Warum weigern sich AfD-Gegner, die Gründe für die wachsende Unterstützung der Partei zu hinterfragen?

4 Antworten

Ich denke nicht, dass die Hypothese der Fragestellung so pauschal zutrifft. Sie trifft allerdings schon auf viele Vertreter der etablierten Parteien zu, zumindest in der Außenwirkungen.

Ich schätze, manche Politiker, gerade Grüne, blenden die Realität einfach gekonnt aus und sind so verblendet, dass sie die Realität möglicherweise nicht einmal selbst wirklich erkennen.

Andere Politiker agieren eher wahltaktisch oder mögen öffentlich nicht dazu Stellung nehmen, weil Meinungsfreiheit immer mehr eingeschränkt wird und sie Nachteile befürchten, wenn sie Wahrheiten aussprechen.

So oder so schätze ich, dass den allermeisten Menschen bewusst ist, dass die AfD einerseits aus Frust und Protest Stimmen gewinnt, andererseits ein großes Bedürfnis nach Regulierung von Migration und Integration, von Kriminalität und Recht und Ordnung herrscht. Das sind alles Themen, die die etablierten Parteien in den letzten Jahren weitestgehend kleingeredet oder ausgeblendet haben und mit denen sie glauben, keinen Stich zu gewinnen.

Naja, alle AFD Gegner kommen immer mit allen möglichen Sachen um die Ecke und nehmen die AFD schon ziemlich auseinander. Die AFD ist da alles andere als perfekt.

Nur das Hauptding, die Probleme mit der Migration, das wird halt nie angesprochen, weil nunmal die einzig brauchbaren Lösungen von der AFD kommen.

Wer weigert sich denn dahingehend...?

Die Gründe sind mir klar, was nichts daran ändert, dass ich es völlig daneben und idiotisch finde. Die Frage hat für mich genau das gleiche Niveau wie wenn man 1930 gesagt hätte "warum weigern sich NSDAP-Gegner, die Gründe für die wachsende Unterstützung zu hinterfragen". Damit befindet man sich ganz schnell in einem Fahrwasser, indem man faschistisches Gedankengut relativiert und legitimiert - sorry, da gehe ich nicht mit.

Die Gründe sind klar, die Konsequenz daraus - nämlich die Unterstützung der AfD - ist trotzdem falsch. Ich kann unzufrieden mit der Politik sein und tausende legale Wege finden, das auszudrücken, auch ohne eine Partei zu wählen, deren Jugend und einzelne Landesverbände eindeutig rechtsextrem sind (teilweise vom VS bestätigt). In einer Parteienlandschaft von über 40 Parteien kann NIEMAND mir glaubhaft erklären, die AfD sei die einzige oder richtige Alternative zu etablierten Altparteien.

Eine Weigerung wie du sie hinstellst sehe ich überhaupt nicht gegeben. Vielmehr glaube ich, dass die meisten politisch gebildeten vernünftigen Menschen es ähnlich sehen wie ich: die Gründe sind klar, die Wahl der AfD ist aber keine legitime Antwort darauf.


Lomotadakuku  23.07.2024, 11:55

Das Problem mit euren Narrativen ist, dass sie regelmäßig an der Realität scheitern. Es ist aktuelle Regierungspolitik massiv Waffen und Know-how in ein Krisengebiet zu liefern. Es wird ohne Unterlaß eine beispiellose Kriegsrethorik geführt. Es wird der Tod tausender Leben und eine großflächige Zerstörung der Umwelt unterstützt. Das sind keine Verschwörungstheorien, sondern Fakten des Alltags. Und dann kommst du und ziehst aus dieser Position beim politischen Gegner Vergleiche mit der NSDAP? Wer soll dich ernst nehmen? Wer soll das glauben?

guitarbassman  23.07.2024, 13:27
@Lomotadakuku

und damit gehst du doch wieder Kilometer an der Thematik vorbei... Nochmal: Unzufriedenheit als Motiv ist klar. Die Wahl der AfD ist aber keine akzeptable Konsequenz daraus, wenn man halbwegs gebildet ist.
Zumal die AfD - genauso wie ihre ausländischen rechtspopulistischen Vorbilder wie Donald Trump - mit einem Kurs, gute Miene mit Kriegstreibern zu machen, auch nicht gerade zum Frieden beitragen. Aber das sei dahingestellt, hier geht es nicht darum, über einzelne politische Entscheidungen zu debattieren, dafür gibt es entsprechend andere Fragen hier auf der Website. Hier geht es um die Unterstützung der AfD und die ist und bleibt ein No-Go für alle freiheitlich-demokratisch eingestellten Menschen.

Ich schätze, an dir ist völlig vorbeigegangen, worum es in dem Vergleich ging. Lies dir das gerne nochmal durch. Aber da kann ich wunderbar anknüpfen, um meinen Punkt zu unterstreichen: wenn Krieg ein wichtiges Thema für dich ist und du da mit der Position der etablierten Altparteien unzufrieden bist, hast du so unglaublich viele Optionen, was du wählen könntest. Da muss man nicht genau bei der Partei ein Kreuz machen, die faschistoides Gedankengut toleriert und unterstützt.

Lomotadakuku  23.07.2024, 16:36
@guitarbassman

Die AfD wird nicht wegen der paar Nazis oder ihres tollen Programms gewählt, sondern weil der Linksradikalismus in Kombination mit einer globalen Konzerndiktatur die weitaus größere Gefahr ist. Und glaube mir, ich weiß was das bedeutet.

guitarbassman  28.07.2024, 11:46
@Lomotadakuku

und erneut: ganz fatale Gedankengänge. Deine Antwort bedeutet metaphorisch "ich finde es grausamer, bei lebendigem Leib zu verbrennen als in Säure aufgelöst zu werden, deshalb springe ich ins Säurebecken", obwohl neben diesen beiden Möglichkeiten noch so viele mehr bestehen, die nicht einmal gefährlich oder unangenehm sein müssen.
Wer politisch in solch einem Schwarz/Weiß-Denken verhaftet ist ist meiner Meinung nach nicht mehr demokratietauglich.

FAQxJenosse  22.07.2024, 11:25

Sehr gut formuliert. Ich fürchte der Fragesteller hat gar kein Interesse an Antworten. Einfach mal framen und unsere Zeit verschwenden. 😔

Wäre mir erstens neu das die Zustimmung wächst, sie ist seit beginn des Jahres eher rückläufig und zweitens wird dies in der Regel hinterfragt!


Spassbremse1  22.07.2024, 11:17

Kannst du diese Behauptung belegen?

Spassbremse1  22.07.2024, 11:23
@anTTraXX

Seriöse Quellen meinte ich. Aber danke - vielleicht lese ich sie nach den Wahlen ;)