Warum hat sich am Hunger in Afrika seit Jahrzehnten kaum etwas geändert trotz vieler Spenden und Entwicklungshilfe?

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Weil wir das Ganze von der falschen Seite aus anpacken und man sich nicht eingestehen möchte, dass das aktuelle System so nicht funktioniert. Es ist nun mal leider so, dass die viele Afrikaner unsere Hilfe nicht als Unterstützung zur Selbsthilfe sehen, sondern als "Geschenk" und damit macht man, was man möchte - alles, was wir erreichen ist, dass sich die BEvölkerungszahl dort unten, dank unserer beständigen Hilfe, verfielfacht und sie nur noch abhängiger werden.

Ich hatte vor einigen Monaten ein Gespräch mit einer Afrikanerin - sie war über ihre eigene finanzielle Situation sehr betroffen - und ihre Medikamente bekam sie auch nicht, weil "die Amerikaner nicht mehr schicken" - sie ging einfach davon aus, dass Europäer und Amerikaner "mehr schicken müssen ..." eben weil sie es nicht anders kannte.

Dazu kommt unglaublich viel Korruption - die dort völlig normal ist, und fehlende Planung und auch Planungswillen im großen Maßstab. Es wird gerne argumentiert, dass die Wirtschaft in einigen afrikanischen Ländern ja sogar wächst - aber dieses Wachstum stützt gerade mal den "Status Quo". Bis 2050 haben wir, glaube ich, 2,5 Milliarden Afrikaner - und an der Ernährungslage dürfte sich nicht viel ändern - eher im Gegenteil.

Wer sich mit der Geschichte des Kontinents, vor allem unterhalb der Sahelzone ein wenig beschäftigt, der erkennt, dass es kein Einzelfall ist: Die afrikanischen Stämme und später Nationen hatten einen sehr viel langsameren Fortschritt als die Europäer oder auch Asiaten. Interessant wird das Ganze, wenn wir uns Nordafrika ansehen und jene Länder, die "schon immer" im Dunstkreis Europas lagen, wie z.B. Ägypten. Hier sieht die Lage frapierend anders aus - aber ebenfalls bei weitem nicht so, wie in Europa. Je weiter südlich man geht, umso rückständiger wird es - immer durchsetzt von europäischen "Krümeln" an Technologie und Entdeckungen.

Sie vermehren sich zu stark. Seit der Spendenwelle haben sie sich schon verdoppelt. Das Land ist nicht in der Lage bei der schlechten Landwirtschaft die Bevölkerung selber zu versorgen. Korruption, Kriege und schlechte Verteilung von Reichtum tun ihr übriges.

Als GI sehe ich das Hauptproblem darin, dass Afrika wirtschaftlich und geopolitisch nie wirklich eigenständig agieren durfte und man europäischen Großkonzernen, insbesondere DAX-Konzernen, sowie globalen Investoren aus dem GWA-Bereich viel zu wenig Chancen und Raum gegeben hat, dort langfristige wirtschaftliche Strukturen aufzubauen. Stattdessen haben sich über Jahrzehnte NGOs, westliche Regierungen und supranationale Organisationen mit ineffektiven Spenden- und Entwicklungshilfeprojekten inszeniert, die kurzfristige Symptome lindern, aber nie echte wirtschaftliche Wertschöpfung vor Ort geschaffen haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hunger ist kein afrikanisches Phänomen, sondern resultiert in sehr vielen Fällen in erster Linie aus Kriegen, gelegentlich auch aus Missernten und zu einem Teil auch aus landwirtschaftlichen Strukturen aus der Kolonialzeit.

Die derzeit gravierendste Hungersnot herrscht im Sudan/Südsudan, seit vielen Jahren Kriegsgebiet mit Millionen von Flüchtlingen, die zuhause einfach ihre Äcker nicht mehr bebauen können, sondern in Flüchtlingslagern auf eine notdürftige Versorgung hoffen müssen.

Es ist halt leider in solchen (Bürger-)Kriegsgebieten recht häufig der Fall, dass gezielt Dörfer, Äcker und das Land zerstört werden, um seinen Feinden zu schaden.

Generelll aber sind nicht einmal Länder wie der Kongo oder Namibia Hungergebiete.

Zu hohe Korruption und kein grosses Interesse sich anzustrengen.

Es gab da vor kurzem eine Doku, wo eine Schweizer Vereinigung ein neues Dorf bauen wollte, weil das alte zerstört war.

Die haben Spenden gesammelt, die Pläne gemacht, Architekt gestellt und die Baumaterialien bezahlt.

Die Dorfbewohner sollten, unter Anleitung, die Häuser aus Holz bauen.

Als die Schweizer nach einiger Zeit wiederkamen, war kaum etwas gebaut und ein Teil der Materialien geklaut.

Als sie vom Fernsehteam gefragt wurden warum sie nichts getan haben, sagten die Dorfbewohner, sie hätten gedacht die anden bauen schon und ausserdem sollte es doch besser die Schweizer machen.

Drufhin haben die sich zurück gezogen.