Warum machen Professoren so schwere Klausuren wo über 50% durchfallen, in der Schule wäre das ein Skandal ohnegleichen gewesen?

5 Antworten

Red Panther hat schon viele gute Dinge gesagt.

Ein weiterer Unterschied ist auch das das erste durchfallen durch eine prüfung so gesehen an der Uni fast Konsequenz los ist. Man muss sie dann halt nochmal schreiben. Entsprechend kann man sich auch problemlos erlauben Höhe Durchfallquoten zu haben. Wer's beim ersten Mal nicht begriffen hat muss halt beim 2. Mal die Kurve kriegen. Und wer es da nicht schafft ha dann ggf. Noch n Drittversuch. (war bei uns zumindest so) Letztere sind aber begrenzt gewesen bei uns.

Und wie andere schon gesagt haben bes ist Eine spezialisierung das Niveau bzw. Das was man können muss gibt eben den Ton an. Wer dem nicht gewachsen ist der sollte eventuell was anderes studieren. Oder halt gar nicht. Es gibt keinen Grund irgendwen aus Mitleid durch zu schleifen.

Der Unterschied zwischen einer Schule und einer Universität ist, dass bei letzterer die Professoren nicht die Aufgabe haben, möglichst auch noch den letzten zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Sondern wer es nicht packt, der packt es eben nicht. Das liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Schülers. Ein Professor ist kein Lehrer.

Deshalb ist der Vergleich schon deshalb nicht sinnvoll!

Aber zu den Gründen, warum Professoren das machen:

  • Sie sind der Meinung "das muss ein Student nach diesem Modul können" und viele Studenten bringen das einfach nicht. Ist die Schuld des Studenten, weil es am Ende in seiner Verantwortung liegt, die Anforderungen zu erfüllen.
  • Sie streben tatsächlich eine gewisse Durchfallquote an. Es soll z.T. bewusst ausgesiebt werden - man hat 100 Erstis aufgenommen, kann aber in den späteren Semestern nur 40 Studenten betreuen. Also müssen diejenigen, die es nicht ernst meinen, dazu motiviert werden sich was anderes zu suchen.
  • Es gibt bei manchen auch so ein elitäres Denken wie "eine Drei muss reichen, Einsen gibts nicht" oder "wenn nicht wenigstens einige durchfallen, war's keine Prüfung" oder "ich schenke niemandem was" oder "es ist keine Uni, wenn alle gute Noten bekommen". Solche Dozenten gucken sich durchaus auch mal die Durchfallquote des letzten Semesters an und beschließen, dass sie schwierigere Fragen stellen müssen.

Viele Professoren empfinden es als notwendiges Übel, dass sie neben ihrer Forschungsarbeit auch noch Vorlesungen halten und Prüfungen abnehmen müssen. Die Priorität liegt bei der Forschung und die Vorlesungen muss man halt machen, um die Professur zu behalten.

Wer mit all dem nicht klarkommt, ist halt an einer Uni an der falschen Adresse.

Klausuren, die regelmäßig hohe Durchfallquoten haben, werden i.d.R. zum Aussieben eingesetzt. Ob das didaktisch oder hochschuladministrativ sinnvoll ist, sei dahingestellt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Postdoc / Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Uni ist nicht Schule.
An Unis wird ausgesiebt - zumindest in vielen Studiengängen - um die Anzahl der Studenten auf eine erträgliche Größenordnung zu reduzieren.

Wenn der Professor plant, dass bei der Klausur nur 50% der Teilnehmer bestehen sollen, dann wird die Punkte-Verteilung und die Grenze, ab welcher Punktzahl man bestanden hat, genau so gesteuert, dass am Ende 50% der Teilnehmer nicht die erforderliche Punktzahl zum Bestehen erreicht haben.


Denkschulen 
Fragesteller
 12.02.2023, 16:29

Nein. Vorher ist die Bestehensgrenze bei uns klar und wird höchstens gesenkt. Meistens liegt die Bestehensgrenze bei etwa 45%. Und wird dann gesenkt. Und trotzdem 50% Durchfallquote.

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Es ist nicht die Schuld des Profs, wenn jemand durch eine Klausur fällt...


Rubezahl2000  12.02.2023, 15:24

Das ist nicht ganz richtig so.

