Guten Morgen. Ich muss mir das mal von der Seele schreiben. Vielleicht interessiert es euch ja oder aber es ist sogar jemand unter euch, der den Fall bewerten kann.
Ich sollte heute um 07:30 Uhr zu einem Termin beim Psychiater erscheinen, der mir von der Terminservicestelle (TSS) der 116 117 organisiert wurde. Die TSS organisiert so einen Termin, wenn dringender Handlungsbedarf besteht und der Hausarzt eine Dringlichkeitsüberweisung ausstellt. Diese Termine müssen von Kassenpraxen angeboten werden und sie sind mehr oder weniger verbindlich und innerhalb von 1 Monat durch die TSS anzubieten.
In der Praxis angekommen teilte man mir mit, aus Kapazitätsgründen könne man mich heute nicht behandeln. Nächste Woche ginge auch nicht, und ich solle mein Glück einmal in 2 Wochen in der offenen Sprechstunde versuchen.
Die offene Sprechstunde stellt dabei kein verbindliches Terminangebot dar; eher geht es hier auch um viel Glück, angenommen zu werden.
Ich bin etwas verwirrt gegangen und habe bei der 116 117 nachgefragt, was überhaupt los sei. Dort teilte man mir mit, die Praxis hätte dem Termin für den 16.6 zugesagt und man habe die Bestätigung per Fax erhalten. Man sagte weiter, man könne jetzt nicht mehr viel für mich tun. Ich solle mich in der offenen Sprechstunde melden oder aber bei anderen Psychiatern nachfragen.
Von 30 Psychiatern im Umkreis von 100km, die ich vorab kontaktiert habe, nahmen 2/3 keine Patienten mehr und das restliche Drittel bot Termine im Dezember/ nächstes Jahr an.
ich wusste zwar, dass unser Gesundheitssystem recht marode ist (insbesondere der psychiatrische Bereich), aber das es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht.