Warum wählen sie die AfD?
Oft Menschen mit wenig Einkommen.
Die AfD wird genau diese Leute am meisten belasten.
5 Antworten
Das hat unterschiedliche Gründe bzw. Ursachen und ich denke, dass das nicht am Einkommen liegt.
Junge Menschen haben bspw. den Eindruck, dass Deutschland nicht mehr deutsch genug sei, weil es mehr Flüchtlinge, Migranten (früher nannte man sie auch Gastarbeiter) und Menschen mit Migrationshintergrund gibt. Anstatt das zu differenzieren, werden alle hier lebenden Bürger, die keine deutsche Vergangenheit haben, in einen Topf geschmissen. Vereinzelte AfD-Fans befürworten sogar ähnliche Politik gegenüber früheren Gastarbeitern und deren heutigen hier lebenden Kindern.
Reiche erfreut es eventuell, dass die AfD kein besonderes Interesse daran hat, das Sozialsystem ernsthaft zu pflegen. Die Rechte entziehen und nach unten treten ist bequemer.
Arme Menschen sehen in der AfD vielleicht eine bessere Alternative für Deutschland als in den anderen Parteien. In fast all diesen Fällen werden aber irrationale Gründe dafür genannt: Keine Meinungsfreiheit mehr, Medienmanipulation, Klimawandel leugnen, Angstpillen des Populismus schlucken, Coronadiktatur, usw.
Des weiteren gibt es sicherlich noch eine nennenswerte Zahl in der Bevölkerung, die tatsächlich der Meinung ist, dass Homosexualität und LGBT+ eine Krankheit sei. Der Begriff ,,Woke" wird zugunsten dessen missbraucht oder es ist von einer ,,traditionellen Familie", die unbedingt beschützt werden muss, die Rede. Dass Alice Weidel als lesbische Frau führt, zeigt die Absurdität.
Es kann aber auch für die Normalverdiener bzw. einheimischen von Vorteil sein, wenn eine sehr weit rechte Partei die Rechte anderer Menschen einschränkt. Bspw. fordert die AfD, dass Migranten ohne Pass und Arbeit nach etwa einem Jahr sofort abgeschoben werden sollen, wenn sie bspw. ihren Job verlieren. Die logische Konsequenz ist die, dass Migranten ohne Pass notgedrungen irgendeiner Arbeit nachgehen müssen. Ich denke da an Berufe, die einheimische so gut wie gar nicht mehr machen wollen. Das stellt arbeitende Migranten zusätzlich unter Druck in ihrer jetzigen Arbeit. Ist der Vorgesetzte AfD-Sympathisant, könnt ihr euch weiteres vermutlich vorstellen (hust hust, moderne Sklaverei). — Kurzfristig.
Auch langfristig würden Geringverdiener in Deutschland in einer Art ,,Arbeit zweiter Klasse" abrutschen, wenn sie ihren Job verlieren, weil sich die AfD für eine Zitat: ,,Aktivierende Grundsicherung" einsetzt. Vermutlich wird es dann das Arbeitslosengeld in der heutigen Form nicht mehr geben.
Einheimische, die einen guten Job haben, brauchen sich, abgesehen vom wirtschaftlichen und kulturellen völligen Desaster, keine Sorgen machen, wenn die AfD regieren sollte, aber die übrigen ca. 20 Million Menschen... Hola.
Ich respektiere die Meinung anderer Menschen und stelle ihre politische Haltung nicht in Frage, wenn sie die AfD total super finden, aber ich halte sie für ungebildet und manche von ihnen auch fas*chtistich.
Weidel ist ja nicht lesbisch sie ist nur mit einer Frau verheiratet 🤓☝️
(ich bin gegen die AFD ich musste das jetzt einfach schreiben)
Danke für die präzise Antwort,dafür gibt es einen Stern.
Die AfD wird in der Hauptsache von politik(er)verdrossenen Frustwählern gewählt, die gar nicht wissen, wofür die AfD Steht. Das sind meist kleine Leute, die mit CDU und SPD unzufrieden sind und meinen, den Etablierten einen Denkzettel zu verpassen, indem sie gedankenlos die AfD wählen.
