Was haltet ihr vom Thema Veganismus?

24 Antworten

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung so wie vielen anderen Ernährungsgesellschaften ist die pflanzliche Ernährung kein gesundheitlicher Nachteil (solang man sich halt auch gesund ernährt und nicht nur Pommes isst, klar...) und kann sogar gesünder sein.

Was du gehört hast, stimmt also nicht.

Zum ethischen Aspekt:

Bei der Frage, ob wir jemanden für unseren Genuss töten (lassen) dürfen, gibt es nur eine richtige Antwort.

Wer das Opfer ist, das ermordet werden soll, darf im Sinne der Gerechtigkeit keine Rolle spielen.

Das, was Gewalt und Grausamkeit zu einem Verbrechen macht, ist das Leid der Opfer*. Nicht die Frage, welcher Gruppe das Opfer angehört.

Eigenschaften bzw Gruppenzugehörigkeiten wie zb Geschlecht, Herkunft, sexuelle Orientierung, Religion und auch Spezies dürfen bei der Verurteilung von Grausamkeit keine Rolle spielen. Denn das wäre eine Ungleichbehandlung, folglich ungerecht und diskriminierend.

Das Recht auf Leben haben wir allein deshalb, weil wir einen Lebenswunsch empfinden können.

Das Recht auf Unversehrtheit haben wir allein deshalb, weil wir nicht leiden wollen.

Diese Eigenschaften teilen wir Menschen gleichsam mit anderen Tieren wie zb Rindern, Schweinen, Puten, Fischen, Hühnern usw. Folglich haben sie auch die gleichen Rechte auf Leben, Unversehrtheit usw.

Eine Hierarchie, der nach manche mehr oder weniger wert wären als alle anderen, darf es nicht geben und ist auch nicht logisch begründbar. Solches Gedankengut ist wahnsinnig gefährlich, da das zu grenzenloser Gewalt an den angeblich minderwertigen führt. Siehe unzählige Beispiele in der Menschheitsgeschichte.

Wir dürfen nicht vergessen, dass wir alle Tiere sind. Homo Sapiens ist eine Tierart. Die intelligenteste Tierart als gesonderte, erhabene Lebensform zu betrachten ist völlig willkürlich. In anderen Eigenschaften sind uns andere Tiere weit überlegen. (zb Größe, Stärke, Anzahl, Sinne usw). Unsere Intelligenz ändert nichts daran, dass wir Tiere sind. Aus tierischen Zellen bestehen. Unsere Intelligenz gibt uns Verantwortung, kein Recht auf Grausamkeit.

Also JA, Fleisch und alle anderen Tierprodukte sollte man boykottieren. Wie an jedem anderen Tag auch.

*(Bei der Frage, ob eine Tat ein Verbrechen ist, spielt auch die Absicht eine entscheidende Rolle, also ob es für den eigenen Genuss/Profit passiert ist oder aus Notwehr, Unfall etc)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aktivismus für Tierrechte ist mein Leben

Der Name der Ernährungsform sagt erstmal nur aus, worauf man sich dabei fokussiert bzw. was ausgeschlossen ist. Generell kann man jede der gängigen Ernährungsform gesund und ausgewogen betreiben, als auch schlecht und unausgewogen.

Nicht jede Ernährung passt zu jedem. Wissen über Körperphysiologie und über Ernährung allgemein kann das ungemein hilfreich sein. Dazu persönliche Vorlieben, Allergien, Unverträglichkeiten, Erkrankungen und die langfristige Durchführung im Alltag.

Bei vegan gibt es einige kritische Nährstoffe wie z. B. B12, Cholin, Omega3 und ggf. Auch Protein im allgemeinen. Da wären Ergänzungen ein mögliche Alternative bzw. Lösung.

Auch bei vegan Leiden und Sterben andere Lebewesen. Und auch dort wird der Lebensraum anderer beschnitten, beschränkt oder weggenommen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 13 Jahre Training, Trainerlizenzen, Ernährungsberater

Devoid8  23.04.2025, 18:02
Auch bei vegan Leiden und Sterben andere Lebewesen. Und auch dort wird der Lebensraum anderer beschnitten, beschränkt oder weggenommen.

Das stimmt. Aber zumindest wenn man es mit konventioneller Tierhaltung vergleicht, sterben für Veganer erheblich weniger Tiere, als für eine Mischkost. Schließlich muss für die "Nutz"tiere ja noch zusätzlich Futter angebaut werden.

Beim Veganismus geht es aber auch nicht darum, Leid aufzuwiegen, oder Todesfälle zu zählen. Das tun wir auch im menschlichen Kontext nicht, sonst würden wir einen ermorden um 6 andere mit seinen Organen zu retten. Stattdessen erlauben wir sowas wie Straßenverkehr, obwohl das ganz klar zu Todesfällen führt, sowohl schleichend durch Abase als auch durch Unfälle. Auch im menschlichen Kontext geht es nicht darum, um jeden Preis die Zahl der Toten zu minimieren.

Beim Veganismus, oder genauer gesagt beim Antispeziesismus geht es um Gerechtigtkeit. Wenn jemandem Gewalt angetan wird, darf es keine Rolle spielen, welcher Gruppe derjenige angehört. Niemand ist aufgrund seiner Gruppenzugehörigkeit weniger wert. Niemand ist weniger wert, weil er weniger intelligent ist usw.

