Warum habe ich es immer so schwer?
Mein Vater wurde schon von jeden gehasst. Den konnte keiner leiden. Dann ist das ja allzu verständlich, dass ich das Phänomen irgendwie geerbt haben muss. obwohl meine Mutter tat sich auch immer schwer mit Kontakten knüpfen.
Der Hausarzt meint, ich hatte Anpassungsstörungen. Ich hatte nach anfänglichen Mobbing in der 1. und 2. Klasse Freunde gefunden. Da die Leute danach die Schule gewechselt hatten, war in den ersten 4 Schuljahren in einer Sonderschule, hatte ich in der 3. und 4. Klasse niemanden.
Mir wären Freunde früher immer enorm wichtig, deswegen habe ich auch viel geheult. Als ich die 9. Klasse wiederholte, vorher hatte ich wieder Freunde, stand ich wieder allein da. Es wurde gleich, der erste Tag, über mich gelästert. Ich musste jeden Tag über mich Lästereien ergehen lassen. Bis ich irgendwann den Mut zusammen nahm und zu zwei meiner Klassenkameraden in der Pause ging. "Verpi... dich", schrien die nur. Damals brach eine Welt für mich zusammen, weil ich nicht verstand, wieso mich alle so hassten, was ich denen getan habe. Mit Gedankenkreisen um dieses Thema verbrachte ich die restliche Pause, brach heulend schließlich zu Boden.
Das war aber nicht das erste und letzte mal, dass man mich so behandelte. Aus einer anderen Schule flog ich während der Probezeit. Auch da wurde einfach gelästert über mich. Ach ich könnte noch vieles erzählen. Entweder ich wurde im Leben ausgegrenzt oder es wurde über mich gelästert. Das zieht sich bei mir so hin bis 2017. Sogar fremde Leute lästerten über mich.
Ich hatte immer schwer Kontakte zu knüpfen. In der Berufsoberschule, ich war halbes Jahr dort, war es so, dass man wenn ich was fragte mir Antwort gab, aber dann von mir abwandte. Ich hatte Null Freunde dort.
Schlimmer war es in einer Berufsfachschule. Ich hatte mit einer Person aus meiner ehemaligen Schule dort wieder Kontakt. Ich dachte und wollte eine Freundschaft. Die hat mich aber nur ausgenutzt, weil sie keine Freunde momentan hatte. Als sie in der Klasse welche fand, wandte sie sich immer mehr von mir ab. Ich konnte das nicht verkraften und wandte mich an den Schulpsychologen damals. Der bestellte die sogenannten Mädelsgruppe her. "Mit ihr kann man nicht befreundet sein...", sagte die eine. "Wenn man sie als Freundin hat, hat man keine Freunde...", warf die andere mir vor. Das alles war zuviel für mich.
Auch im Arbeitsleben geht es soweiter. Dauernd werde ich ignoriert, es wird über mich gelästert oder ich finde einfach keine Freunde aus welchen Gründen auch immer und wie sehr ich mich auch bemühe. Andere dagegen finden alle Freunde oder zumindest Gesprächspartner, die aufeinander zukommen.
5 Antworten
Hallo Tanja!
Es ist grundsätzlich möglich, dass solche Probleme in der Familie sich weiter tragen und eventuell auch Charaktereigenschaften vererbt werden können, die "schwierig" sind oder einfach "speziell" und es einem vielleicht nicht so einfach machen, Freunde zu haben und Freund zu sein.
Kommt dann noch ein Umfeld dazu, in dem die menschliche Basis nicht vorhanden ist, gibt das den Rest - es ist gut denkbar, dass es in deinem Umfeld bisher einfach niemanden gab, der richtig zu dir gepasst hat und mit dem du andererseits richtig gut harmoniert hättest. So etwas hängt dann nicht nur an einem selbst, sondern auch an der Gesellschaft, mit der man nicht zurecht kommt. Vielleicht warst du schlicht in einem intoleranten Umfeld unterwegs oder bist es immer noch.
Dennoch würde ich nicht zu viel drüber nachdenken - je mehr man dadrüber nachdenkt, umso unzufriedener und frustrierter wird man am Ende des Tages sein und umso unbequemere Fragen stellt man sich, die man sich eigentlich nicht stellen sollte, weil sie einen runter ziehen. Die Theorien, die du in Richtung deines Vaters, deiner Mutter und deiner Familie hast, gehen schon stark in diese negativen Bereiche.
VIelleicht stehst du dir auch selbst im Weg, wenn du zu negativ von dir denkst oder solltest versuchen, dein Umfeld zu wechseln. So ein Neubeginn tut oft mal ganz gut und ist zwar nicht einfach, aber er kann eine Lösung sein.
Versuch dich als erstes mal auf etwas zu konzentrieren, wie z.b. Arbeit. Mal im ernst wer weis ob du mal berühmt werden kannst und sehr viele fans haben kannst. Man sagt auch manchmal „deine Seele hat dein leben ausgewählt“ vielleicht hat deine dieses leben aus einem guten Grund genommen. Versuch einfach weiter und gib nicht auf.
Hallo Tanja
Könnte es nicht auch sein, dass du ein sehr unabhängiger Mensch bist und alleine gut zurechtkommst?
Deine Eltern haben vielleicht den Fehler gemacht, sich auf ihre (vermeintliche) Unabhängigkeit etwas einzubilden. Manche Leute tun das. Sie hacken dann auf anderen rum, die gefälligst nach ihren Vorstellungen zu spuren haben. Wer das nicht tut, ist schnell mal weg vom Fenster.
Natürlich ist es schmerzlich, gemobbt zu werden. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Gerade in der Jugend braucht man eine Peer-Group, damit die Ablösung von zuhause gelingt. Bleibt diese Erfahrung aus, entstehen Minderwertigkeitsgefühle und soziale Isolation.
Mobbing kann aber auch dazu führen, dass wir uns aus diesen Gefühlen heraus, zu sehr anzupassen versuchen, weil wir den Fehler bei uns suchen. Auf die anderen wirkt das bedürftig und sie versuchen, das entweder ausnutzen oder sich erst recht zu distanzieren.
Ich würde dir empfehlen, einfach mal mit dir selbst Vorlieb zu nehmen. Übernimm Verantwortung für deine Stärken und Schwächen und baue dir ein eigenes Leben auf, in dem Dinge vorkommen, die dir guttun.
Habe keine Scheu vor dem Neinsagen. Grenzen setzen gehört unbedingt zu gesunden zwischenmenschlichen Beziehungen dazu. Es könnte sein, dass du das im Elternhaus zu wenig gelernt hast oder dass deine Grenzen dort nicht respektiert wurden.
Viele Grüsse
Ich hatte auch Sozial große Probleme andchluss zu finden.
Ich habe dann hier angefangen mit keuten zu Chatten, das hat mir schon sehr geholfen und in echt ging es dann auch voran.
Du hast es so schwer, weil du in deiner Familie zu wenig oder gar keine Liebe erfahren hast, die entscheidend dafür ist, dass man sich selbst schätzt und mag. Aus dieser positiven Grundhaltung ergibt sich eine Ausstrahlung, die auch andere Menschen als wohltuend wahrnehmen und gerne zu einem Kontakt haben.
Dein Schritt zum Schulpsychologen war genau richtig. Und auch jetzt könnte die psychotherapeutische Unterstützung sehr helfen. Leider gibt es lange Wartezeiten.
Du brauchst einen lieben Menschen, der es gut mit dir meint, und der dich langsam aufbaut. Es wäre sehr wertvoll, wenn du jemanden in deiner Familie oder in der Nachbarschaft findest.