In vielen Studiengängen - inbes. bei MINT-Studiengängen - legen die Professoren bei den Erstsemester-Klausuren von vornherein eine Verteilung fest, wie die Klausur ausfallen wird.
Wenn der Professor plant, dass bei der Klausur z.B. nur 50% der Teilnehmer bestehen sollen, dann wird die Punkte-Vergabe so erfolgen, dass das Ergebnis passt.
Dann fällt die Hälfte der Studenten durch, weil der Professor sie aussieben will.

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ErsterSchnee  12.02.2023, 15:27
@Rubezahl2000

Wenn 50% der Studenten diese Klausur bestehen, dann liegt die Durchfallquote ja wohl doch an den Studenten. Denn ganz offensichtlich war sie ja zu schaffen...

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Rubezahl2000  12.02.2023, 15:40
@ErsterSchnee

Du hast es nicht verstanden.
Selbstverständlich ist die Klausur "zu schaffen", weil der Professsor VORHER entschieden hat, dass 50% der Studenten sie schaffen werden.
Die Duchfallquote denkt sich der Professor VORHER aus und dementsprechend fällt dann das Ergebnis der Klausur aus, weil es so gesteueret wird vom Professor.

Wenn 100 Studenten an der Klausur teilgenommen haben, dann wird die Grenze, ab welcher Punktzahl man bestanden hat, genau dahin gelegt, dass sie zwischen der Punktzahl des 50. und des 51. Studenten liegt.

Für jeden einzelnen Studenten ist für das Bestehen der Klausur letztendlich nicht entscheidend, wie gut er selbst gelernt hat, sondern wieviele andere besser sind als er selbst.

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ErsterSchnee  12.02.2023, 16:47
@Rubezahl2000

DU hast es nicht verstanden... Wenn 50 der 100 Studenten in der Lage sind, die dann erst festgelegte Punktzahl zu erreichen liegt es nicht am Prof... Würden alle Studenten die volle Punktzahl bekommen, würde ja keiner durchfallen.

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Rubezahl2000  12.02.2023, 17:33
@ErsterSchnee

Du WILLST es nicht verstehen.
Liegt sicherlich daran, dass du keinerlei Erfahrungen mit solchen Studiengängen hast.

Wenn der Professor vorher geplant hätte, dass 60% oder nur 30% bestehen sollen, dann würden bei derselben Klausur und denselben Studenten 60% bzw. 30% der Teilnehmer bestehen.
Also genau so viele, wie der Professor VORHER festgelegt hat.

Und dass alle Teilnehmer die volle Punktzahl haben, das ist überhaupt nicht möglich. Die Aussieb-Klausuren in diesen Studiengängen sind von vornherein so konzipiert, dass es gar nicht möglich ist, in der vorgegebenen Zeit die volle Punktzahl zu schaffen.

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ErsterSchnee  12.02.2023, 17:57
@Rubezahl2000

DU verstehst es noch immer nicht. Wenn es einigen Studenten möglich ist, 97% der Punkte zu erreichen (oder 95% oder 83% oder egal wie viel), dann ist es zwangsläufig ALLEN Studenten möglich, diese Punkte zu erreichen, wenn es am Prof und nicht an den Studenten liegen würde...

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Rubezahl2000  12.02.2023, 18:42
@ErsterSchnee

Ich mache mal einen letzten Versuch, dann gebe ich es auf, dich von der Realität zu überzeugen.

Wenn 75% der Studenten den Stoff angemessen beherrschen, der für die Klausur vorgesehen ist, aber der Professor vorher bereits für sich geplant hat, dass nur 50% der Teilnehmer bestehen sollen, dann werden auch nur 50% bestehen.

Von den 50% die durchfallen, hätte die Hälfte es eigentlich verdient, die Klausur zu bestehen, weil sie den Stoff ausreichend beherrschen, aber wegen der vorher festgelegten Durchfallquote haben sie Pech gehabt.

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ErsterSchnee  12.02.2023, 18:50
@Rubezahl2000

Ok, ganz einfache Frage:

50% der Studenten haben 75% oder mehr der gesamten Punkte erhalten 50% der Studenten haben weniger als 75% der gesamten Punkte erhalten.

Du sagst jetzt also, dass das daran liegt, dass der Prof unterschiedlich bewertet. Ein Student bekommt für die Lösung von "1+1"zwei Punkte, während ein anderer Student für dieselbe Lösung nur einen Punkt bekommt.

Interessant...

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Rubezahl2000  12.02.2023, 19:07
@ErsterSchnee

Jetzt reicht’s.
Kannst stolz sein auf deine Sturheit, deine Realitätsverweigerung und dein Verdrehen von Aussagen.

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