Das, was absichtliche, eigennützige Gewalt zum Verbrechen macht, ist das Leid der Opfer. Und das empfinden nichtmenschliche Tiere genau so wie wir.

Jemandem die Kehle durchzuschneiden ist einfach ein Verbrechen.

Dass Tiere auf Feldern sterben ist leider nicht vermeidbar, solang wir uns nicht alle dem Hungertod überlassen.

Ich selbst bin Vegetarierin und habe festgestellt, dass dieses Rumgejammer mit dem ,,Vegetarier/Veganer fressen nur Gras" kompletter Humbuk ist. Es ist definitiv eine Sache der Gewohnheit ☝🏻.

Die Aussage zum Thema Mangelversorgung würde ich folgend beantworten: Ja und Nein = Wenn du auf etwas verzichtest, ist klar, dass du einen Mangel von dir trägst. Die einfache Lösung für dieses Problem ist: Es zu ersetzen. Wie gesagt: Menschen sind Gewohnheitstiere und verneinen aus diesem Grund diesen Punkt gerne.

Beim Thema Zusätze ist meine Antwort änlich: Ja und Nein. Du musst nicht alles, was du nach einem Verzicht auf tierische Produkte verlierst, durch Zusätze ersetzen. Du kannst auf sehr vieles aus dem sonstigen Alltag zurückgreifen. Bis auf Vitamin B12 und Vitamin B6. Aber ganz erlich: Es ist nicht so, dass du dir haufenweise Toxin einwirfst. Wenn dich diese Zusätze vom Vegetarismus/Veganismus wegen ihrer ,,Toxizität" abhalten ist das dein gutes Recht. Aber es gibt weitaus schlimmere Dinge, die wir im Alltag zu uns nehmen und auf die man, wenn man wirklich gesund leben möchte, lieber verzichten sollte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin sehr fasziniert an dem, was mich fasziniert :D

Vorweg, jeder soll essen trinken, leben wie er will.

Für mich ist ausgewogene Ernährung und ein gesundes Körpergewicht immer noch die beste Methode, um sich gesund zu halten und die Ressourcen nicht überzustrapazieren. Weniger ist mehr. Ich brauche nicht wie früher in Kindertagen jeden Sonntag einen fetten Braten, jeden Tag Wurst, unbedingt Fleisch und tierische Produkte. Aber in Maßen, nicht in Massen, trägt das zu einer ausgewogenen Ernährung bei.

Gerade "vegan" heißt auch nicht automatisch ökologisch und gesund. Cola, Ketchup, Pommes, Toastbrot und irgendwelche hochverarbeiteten Ersatzprodukte sind auch vegan, aber eben auf Dauer nicht gesund. Obst, Gemüse und andere Sachen hingegen schon, deshalb ist vegan auch nicht gleich vegan.

Ich finde heutzutage die Mischung schön, die man auch als Nichtveganer hat. Hafer- oder Mandelmilch ist durchaus lecker und viele "klassische" Gerichte schmecken auch, wenn man das Fleisch weglässt, z.B. Gemüselasagne. Nicht vegan, aber immerhin vegetarisch. Oder mal Hummus aufs Brot anstatt Frischkäse, das bringt Abwechslung.


Devoid8  23.04.2025, 17:52

Also du meinst, jeder soll essen WEN er will?

Tiere sind ja keine Objekte.

Du redest in deiner Antwort nur über dich - ein Aspekt der nicht irrelevant ist - aber was ist denn mit den Opfern der Tierindustrie? Mit denen, die qualgezüchtet werden, die ihrer Familie und ihrer Freiheit beraubt werden, die ausgebeutet, wie Ware behandelt und gegen ihren Willen getötet werden?

Wie kann das ethisch vertretbar sein?

hey,

ich habe leztens in der fastenzeit auf fleisch gefastet, was ich davor noch nie ausprobiert hatte. ich war immer der meinung ich könnte mir nicht vorstellen vegetarisch zu werden. allerdings merkte ich schnell -noch während der fastenzeit- dass ich mich viel besser gefühlt habe, es ist zb, wie du ja weißt, für den körper einerseits auch gut. ich muss aber dazu sagen dass ich jeden sonntag ein mittagessen mit fleisch gegessen habe. ansonsten hat sich das fasten auf mich so ausgewirkt, dass ich gar kein großes verlangen mehr nach fleisch habe, ich mags sogar nicht mal mehr -so wie's früher war- mir wurst auf's brötchen zu tun, ich mach mir viel lieber eins mit frischkäse und marmelade. etc

anfangs dachte ich es hat eher negative auswirkungen und ich muss bald tabletten nehmen, bei veganern zb ist es ja glaub so, dass sie einige tabletten schlucken müssen, da ihnen einiges fehlt. aber mir ging es super, ich hatte kein gefühl von eisenmangel oder irgendwelchen mängeln. mir ging es sehr gut - sogar besser. außerden gibt es ja nicht nur in fleisch die nährstoffe die man braucht, spinat enthält zb auch viel eisen usw.

im endeffekt kann ich dir sagen, ich bin sehr froh die erfahrung gemacht zu haben und will jz so ziemlich weiter leben,

du kannst es ja mal ausprobieren und wie du dich dabei fühlst, es ist ja auch gut wenn man schon den großteil auf fleisch verzichtet, für dich - wie auch für die tiere.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Devoid8  23.04.2025, 17:46

Veganer müssen nur das Vitamin B12 supplementieren.