Warum konfirmieren und wie war das bei euch?
Ich habe nun die Wahl ob ich mich konfirmieren lasse oder nicht. Schonmal im voraus: Ich möchte mich auf keinen Fall wegen des Geldes konfirmieren lassen, ich finde das total doof und das sollte nicht der Grund sein! Meine Mutter hat schon immer gesagt das ist totaler quatsch. Sie hat aber auch gesagt das ich es mir genau überlegen soll und sie hat mir gesagt was auf jeden fall kein Grund sein sollte. Aber ich habe jetzt das Gefühl sie will mir das aus zuschlagen.
Ich selber hatte noch nie extrem viel mit der Kirche zu tun. Ich bin mit meiner besten Freundin oft in Kirchenfreizeiten die Gemeinde gegangen. Ich habe auch immer das gesagt was meine Mutter gesagt hat, weil ich mir nie Gedanken dazu gemacht habe.
In den Ferien habe ich das alles mal hinterfragt und bin zum Entschluss gekommen, das ich das alles gar nicht quatschig finde. Reli Unterricht macht mir total viel spaß und ich liebe es wenn unsere Lehrerin Geschichten von Gott erzählt.
Ich habe dann auch mal angefangen zu beten. es hat sich total gut angefühlt und egal wie doof das klingt ich habe mich total wohl gefühlt. Im Hinterkopf hatte ich immer Mama, weil ich dachte sie findet das nicht gut. Aber sie ist meine Mutter und mir ist wichtig was sie denkt und mir ist unsere Beziehung auch wichtig.
Würdet ihr sagen wenn man sich konfirmieren lässt muss man stark gläubig sein, jeden So in die Kirche, nur noch Bibel lesen und mit keinem Gedanken an z.B die Feier denken?
habt ihr euch konfirmieren lassen und warum?
Bitte bleibt freundlich in den Antworten!
6 Antworten
Bei einer Konfirmation bekennst du dich zu deinem Glauben.
Es gibt aber dennoch immer wieder Menschen, die das nur der Feier und des Geldes wegen machen.
Du gehst da mit einer anderen Motivation dran. Der Glaube ist bei jedem unterschiedlich, manche sind schon ihr kurzes Leben lang in ihrer Gemeinde verheimatet und ihr Glaube demensprechend schon stark, andere fangen gerade erst an sich damit zu beschäftigen. Beides ist gut und vollkommen in Ordnung. Dafür ist der u.a. der Konfi-Unterricht da. Du beschäftigst dich dort mit Themen des Glaubens & der Bibel und lernst vieles kennen.
Sich eine schöne Feier wünschen oder sich Gedanken machen, was du mit dem geschenkten Geld machen willst, ist übrigens völlig in Ordnung, sollte nur nicht der Hauptgedanke sein und alles andere verdrängen.
Ich habe mich konfirmieren lassen, weil Gott für mich schon immer eine Stütze war, egal ob in tollen oder in schweren Momenten. Da meine Oma Küsterin war, habe ich als Kind ganze Wochenenden in den Gemeinderäumen verbracht und meiner Oma geholfen, die Sakramente vorzubereiten oder Stühle zu stellen. Das war für mich als Kind natürlich in erster Linie aufregend und abenteuerlich, dennoch hat es etwas mit mir gemacht.
Für mich war die Konfirmation eine wichtige Sache. Ich wollte so ein guter Mensch sein, der vernünftig ist, ernst und alles gut macht. Auch mit Gott, über den ich manches wusste. Inzwischen empfinde ich Glauben als eine Art Beziehung zu jemand, den ich immer mehr entdecke. Manche verzerrten Vorstellungen, die ich von Autoritätspersonen pauschal auf Gott übertragen habe, verändern sich. Man wird in diesem Leben Gott nie umfassend verstehen können. Es geht um einen gemeinsamen Weg, ein Miteinander. Insofern ist "stark" gläubig immer auch relativ. Das Gute: er ist stark, ich muss es nicht sein. Das entspannt.
Mit der Konfirmation sagen evangelische Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren "Ja" zu Gott und dem christlichen Glauben.
https://www.sonntagsblatt.de/artikel/menschen/konfirmation-was-ist-das-und-wie-wird-das-evangelische-fest-gefeiert
Nein, wenn man sich konfirmieren lässt, besteht kein Anspruch der Kirche, dass Du regelmässig den Gottesdienst besuchst. Das Ja zu Gott und zum christlichen Glauben sollte jedoch vorhanden sein.
Was heisst es nun aber, ein Ja zum christlichen Glauben zu haben? Für mich ist es die Bekehrung.
1.. Erkennen, dass man in Gottes Augen nicht so gelebt hat, wie Gott es möchte.
2. Bereit sein, sein Leben Jesus Christus zu übergeben.
3. Anerkennen, dass Jesus für alle unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.
4. Den Willen sein Leben zu ändern und so zu leben, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Möglichst Sünden zu vermeiden. Für die Not der Mitmenschen da sein.
· …denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung – Römer 10,9 – 10
· 20 Zuerst habe ich in Damaskus und Jerusalem gepredigt, dann in Judäa und bei den übrigen Völkern. Überall habe ich verkündet, die Menschen sollten sich von der Sünde abwenden, zu Gott umkehren und durch ihr Leben zeigen, dass es ihnen damit ernst ist. Apostel 26,20
https://www.youtube.com/watch?v=oo7dnT2iDig
https://www.youtube.com/watch?v=5Uqav9AWODE
Ich hätte mich nicht konfirmieren lassen sollen. Denn bei mir war damals das Ja zu Gott und zum christlichen Glauben nicht da. Es war ein Anlass aus Tradition. Ein Familienfest. Niemand hätte verstanden, wenn ich die Konfirmation verweigert hätte. Gut, ein wichtiger Grund war auch, dass ich damals das Mädchen, in das ich stark verliebt war, immer im Konf-Unterricht sehen konnte.
Ich habe mich nicht konformieren lassen, um mich dem Willen der Kirche zu widersetzen...
Was passiert denn bei einer Konfirmation?
Du gehst in die Kirche und in den Unterricht. Du lernst etwas über deine Religion und du ehrst Gott. Beides nicht schlecht.
Wenn du irgendwann das Gefühl bekommen solltest, dass du fehl am Platz bist, oder nicht dahinter stehst, gehst du zum Pfarrer und sprichst darüber. Erfahrungsgemäß brechen auch immer wieder Konfirmanden die Aktion ab, ohne dass sie irgendwer daran hindert.
Da die meisten sowieso nur wegen der Familie und der Geldgeschenke hingehen werden halt Stempel gesammelt, weil ein paar so Schlaubis mit dem geringsten Aufwand an ihre Feier kommen wollen.
Da du anders motiviert bist, da es dir gefällt zu lernen und zu loben stehst du sowieso schon auf der richtigen Seite. Glaube ist nicht bei allen Menschen von Anfang an stark und perfekt. Glaube ist etwas, was wächst. In der Gemeinschaft.
Es ist ein interessanter und spannender Weg, der ein Leben lang gegangen wird. Und Konfirmationsunterricht ist sicher eine gute Etappe auf diesem Weg. Auch wenn deine Eltern das vielleicht schräg finden, oder du dir auch mal eine schöne Feier wünscht. Geh doch einfach hin, hab Spaß und lerne auch noch was dabei.