Aus menschlicher Sicht kann man so was schon verstehen und ich kenne solche Leute teilweise persönlich - die stammen meist aus dem Ländlichen Raum, den die großen Parteien vergessen, teilweise auch mehr oder weniger verraten und verkauft bzw. über Jahre haben ausbluten lassen haben. Da gelten Politiker als austauschbare Krawattenträger, die alle vier Jahre Versprechungen machen und keines davon halten, ehe sie wieder gewählt werden wollen und auf freundlich machen kurz vor der Wahl. Trifft aus deren Sicht auch sogar objektiv zu - aber ein Ausweg ist das auch nicht, einfach die AfD zu wählen oder gar nicht mehr zu wählen. Das macht nichts besser und bringt keinem was ... erst recht nicht denen, die die AfD nur deswegen wählen, um den Altparteien einen Denkzettel zu verpassen und etwa das Programm gar nicht kennen.
Man muss es aber auch aus der anderen Perspektive betrachten: Solche Probleme sind absolut hausgemacht. Ohne der Versagen der Merkel-CDU (ich bin in der CDU und war nie ein Merkel-Freund, im Gegenteil, bin aber auch nicht für Merz, der für mich ein Dinosaurier aus den 90ern ist, dessen Zeit vorbei ist) in den letzten ca. zehn Jahren wäre die AfD politisch ein Außenseiter, der um die Fünf-Prozent-Hürde bangen müsste bei Wahlen oder vielleicht maximal zehn Prozent hätte.
So ungefähr, ja. Ich spielte etwa auch auf diese Zielgruppe an; Bild-Leser, wenig gebildete Stammtischpöbler, typische "ehrbare kleine Arbeiter" laut Eigenverständnis, so notorisch (laut Eigenverständnis auch) Zu-kurz-Gekommene, die immer meinen, dass die ganze Welt gegen sie ist die ganze Welt böse ist.
Meine Heimat ist so ein Moloch und ich bin schon ganz gespannt, wie hoch der tatsächliche AfD-Anteil dort heuer ausfällt. Ich kenne es dort aus der Vergangenheit so, dass jeder Kirchgänger auf die AfD öffentlich schimpft und sich aufregt, wie schlimm diese Partei doch sei, während man davon ausgehen kann, er wählt sie insgeheim doch und ist innerlich total braun.
Ja, ich wohne in Brandenburg, ich habe das alles live und in Farbe vor mir.
Ich nicht, aber Brandenburg und die Probleme dort kenne ich auch.
In meiner Heimat haben die Leute bzw. "ehrbare kleine Arbeiter" immer noch Angst, Ausländer würden ihnen Arbeitsplätze, Wohnungen oder Gebrauchtwagen streitig machen. Man redet ständig von "Willkür", fühlt sich bedroht, in die Enge getrieben; schon ein Mann, der einen Mercedes fährt oder eine Krawatte trägt, wird als Feind gesehen, von Ausländern, Arbeitslosen, Rentnern, Behinderten oder Invaliden ganz zu schweigen. Gleichzeitig wird schon Kindern immer noch eingeimpft, man solle sich vor "Bimbos" schützen und ähnliches Gedöns. Ich wohne da zwar schon einige Jahre nicht mehr, bin aber ganz gut informiert und die Leute werden anscheinend mit jedem Jahr noch debiler. Da fühlen sich ziemlich viele Leute ziemlich allein und kommen dann halt auch politisch auf dumme Gedanken von wegen, wir zeigen es den Bonzen von der CDU; wir da unten können das, was die da oben nicht können ... und so weiter.
Bin gespannt, wie das mit der AfD dort heuer ausgeht. Es darf ja jeder wählen, was er will, aber AfD ist keine Lösung und macht nichts besser, vor allem nicht für Leute, die sowieso sozial schwach sind und für kaufkraftschwache Bezirke.
Bei uns auf dem Land sind die Leute nicht einmal sozial schwach. Fast jeder wohnt im eigenen Haus, hat eine gute Rente oder ein gutes Einkommen. Dennoch herrscht das Gefühl vor "die Welt ist mir etwas schuldig". Und es werden die sozial Schwächeren beneidet... kannste Dir nicht ausdenken....
Das ist dort genauso; das sind alles Arbeiter, die sagen "wir sind aber anständige Leute"; so typische Spießer, die ein schmuckes Eigenheim und ein schönes Auto haben, sich keine Sorgen machen müssten und denen es finanziell so schlecht nicht geht, die sich aber in ihrer Kleinbürgerlichkeit immer benachteiligt fühlen und oft so neidisch sind, dass man sogar beleidigt ist, wenn man denkt, der Nachbar hat "den schöneren Garten". Man beneidet jeden, der etwas hat, das man selber nicht hat - selbst wenn der Andere krank ist und in der Öffentlichkeit laut eigener Meinung rücksichtsvoller behandelt werde als man selber.
