Warum merken es manche Leute nicht wenn man sie verarscht?
Guten Abend,
Wir haben in unserer Abteilung einen Kollegen, der vom Charakter her sehr ruhig und nicht schlagfertig ist.
Wir machen deswegen mit ihm öfters Scherze (nur zum Spaß, wie es unter Kollegen üblich ist, da wir uns auch manchmal gegenseitig verarschen). Uns ist jedoch aufgefallen das er keine Konter macht und er nie weiß was antworten wenn wir folgende Späße machen:
Er glaubt uns fast alles was wir ihm erzählen.
Wir fragen ihn manchmal ob er sich gerne besauft oder kifft.
Wir fragen ihn ob er noch Jungfrau ist (Wir sind zwischen 20 und 30 Jahre) und ob er eine Freundin hat.
Wir sagen ihm er soll doch mal einen Witz erzählen.
Natürlich wollen wir ihn nicht beleidigen oder mobben, jedoch ist das einfach eine Art von uns die bei uns in der Abteilung herrscht. Wir necken uns oft gegenseitig mit solchen Sachen.
Meine Frage ist nun, ob er überhaupt weiß das wir ihn verarschen, da er immer sehr ernste Antworten auf diese Fragen gibt und immer wahrheitsgemäß antwortet (ohne Ironie).
Wenn ja warum lässt er sich so leicht verarschen?
9 Antworten
Es gibt Menschen, die diese Form der Kommunikation, der Witze und der Machtspielchen tatsächlich nicht verstehen. Und die es auch nicht lernen können. Jedenfalls nicht richtig. Sie haben ein anderes Betriebssystem im Kopf, auf dem die App "Verarsche" einfach nicht läuft. Oft auch nicht die Anwendungen "Smalltalk", "Ironie", "Sarkasmus", "Scherzhafte Bemerkung" oder "Sprichwort und Redensart".
Vielleicht habt ihr einen Asperger-Autisten als Kollegen. Nur so als Möglichkeit. Das wäre denkbar, wenn der Kollege vielleicht in bestimmten Sachen sehr genau und akurat ist, immer planvoll und systematisch vorgeht (und ohne Plan gar nicht klar kommt), wenn er viele Details wahrnimmt, ihm aber Stimmungen im Betrieb oder die Gemütsverfassung von Kollegen durch die Lappen gehen. Wenn er Stresssymptome zeigt, wenn es laut und unruhig wird. Wenn er Betriebsfeiern und Geselligkeiten meidet.
Achte mal darauf.
Und redet mit ihm Klartext. Eins zu eins. Sagt, was ihr meint. Meint das, was ihr sagt. Ohne Andeutungen und Wortspiele. Übersetzt es ihm, wenn er eine Redewendung oder Ironie nicht versteht.
Seid fair.
Jupps, dann ist er ein Autist. Diese Leute sind voll in Ordnung. Man kann sich zu 100 % auf sie verlassen.
Ihr müsst nur lernen, anständig miteinander umzugehen.
Klare Kommunikation, wie gesagt.
Informiert ihn auch über Sachen, die wir Neurotypischen über Mimik, Gestik und Tonfall kommunizieren, also Launen, Stimmungen, Gefühle.
Trefft Abmachungen und haltet euch daran.
Konfrontiert ihn nicht mit spontanen Aktionen, vermeidet Terminänderungen usw. Wenn es Änderungen im Betrieb gibt, kündigt ihm das möglichst früh an.
Erspart ihm Telefonate, wo es geht. Kommunikation per E-Mail oder Textnachricht fallen ihm evtl. leichter als Gespräche (auch wenn man gegenüber sitzt).
Lasst ihn ihn Ruhe, wenn er Ruhe gebraucht.
Und wenn ihr ganz ganz tolle Kollegen seid, dann kauft das Buch "Menschen mit Meer" von Alex Hofmann und gebt es unter Kollegen rum. Da werden ganz verschiedene Autisten portätiert und gegen Ende gibt es sehr viele Informationen, die das Verständnis erleichtern. => https://erdlingskunde.wordpress.com/2013/08/05/menschen-mit-meer/
Wenn ihr mit ihm redet, schaut er euch dann richtig an oder guckt er woanders hin?
solche Kollegen wie euch braucht man nun wirklich nicht, die sich auf Kosten von schwächeren amüsieren. Die Hohlköpfe seit auf langer Sicht ihr. Irgendwann wirst du vielleicht das "Opfer" sein, weil es mit dem jetzigen langweilig wird und eure sog. Runde zerbrechen wird, dann setzen sich andere Hohlköpfe an die Spitze und mobben euch. Du kannst froh sein, dass ihr nicht unter meiner Regie arbeiten müsst, denn dann würden Abmahnungen und Kündigungen an solche Blitzbirnen wie euch versendet. Denk dran niemand ist unersetzbar auch du nicht.
Vielleicht weil er einfach nur höflich eine Frage beantwortet?
Warum seid Ihr so ekelhaft? Lasst den freundlichen Menschen doch einfach in Ruhe.
Weil er Euch haushoch überlegen ist und sich nicht die Mühe machen will, sich irgendwelche "Konter" auszudenken.
Solche Art Kindereien sind nun einmal nicht Jedermanns Sache.
Er schaut weg, also in eine seitliche Richtung.