Warum hat Deutschland so viele Türken?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Menschen, die du auf der Straße siehst und für Türken hältst, sind größtenteils Araber, Kurden oder andere Nationen wie Afghanen, Persern. Wo ich seit 54 Jahren lebe, gilt als Türkenhochburg. Ich höre aber auf den Straßen sehr selten Türkischsprechenden Menschen. In meiner Nachbarschaft sind auch zu 80 % Ausländer, wovon gegen 1 Türke 9 Kurden oder Araber sind. Ich bin mir aber sicher und auch aus eigener Erfahrung, die Deutschen halten die alle für Türken.

Die Türken wurden in sechziger Jahre von Deutschland selber geholt und vorher bis zu Zähne untersucht. 1974 wurde der Zuzug gestoppt. Diejenigen. die danach gekommen sind, sind als Asylant gekommen. Als Türke bekommt man in Deutschland kein Asyl. Man muss sich als Kurde oder Armenier angeben und dies auch beweisen. Die Türkenzahl sind stark zurückgegangen besonders seit Erdogan regiert, da die Lebenszustände in der Türkei sich enorm verbessert haben. Seit Jahren gehen die Türken kaum ins Ausland im Gegenteil viele kehren in die Türkei zurück und viel mehr Ausländer kommen in die Türkei. In der Türkei leben derzeit weit mehr Ausländer als in Deutschland. Deutschland und Türkei haben ca. gleiche Einwohnerzahl.

Schau:

Die Initiative für das deutsch-türkische Anwerbeabkommen 1961 ging von der Türkei aus. Sie hatte ein erhebliches Interesse daran, einen Teil der rasch anwachsenden Bevölkerung befristet als "Gastarbeiter" ins Ausland zu schicken. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Umbrüche, hohes Bevölkerungswachstum und starke Unterbeschäftigung sorgten für einen hohen "Auswanderungsdruck". Neben der Entlastung des eigenen Arbeitsmarktes versprach sich die türkische Regierung dringend benötigte Deviseneinnahmen sowie einen Modernisierungsschub durch zurückkehrende "Gastarbeiter", die sich entsprechende Qualifikationen angeeignet haben würden (rund 77 Prozent der Erwerbstätigen in der Türkei waren damals in der Landwirtschaft tätig, nur etwa zehn Prozent in der Industrie). Die erwarteten und eingeplanten Deviseneinnahmen trafen tatsächlich ein: Alleine 1972 überwiesen die türkischen Arbeitnehmer 2,1 Milliarden DM in ihr Heimatland, womit das Handelsbilanzdefizit der Türkei von 1,8 Milliarden DM überkompensiert wurde. Auch 1973 überstiegen die Devisentransfers die Außenhandelsdefizite der Türkei.

Quelle: https://www.bpb.de/themen/europa/tuerkei/184981/die-anwerbung-tuerkischer-arbeitnehmer-und-ihre-folgen/

Ungefähr drei Millionen Türkischstämmige leben nun hier, die Hälfte besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkeist%C3%A4mmige_in_Deutschland

Sie partizipieren am Wohlstand:

In der Türkei gibt es keine Grundsicherung oder Sozialhilfe wie in Deutschland, in anderen muslimischen Ländern auch nicht. Wer es irgendwie nach Deutschland oder in ein anderes westeuropäisches Land schafft und dort einen legalen Status erreicht, der sichert sich allein durch die Sozialtransfers ohne Arbeit ein Einkommen, das weit über dem liegt, was er im Herkunftsland mit Arbeit erwerben könnte. Das gilt noch mehr, wenn man Familie hat. Unsere Form finanzieller Familienförderung ist in den Herkunftsländern gänzlich unbekannt.
In den klassischen Einwanderungsländern USA, Kanada und Australien gibt es so etwas nicht. Erst nach mehreren Jahren Aufenthalt hat man in den USA Anspruch auf Sozialhilfe, die aber im Vergleich zur deutschen Grundsicherung äußerst dürftig ist und zudem auf fünf Jahre begrenzt. Wer in die USA einwandert, ob legal oder illegal, muss Zutrauen in die eigenen Kräfte haben. Wer in Deutschland einwandert, ist versorgt – unabhängig von der eigenen Kraft und Leistungsbereitschaft.
Man sollte annehmen, dass die Einwanderer in Deutschland zufrieden und jene in den USA unzufrieden sind, aber es ist genau umgekehrt: Einwanderer in den USA wurden gefragt, wie lange es gedauert habe, bis sie sich “komfortabel” und als “Teil der Gemeinschaft” gefühlt hätten. 77 Prozent meinten, es habe weniger als fünf Jahre gedauert. Nur fünf Prozent sagten, dass sie sich nie heimisch gefühlt hätten. Im Gegensatz dazu äußern 58 Prozent der Menschen türkischer Abstammung in Deutschland, dass sie sich nicht willkommen fühlen, und 78 Prozent sagen, sie hätten nicht das Gefühl, dass Angela Merkel ihre Kanzlerin sei.

Quelle: Deutschland schafft sich ab von Dr. Thilo Sarrazin, 17., durchgesehene Auflage 2010, Deutsche Verlags-Anstalt, München, Seite 320-321.

Derzeit kommen viele Türken, die politisches Asyl beantragen. Fast alle Anträge werden als unbegründet abgelehnt.