Warum glauben Atomkraftgegner, dass ...?


11.01.2024, 13:05

Wichtigste Frage nochmal: Gibt es AKW-Gegner, die glauben/wissen, dass andere AKW-Gegner übertrieben?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Infraschall liegt unterhalb von 16 Hz und damit außerhalb des hörbaren Bereiches eines Menschen. Trotzdem können Menschen sehr hohen Schalldruck durchaus auch wahrnehmen.

Aber dann sollten bitte auch alle Leute die Subwoofer ihrer HiFi-Anlagen sofort entsorgen. Britische Wissenschaftler haben Messungen vorgelegt, dass Subwoofer das bis zu 10.000 fache einer Windkraftanlage erzielen. Und diese Dinger stehen dann immerhin im Wohnzimmer und nicht kilometerweit entfernt. Aber keine Sorge, selbst Subwoofer sind (wenn nicht zu laut und nicht mit Dauerbeschallung) gesundheitlich vollkommen unbedenklich.

So, was gibt es noch für Windkraft-Mythen? Rotmilan? SF6? - Ist auch alles Quatsch.

Radioaktivität dagegen kann für Menschen sehr gefährlich werden. Aber auch hier wird, was die AKWs betrifft, maßlos übertrieben. Die deutschen AKW waren sicher.

Es gibt wohl kaum ein Thema, wo so viel übertrieben und gelogen wird, wie bei der Energieversorgung (Windkraft, Kernkraft). Und zwar von beiden Seiten - Beführwortern als auch Gegnern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – interessiere mich sehr für politsche Themen

Zwei verschiedene Energiequellen mit zwei unterschiedlichen Problemen...

Zuerst: Atomkraft ist die teuerste Energie überhaupt. Und ist schon deswegen eigentlich hinfällig. Dazu kommt die Radioaktivität: da gibt es keine ungefährliche Grenze! Da sich die radioaktiven Substanzen immer mehr anreichern. Selbst die natürliche Strahlung ist nicht per se ungefährlich, wo sich ja "natürlich" ist.

Mit der Atomkraft kommt aber das größte Problem dazu: die nicht geregelte Entsorgung. Die ja: einfach nicht möglich ist, auf eine Millionen Jahre gerechnet, die Substanzen so zu lagern, das nie eine Gefahr davon ausgeht. Unsere nachfolgenden Generationen können nicht daran gehindert werden, dort zu graben wo wir den Müll "entsorgt" haben. Warum ist das so? Einfache Überlegung: in Ägypten werden heute Sachen ausgegraben, die 4000 Jahre alt sind. Kein Bauwerk ist unbeschädigt. Und die Schrift: können die meisten nicht lesen. Nur wenige Experten. Wenn es noch lesbar ist.... Was ist von heute gerechnet in eine Millionen Jahre? Das kann keiner wissen. Scheinbar sicheres Gestein wird sich verschoben haben, denn die Erdkruste ist permanent in Bewegung... Die Castoren werden auch nicht ewig halten. Und nochmal: selbst, wenn wir in 4000m Tiefe etwas vergraben: wir waren auch dort nach der Suche nach Rohstoffen. Wer soll nachfolgende Generationen daran hindern? Und wie? Das ist schlichtweg nicht möglich.

Bei der Atomkraft kommt ja noch das "Restrisiko" dazu: eigentlich hätte es nach den Berechnungen nie einen Atomunfall geben dürfen. Aber Chalk River, Idaho Falls, Kyschtym, Los Alamos mehrfach, Monroe, Lucens, Sellafield Three Mile Island (Harrisburg), Saint Laurant sowie Tschernobyl und Fukushima sprechen da eine ganz andere Sprache. Übrigens ist diese Liste nicht komplett. Einige der genannten Unfälle waren Kernschmelzen. Nicht nur die letzten beiden. Das Risiko, das dabei unkontrolliert Radioaktivität entweicht, ist eben nicht gleich Null: bei allen der genannten Unfälle kam es dazu.

Kannst ja mal auf Wikipedia die Liste anschauen.

