Warum ist die Frage nach der Einstellung Einsteins zu Gott so sehr widersprüchlich?
Für alle, die sagen, ich solle doch selber googeln, sei mitgeteilt, dass ich das längst getan habe. Allerdings erhob sich gerade deshalb meine Frage, weil die Aussagen darüber nicht widersprüchlicher sein könnten.
Übrigens habe ich auch den Wikipedia-Bericht gelesen. Erscheint mir aber sehr einseitig.
War Albert Einstein, vor allem am Schluss seines Lebens, nun gläubig oder nicht?
Das hat er am Ende seines Lebens gesagt
Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen
Welche Aussagen meinst du?
Quer beet, von absolut atheistisch bis hin zu Jesus anbetend.
Das reicht doch nicht aus. Da würde ich eher sagen, du hast selbst keine Ahnung, wo er angeblich Jesus anbetet
Siehe Ergänzung
Gibt es für das von dir jetzt ergänzte Zitat auch eine nachvollziehbare Quellenangabe?
Die zweite Hälfte (ab "Ich bin zwar Jude...") passt weder stilistisch noch inhaltlich zu ihm.
Du glaubst es also nicht?
18 Antworten
Einstein glaubte an einen Schöpfer, aber nicht an einen persönlichen Gott. Für ihn war das Wort "Gott" die Summe aller Gesetze und Ordnungen, nach denen diese Welt entstand und weiterbesteht. Auf die Frage eines New Yorker Rabbiners "Glauben Sie an Gott?" antwortete er fast ausweichend: "Ich bin kein Atheist… Das Problem ist für unseren begrenzten Geist zu gewaltig."
Also glaubte er an Das Allerhöchste, und nicht an die Gottesvorstellungen der Religion.
Man ist entweder Jude, Christ, Agnostiker oder Atheist.
Man kann nicht die Existenz Gottes in Frage stellen bzw. ablehnen und gleichzeitig voll von ihr überzeugt sein.
In diesem Zusammenhang finde ich zwei Briefe aufschlussreich, die Einstein 1954 - also etwa ein Jahr vor seinem Tod - schrieb.
Im ersten dieser Briefe (vom 3. Januar 1954 an den Philosophen Eric Gutkind) schrieb er:
Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger aber reichlich primitiver Legenden. (...) Für mich ist die unverfälschte jüdische Religion wie alle anderen Religionen eine Incarnation des primitiven Aberglaubens.
Abbildungen dieses Briefes sind hier und hier zu finden, ein vollständiges Transkript hier.
In einem weiteren Brief (vom 24. März 1954) schrieb er:
Es war natürlich eine Lüge, was Sie über meine religiösen Überzeugungen gelesen haben, eine Lüge, die systematisch wiederholt wird. Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott und ich habe dies niemals geleugnet, sondern habe es deutlich ausgesprochen. Falls es in mir etwas gibt, das man religiös nennen könnte, so ist es eine unbegrenzte Bewunderung der Struktur der Welt, so weit sie unsere Wissenschaft enthüllen kann.
(Quelle: Albert Einstein: The Human Side. Hrsg. von Helen Dukas und Banesh Hoffman. Princeton, New Jersey 1981, S. 43)
Ich mag nicht beurteilen, ob man Einstein deswegen jetzt als Atheisten, Agnostiker oder etwas anderes bezeichnen kann, aber "gläubig" im üblichen Sinn war er sicherlich nicht.
Und hier noch eine Ergänzung aus gegebenem Anlass:
Für mich ist die unverfälschte jüdische Religion wie alle anderen Religionen eine Incarnation des primitiven Aberglaubens.
Einstein war also judenfeindlich. Schlimm.
Das "Zitat" kann nicht von Einstein stammen, denn 1955 kannte man den Begriff "Internet" noch nicht.
Einstein glaubte an eine kosmische Religion.
Er war am ehesten noch Pantheist. Er lehnte das konventionelle Bild eines persönlichen Gottes ab.
Musste grad mal googeln was das ist
Hab nun endlich ein wort dafür wie ich die welt sehe 😄
... ein Pantheist.
"Es war natürlich eine Lüge, was Sie über meine religiösen Überzeugungen gelesen haben, eine Lüge, die systematisch wiederholt wird. Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott und ich habe dies niemals geleugnet, sondern habe es deutlich ausgesprochen. Falls es in mir etwas gibt, das man religiös nennen könnte, so ist es eine unbegrenzte Bewunderung der Struktur der Welt, so weit sie unsere Wissenschaft enthüllen kann." - Albert Einstein, Anwort vom 24. März 1954 auf einen Brief von J. Dispentiere
"Ich glaube an Spinozas Gott, der sich in der gesetzlichen Harmonie des Seienden offenbart, nicht an einen Gott, der sich mit dem Schicksal und den Handlungen der Menschen abgibt." - Albert Einstein, zitiert in DER SPIEGEL, 27. April 1955
Da dein Zitat keine Quellenangabe hat, ist es zweifelhaft, ob Albert Einstein das jemals so gesagt hat.
Nö.
Zum einen kann man Jude wie Österreicher oder Schweizer sein. Da zählt die Abstammung.
Zum anderen gibt es säkulare Juden:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_S%C3%A4kularismus