das beweisen, kann man jeden Tag schon nach wenigen Minuten erleben, wenn man mit dem Auto unterwegs ist.

Aber auch als Radfahrer dauernd.

Wer´s nicht glaubt, den lade ich mal zu einer Radtour quer durch eine deutsche Großstadt ein - absolut regelkomform gefahren natürlich.

Ihr werdt trotzdem definitiv folgendes mindestens einmal dabei erleben (kleine Auswahl):

  • Autofahrer die dem Radfahrer die Vorfahrt nehmen, vor allem bei "Rechts vor Links", aber selbst an Stopp-Schildern.
  • Autofahrer, die sich um jeden Preis am Radfahrer vorbei drängeln müssen, auch wenn der Seitenabstand nur 30 cm beträgt, anstatt 1,5 Meter, wie vorgeschrieben.
  • Autofahrer, die rücksichtslos die Tür öffnen, um auszusteigen, während ihr mit dem Rad gerade links vorbei fahrt.
  • Von Autofahrern (z.B. Kurierfahrern) zugeparkte Radwege.
  • Autofahrer, die rücksichtslos als Gegenverkehr in Engstellen einfahren, in denen ihr euch mit dem Rad bereits befindet. Oft sogar dann, wenn sie das Hindernis auf ihrer Seite haben und schon deshalb wartepflichtig sind. Wo ihr bleibt, ist denen dabei egal - ihr könnt ja nach rechts auf den Gehweg ausweichen.
  • Autofahrer, die euch, die ihr rechts daneben am Fahrbahnrand oder auf einem parallel verlaufenden Radweg fahrt, beim Rechtsabbiegen übersehen und euch den Weg abschneiden.
  • Autofahrer, die euch anhupen, weil ihr nicht auf dem Gehweg fahrt, sondern die Frechheit habt, die Fahrbahn zu benutzen, wie vorgeschrieben.

Und diese Autofahrer haben alle einen Führerschein, davon sollte man jedenfalls ausgehen.

Gegen Rücksichtlosigkeit, absichtliche Ignoranz und auch unabsichtliches Nicht-Kennen der Straßenverkehrsordnung hilft der also auch nicht - und das wäre bei Radfahrern nicht anders.

Ja das ist eine gute Idee

Das selbe müsste dann auch für andere Sachen, wie zum Beispiel Inliner, Skateboards und Fussbälle gelten.


Ichweisses75  12.04.2022, 15:11

Fußbälle mit Nummernschild wünsche ich mir schon lange!

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Nein das ist keine gute Idee

Nachdem sie immer mehr werden, immer schneller und immer größer, sollte auf jeden Fall besser kontrolliert werden.

Was mir auch immer öfter auffällt sind die extrem hellen Scheinwerfer.

Führerschein muss nicht sein, aber bessere Kontrollen.