Bei Windkraftanlagen gibt es diese Risiken einfach nicht! Vom deutlich geringeren Preis der kWh mal abgesehen. Der "Infraschall" ist damit eben nicht zu vergleichen.

Ich bin Atomkraftgegner, aber das ist kein Grund, die Gesundheitsschäden durch Windkraftwerke zu ignorieren. Es gibt reichlich Fälle von Menschen, deren Gesundheit durch Windparks ruiniert wurde:

https://www.youtube.com/watch?v=qzS006XIweI

Infraschall ist messbar, ohne Zweifel. Das Problem liegt aber eher in der Interpretation von Messungen und welche Entscheidungen daraus getroffen werden. Messungen reduzieren die Wirklichkeit auf Zahlen. Gemessen werden können nur Wirkungen auf die Sensoren und Messgeräte, Wirkungen auf Menschen und andere Lebewesen werden davon nicht erfasst.

Von den Befürwortern der Windenergie wird das Problem Infraschall entweder völlig ignoriert oder es wird auf Messungen verwiesen, die zeigen sollen, dass der von Windanlagen erzeugte Infraschall relativ gering ist gegenüber anderem Infraschall, der ohne großes Aufsehen hingenommen wird, beispielsweise der Infraschall im fahrenden Auto oder die Meeresbrandung. Dabei wird davon ausgegangen, dass nur der Schallpegel, also das, was das Messgerät misst, für die Wirkung bedeutsam ist.

Für die biologische Wirkung besonders auf den Menschen ist aber der Signalgehalt von großer Bedeutung, was ein Messmikrofon überhaupt nicht beeindruckt. Das Plätschern eines Baches hat eine ganz andere Wirkung auf Menschen als eine Motorsäge, auch wenn der gemessene Schallpegel wegen unterschiedlicher Entfernung gleich ist. Ebenso wirkt ein Schlaflied anders als ein Punk- oder Techno-Musikstück. Ein tropfender Wasserhahn kann extrem nerven, obwohl seine Lautstärke weit unterhalb der Schmerzgrenze liegt. Alarmierende Geräusche wie Schmerzensschreie haben unabhängig von der Lautstärke dieselbe Wirkung, sobald sie wahrgenommen werden.

Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass bei Infraschall die Signalwirkung unbedeutend ist. Er wirkt zwar nicht auf die bewusste Wahrnehmung von Schall über das Ohr, wird aber dennoch über verschiedene Organe im Gehirn registriert. Da viele Gefahren wie Erdbeben, Lawinen oder rennende Tierherden mit Infraschall verbunden sind, ist es nicht unwahrscheinlich, dass er bei bestimmten Mustern instinktiv Alarmreaktionen auslöst. Ungeachtet aller Messungen, die der Windenergie Unbedenklichkeit bescheinigen sollen, gibt es mittlerweile tausendfache Erfahrungen gesundheitlicher Schäden, die eindeutig der Nähe von größeren Windkraftwerken zuzuordnen sind. Genannt werden vor allem Schlaflosigkeit und Bluthochdruck, was eine Vielfalt weiterer Gesundheitsstörungen nach sich zieht.

Bei aller Unterschiedlichkeit der Einzelschicksale wird immer wieder genannt: Die Beschwerden traten erst auf nach der Inbetriebnahme von Windrädern ab einer gewissen Größe, ob Neubau oder Repowering. Die Symptome lassen nach oder verschwinden ganz bei Stillstand durch Windflauten oder bei Reisen an Orte ohne Windanlagen. Daraus ergibt sich, dass bisherige Abstandsregelungen ohne die Berücksichtigung von Rotorgröße und Rotorfläche nicht in der Lage sind, die Gesundheit der Anwohner zu schützen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
wyooo  11.01.2024, 21:13

Windkraftanlagen sind rücksichtslose Energieerzeuger, egal wie man es sieht oder sehen will. Die Nebenwirkungen sind zu hoch.

