Warum sind wir Deutschen so faul geworden?
Sehr geehrtes Gutefrage-Team,
Ich wende mich heute an Sie, um eine Frage zu stellen, die mich beschäftigt. In der Vergangenheit wurde oft behauptet, dass wir Deutschen als besonders arbeitsam angesehen werden. Es hieß, dass wir als Nation gerne arbeiten und für unsere Effizienz, Gründlichkeit und Pünktlichkeit geschätzt werden. Allerdings frage ich mich manchmal, wie es dazu kommen konnte, dass dieser Ruf der deutschen Arbeiterschaft in den letzten Jahrzehnten gelitten hat. Unsere Väter haben innerhalb von nur zwei Jahrzehnten Deutschland aufgebaut und es zu einem der reichsten Länder der Welt gemacht. Daher frage ich mich, warum es heute so ist, wie es ist. Ein Beispiel dafür ist die hohe Anzahl von Hartz IV-Empfängern
10 Antworten
Das ist deiner subjektiven Wahrnehmung geschuldet.
Und dem Umstand das es kurz nach Kriegsende keine Sozialsysteme oder Auswertungen dazu gab.
Es gibt immer noch fleißige und faule Deutsche. Die gab und gibt es zu jeder Zeit.
ich habe gerade von den Arbeitsstunden in OECD Laendern gelesen, und da liegt Deutschland auch voll vorn, mit den wenigsten Arbeitsstunden:
https://www.visualcapitalist.com/annual-working-hours-in-countries-2023/
Aber dank der hohen Insustrialisierung kann sich das DE erlauben, und das ist ja auch positiv.
Alle Hartz IV Empfaenger als faul abzustempeln ist auch nicht richtig, fuer viele ist das eine Uebergangsloesung, z.B. nach Scheidung.
Wir haben (ich bin Rentner und arbeite immer noch) 60 bis 100 Stunden in der Woche gearbeitet, die Arbeit war der Sinn unseres Lebens. Und der Deutsche war da eben gründlich und perfekt und die Produkte hatten Qualität hielten jahrzehntelang (was heute gar nicht mehr erwünscht ist).
Heute Work-Life-Balance, während der "Arbeit" stundenlang am Handy und kaum einer will mehr körperlich arbeiten.
Vielleicht einfach deshalb, weil die Arbeiter zu immer größeren Teilen gar keine Deutschen mehr sind?
Heute herrscht wohl eine andere Arbeitsmetalität.
Die Nachkriegszeit, die Du angesprochen hast, war geprägt durch harte Arbeit, weil man der neugegründeten Familie ein neues Zuhause bieten wollte, ganz simpel, mit einem kleinen Garten und einem Auto. Wird heute als spießig und nicht mehr besonders erstrebenswert angesehen. Meiner Ansicht nach vor allem von Menschen, die meinen, sowas sowieso nicht zu schaffen.
Heute gilt die Work-Life-Balance, weil Freizeit mittlerweile mindestens den gleichen Stellenwert hat, wie Arbeitszeit. Gewisse Abreitsbereiche suchen ja händeringend nach Mitarbeitern, da kann man sich bequeme Jobs quasi schon aussuchen.
Teilweise hängen solche Einstellungen wohl auch von der Erziehung ab. Also von dort, wo Werte fürs künftige Leben vermittelt werden.
Aber nicht so wie heute Beispiel die Jugend! Das war nie so schlimm wie heute (damals hatte man Schiss dass man Schläge von seinem Vater kriegt) heute ist es ja teilweise andersherum