Islam - Hunger und Tod in Afrika?

14 Antworten

Nun, da gibt es zwei Möglichkeiten: Gott kann nicht helfen oder Gott will nicht helfen.

Ersteres fällt im Grunde weg, weil Gott angeblich mächtig genug ist, um das Universum ansich zu erschaffen. Er gilt in so gut wie allen Religionen als allmächtig. Natürlich ist er in der Lage, seiner eigenen Kreation zu helfen. Bedenke zudem: Wir haben nicht darum gebeten, erschaffen zu werden, das war seine Idee.

Also die zweite Möglichkeit. Dazu eine kleine Geschichte:

In meiner Gegend ist vor etwa einem halben Jahr ein Jugendlicher verschwunden, als er sein Handy suchen gehen wollte. Waldstücke wurden durchsucht, Zeugen wollen ihn gesehen haben, seine Eltern haben alles in Bewegung gesetzt, um ihr Kind lebend wieder zu finden. Weißt du, wo man ihn nach dem Sommer gefunden hat? Oder genauer gesagt, was von ihm übrig war? Zwischen eingepackten Heuballen, die wohl auf ihn gestürzt sind und ihn so schwer verletzt haben, dass er daran (hoffentlich sofort..) gestorben ist.

Und der Priester hat bei der Trauerfeier den allmächtigen gütigen Gott darum gebeten, den Eltern jetzt bitte Kraft zu spenden. Wirkt wie blanker Hohn, oder?

Ach ja, da ist eine dritte Möglichkeit: Es gibt keinen Gott. Dafür habe ich mich schon vor einigen Jahren entschieden.

Superreich  10.11.2018, 00:16

Und wer hat die Heuballen so aufgestellt, das ein Unglück passieren konnte? Gott doch nicht, oder?

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sacredrain  10.11.2018, 12:30
@Superreich

Wer hat dabei zugeschaut, als die Heuballen gestapelt wurden und der Junge schließlich dazwischen geklettert ist? Wer hat dem Jungen beim sterben zugesehen?

Wäre ein Mensch dabei gewesen, würde er jetzt wegen unterlassener Hilfeleistung angeklagt werden. Man ist aber nicht nur gesetzlich dazu verpflichtet, anderen zu helfen, sondern auch moralisch. Ich bin mir absolut sicher, dass du dem Jungen geholfen hättest, auch ich hätte es ohne zu zögern getan. Und doch war er die ganze Zeit alleine.

Es heißt zwar immer, dass es ohne Gott keine Moral gäbe, aber ist Gott denn selbst ein Vorbild für moralisches Handeln?

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Superreich  10.11.2018, 22:47
@sacredrain

Gott greift nicht immer ein, wenn wir es uns wünschen, das stimmt. Und es ist der schmerzlichste Gedanke überhaupt. Kennst du den Film "Silence" von Martin Scorcese? (https://de.wikipedia.org/wiki/Silence_(Film)) Wenn du es ertragen kannst, sieh ihn dir einmal an. Ich habe freilich noch Monate später Alpträume davon gehabt.

Aber in anderen Fällen wollen wir auch nicht, das Gott eingreift, oder? Gott soll und nicht sagen, wie wir unser Leben führen sollen, wir sind unser eigener Herr; aber er soll uns beschützen, wenn etwas schief läuft.

Wir wünschen uns, das Gott uns dient, und nicht umgekehrt.

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Du sprichst mit deiner Frage nicht nur Muslime an. Deshalb die Antwort aus christlicher Sicht:

...Gott ist kein „Lückenbüßer“, welcher immer dann eingreift, wenn unschuldige Menschen zu Tode kommen oder um noch schlimmeres zu verhindern. Der Gott der Bibel sagt, dass er uns gerne hilft und uns zur Seite steht. Doch wenn wir Menschen ein Leben ohne seine Hilfe und ohne seine Ratschläge leben wollen, so müssen wir auch die Konsequenzen davon tragen. Ich bin überzeugt, dass Gott nicht schadenfroh ist oder lachend auf unser Elend hinab blickt, sondern dass er bewusst das Resultat unserer Entscheidung(en) nicht verhindert, so dass wir Menschen merken und verstehen, dass wir nicht in der Lage sind, ein friedvolles und glückliches Leben ohne seine Hilfe und seine Weisheit führen zu können. Doch leider denken wir Menschen heutzutage immer noch, dass wir ohne Gott leben können und dass wir aus eigener Hand all dem Bösen und Schlimmen ein Ende setzen können und merken doch dabei nicht, dass wir selbst oft das Böse in uns haben und der Grund für viel Leid und Elend selbst sind.Hilflosigkeit von Kindern in Naturkatastrophen