1
Machtnix53  11.01.2024, 21:20
@wyooo

Mit Windkraft ist eben viel Geld zu verdienen, und Rücksicht könnte das einschränken. Warum wird nicht untersucht, welche Windräder am meisten Schlafstörungen hervorrufen und welcher Abstand nötig wäre, dass niemand mehr darunter leidet? Aber Windy wills nicht wissen.

Wie Konzerne auch nicht wissen wollen, was ihre Produkte anrichten. Verdienen hat Vorrang.

3
wyooo  11.01.2024, 21:23
@Machtnix53

Da wo die Großkopferten leben, gibts keine Windkraftanlagen...

1

ich bin in keiner Anti-Atom-Gruppe.

Sowohl die Folgen von Radioaktivität als auch von Infraschall sind gut untersucht und bekannt. Die Emission von Infraschall bei Windkraftanlagen wurde wohl jahrelang aufgrund eine Messfehlers stark überschätzt.

Man sollte in allen Fällen von real gemessenen Werten ausgehen. Im Falle von Atomkraftanlagen kommen noch die Gefahren durch technische Fehler hinzu. Diese sind bei Windkraftanlagen überschaubar.

Machtnix53  11.01.2024, 13:26
Die Emission von Infraschall bei Windkraftanlagen wurde wohl jahrelang aufgrund eine Messfehlers stark überschätzt.Man sollte in allen Fällen von real gemessenen Werten ausgehen.

Entscheidend ist nicht die Wirkung von Infraschall auf Messgeräte, sondern die auf die Gesundheit von Anwohnern. Und da gibt es reichlich Hinweise auf geschädigte Gesundheit.

1
spelman  11.01.2024, 15:29
@Machtnix53

Natürlich sind Messwerte entscheidend. Denn wenn Leute meinen durch Infraschall geschädigt zu sein, aber gar kein Infraschall vorhanden ist, dann muss es eine andere Ursache geben. Und diese Ursache kann mit den Windrädern zusammen hängen, muss aber nicht. Sie kann auch psychischer Natur sein, so wie ja auch schon Menschen durch Mobilfunksender Kopfschmerzen bekommen haben, obwohl die Sender gar nicht in Betrieb waren.

0
Machtnix53  11.01.2024, 20:51
@spelman

Messungen und Wirkungen von Infraschall Infraschall ist messbar, ohne Zweifel. Das Problem liegt aber eher in der Interpretation von Messungen und welche Entscheidungen daraus getroffen werden. Messungen reduzieren die Wirklichkeit auf Zahlen. Gemessen werden können nur Wirkungen auf die Sensoren und Messgeräte, Wirkungen auf Menschen und andere Lebewesen werden davon nicht erfasst.

Von den Befürwortern der Windenergie wird das Problem Infraschall entweder völlig ignoriert oder es wird auf Messungen verwiesen, die zeigen sollen, dass der von Windanlagen erzeugte Infraschall relativ gering ist gegenüber anderem Infraschall, der ohne großes Aufsehen hingenommen wird, beispielsweise der Infraschall im fahrenden Auto oder die Meeresbrandung. Dabei wird davon ausgegangen, dass nur der Schallpegel, also das, was das Messgerät misst, für die Wirkung bedeutsam ist. Für die biologische Wirkung besonders auf den Menschen ist aber der Signalgehalt von großer Bedeutung, was ein Messmikrofon überhaupt nicht beeindruckt.

Das Plätschern eines Baches hat eine ganz andere Wirkung auf Menschen als eine Motorsäge, auch wenn der gemessene Schallpegel wegen unterschiedlicher Entfernung gleich ist. Ebenso wirkt ein Schlaflied anders als ein Punk- oder Techno-Musikstück. Ein tropfender Wasserhahn kann extrem nerven, obwohl seine Lautstärke weit unterhalb der Schmerzgrenze liegt. Alarmierende Geräusche wie Schmerzensschreie haben unabhängig von der Lautstärke dieselbe Wirkung, sobald sie wahrgenommen werden.

Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass bei Infraschall die Signalwirkung unbedeutend ist. Er wirkt zwar nicht auf die bewusste Wahrnehmung von Schall über das Ohr, wird aber dennoch über verschiedene Organe im Gehirn registriert. Da viele Gefahren wie Erdbeben, Lawinen oder rennende Tierherden mit Infraschall verbunden sind, ist es nicht unwahrscheinlich, dass er bei bestimmten Mustern instinktiv Alarmreaktionen auslöst. Ungeachtet aller Messungen, die der Windenergie Unbedenklichkeit bescheinigen sollen, gibt es mittlerweile tausendfache Erfahrungen gesundheitlicher Schäden, die eindeutig der Nähe von größeren Windkraftwerken zuzuordnen sind. Genannt werden vor allem Schlaflosigkeit und Bluthochdruck, was eine Vielfalt weiterer Gesundheitsstörungen nach sich zieht.

Bei aller Unterschiedlichkeit der Einzelschicksale wird immer wieder genannt: Die Beschwerden traten erst auf nach der Inbetriebnahme von Windrädern ab einer gewissen Größe, ob Neubau oder Repowering. Die Symptome lassen nach oder verschwinden ganz bei Stillstand durch Windflauten oder bei Reisen an Orte ohne Windanlagen. Daraus ergibt sich, dass bisherige Abstandsregelungen ohne die Berücksichtigung von Rotorgröße und Rotorfläche nicht in der Lage sind, die Gesundheit der Anwohner zu schützen.

1
spelman  11.01.2024, 21:17
@Machtnix53

Das Problem ist ein bisschen komplizierter. Ich stimme Dir zu, dass Schallsignale sehr unterschiedliche Wirkungen haben können. Ob ein Schallereignis nervt oder als angenehm empfunden wird, hat viel mit der persönlichen Erfahrung zu tun. Vogelgezwitscher z.B. ist gar nicht so leise, wird aber von den meisten Menschen angenehm empfunden. Da bin ich ganz bei Dir.

Mit Gefahrenereignissen, die mit Infraschall zu tun haben, dürften die wenigsten Menschen in unseren Breiten Erfahrung haben. Ob es jetzt ein ererbtes Warnsystem gibt, ist Spekulation.

Aber: Die Streßmuster, die Du aufzählst, lassen sich eben nicht auf Infraschallemissionen von Windrädern oder überhaupt auf objektive Einflüsse durch die Windräder zurückführen. Dazu müßte man eine Studie mit einer größeren Anzahl an Personen durchführen, von denen eine zufällig ausgewählte Gruppe glaubt, dass die Windräder laufen, und die andere Gruppe es weiß. Wie man so eine Studie anlegen soll, habe ich keine Idee.

Das Problem ist nämlich, dass alleine das Wissen, dass dieses "blöde, gefährliche, gesundheitsschädliche Windrad" schon wieder läuft, genau dieselben Streßmuster auslösen kann. Und deshalb verschwinden sie auch bei Flaute oder im Urlaub.

Ich will nicht behaupten, dass es die Beeinflussung durch Infraschall nicht gibt. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass die Beurteilung echt schwierig ist.

0

Im ersten schritt solltest du deine Frage mal Grammatikalisch richtig stellen, das versteht ja keiner.

Und zu deiner Frage. Weil Sie nur ihre eigene Meinung sehen, sich aber nicht weitreichend mit der Materie auseinander gesetzt haben. Ein Atomausstieg ist nur dann okay wenn genügend alternative Energie Quellen bestehen, das ist aktuell noch nicht der Fall. Wir hätten Anfangs zweigleisig fahren sollen bis es soweit ist und erst nach und nach die AKWs abstellen sollen. Das währe die einzig Vernünftige Lösung gewesen um auch Langfristig günstige Energie bereitstellen zu können, nun ist der Leidtragende dieser Irrsinns Klimapolitik der Deutsch Michel & Mittelstand der fürs KW Strom über 50cent zahlt.

Ein Atomausstieg auf lange Sicht halte ich übrigens für richtig, aber mit Maß und Ziel der Notwendigkeit´.