Warum wurde das Referendariat trotz des enormen Lehrermangels immer noch nicht grundlegend reformiert?
2 Antworten
Na ja. Ich denke, es fehlt der politische Wille und teils werden auch die Augen vor den massiven Problemen verschlossen. Solange die Leute sich das gefallen lassen und nicht zu viele abbrechen währenddessen und danach, scheinen sie das weiter laufen zu lassen. Zumal Referendare auch billige Arbeitskräfte sind, mit denen man zu einem gewissen Grad Unterrichtsausfall kompensieren kann. Und natürlich werden die Seminarleiter und Ausbildungsbeauftragten, die Referendaren so oft das Leben zur Hölle machen, auch nie sagen, dass es Missstände gibt. Und die meisten Lehrkräfte sind aus meiner Erfahrung froh, wenn diese schlimme Zeit vorbei ist, und schauen dann nach vorne und verdrängen es. Und ich würde mal behaupten, dass die allermeisten Bildungspolitiker nicht erleben, wie schlimm und ungerecht das Ref. sein kann und wie viel da schief läuft.
Das wäre auch gut. Ich bin halt nur unsicher. Gerade angehende Lehrkräfte sind aus meiner Wahrnehmung sehr obrigkeitshörig, leidensfähig... und gerade da wird halt richtig draufgehauen, wenn man sich wehrt. Und man gilt dann als Querulant. Also, alles kein Grund, nicht aufzustehen. Aber so erkläre ich mir, dass da nicht mehr passiert.
Ja. Und wenn auch nur einige Leute aufstehen würden, denke ich, die würden von den meisten anderen hauptsächlich Bewunderung erfahren, für ihren Mut. Denke nicht, dass extrem viele negative Reaktionen kämen.
Wenn nicht die Lehrerausbildung grundsätzlich geändert wird, kann man auf das Referendariat nicht verzichten. Die theorielastigen Universitätsabsolventen müssen unbedingt auch praktische Erfahrungen sammeln.
Na ja. Abgesehen davon, dass man auch das Praxissemester im Studium hat: Es geht eher um die Inhalte und den Prozess. Man wird sehr unter Druck gesetzt, oft erniedrigt und ausgenutzt.
Es geht ja nicht um Verzicht, sondern darum, dass das Ref eine Reform brauchen könnte. Darum, wie die Fachleiter die Referendare ohne Konsequenzen fürchten zu müssen teilweise behandeln können, dass die Erwartungen an die Referendare oft unrealistisch sind statt sich am Unterrichtsalltag zu orientieren und und und.
Oder vielleicht müsste wirklich mal eine große Zahl Leute, die jetzt gerade im Ref sind, aufstehen und im Zuge einer öffentlichen Bewegung den Kampf gegen das aktuelle Ref-System beginnen.