Warum sind Menschen trotz ihrer hohen, emotionalen Intelligenz so unemphatisch?
Ich merke immer wieder, dass das Mitgefühl und das Verständnis bei den meisten Menschen bei sich selbst aufhört. Vor allem, wenn die Situation verlangt, sich selbst Fehler einzugestehen oder zu Gunsten anderer zurückzunehmen, merkt man ganz stark, dass der Großteil nur an sich selbst denkt und das auch bis zum bitteren Ende durchzieht. Wie passt das mit unserer hohen, emotionalen Intelligenz und dem Streben nach einer Gemeinschaft zusammen? Immerhin ist der Mensch doch ein hochsoziales Lebewesen.
Langsam entwickle ich mich zu einem richtigen Misanthropen, weil ich damit einfach nicht mehr umgehen kann...
15 Antworten
Persönlich bin sehr einfühlsam, verständnisvoll, übergeduldig und kann durchaus auch etwas zugeben. Aber es gibt definitiv Grenzen.
Ich ziehe mir keine Schuhe an, die mir nicht passen. Und ich muss auch nicht ständig zum Wohle anderer zurückstecken oder zurückgehen, nur damit die sich besser fühlen.
Das Gebot der Stunde heißt bei mir persönlich Gegenverkehr. Und wer den nicht beherrscht, dem wird es unmissverständlich mitgeteilt.
Du verlangst von einem Egoisten oder Narzissten aber nicht ernsthaft Rücksicht und Einfühlungsvermögen, oder? Wenn dieser Menschenschlag stundenlang über sich selbst labert, hat das nichts mit emotionalem Verständnis zu tun, sondern nur damit, dass sie sich selbst zu wichtig nehmen.
Du willst mir doch nicht sagen, dass mein Umfeld nur aus Narzissten besteht? Und doch, von Egoisten verlange ich das. Davon rede ich doch die ganze Zeit.
Dann darf ich dir aus jahrzehntelanger Erfahrung mit Egoisten und Narzissten mitteilen, dass du dann auch darauf warten kannst, dass sich ein Laubbaum mit Tannennadeln schmückt.
Du wirst nie, und ich meine nie, einen ausgemachten Egoisten oder Narzissten dazu bringen, sich um andere zu bemühen, zu kümmern oder sich um sie zu sorgen, wie sie es für sich selbst tun und beanspruchen. NIE.
Sehr ernüchternd. Aber das dachte ich mir so ja eh schon.
Pessimisten vielleicht. Von dieser Gruppe Menschen möchte ich mich aber distanzieren.
Das hat nichts mit Pessimismus zu tun. Belies dich einfach zum Thema, damit du hier nicht so unwissend antwortest.
Ich denke , dass liegt daran, dass man, nicht wie in der Steinzeit, auf andere nicht mehr angewiesen ist. Heutzutage kann ich alleine überleben. Damals zur Steinzeit war man auf Hilfe anderer angewiesen, und was ich will , was man mir tut, das mach ich auf für einen anderen.
Also erstmal Empathie und Mitgefühl sind nicht das Selbe und für beides ist die emotionale Kompetenz/Intelligenz keine zwingende Vorraussetzung.
Es gibt übrigens auch sehr viele Menschen die Mitgefühl für andere haben aber nicht für sich selber, diese Menschen trifft man häufig in Psychotherapeutischen Praxen, denn das ist kein gesundes Verhalten.
Ich vermute, dass dieses Verhalten das viele Menschen zeigen, dieser Egoismus einerseits aus der Erziehung kommt, da dieser je nach kulturkreis unterschiedlich stark ausgebildet ist.... allein hier in Deutschland macht es einen Unterschied ob man in der DDR oder BRD großgezogen wurde.
Auf der anderen Seite erwartest du ein gesundes sozial Verhalten, was so gar nicht realisierbar scheint in Zeiten von Überbevölkerung. Jeder muss sein Hab und gut sichern vor Diebstahl. Er ist omnipräsent, dieser Druck, dass Nahrung und Raum (auch Wohnraum) nicht unbegrenzt sind. Denke, dass der Selbsterhaltungstrieb da eine sehr große Rolle spielt und diese Angst wird durch die Medien noch gefüttert. Manche entwickeltn so eine Angst, dass sie zum "Prepper" werden. Jeder weiss, dass Recht haben und Recht bekommen was völlig unterschiedliches sind und das selbst hier in Deutschland.
Menschen die is Saus und Braus groß werden, lernen soclhe Sachen teilweise gar nicht, da sie seltener in bedrohliche Lagen geraten, wo sie auf die Hilfe der anderen angewiesen sind. Dies sehe ich selbst bestätigt, in der Tatsache, das gerade arme Menschen hier zu Lande eher bereit sind in der Fussgängerzone zu spenden, als die, die ohne Finanzsorgen Leben.
Also ich stamme aus dem, was man hierzulande die soziale Unterschicht nennen würde und kenne es nicht, immer Angst zu haben, zu wenig zu bekommen. Es kommt darauf an, was für einen Anspruch man hat und wenn man den ein bisschen runterschraubt, kann man auch ohne eine solch gefräßige Gier leben. Seltsamerweise ist meine Erfahrung da auch komplett anders: die, die am meisten haben, wollen immer mehr und die, die fast gar nichts haben, sind noch immer bereit, etwas abzugeben.
Ach ja, der gute, alte Selbsterhaltungstrieb...finde ich keine passende Begründung, zumindest nicht in Deutschland, wirklich nicht. In hundert Jahren könnte man darüber vielleicht diskutieren, aber momentan noch nicht.