Wir müssen also anerkennen, dass wir selbst oft für den Tod von unschuldigen Kindern verantwortlich sind und dass es nicht dem Wesen Gottes entsprechen würde, wenn dieser ständig eingreift um das Leben der Kinder zu bewahren.....

http://gibt-es-gott.com/wenn-es-gott-gibt-warum-sterben-dann-unschuldige-kinder

Gott hat uns als Wesen geschaffen, die sehr viel gegen den Hunger und die Not der Welt allgemein tun könnten. Doch nur sehr wenige sind bereit, ihren Reichtum oder ein Teil des Gehaltes für Hilfsorganisationen auszugeben, welche die Armut bekämpfen. Da fällt es dann leicht Gott die ganze Schuld dafür zu geben.

Zicke52  09.11.2018, 20:31

Dürreperioden oder Überschwemmungen, die die Ernte vernichten, sind UNSERE Entscheidungen?

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Superreich  09.11.2018, 23:40
@Zicke52

Wollen Sie den menschengemachten Klimawandel etwa leugnen, Zicke?

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Zicke52  10.11.2018, 00:08
@Superreich

Oha, mit welchen Mitteln haben denn die Menschen in der Antike das Klima beeinflusst? Schliesslich gab es schon damals Dürren und Unwetter, die Hungersnoete auslösten. Warum hat man wohl den Gewittergöttern Menschenopfer gebracht?

Auch in der Bibel werden solche "mageren" Perioden beschrieben. Weshalb die Juden ja auch immer umherzogen, wenn sie mal wieder nichts zu beissen hatten.

Aber klar, Gott ist nicht daran schuld. Der ist ja sooo machtlos. Die Menschen haben ALLES in der Hand!

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Superreich  10.11.2018, 00:11
@Zicke52

Die Menschen der Antike haben ganz massiv Wälder abgeholzt, unter anderem zum Bau der griechischen Flotte des Themistokles.

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Zicke52  10.11.2018, 00:16
@Superreich

Ja klar, die Wüste wurde von Menschen gemacht. Und wenn man in Europa Wälder abholzt, regnet's in Afrika nicht. Oder es kommt ein Hagelschauer.

Schon beeindruckend, was der Mensch alles kann.

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Superreich  10.11.2018, 00:17
@Zicke52

Wollen Sie den menschengemachten Klimawandel leugnen, Trum... äh, Zicke?

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Zicke52  10.11.2018, 06:43
@Superreich

Es ging ursprünglich nicht um Umweltzerstörung, sondern um KLIMABEDINGUNGEN. Also, wie schafften es Menschen, Regen zu verhindern (Dürreperioden)? Wie erzeugen Menschen den Hagel?

Dann hast DU den KlimaWANDEL ins Spiel gebracht. Der wird doch immer mit der Industrialisierung in Zusammenhang gebracht. Wie haben die Menschen in grauer Vorzeit, ganz ohne Industrie, das Klima GEWANDELT?

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profanity  10.11.2018, 08:00
@Superreich

Es gab auch bereits Klimawandel, bevor überhaupt ein Mensch auf diesem Planeten gewandelt ist. Haben da die Dinosaurier die Wälder abgeholzt?

Die Aussage, dass der heutige Klimawandel menschengemacht ist, ist ausgesprochen dünn. Neuste Forschungen ergeben, dass der Mensch nur zu ca. fünf Prozent daran beteiligt ist. Klimawandel sind ein völlig normaler Vorgang auf einem Planeten mit Atmosphäre.

Aber wir lassen uns ja nur allzu gern von den Mainstreammedien beeinflussen. Es wird ein Riesenfass aufgemacht mit Dieselfahrverboten und dem CO²-Ausstoß, was aber bei genauer Betrachtung völliger Unsinn ist. Aber wir glauben es und es muss sofort ein Dieselfahrverbot her (wobei ein Öltanker pro Tag deutlich mehr CO² ausstößt, als 50.000 Dieselfahrzeuge in einem Jahr zusammen.

Es geht nur um eins (wie immer): Geldmacherei! Nicht mehr und nicht weniger.

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Superreich  10.11.2018, 08:33
@profanity

Es geht immer um Geld. Was nun mit den Dinosauriern geschehen ist, weiß ich nicht, und natürlich gibt es diese "Natürlichen" Klimaveränderungen, die Sie nennen. Es ging hier aber um Klimaveränderungen, die schädlich für Menschen sind, und um die Frage der "Schuld".

