Warum sind viele (religiöse) Menschen so?
Mir ist hier aufgefallen, dass es hauptsächlich religiöse Menschen hier auf GF sind, die so sind und deshalb möchte ich gleich zu Anfang erwähnen, dass es mir nicht explizit um religiöse Menschen geht.
Also erst einmal möchte ich sagen, dass ich Atheist bin. Ich würde nie jemanden den Glauben absprechen oder behaupten, dass das an was die Person glaubt falsch ist. Egal welcher Religion die Person angehört. Solange die Person niemanden verletzt oder beleidigt oder eine andere Religion als "falsch" betitelt ist doch okay. Denn für religiöse Menschen sollte das "richtig" sein an was sie glauben und da kann es ihnen egal sein ob eine andere Religion einen anderen Gott oder andere Götter hat.
Warum sind hier so viele Menschen unterwegs die eine andere Meinung überhaupt nicht zulassen, egal wie gut sie (gegen)argumentiert sind und egal mit wie vielen seriösen Quellen sie hinterlegt sind?
Solche Diskussionen fangen oft an unter Fragen die zur Religion gestellt werden und warum Atheisten so dagegen sind. Da schreibe ich dann oft das aus dem zweiten Absatz drunter und vielleicht noch sowas wie "P.S. Es gibt mehr als 2 Geschlechter" um zu sehen ob die Person weltoffen ist oder ob sie direkt durchdreht. Meistens stellt sich dann raus, dass die Person direkt getriggert ist und auch keine andere Meinung akzeptiert und fast schon so eine festgefahrene Meinung wie ein/e Verschwörungstheoretiker*in hat.
Das ist genau das Thema warum viele Menschen ein Problem mit religiösen Menschen haben. An sich ist das kein Problem der Religion, weil es auch nicht religiöse Menschen gibt die so sind. Es ist ein Problem mit Menschen die einfach so intolerant, unaufgeklärt, ideologisch und oft auch radikal sind (manchmal auch rassistisch, aber das möchte ich hier niemanden in Form von rechtsradikal unterstellen). Bei gläubigen Menschen kommt dann noch fundamentalistisch dazu, aber die sind nicht die explizite Zielgruppe dieser Frage.
Und was soll uns das jetzt alles sagen?
Die Frage ist doch fett markiert. Hab es nur geschrieben, weil ich eben keine Religion verteufeln würde.
6 Antworten
Der religiös eng gebundene Mensch lehnt ebenso wie der Anhänger einer Sekte die allgemeine philosophische Diskussion im Zusammenhang mit dem an was er glaubt ab. Die Religion, die Sekte oder auch nur die nicht als Sekte definierte Glaubensgemeinschaft (zum Beispiel die Anthrophosophie oder auch Scientology) beantwortet ja die Fragen für die der Philosoph erst die Antwort suchen muss und eventuell keine einwandfrei richtige findet.
Der Atheist immerhin verneint nach gängiger Definition Gottes Existenz während der Agnostiker lediglich bei der Feststellung bleibt, dass man nicht wissen könne ob es ihn gibt. Immanuel Kant war insofern zum Beispiel eher Agnostiker als Atheist.
Am ehesten kritikwürdig scheinen mir bei aller Toleranz jene Menschen die nicht nur sagen, dass sie etwas glauben sondern sich auch noch gegenüber Andersdenkenden als Gralshüter der absoluten Wahrheit in metaphysischen Fragen aufspielen wollen. Letzteres ist zum Beispiel bei den Anthrophosophen der Fall.
Für mich ist das folgerichtig. Man glaubt an etwas und verteidigt es. Und dann ist es auch noch etwas nicht greifbares und für manche schlicht unsinniges. Dann wird sowohl der Angriff als auch die Verteidigung immer größer.
Um Fakten geht es da selten.
Der Glaube an Gott geht zwangsläufig mit kognitiver Dissonanz einher. Und je weniger intelligent ein Mensch ist, desto sturer wird er.
Sartre und die Existentialisten wollten weniger suggerieren, dass es Gott nicht gibt sondern vielmehr die moralische Eigenverantwortung des Menschen unterstreichen nach allem was im zweiten Weltkrieg passierte. Höhere Mächte, sofern denn vorhanden, verhindern nicht die Misere der Menschheit. So etwa der Fazit der Existentialisten.
Ich vermute auch, dass es das ist, was die Userin hier mit 'kognitiver Dissonanz' im Kern meint: der Gegensatz zwischen (der Vorstellung von) einem 'liebenden Gott' und der realen Härte des irdischen Lebens.
Vielleicht mal das Wort Dissonanz im Duden nachschlagen oder googeln, dann weißt du auch was es bedeutet. Einfach in Google (oder einer Suchmaschine deiner Wahl) "dissonanz duden" eingeben.
Ich glaube nicht, dass man da alle "über einen Kamm scheren" kann.
Ich kenne uneinsichtige und intolerante Antworter hier auf GF sozusagen auf beiden Seiten: unter den "Gläubigen" und unter den "Atheisten".
In der Regel ist da durch Diskussion "kein Blumentopf zu gewinnen".
Solche Teilnehmer wollen das Forum nicht zum Meinungsaustausch und zur Bereicherung des eigenen Horizontes nutzen, sondern sehen es als Möglichkeit, IHRE Mission unter die Leute zu bringen.
Deswegen ist es ja auch kein Problem von religiösen Menschen, sondern von allen Menschen die so sind, egal ob Atheist*in, Christ*in oder welcher Religion man auch immer angehört.
Warum sind viele (religiöse) Menschen so?
Warum sind hier so viele Menschen unterwegs die eine andere Meinung überhaupt nicht zulassen, egal wie gut sie (gegen)argumentiert sind und egal mit wie vielen seriösen Quellen sie hinterlegt sind?
Und die Frage für "so" ist fett markiert. Hast du wirklich eine so kurze Aufmerksamkeitsspanne?
Alles gut. Da scrollt man, muss kopieren, Zitat einfügen und dann passiert das. Sorry nochmal =)
Bin selbst Atheist und konnte die Menschen nicht verstehen, die an Gott glauben. Lese aber gerade das Buch "Spurensuche Bibel". Da wird die Bibel wissenschaftlich auf ihren Wahrheitsgehalt untersucht. Ist sehr spannend und gut geschrieben. Könnte was für dich sein.
Na, da sind wir doch froh, dass "Atheisten" weniger unter "kognitiver Dissonanz" zu leiden haben und dem Leben tapfer in Sartrescher existenzialistischer Haltung gegenübertreten! 👍