Außerdem rede ich hier auch nicht von Egoismus hinsichtlich Ressourcen, den verstehe ich ja auch gewissermaßen, sondern systematischem und zwischenmenschlichem Egoismus, der keinerlei Einschränkung der Grundbedürfnisse hervorrufen würde.
"Erfahrung da auch komplett anders" was ist denn da anders, habe genau das selbe geschrieben, das Arme eher etwas abgeben.
Dein Text weisst Merkmale auf, die auf einen Mangel an Empathie schliessen lassen:
Also ich stamme aus dem, was man hierzulande die soziale Unterschicht nennen würde und kenne es nicht, immer Angst zu haben, zu wenig zu bekommen."
"Ach ja, der gute, alte Selbsterhaltungstrieb...finde ich keine passende Begründung
Du kennst die Angst nicht also gibt es sie nicht oder was. Ich persönlich kenne die Angst... und das mit den Ansprüchen runter Schrauben das zeugt auch von so gar keiner Empathie und Mitgefühl. Ich schiebe regelmäßig Hunger (habe nichtmal die 5 Euro für die Tafel im Ort) also sorry aber welche Ansprüche soll ich denn da noch runterschrauben, es geht um mein Leben!!! Nicht wenige hier zu lande Leiden Hunger das kommt denen die es nicht haben vielleicht absurd vor, aber das ist eine Tatsache. Mit ein bisschen Empathie ist es wahnsinnig leicht sich da reinzudenken.
Bloss weil du keine Begründung findest, heisst nicht, das es keine gibt, mir fällt es nicht schwer mich da in andere reinzudenken
Oh, okay, tut mir leid, das habe ich falsch gelesen.
Nein, das heißt es nicht! Aber man kann nicht alles als gleichwertig betrachten. Jeder Mensch und jede Tat, die er macht, verfolgt ein Motiv, das mehr oder weniger nachvollziehbar ist, aber das heißt nicht, dass das irgendetwas besser macht oder entschuldigt.
Wenn diese Taten das Leben, die Freude oder auch die Unversehrtheit eines anderen einschränken, dann kann man nicht einfach sagen: ja, okay, aber es hatte einen Grund, dass derjenige das so gemacht hat.
Schwachsinn! Übertrage das mal auf allgemein geächtete Konzepte wie Kinderschänderei oder Rassismus!
Ich fühle mit beinahe jedem mit, aber bei den einen ist der Bedarf auf Courage viel größer als bei anderen! Mir vorzuwerfen, ich sei unempathisch, nur weil ich bei Leid differenziere, ist lachhaft!
Habe ich irgendetwas anderes geschrieben? Verstehst du meinen Kommentar überhaupt? Wenn es an lebensnotwendige Ressourcen geht ist Egoismus absolut wichtig und nachvollziehbar, alles andere wäre wahnsinnig! Und da musst du natürlich auch nichts runterschrauben!
Wovon ich, wie schon geschrieben, spreche, ist zwischenmenschlicher Egoismus, der aus purer Kaltherzigkeit, Rücksichtslosigkeit oder schädlich ausgeprägtem Hedonismus entsteht! Um nichts anderes geht es hier!
Also ich verstehe worauf du hinaus willst und habe grob auch sehr ähnliche Ansichten. Ich vermute Du bist ein intelligenter Mensch, der die Fähigkeit hat mitzudenken.
Ich habe nie geschrieben, dass Du unemphatisch bist. Ich habe nur Zweifel an der Ausprägung Deiner Empathie und Deiner Selbsteinschätzung diesbezüglich, nicht das sie nicht da sei. Deine Art der Kommunikation/Argumentation und Widergabe Deiner Sichtweise bringt mich darauf. Ich schrieb aber Ausdrücklich, das ich Indizien (siehe oben Merkmale) dafür finde, nicht das es so ist oder sein muss.
Emotionale Intelligenz? Huh, wird diesem Humbug immer noch Wert beigezogen?
Lächerlich, Eq gibt es nicht!
Der Mensch ist mit Abstand das selbstsüchtigste Wesen überhaupt!
egoismus ist sehr gut und eigentlich bei jedem lebewesen ausgeprägt
nimm einfach mal einem beliebigen tier sein futter weg
Aber man kann uns in diesem Fall doch nicht mit einem Tier vergleichen. Tiere sind zu keiner richtigen Moral fähig, wir schon.
Aber man kann uns in diesem Fall doch nicht mit einem Tier vergleichen.
Aber zum Thema EQ vergleichst du dich mit Tieren. Du konstruierst dir das nur so zurecht wie es für dich passend scheint.
Ja, um zu verdeutlichen, dass wir die Lebewesen mit dem meisten EQ sind und trotzdem anscheinend nicht genug haben. Verstehe nicht, wieso sich meine Äußerungen widersprichen sollen.
Das, was ich mir wünschen würde, ist auch keine Selbstaufgabe, sondern Rücksicht und das Zurückstecken von hochschädlichem Egoismus. Wenn eine Art zu sein und zu leben auf die Kosten anderer geht, dann ist das einfach kontraproduktiv für eine harmonische Gesellschaft und genau diese Menschen hasse ich und kann sie auch nicht verstehen. Denn ich weiß, dass die meisten von ihnen durchaus zu emotionalen Verständnis fähig sind, wie ich auch immer daran merke, wie sie stundenlang mit einer beachtlichen Motivation über ihre eigenen Probleme lamentieren können, die nichts sind im Vergleich zu dem, was sonst so auf der Welt passiert.