Warum wird der ÖPNV auf dem Land nicht besser ausgebaut?

6 Antworten

Wenn der Bus leer fährt, wozu soll dann ausgebaut bzw, der Takt erhöht werden?

Lies dir das mal durch

Aus

https://de.wikipedia.org/wiki/Personenverkehr

Die Verkehrsleistung im Personenverkehr wird mit der betriebswirtschaftlichen Kennzahl der Personenkilometer gemessen und nahm europaweit von den frühen 1990er Jahren bis Anfang des neuen Jahrtausends um nahezu 20 % zu.[4] Eine weitere Kennzahl ist der Belegungsgrad, der im Dienstleistungssektor eine wichtige Rolle spielt, weil auch Transportunternehmen eine hohe Personalintensität aufweisen. Deshalb nehmen hier die Personalkosten den höchsten Anteil an den Gesamtkosten oder Umsatzerlösen ein. Um die Gewinnschwelle zu erreichen, ist meist ein hoher, über 60 % liegender Belegungsgrad erforderlich. Der optimale Belegungsgrad wird bei knapp 100 % liegen (Vollbelegung),[5] Unterbelegung besteht häufig bei weniger als 70 %.

_______________________________________________________

Selbst Schulbusse mit denen jeder mitfahren darf, also die absolute Notlösung sind, werden kaum von anderen als den Schülern genutzt

Wollt ihr das ändern Dann sammelt Unterschriften und schickt die als Petition an

Googlen (Bundesland Verkehrsministerium)

guru61  19.07.2023, 06:16

Komisch: In unserem 1700 Einwohnerdorf haben wir einen tollen Busverkehr, der gut genutzt wird.

50-BS BL AG SO (xn--v-info-vxa.ch)

20-FR (xn--v-info-vxa.ch)

0
MarSusMar  19.07.2023, 14:47
@guru61

Solang das BundesLand das ausschreibt. Und das muss es für alle ÖPNV Angebote. Eventuell hat das ja mehr Grund als euch. Und ich kenne die Orte nicht weiß nicht was davon eine Stadt ist. Wo da eventuell Was großes zum Arbeiten ansteht-

Hier z.B. fahren In manchen Dörfern 2/3 Linien die gesammelt zu einem Einkaufspark fahren der, trotz das er weit außerhalb liegt gut besucht wird. Oder Alles was zur Landeshauptstadt fährt, wird teilweise auch von mehreren Linien Besucht.

Mein Kumpel wohnt auf einem 500 Seelen Nest die haben Bahnanschluss weil das Dörfchen halt an der RB strecke von der Landeshauptstadt zu einer Kreisstadt liegt. Zusätzlich einen Bus dahin. Macht einen 60 min Takt.

0
guru61  20.07.2023, 07:45
@MarSusMar

Grundsatz in der Schweiz, gesetzlich festgehalten:

SR 745.16 - Verordnung vom 11. November 2009 über die Abgeltung des regionalen Personenverkehrs (ARPV) (admin.ch)

und hier ist das Minimum festgehalten:

1 Bund und Kantone bestellen das Angebot gemeinsam aufgrund der Nachfrage.

2 Werden auf dem schwächstbelasteten Teilstück einer Linie durchschnittlich mindestens 32 Personen pro Tag befördert, so stellen Bund und Kantone eine Mindesterschliessung von vier Kurspaaren sicher.

3 Werden auf dem meistbelasteten Teilstück einer Linie durchschnittlich mehr als 500 Personen pro Tag befördert, so wird ein durchgehender Stundentakt mit 18 Kurspaaren angeboten.

4 Das Angebot kann über den Stundentakt hinaus verdichtet werden, wenn:

a. dies aus Kapazitätsgründen notwendig ist und soweit eine genügende Auslastung vorliegt;

b. es die Ziele der Raumordnung oder des Umweltschutzes verlangen, namentlich wenn sich dadurch wesentliche zusätzliche Marktpotenziale erschliessen lassen.

So kommt Juf, mit 23 Einwohner zuhinterst im Tal noch zu annehmbaren Verbindungen:

90-GR AT IT (xn--v-info-vxa.ch)

Karte:
https://s.geo.admin.ch/a09d2ed2a5

Das hat auch volkswirtschaftliche Auswirkungen: Ein guter OeV ist das Beste Mittel, die Abwanderung, vor allem im Alter zu verhindern.

0

Es ist ein Teufelskreis:

  1. Es gibt keinen ÖV, also haben alle ein Auto.
  2. Alle haben ein Auto, also fährt niemand mit dem ÖV.

Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma wäre, den ÖV konsequent und ohne Rücksicht auf Verluste auszubauen. Dichte Takte, auch am Wochenende. Busse und Eisenbahnen würden dann leer fahren und es würde viel Geld kosten. Aber irgendwann würden die Leute darauf umsteigen, weil es billiger ist als ein Auto!

Leider fehlt dazu der politische Wille. Jede Partei, die so etwas vorschlägt, wird gegrillt. Nicht zuletzt deswegen, weil Autofahren bei uns etwa denselben Stellenwert hat wie Schusswaffen in den USA ...

Ron899 
Fragesteller
 18.07.2023, 22:36

Wenn Autofahren bei uns so einen hohen Stellenwert hat, warum können sich dann nur noch so wenige ein Auto leisten?

0
nobodyathome  18.07.2023, 22:39
@Ron899

für das das sich nur so wenige ein Auto leisten können stehen verdammt viele in den Straßen rum

0
moreblack  18.07.2023, 23:09
@Ron899

Das stimmt nicht.

Laut Statistischem Bundesamt kamen im vergangenen Jahr 580 Pkw auf 1000 Einwohner. In den vergangenen zehn Jahren hat die Pkw-Dichte laut der Wiesbadener Behörde durchgehend zugenommen. Im Jahr 2011 gab es demnach 517 Pkw je 1000 Einwohner.

Der PKW Bestand insgesamt und die Anzahl PKW pro Einwohner nehmen weiterhin zu.

0
guru61  19.07.2023, 06:18

Macht einen anständigen, pünktlichen und zuverlässigen Verkehr, mit anständigem Takt, und die Leute werden kommen. Auto hat man, aber dafür keinen Zweit- oder Drittwagen. Das sind die Erfahrungen aus der Schweiz.

1

Weil die einen meinen das es sich nicht lohnt da nicht viele damit fahren würden aber es würden mehr Leute fahren, wenn sie zuverlässiger und regelmäßiger fahren würden. Und dadurch das sie auf dem Land unregelmäßig und unzuverlässig fahren, fahren sie lieber Auto statt auf den Bus zu warten. Auch müssten sie teilweise mehrfach umsteigen und durch die unzuverlässigkeit braucht man dann deutlich länger als wenn es klappen würde bzw. wenn man selber mit dem Auto fährt.

In der DDR war er auch auf dem Land viel besser als heute. Da aber kaum noch Fahrgäste Einsteigen wurde das Angebot regelmäßig verringert.

Es ist zu teuer und es lohnt sich nicht. Selbst wenn das ganze Dorf auf Bus und Bahn umsteigt, sind das bei vielen Örtchen nicht genug Fahrgäste, dass es finanziell Sinn macht.