Allerdings ist die Mentalität komisch - am schlimmsten waren Sudetendeutsche aus dem Böhmerwald, zerfressen, missgünstig bis zur Grenze, typische Häusler, immer neidisch, immer am Jammern und immer nur unzufrieden, selbst wenn man alles hat und noch viel mehr, wie dass man braucht; nicht gerade clever, aber die Bild-Zeitung, die muss man schon jeden Tag haben und die lokale Bauernzeitung natürlich auch mit ihrer Postille und ggf. ein paar Zeitungen der Vertriebenenverbände, die inhaltlich sehr bräunlich sind und an Gerhard Freys frühere "National-Zeitung" erinnern (die in meiner Heimat gern gelesen wurde). So geht das dann seinen Gang.
Ich arbeite an einem Buchprojekt über das alles; das ist zwar tragisch, ich möchte es aber mal zu Papier gebracht haben.
Ja, mach das! Es ist wichtig, dass wir diese Zeit auch "von innen" dokumentieren.
Bin schon dran und arbeite parallel zu meinem Beruf dran.
Das wird ein Buch sein, in dem die richtigen Worte schon fallen werden und in dem sich jeder wieder erkennen sollte, der gemeint ist - nicht im Sinne eines Nachtritts, aber ich würde die zu gern alle sehen, wie sie mein Buch lesen, sich darin wieder erkennen, anschließend mit dieser rosenkranzartigen "ich weiß ja net"-Mentalität daheim beim Abendbrot unter den betenden Dürer-Händen an der Wand drüber debattieren, voreilige Schlüsse ziehen wie immer und die Sachen nicht zuende denken, sie nur nach eigenem Gutdünken bewerten wie es ihnen selber passt, anschließend schön hinterrücks aufeinander losgehen, aber so freundlich und christlich tun - und jeder alles leugnet und sich alle gegenseitig widersprechen.
Boah, lass mich wissen, wenn es herauskommt - das möchte ich gerne lesen!
Aus Wut und Verzweiflung.
Meist haben sie es zuvor mit anderen Parteien versucht, und haben gemerkt, dass sie betrogen wurden.
Entweder sind es rechte Leute oder verzweifelte Leute, weil sich nichts ändert was sie gerne hätten.
Studien zeigen auch, dass im Durchschnitt Leute mit weniger Einkommen, also die Unterschicht so zu sagen, weniger mitdenken können.
"Studien zeigen auch, dass im Durchschnitt Leute mit weniger Einkommen, also die Unterschicht so zu sagen, weniger mitdenken können."
Bezeichnend, das Klassismus nicht ebenso verpönt ist wie Rassismus.
was mir Angst macht: USA war oft Vorreiter in allem. Ich gebe dem ganzen hier, wenn das so weiter geht, auch nur noch wenige Jahre. Österreich und Italien und Frankreich gehen schon in die Richtung.
Und dann möchtest du einen Ausstieg aus der EU? Das wäre der Wirtschaftsuntergang für D.
Ich denke die Wirtschaft geht über die nächsten Jahre so oder so den Bach runter. Aber selbst mit diesem Hintergrund sehe ich den Sinn eines Ausstiegs aus der EU nicht. Deutschland ist ein Land was nichts hat. Unser Wohlstand war auf billigen Russischen Gas und ähnlichen aufgebaut. Wir können froh sein, wenn uns in Zukunft jemand mit durch schleppt.
Ich vestehe nicht, wo habe ich geschrieben, das ich einen Ausstieg EU haben möchte? Ich bitte um Antwort.
Naja, ich dachte, hier sollen Leute schreiben, wieso sie die Afd wählen. Und wenn man die afd wählt, wählt man eine Partei, die einen EU-ausstieg möchte.
dann hätte die Frage nicht lauten dürfen :wieso wählen sie die AFD im Sinne von :wieso wird die AFD gewählt. Die Frage hätte lauten müssen: warum wählst DU die AFD oder warum wählen Sie (gross geschrieben) die AFD. Ich hätte trotzdem geantwortet und vorausgeschickt: ich wähle die AFD nicht, aber...
Stelle das voran, dann erübrigen sich Missverständnisse....
Das mit der Unterscheidung zwischen "sie" und "Sie" bekommen viele nicht mehr hin.
Wer seine Infos aus der BILDzeitung bezieht, dem ist auch nicht anders zu helfen.