Warum soll alleine Leben so krass sein?
Das hatte ich schon oft im Leben. Egal ob es das Erste Mal war oder eine neue Stelle auf der Arbeit. Die Gesellschaft/Leute reden etwas immer schwer und am Ende ist es überhaupt nicht schwer.
Genauso mit dem ausziehen oder dem Arbeiten. "Geh mal arbeiten, dann siehst du wie sich Geld verdient".
Ja, tue ich jetzt..... und jetzt? Das hat weder etwas verändert, noch war es besonders oder schwer.
Jetzt bin ich vor 2 Monaten 24 geworden und lebe daheim. Plane eigentlich auch gar nicht auszuziehen - eventuell das Haus einfach irgendwann so zu übernehmen und fertig.
Doch ein kleiner Teil in mir lässt die Stimmen von außen zu, dass man unselbstständig sei und mal alleine leben muss. Weil das ja so schwer ist usw.
Doch was genau ist daran schwer?
Ich stehe selbst auf, ich putze selbst, ich koche selbst, ich mach alles selbst, ich arbeite in Vollzeit, ich fahre selbst, ich kümmere mich um die Dokumente und Briefe meiner Eltern (und mir selbst natürlich), ich...
Was soll da jetzt sein, dass mich so sehr und hart aus der Bahn wirft, dass ich alleine nicht mehr auf mein Leben klar komme? Da bin ich mal gespannt...
12 Antworten
Es würde Dich nicht aus der Bahn werfen.
Die meisten jungen Leute, die noch daheim leben bei den Eltern, kümmern sich dort um nichts, sondern werden bedient. Sie brauchen weder einzukaufen, noch zu kochen, das Haus zu putzen oder die Finanzen zu regeln.
Wenn die dann plötzlich alleine leben, fällt ihnen auf einmal auf, dass sie kein Klopapier haben, wenn sie keines kaufen. Auch ist alles unordentlich, wenn sie selbst nicht aufräumen. Sie müssen sogar ohne schimpfende Mutti rechtzeitig aufstehen, um pünktlich auf der Arbeit zu sein. Und ihr Geld muss reichen bis zum nächsten Monat.
Also, wie gesagt, es gibt eben ausgesprochen verwöhnte junge Leute, bei denen so ein Spruch bestimmt Sinn macht.
Ich kenne mehrere davon.
Bittet man sie 1x den Müll runterzubringen, bekommt man eine dumme Antwort. Sie wollen halt gerade zocken und wollen es später machen...was okay wäre...aber sie vergessen es dann doch. Natürlich ist es dann einfacher, kurz selbst den Müll rauszubringen, als den Sprößling zu überwachen und anzumeckern, wenn der es verpennt. Und deshalb machen es die #ltern meist selbst. Aber wie soll der Sprössling dann lernen, dass er mitzuhelfen hat? Dass es überhaupt soche Aufgaben gibt?
Und macht er es doch auf Aufforderung, denkt er, er hilft wahnsinnig viel mit, obwohl er nichts OHNE Aufforderung macht. Klar dass dann irgendwann so ein Spruch kommt, dass der Sprössling sich noch umschauen wird, wenn er alleine wohnt.
Er wird Arbeiten bemerken, von denen er nicht realisierte, dass es sie gibt, die immer stillschweigend von Anderen erfüllt wurden.
Ich kenne einen Azubi (17 Jahre alt), der bei uns seine Stelle verlor, weil er es nicht schaffte jeden Arbeitstag pünktlich zur Arbeit zu kommen.
Er verschlief ständig. Es ging nicht um Minuten, sondern immer um Stunden. Manchmal kam er gar nicht, meldete sich auch nicht. Und irgendwann hatte auch der Arbeitgeber genug davon.
..klingt alles sehr negativ und destruktiv..wie Du Dein Leben beschreibst.
Wenn Du so leben möchtest, es ist Deine Entscheidung.
Und was Du wie draus machst..auch.
Also?
Wenn du im Haus deiner Eltern einen eigenen Haushalt führst (für jeden Tag einkaufen, kochen, waschen, putzen) und deine Eltern nichts für dich erledigen, dann ist es ja quasi wie alleine leben und bringt für dich keine kösen Überraschungen mehr. Der einzige Unterschied besteht dann noch darin, dass du wahrscheinlich derzeit keine Miete und Nebenkosten (incl. Internet, Strom, Versicherungen etc) zahlen musst. Wenn du eine eigene Wohnung hast, kann das , je nach Einkommen, natürlich ein größerer Posten sein, der dazu führt, dass man sich an anderere Stelle finanziell enschränken muss, was dann nicht mehr so spaßig ist.
Aber es gibt genügend Kids, die zuhause nichts machen und für die ist es dann sehr anstrengend, ihre Bude in Ordnung zu halten und sich eigenständig zu versorgen.
Ich zahle daheim 500€. Spare halt aber auch 1000-1200€ vom restlichen Einkommen. Meine Sparquote würde natürlich sinken, wenn ich alleine leben würde, aber ansonsten...
Dann sehe ich wirklich nichts, was für dch schwerer werden sollte. Es gibt aber junge Menschen, die nicht so gut auf das Alleinleben vorbereitet sind. Die stellen sich das rosarot vor, wenn die Eltern nicht mehr nerven und merken, dass es ganz viele Dinge gibt, um die sie sich plötzlich selbst kümmern müssen. Wenn sie das nie gelernt haben, dann ist für mache schon das selbstständige Aufstehen eine Herausforderung.
Wenn du alleine bist, bist du zwar frei, musst aber alles selber machen und selber entscheiden.
Für viele ist das viel, gar zu viel und auf jeden Fall schwerer als in einer Gemeinschaft
Alleine leben ist absolut ok und easy.
Das glaube ich auf jeden Fall, aber gibt es wirklich SO sehr verwöhnte Menschen? Jeder kann doch einkaufen, selbst aufstehen usw.