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Bodesurry  10.11.2018, 08:34
@Zicke52

Es geht mir in erster Linie um die Bewältigung der Folgen von Dürreperioden und Ueberschwemmungen. Dann könnten wir viel mehr tun. In Afrika Tausende vor dem Hungertod bewahren.

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profanity  10.11.2018, 09:14
@Superreich

Die "Schuldfrage" dürfte mit meinen Ausführungen geklärt sein. Und zur sogenannten Umweltzerstörung in der Antike: Ein paar Millionen Menschen sollen also ähnlich schlimme Auswirkungen verursacht haben, wie heute über sieben Milliarden? Das ist derart absurd, dass es schon gar nicht mehr erwähnenswert ist.

Aber man kann sich natürlich alles schön - oder auch schlecht - reden...

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Zicke52  10.11.2018, 10:24
@Bodesurry

Wenn der von dir gedachte Gott wirklich nur mit verschränkten Armen zusehen würde, was der Mensch so macht, gäbe es diese Katastrophen nicht, denn der Mensch kann das Klima nicht machen. Wenn du an Gott glaubst, kannst du also nur Gott für die klimabedingten Ursachen der Hungersnöte verantwortlich machen.

Und auch die Bewältigung der Folgen wäre für Gott ein Klacks, während Menschen sich daran die Zähne ausbeissn. Es ist nämlich gar nicht so einfach. Wir können nicht in die betroffenen Länder gehen und dort an den lokalen Regierungen vorbei Bildungs, Gesundheits- und Sozialpolitik betreiben. Wir können dort auch keine wirkungsvolle Geburtenregelung auf die Beine stellen (noch dazu widerspricht Empfängnisverhütung den Lehren der katholischen Kirche!).

Entwicklungshilfe ist immer nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ausserdem kann sie auch perverse Auswirkungen haben - durch Spenden werden heimische Landwirtschaft und Handwerk zerstört. Guter Wille ist nicht gleich gute Lösung.

Aber ich weiss schon: Du sprichst den allmächtigen Gott von JEDER Verantwortung frei, und legst dem ohnmächtigen Menschen die ganze Last des Universums auf die Schulter. Gläubige können halt nicht anders, sonst wäre ihr Gott ja nicht perfekt.

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Superreich  10.11.2018, 22:54
@Bodesurry

Ja, das sollten wir.

Die traditionelle afrikanische Lebensweise trägt leider dazu bei, das die Wüste voranschreitet, aber auch die kapitalistische Ausdeutung der afrikanischen Völker durch eigene "Eliten" und den Welthandel.

Da muß es, in Afrika und in Europa, mehr Aufklärung geben, und gerechtere Handelsstrukturen.

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Na? Ist dir auch aufgefallen, dass an diesen "Worten Gottes" etwas nicht ganz stimmen kann?

Am Jüngsten Tag werden alle die Verhungernden gesund und munter dastehen und auf diejenigen deuten, die Schuld an ihrem Tod hatten, und diese werden keine Ausreden finden können. Und Gott wird dann vielleicht fragen: "Warum mussten alle diese Menschen verhungern?" Und die Antworten werden sein: "Aus Gier, aus reiner Gier!" Und dann wird die Hölle rufen: "Herein mit euch es ist genug Platz hier! Immer nur herbei Herbei!"

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Gott los, gottseidank.

Ich bin Christ und in meiner Bibel steht, dass Gott sagt:

Ps 91,15 Ruft er mich an, so will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn befreien und zu Ehren bringen.

Ps 50,15 "und rufe mich an am Tag der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich ehren!"

Gott kümmert sich um jeden, der leidet! Und erst Recht um Kinder! Aber er ist nicht der Verursacher von Leid, sondern der Mensch!

Menschen, die Jesus nicht kennen, aber nach ihrem Gewissen leben, dass Gott ihnen gegeben hat, kommen auch in den Himmel. Kindern gehört, nach meiner Meinung und so wie ich die Bibel verstehe, auch das Reich Gottes. D. h. wenn die sterben, sind die auch bei Gott.

Der Koran sagt niemandem sicher zu, ob er ins Paradies oder die Hölle kommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – seit fast 40 Jahren mit Jesus unterwegs

Ich finde es gut, dass du danach fragst. Du suchst nach der Wahrheit, und das ist gut!