Warum ist es eigentlich unmännlich, nicht besoffen zu sein?
Ich trinke gerne was, wenns mir schmeckt. Wenn es einen Likör oder einen Schnaps gibt, der mir schmeckt, dann trink ich da auch ein paar Gläser. Ich mag es auch, angeheitert zu sein.
Aber irgendwann kommt dann ein Punkt, wo ich merke, dass es kippt. Wo ich merke, wenn ich jetzt noch ein Glas trinke, wirds mir schlecht. Oder wenn ich so langsam ein Gefühl bekomme, dass mein Kopf irgendwie einschläft. Dann höre ich auf zu trinken bzw. mach erstmal eine Pause.
Ich möchte nicht besoffen sein. Ich möchte nicht kotzen oder dass mir schwindelig ist. Ich versteh das auch nie. Es würd auch kein normaler Mensch freiwillig so viel essen bis er kotzt.
Ich kenn das auch aus meiner Familie nicht. Da wurd an Geburtstagen MAL was getrunken. Aber nie so viel, dass die Leute reihenweise gekotzt hätten.
Aber wenn ich dann sage, dass ich jetzt nichts mehr möchte, dann gibt's immer riesige Diskussionen, die manchmal richtig in Streit ausarten. Die können dann einfach nicht akzeptieren, dass ich nichts mehr will. Einmal hat mir jemand dann sogar eine Flasche Bier über den Kopf geschüttet.
Und das sind auch so Sachen, die ich nicht verstehe. Warum werden andere wütend, wenn ich nichts mehr trinken möchte? Beim Essen würd mich auch nie jemand anschreien, dass ich gefälligst einen sechsten Gang bestellen soll.
Und dann fangen dann manchmal die Beleidigungen an. Dass ich ne schwule Tunte wäre oder ein Weichei. Oder dass man mich nicht einladen könne.
Ich verstehs einfach nicht. Ich trink doch gerne. Aber wenn ich genug habe, hab ich genug.
8 Antworten
"Aber wenn ich dann sage, dass ich jetzt nichts mehr möchte, dann gibt's immer riesige Diskussionen, die manchmal richtig in Streit ausarten. Die können dann einfach nicht akzeptieren, dass ich nichts mehr will. Einmal hat mir jemand dann sogar eine Flasche Bier über den Kopf geschüttet."
Was sind das denn für Leute?
Ich kenne das schon, dass Alkohol veralltäglicht und normalisiert wird, aber selbst unter den Menschen, die ich kenne, bei denen das so ist, würde es nie zu solchen Situationen kommen. Das ist eine Frage des gegenseitigen Respekts und hat mit Alkohol an sich meines Erachtens nichts zu tun. Meinem Eindruck nach sind das einfach fragwürdige Leute, mit denen du da zu tun hattest.
"Ich verstehs einfach nicht. Ich trink doch gerne. Aber wenn ich genug habe, hab ich genug."
Und das ist meines Erachtens eine gute und weitestgehend gesundheitsverträgliche Einstellung. Drogenkonsum ist in erster Linie eine private Angelgenheit und läuft immer auf eigenes Risiko. Andere geht es schlicht nichts an, ob man überhaupt welche nimmt und wenn ja, wie viel man davon nimmt (wobei solche Fälle, in denen man Im Zuge des Drogenkonsums doch eine Bela(esti)st(ig)ung für seine Mitmenschen wird, hier eine problematische Ausnahme darstellen). Mit Leuten, die das nicht akzeptieren können, würde ich mich ehrlicherweise garnich abgeben. Proletenhaftes Machogehabe geht mir generell ziemlich schnell ziemlich auf die Nerven.
Ich finde dein Verhalten sehr vernünftig und völlig in Ordnung. Ich selbst trinke auch nicht mehr so viel. Habe das Glück, dass ich mir da noch nie Sprüche anhören musste oderso. Vielleicht hast du einfach das falsche Umfeld.
Du hältst dich in den falschen Kreisen auf.
Ich kenne dieses Verhalten nicht und bin auch nicht der Meinung dass trinken männlich ist bzw nicht trinken unmännlich.
Das ist reines Klischee Denken,
es ist keinesfalls unmännlich wenn man Alkohol (egal in welcher Form) ablehnt, ich trinke gerne ein gutes kühles Blondes (Bier) oder auch mal ein Glas Wein, aber alles nur in Maßen.
Es hat viel mit Gruppendruck und Klischee Denken zu tun, wenn die ganze Gruppe säuft und nur Du nüchtern daneben stehst dann stellt man dich gerne als Weichei dar, das stimmt aber ganz und gar nicht, im Gegenteil zeugt es von großem Selbstbewusstsein und innerer Stärke wenn man seinen Prinzipien treu bleibt.
Wenn das deine Freunde nicht einsehen oder akzeptieren wollen dann solltest du dir besser neue Freunde suchen denn dann sind nämlich deine intolleranten Freunde die Weicheier und nicht Du!!
Solche Leute kenne ich. Wie viele von deinen Freunden haben eine Freundin? Beschweren sie sich oft darüber, dass Frauen nur auf Idioten stehen?
Meistens sind das Jungs vom Dorf, denen am Wochenende (oder auch unter der Woche) nichts besseres einfällt, als sich zu betrinken. Männlich wirkt das aber nur in ihren eigenen Augen.
Wenn du weniger trinkst und dafür noch gerade gehen kannst, wirkst du definitiv weitaus männlicher als sie.
Meiner Erfahrung nach sind solche Freunde auf Dauer keine gute Gesellschaft.